Bildungspsychologische Forschung Flashcards
(16 cards)
Bildungspsychologische Forschung
- untersucht Phänomene der Bildung aus psychologischer Sicht
- systematische, methodengeleitete Suche nach neuen Erkenntnissen, deren Erfolg anhand von Qualitätsmaßstäben beurteilt werden kann
Immanente Teildisziplinen
- auf Fragestellung innerhalb der Mutterwissenschaft spezialisiert
Exoterische Teildisziplinen
- untersuchen aus der Perspektive der Mutterwissenschaft Fragestellungen, die außerhalb dieser angesiedelt sind
(zB Bildungspsychologie)
Extradisziplinäre Gründe für das Entstehen einer exoterischen Teildisziplin
Entscheidungsoptimierung
(bei gesellschaftlich relevanten Themen)
Intradisziplinäre Gründe für das Entstehen einer exoterischen Teildisziplin
Forschungsinteressen
Forschungsmöglichkeiten (größere ökologische Validität)
Gewinnung von Forschungsressourcen
Randomisierung
Messergebnisse sind vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Um zu verhindern, dass diese systematisch in eine bestimmte Richtung beeinflussen, werden verschiedene Zufallszuweisungen (Randomisierungen) vorgenommen.
- erfolgt am besten in zweistufigem Prozess (Personen zufällig ausgewählt, zufällig Bildungsbedingungen zugewiesen werden)
> interne Validität
Kontrolle
Bemühen, Einfluss der Randbedingungen einer Untersuchung zu minimieren
- statistische Kontrolle
- Standardisierung der Untersuchungsbedingungen (Durchführungsobjektivität)
- Selektion (ähnlicher Randbedingungen)
- Stratifizierung (Gruppeneinteilungen ähnliche Randbedingungen)
Fehlerquellen bildungspsychologischer Forschung
Kompetenzfehler
Manipulation
Kommunikationsfehler
Positivistischer Fehler
Interessenbiases
Kompetenzfehler
Unkenntnisse bei Theorien, Erhebungsmethoden, (statistische) Auswertungsverfahren, etc.
Lösung: Peer-Reviews, elaborierte Fachgutachten
zB ökologischer Fehler, kausale Interpretation korrelativer Zusammenhänge
Ökologischer Fehler
(Kompetenzfehler)
Gruppendaten werden überinterpretiert
- Schlussfolgerung bezüglich Individuen auf der Basis von Gruppendaten
Kausale Interpretation korrelativer Zusammenhänge
oft Häufigkeit als Drittvariable
(Simpsonparadoxon)
Manipulation
bewusster Versuch, Ergebnisse und Rezeption von Forschungsstudien zu steuern
Rezeption: selektive Auswahl, unangemessene statistische Verfahren, verzerrte Darstellungen (zB irreführende Grafiken)
Grund zB Forschungsgelder
Transparenz und Nachvollziehbarkeit fordern
obligatorisches Peerreviewsystem
Bildung einer Fachvertretung (Ethikkomissionen, Sanktionen)
Kommunikationsfehler
nur eine Auswahl der Forschungsergebnisse wird wiedergegeben
Publikationsbias: Tendenz, vor allem statistisch signifikante Befunde zu berichten
- von Beginn der Untersuchung an, Daten offenlegen
Positivistischer Fehler
es kann nur das untersucht werden, was vorhanden ist
Maßnahme hier ineffektiv > Maßnahme dort vllt effektiv?
große Auswirkung auf die Beurteilung der Effektivität einer bildungspsychologischen Maßnahme
Interessenbiases
verschiedene Wissensbedürfnisse der Forscher
können sich schwer Erwartungen widersetzen, welches Ergebnis erwünscht wäre
stehen eigenen Ergebnissen nicht neutral gegenüber, sondern favorisieren (Weltanschauung)
Teilnehmer erraten, was von ihnen erwartet wird
Interviewer zeigt, was erwartet wird
Kennzeichen von Bildungsprozessen
Bildung ist polytelisch:
nicht eine einzige beste Bildung, sondern unzählige gleichberechtigte individuelle Möglichkeiten
Handlungen sind selbstreferentiell:
Handlungen wirken in vielfacher Weise auf sich selbst zurück
Bildungsprozesse sind nonlinear