Lernen Flashcards
Definition Lernen
Prozess, der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten oder im Verhaltenspotential führt und auf Erfahrung aufbaut
Definition Wissen
eine durch subjektive Erfahrung angereicherte, (nur) individuell verfügbare Information
→ Wissen ist das Resultat von Lernprozessen
Streitpunkte im Bezug auf Lernen
Nature vs Nurture
Stabilität vs Veränderung
Kontinuität vs Diskontinuität
Passivität vs Aktivität
Strukturalismus vs Funktionalismus
Nature vs Nurture
Wie stark hängt Lernen und Entwicklung von der Vererbung oder der Umwelt oder von beidem ab?
Stabilität vs Veränderung
Sind Lernperioden flexibel oder gibt es gewisse kritische Zeiten, zu denen Lernen geschehen muss, damit Entwicklung normal abläuft?
Kontinuität vs Diskontinuität
Findet Lernen kontinuierlich in kleinen Änderungen statt oder geschieht es plötzlich (abrupte Veränderungen)?
Passivität vs Aktivität
Tritt Lernen beiläufig auf oder bedarf es gerichteter Lernaktivität?
Strukturalismus vs Funktionalismus
Besteht Lernen aus einer Serie von Veränderungen in den kognitiven Strukturen oder in Prozessen?
Drei Klassen von Lerntheorien
Behaviorismus
Kognitivismus
Konstruktivismus
Behavoristische Lerntheorien
Lernende erlernen ein starres Reiz-Reaktions-Schema
Unterscheidung in: klassisches Konditionieren (Pawlow) operantes Konditionieren (Skinner)
Klassisches Konditionieren
(Iwan Pwalow)
Augangspunkt:
Unwillkürliche biologische Reaktionen, die durch Darbietung eines Reizes ausgelöst werden
Bedingungen:
zeitliche Nähe des bedingten und unbedingten Reizes
Wiederholung der Reizkombination
Logik:
Vorausgegangene Reize lösen Reaktion aus
Wiederholtes Darbieten eines neutralen Reizes (Ton) in Verbindung mit einem unbedingten Reiz (Futter). Dadurch nimmt der ursprüngliche neutrale Reiz (Ton) die Signalfunktion für die mit dem unbedingten Reiz (Futter) verknüpfte natürliche Reaktion (Speichelfluss).
Extinction
Löschung
wenn Konditionierung aufhört lässt auch Reaktion auf bedingten Reiz nach
(Schulangst abschwächen mit positiven Erfahrungen)
Spontaneous recovery
Verhalten tritt plötzlich unerwartet wieder auf
(Monate später: Glocke > Speichelfluss)
Generalisation
Angst vor Matheunterricht führt zu Schulangst
Discrimination
Fähigkeit auftretende Reize zu unterscheiden
High-order conditioning
Konditionierung höherer Ordnung
Glocke mit Geräusch, Speichel nur bei Geräusch
Operantes Konditionieren
Der Reiz wird nicht unabhängig von einer Reaktion präsentiert, sondern es erfolgt erst ein Reiz (=Verstärkung), wenn eine bestimmte Reaktion eintritt.
Logik:
Im Gegensatz zur klassischen Konditionierung erfolgt hier der Reiz nach der Reaktion.
Antecendant > Behavior > Consequence
(Vorausgehendes Verhalten > Reiz > Konsequenz)
Positive Verstärkung
positiver Verstärker
zB Bonbon
Negative Verstärkung
Beseitigung eines negativen Verstärkers
zB keine HA
Positive Bestrafung
(Typ I)
negativer Verstärker
zB Strafarbeit
Negative Bestrafung
(Typ II)
Entfernung eines positiven Verstärkers
zB keine Klassenfahrt
Premack Principle
Die Möglichkeit sich mit einer höherwertigen Aktivität zu beschäftigen steigert die Betätigung mit einer geringwertigen Aktivität.
Wenn der Wert der zweiten Aktivität höher ist als der Wer der ersten Aktivität, dann sollte die Auftretenswahrscheinlichkeit der ersten Aktivität zunehmen (Belohnungsannahme)
Shaping
schrittweise Annäherung an das gewünschte Verhalten
Behaviorismus und Wissen
Der Behaviorismus erklärt den Aufbau von Wissen über zielführendes Verhalten.
Relevanz für Schule:
Disziplinierung
Lernen am Modell (Bandura)