Lektion 4 Flashcards
Wichtige Aufgabe der Pädagogischen Psychologie ?
Lern und Leistungsunterschiede von Schülern zu erklären und vorherzusagen
Leistungsunterschiede ?
Leistungsunterschiede bei Schülern sind komplex und durch zahlreiche Faktoren bedingt. Die Operationalisierung ermöglicht die präzise Messung von Schulleistung (Orientierung an den Schulnoten oder an der verbalen Beurteilung der Lehrkraft?) die Kausalität: die in den Korrelationsstudien vorgefundenen Zusammenhänge sagen in der Regel wenig bis gar nicht über die Richtung des Zusammenhangs aus (Selbstvertrauen und Schulleistung), und die Multideterminiertheit betont die Notwendigkeit, das Zusammenspiel vieler Faktoren zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Leistungsunterschiede zu erhalten. Denn es kann nicht nur ein Faktor der Grund für für Leistungsunterschiede sein.
Erkläre das Angebots-Nutzungsrecht-Modell von Helmke ?
Das Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke ist ein Ansatz zur Erklärung und Verbesserung von Lern- und Leistungsprozessen in Bildungssettings. Es konzentriert sich darauf, wie Bildungsangebote von Lernenden genutzt werden und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Hier sind die wesentlichen Aspekte des Modells:
Das Angebots-Nutzungs-Modell stellt die Interaktion zwischen dem Bildungsangebot (z.B. Unterricht, Lehrmaterialien) und der Art und Weise, wie Lernende dieses Angebot nutzen, in den Mittelpunkt. Es geht davon aus, dass nicht nur die Qualität des Angebots entscheidend ist, sondern auch, wie gut die Lernenden dieses Angebot nutzen und wie effektiv sie die bereitgestellten Lernmöglichkeiten in ihre Lernprozesse integrieren.
Das Modell lässt sich in zwei Hauptkomponenten unterteilen:
- Angebot: Dies bezieht sich auf die Bildungsangebote und -ressourcen, die von der Bildungseinrichtung bereitgestellt werden. Dazu gehören Unterrichtsmethoden, Lehrpläne, Materialien, Aufgaben und Unterstützung durch Lehrkräfte. Die Qualität und Struktur des Angebots sind entscheidend für den Lernprozess.
- Nutzung: Dies umfasst die Art und Weise, wie Lernende mit dem Angebot interagieren. Dazu gehören ihre Lernstrategien, die Motivation, der Umgang mit Aufgaben und die Nutzung von Ressourcen. Die Nutzung hängt von individuellen Faktoren wie Vorwissen, Lernstrategien, Motivation und der Fähigkeit ab, das Angebot effektiv zu nutzen.
- Selektive Nutzung: Lernende wählen gezielt aus, welche Aspekte des Angebots sie nutzen. Diese Auswahl wird durch ihre Bedürfnisse, Interessen und Wahrnehmungen der Relevanz des Angebots beeinflusst.
- Strategische Nutzung: Lernende wenden verschiedene Lernstrategien an, um die angebotenen Lernmöglichkeiten optimal zu nutzen. Dies kann beinhalten, dass sie bestimmte Lernmaterialien besonders intensiv bearbeiten oder spezifische Lerntechniken anwenden.
- Individuelle Unterschiede: Faktoren wie Vorwissen, Lernstile und Motivation beeinflussen, wie Lernende das Angebot wahrnehmen und nutzen. Zum Beispiel kann ein Schüler mit höherer intrinsischer Motivation eher bereit sein, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen.
- Qualität des Angebots: Ein gut strukturiertes und ansprechendes Bildungsangebot kann die Nutzung durch Lernende fördern. Die Klarheit der Ziele, die Qualität des Unterrichts und die Relevanz der Materialien spielen eine wesentliche Rolle.
- Feedback und Unterstützung: Die Art und Weise, wie Lehrer Rückmeldungen geben und Unterstützung leisten, beeinflusst die Effektivität der Nutzung des Angebots. Konstruktives Feedback kann helfen, die Lernstrategien anzupassen und die Lernmotivation zu steigern.
Das Ziel des Angebots-Nutzungs-Modells ist es, die Qualität der Bildung zu verbessern, indem es sowohl das Angebot als auch die Nutzung in den Blick nimmt. Durch die Analyse, wie Lernende Bildungsangebote nutzen und welche Faktoren ihre Nutzung beeinflussen, können gezielte Maßnahmen entwickelt werden, um das Lernumfeld zu optimieren und die Lernergebnisse zu verbessern.
Zusammenfassend erklärt das Angebots-Nutzungs-Modell, dass der Lernerfolg nicht nur von der Qualität des Bildungsangebots abhängt, sondern auch davon, wie effektiv Lernende dieses Angebot nutzen. Es betont die Bedeutung der Wechselwirkungen zwischen Angebot und Nutzung und hilft dabei, Bildungsprozesse ganzheitlicher zu verstehen und zu verbessern.
Leistungsunterschiede?
Intelligenz
Vorwissen
Motivationale Merkmale
Metakognitionen und Lernstrategien
- Zusammenhang zwischen Intelligenz und Schulleistung
Direkter Zusammenhang: Intelligenz ist in vielen Studien als ein wichtiger Prädiktor für schulische Leistungen identifiziert worden. Ein höherer IQ ist oft mit besseren schulischen Leistungen verbunden, da intelligente Schüler tendenziell schneller lernen, komplexe Aufgaben besser bewältigen und effektiver Problemlösestrategien anwenden.
Einfluss auf Lernfähigkeiten: Intelligente Schüler können oft leichter neue Konzepte verstehen und sich an unterschiedliche Lernumgebungen anpassen. Dies kann zu besseren Leistungen in standardisierten Tests und anderen schulischen Bewertungen führen.
Intelligentere Menschen haben in der Vergangenheit mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein besser vernetztes, flexibles nutzbares Wissen erworben. Diese Vorkenntnisse erleichtern die darauf aufbauenden weiteren Lernprozesse.
Intelligenz ?
Intelligenz ist ein komplexes Konstrukt in der Psychologie, das oft als die Fähigkeit beschrieben wird, Wissen zu erwerben, zu verstehen und anzuwenden. Sie umfasst verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Problemlösen, logisches Denken, Lernen und Anpassungsfähigkeit.
Intelligentere Menschen sind in der Lage …
Schlechte Unterrichtsqualität zu kompensieren
Vorwissen
Vorwissen bezieht sich auf das Wissen und die Erfahrungen, die eine Person bereits vor dem Lernen neuer Informationen oder Fertigkeiten hat. Es ist ein zentraler Aspekt des Lernprozesses und spielt eine entscheidende Rolle bei der Schulleistung. Es lässt sich sagen, dass Intelligenz einen wichtigen, aber nicht alleinstehenden Faktor im Zusammenhang mit Schulleistung darstellt. Sie beeinflusst, wie effektiv Schüler lernen und Aufgaben bewältigen.
Elaboration ?
Verknüpfung der neu aufgenommenen Informationen mit dem vorhanden Wissen.
Motivationale Bedingungen ?
Motivationale Bedingungen spielen eine zentrale Rolle bei der Schulleistung, da sie direkt beeinflussen, wie engagiert und erfolgreich Schüler in ihrem Lernprozess sind. Motivation kann als der Antrieb beschrieben werden, der Individuen dazu bringt, Ziele zu verfolgen, Aufgaben zu erledigen und Herausforderungen zu meistern. Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie motivationale Bedingungen die Schulleistung beeinflussen:
Selbstwirksamkeit: Motivation beeinflusst das Selbstvertrauen der Schüler in ihre Fähigkeiten (Selbstwirksamkeit). Schüler, die glauben, dass sie erfolgreich lernen können, sind eher bereit, sich anspruchsvollen Aufgaben zu stellen und persistent zu bleiben, auch wenn sie auf Schwierigkeiten stoßen.
Zielsetzung: Motivierte Schüler setzen sich oft klare und herausfordernde Ziele. (Beschreibt die Überzeugung einer Person, mit eigenen Mitteln (Anstrengung) ein Ziel erreichen zu können.
Selbstkonzept:
Das Selbstkonzept bezeichnet die Gesamtheit der Überzeugungen, Einstellungen und Wahrnehmungen, die eine Person über sich selbst hat. Es ist ein komplexes Konstrukt, das beeinflusst, wie wir uns selbst sehen und wie wir uns im Vergleich zu anderen und in verschiedenen Lebensbereichen wahrnehmen. (Welche Eigenschaften und Fähigkeiten besitze ich?)
Selbstkontrolle ?
Selbstkontrolle in der Psychologie bezeichnet die Fähigkeit, eigene Impulse, Emotionen und Verhaltensweisen zu regulieren, um langfristige Ziele zu erreichen und soziale Normen zu erfüllen.
Selbstkontrolle ist eine Schlüsselkompetenz für erfolgreiches Lernen, gesundes Verhalten und beruflichen Erfolg ist. Sie umfasst die Fähigkeit, impulsive Reaktionen zu regulieren, emotionale Zustände zu steuern und zielgerichtetes Verhalten aufrechtzuerhalten. Die Verbesserung der Selbstkontrolle kann durch gezielte Strategien und Übungen unterstützt werden.
Metakognitionen und Lernstrategien ?
Metakognitionen
(Das wissen einer Person darüber, wie sie das lernen erfolgreich planen, überwachen und regulieren kann.)
Metakognition bezeichnet das Wissen und die Kontrolle über eigene kognitive Prozesse. Es umfasst die Fähigkeit, über das eigene Denken nachzudenken, die eigenen Lernstrategien zu überwachen und anzupassen, und sich der eigenen Stärken und Schwächen im Lernprozess bewusst zu sein. Metakognitive Prozesse sind entscheidend für effektives Lernen und beinhalten typischerweise folgende Aspekte:
Metakognitives Wissen:
Wissen über sich selbst als Lerner: Kenntnisse darüber, wie man selbst am besten lernt und welche Lernstrategien am effektivsten sind.
Wissen über Lernaufgaben: Verständnis darüber, wie anspruchsvoll eine Aufgabe ist und welche Strategien für verschiedene Aufgabentypen am besten geeignet sind.
Wissen über Lernstrategien: Kenntnisse über verschiedene Lernstrategien und deren Anwendung in unterschiedlichen Kontexten.
LERNSTRATEGIEN: sind gezielte Techniken oder Methoden, die eingesetzt werden, um den Lernprozess zu optimieren und das Verständnis und die Behaltensleistung zu verbessern.
Lernstörung
Das ICD-10 ordnet es als „Umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten.“
Lernstörungen sind Schwierigkeiten, die Menschen beim Erlernen und Verarbeiten von Informationen haben, obwohl ihre Intelligenz im Normalbereich liegt und keine wesentlichen sensorischen oder körperlichen Beeinträchtigungen vorliegen. Diese Störungen können verschiedene Bereiche betreffen, wie zum Beispiel Lesen, Schreiben oder Rechnen. Beispiele für Lernstörungen sind:
- Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche): Schwierigkeiten beim Erkennen und Verarbeiten von Buchstaben und Wörtern, was das Lesen und Schreiben beeinträchtigt.
- Dyskalkulie (Rechenschwäche): Probleme beim Verständnis und bei der Anwendung von mathematischen Konzepten und Rechenoperationen.
- Dysgraphie: Schwierigkeiten beim Schreiben, oft gekennzeichnet durch eine unbeholfene Handschrift und Probleme mit der Organisation von Gedanken in geschriebener Form.
Diese Störungen erfordern oft spezielle pädagogische Ansätze und Unterstützungsmaßnahmen, um den betroffenen Personen zu helfen, ihre Lernschwierigkeiten zu überwinden.
Lernbehinderung ?
Eine Lernbehinderung bezeichnet eine anhaltende und signifikante Beeinträchtigung der Fähigkeit, grundlegende akademische Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen zu erlernen und anzuwenden. Im Gegensatz zu Lernstörungen, die häufig spezifisch auf bestimmte Lernbereiche beschränkt sind, umfasst eine Lernbehinderung oft umfassendere Schwierigkeiten und ist oft mit einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung oder -störung verbunden.
Wesentliche Merkmale einer Lernbehinderung können sein:
- Geringer intellektueller Leistungsbereich: Personen mit Lernbehinderung haben in der Regel ein Intelligenzniveau, das unter dem Durchschnitt liegt, was ihre Lernfähigkeit beeinträchtigt.
- Eingeschränkte akademische Fähigkeiten: Schwierigkeiten können in mehreren Lernbereichen auftreten, nicht nur in einem spezifischen Bereich wie bei Lernstörungen.
- Begrenzte Fortschritte trotz gezielter Unterstützung: Trotz spezieller Bildungsangebote und Unterstützung zeigen Personen mit Lernbehinderung oft langsame oder unzureichende Fortschritte in ihren akademischen Fähigkeiten.
Lernbehinderungen erfordern meist umfassende und langfristige Unterstützung durch spezielle Bildungsangebote und Interventionen, um den betroffenen Personen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Lernziele zu erreichen.
ADHS ?
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine neurobiologische Störung, die sich durch anhaltende Schwierigkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auszeichnet. Die Symptome von ADHS beginnen meist in der Kindheit und können bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben.
Die Hauptmerkmale von ADHS sind:
- Aufmerksamkeitsprobleme: Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben oder Aktivitäten zu konzentrieren, leicht ablenkbar sein, und Probleme beim Organisieren und Abschließen von Aufgaben.
- Hyperaktivität: Übermäßige körperliche Unruhe, Zappeln, oder Schwierigkeiten, ruhig zu sitzen und sich zu entspannen.
- Impulsivität: Unüberlegte Handlungen, Schwierigkeiten, eigene Impulse zu kontrollieren, und Probleme beim Warten auf die eigene Reihe oder das Unterbrechen anderer.
ADHS kann sich auf das schulische und berufliche Leben sowie auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken. Die Diagnose erfolgt durch Fachleute wie Psychologen oder Psychiater, oft auf Basis von Verhaltensbeobachtungen und Berichten von Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen.
Die Behandlung von ADHS kann eine Kombination aus Verhaltenstherapie, Psychotherapie und gegebenenfalls medikamentöser Therapie umfassen, um die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Prüfungsangst ?
Prüfungsangst ist eine spezifische Form der Angst, die vor oder während Prüfungen auftritt und sich durch intensive emotionale und körperliche Reaktionen äußern kann. Diese Angst kann die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen und zu einer schlechten Leistung führen, obwohl die betroffene Person gut vorbereitet ist.
Typische Symptome von Prüfungsangst sind:
- Kognitive Symptome: Sorgen über das Versagen, negative Gedanken über die eigene Leistungsfähigkeit oder die Befürchtung, dass man den Anforderungen nicht gewachsen ist.
- Emotionale Symptome: Intensive Nervosität, Angst oder Panik, die vor oder während der Prüfung auftreten.
- Körperliche Symptome: Zittern, Schwitzen, Herzklopfen, Übelkeit, Schwindel oder andere körperliche Beschwerden.
- Verhaltenssymptome: Vermeidung von Prüfungen, Prokrastination oder das Gefühl, dass man sich nicht konzentrieren kann.
Prüfungsangst entsteht wenn Misserfolge drohen, Möglichkeiten zur Verhinderung des Misserfolgs fehlen und die Konsequenzen als hinreichend bedeutsam erlebt werden.
Zusammenhang zwischen Prüfungsangst und Schulleistung ?
Der Zusammenhang zwischen Prüfungsangst und Schulleistung ist überwiegend negativ, was bedeutet, dass hohe Prüfungsangst häufig mit schlechteren Schulleistungen korreliert. Hier sind einige Gründe, warum Prüfungsangst die Leistung beeinträchtigen kann:
- Kognitive Beeinträchtigung: Prüfungsangst kann die Konzentrationsfähigkeit und das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigen. In stressigen Situationen kann es schwierig sein, sich auf Aufgaben zu konzentrieren oder Informationen abzurufen, die zuvor gelernt wurden.
- Reduzierte Leistungsfähigkeit: Die körperlichen und emotionalen Symptome der Angst, wie Zittern, Herzklopfen und Nervosität, können die Fähigkeit beeinträchtigen, ruhig und effektiv zu arbeiten, was zu einer geringeren Leistung führt. Kreativität beeinträchtigt.
- Erhöhte Fehleranfälligkeit: Angst kann dazu führen, dass Schüler bei Prüfungen Fehler machen, die sie unter weniger stressvollen Bedingungen möglicherweise nicht gemacht hätten.
- Prokrastination und Vermeidungsverhalten: Schüler, die unter starker Prüfungsangst leiden, neigen oft dazu, das Lernen und die Vorbereitung aufzuschieben, was zu unzureichender Vorbereitung und damit zu schlechteren Ergebnissen führen kann.
- Verminderte Motivation: Die Angst vor dem Versagen kann die Motivation senken, sich auf Prüfungen vorzubereiten, was wiederum die Leistung negativ beeinflusst.
Die Bewältigung von Prüfungsangst durch effektive Lernstrategien, Entspannungstechniken und gegebenenfalls professionelle Unterstützung kann helfen, diesen negativen Einfluss zu verringern und die Schulleistung zu verbessern.
Formatives und Summatives Testen ?
Formatives und summatives Testen sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Bewertung des Lernfortschritts und der Lernergebnisse. Hier sind die wesentlichen Unterschiede:
-
Zweck:
- Formatives Testen: Dient dazu, während des Lernprozesses Feedback zu geben und den Lernenden sowie Lehrenden Informationen über den Fortschritt und die Lernbedürfnisse zu liefern. Ziel ist es, den Lernprozess zu verbessern, Schwächen frühzeitig zu identifizieren und gezielte Unterstützung anzubieten.
- Summatives Testen: Wird am Ende eines Lernabschnitts oder einer Unterrichtseinheit durchgeführt, um die Lernleistungen zusammenzufassen und zu bewerten. Ziel ist es, die Endleistung zu beurteilen, die Lernziele zu überprüfen und eine Note oder Bewertung zu vergeben.
-
Zeitpunkt:
- Formatives Testen: Findet während des Lernprozesses statt, z. B. durch regelmäßige kleine Prüfungen, Aufgaben, Quizze oder Feedback-Gespräche.
- Summatives Testen: Erfolgt am Ende eines Lernzyklus, z. B. am Ende eines Semesters, eines Kurses oder eines Schuljahres, durch Abschlussprüfungen, Abschlussarbeiten oder große Tests.
-
Feedback:
- Formatives Testen: Bietet laufend Feedback, das den Lernenden hilft, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern. Der Fokus liegt auf dem Lernprozess.
- Summatives Testen: Bietet wenig bis kein Feedback, da der Schwerpunkt auf der Bewertung des Endresultats liegt. Der Fokus liegt auf dem Lernergebnis.
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Auswirkungen auf die Note:
- Formatives Testen: Beeinflusst normalerweise nicht die Endnote direkt, sondern dient der kontinuierlichen Verbesserung und Anpassung des Lernens.
- Summatives Testen: Hat direkten Einfluss auf die Endnote oder Bewertung und spiegelt die endgültige Leistung wider.
Zusammengefasst konzentriert sich formatives Testen auf die Unterstützung und Verbesserung des Lernprozesses, während summatives Testen die endgültige Leistung zusammenfasst und bewertet.
Diagnostische Kompetenz ?
Diagnostische Kompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, die relevanten Merkmale, Bedürfnisse und Probleme einer Person präzise zu erkennen und zu bewerten. Dies ist besonders wichtig in Bereichen wie Bildung, Psychologie, Medizin und Beratung. Die diagnostische Kompetenz umfasst mehrere wesentliche Aspekte:
Erhebung und Analyse von Informationen: Die Fähigkeit, relevante Daten und Informationen systematisch zu sammeln und zu interpretieren, um ein genaues Bild der Situation oder der Problematik zu erhalten.
Diagnose und Einschätzung: Die Fähigkeit, aufgrund der gesammelten Informationen fundierte Schlussfolgerungen zu ziehen und klare Diagnosen oder Einschätzungen zu erstellen, die die Stärken, Schwächen oder Bedürfnisse der Person reflektieren.
Rosenthal Effekt ?
Der Rosenthal-Effekt, auch bekannt als Pygmalion-Effekt, beschreibt das Phänomen, bei dem die Erwartungen einer Person, insbesondere einer Autoritätsperson wie einem Lehrer oder Vorgesetzten, die Leistung und das Verhalten der betreffenden Person beeinflussen können. Dieser Effekt wurde erstmals von dem Psychologen Robert Rosenthal und der Psychologin Lenore Jacobson in den 1960er Jahren untersucht.
Hier sind die Kernpunkte des Rosenthal-Effekts:
- Erwartungen und Leistung: Wenn Lehrer oder Vorgesetzte hohe Erwartungen an eine Person haben, tendieren diese dazu, ihre Unterstützung und ihr Verhalten so anzupassen, dass die Person diese Erwartungen eher erfüllt. Dies kann zu einer Verbesserung der Leistung führen.
- Selbsterfüllende Prophezeiung: Die positiven oder negativen Erwartungen können sich selbst erfüllen. Wenn jemand glaubt, dass ein Schüler oder Mitarbeiter besonders fähig ist, behandelt er diese Person möglicherweise anders, was deren Leistung tatsächlich verbessert oder verschlechtert.
- Feedback und Interaktionen: Die Erwartungen beeinflussen nicht nur direkte Unterstützung, sondern auch subtile nonverbale Signale und das allgemeine Verhalten gegenüber der Person. Diese Art von Feedback kann die Motivation und das Selbstvertrauen der betroffenen Person beeinflussen.
Der Rosenthal-Effekt zeigt, wie wichtig es ist, die eigenen Erwartungen bewusst zu reflektieren und sicherzustellen, dass diese nicht unbewusst negative oder positive Beeinflussungen auf andere haben.
Vater Redakteur= Sohn bessere Note.
Fundamentaler Attributionsfehler ?
Der fundamentale Attributionsfehler bezeichnet die Tendenz, das Verhalten anderer Menschen überwiegend auf deren Persönlichkeit oder innere Eigenschaften zurückzuführen, während man eigene Verhaltensweisen eher durch äußere Umstände erklärt. Dieser Fehler führt dazu, dass die Rolle situationaler Faktoren bei der Bewertung des Verhaltens anderer oft unterschätzt wird.
Beispiele für den fundamentalen Attributionsfehler:
- Beispiel im Alltag: Wenn jemand im Straßenverkehr rücksichtslos fährt, neigen viele dazu, diese Person als unhöflich oder egoistisch zu bewerten. Dabei wird oft übersehen, dass die Person vielleicht in Eile ist oder eine dringende Angelegenheit hat, die das Verhalten erklärt.
- Beispiel in der Schule: Ein Lehrer könnte einen Schüler als faul und unmotiviert betrachten, weil dieser seine Hausaufgaben nicht pünktlich abgibt. Der Lehrer übersieht möglicherweise, dass der Schüler mit persönlichen Problemen oder familiären Belastungen kämpft, die seine Leistung beeinträchtigen.
- Beispiel am Arbeitsplatz: Ein Kollege, der häufig zu spät zur Arbeit kommt, wird möglicherweise als unzuverlässig angesehen. Dabei könnte die Verspätung durch unvorhergesehene äußere Faktoren wie Verkehrsprobleme oder gesundheitliche Schwierigkeiten verursacht sein, die jedoch nicht berücksichtigt werden.
Der fundamentale Attributionsfehler zeigt die Neigung, andere Menschen durch ihre vermeintlichen Eigenschaften zu beurteilen, anstatt die Situation oder externe Faktoren zu berücksichtigen, die ihr Verhalten beeinflussen könnten.
Halo Effekt ?
Der Halo-Effekt beschreibt eine kognitive Verzerrung, bei der der allgemeine Eindruck einer Person oder einer Sache (sei es positiv oder negativ) die Beurteilung spezifischer Eigenschaften oder Verhaltensweisen beeinflusst. Diese Verzerrung bewirkt, dass eine einzelne, hervorstechende Eigenschaft die gesamte Wahrnehmung der Person oder des Objekts überstrahlt.
Beispiele für den Halo-Effekt:
- Im Arbeitsumfeld: Ein Mitarbeiter, der als sehr freundlich und charismatisch wahrgenommen wird, könnte auch in anderen Bereichen wie Kompetenz oder Zuverlässigkeit besser beurteilt werden, obwohl seine tatsächliche Leistung in diesen Bereichen nicht entsprechend ist.
- In der Schule: Ein Lehrer, der einen Schüler als besonders intelligent und begabt einschätzt, könnte diesem Schüler bei der Bewertung von Aufgaben oder Prüfungen unbewusst besser abschneiden lassen, selbst wenn die Leistung tatsächlich nicht herausragend ist.
- In der Werbung: Wenn ein Produkt von einem bekannten Prominenten beworben wird, können Verbraucher dazu neigen, das Produkt positiver zu bewerten und anzunehmen, dass es besser ist, nur aufgrund der positiven Assoziation mit der bekannten Person.
Der Halo-Effekt zeigt, wie unser erster Eindruck oder eine auffällige Eigenschaft unsere gesamte Beurteilung einer Person oder Sache beeinflussen kann, wodurch eine objektive Bewertung erschwert wird.
Hübsche Schülerin= fleißig
Konsistenz-Effekt ?
Der Konsistenz-Effekt beschreibt die Tendenz, Informationen oder Verhaltensweisen einer Person so zu interpretieren, dass sie konsistent mit bereits bestehenden Eindrücken oder Überzeugungen über diese Person sind. Wenn wir beispielsweise eine bestimmte Eigenschaft oder ein Verhalten einer Person als besonders wichtig oder charakteristisch ansehen, neigen wir dazu, auch andere Handlungen oder Eigenschaften dieser Person in Übereinstimmung mit diesem ersten Eindruck zu bewerten.
Beispiele für den Konsistenz-Effekt:
- Im Beruf: Wenn ein Mitarbeiter in der Vergangenheit als besonders zuverlässig angesehen wurde, könnten zukünftige Verzögerungen oder Fehler eher als Ausnahme betrachtet werden, und es wird weiterhin angenommen, dass er im Wesentlichen zuverlässig ist.
- In der Schule: Ein Schüler, der einmal eine gute Note erzielt hat, wird wahrscheinlich auch bei zukünftigen Leistungen positiver beurteilt, selbst wenn es Unterschiede in der tatsächlichen Leistung gibt.
- In der Werbung: Wenn eine Marke als hochwertig wahrgenommen wird, neigen Verbraucher dazu, auch neue Produkte dieser Marke positiver zu bewerten, selbst wenn diese Produkte nicht unbedingt die gleiche Qualität aufweisen.
Der Konsistenz-Effekt zeigt, wie bestehende Eindrücke und Überzeugungen die Wahrnehmung und Bewertung neuer Informationen beeinflussen können, um eine konsistente Sichtweise zu erhalten.
Schüler Störenfried auch wenn er mehrmals ruhig ist.
Reihenfolgeneffekt ?
Der Reihenfolge-Effekt, auch bekannt als Primacy- und Recency-Effekt, beschreibt, wie die Position von Informationen in einer Reihenfolge die Wahrnehmung und Erinnerung beeinflussen kann. Diese Effekte betreffen, wie Informationen verarbeitet und erinnert werden, je nachdem, ob sie am Anfang oder am Ende einer Präsentation erscheinen.
1. Primacy-Effekt:
- Definition: Der Primacy-Effekt bezieht sich auf die Tendenz, dass Informationen, die zu Beginn einer Liste oder Präsentation präsentiert werden, besser erinnert und stärker gewichtet werden als spätere Informationen.
- Beispiel: In einem Vorstellungsgespräch könnten die ersten Antworten eines Bewerbers einen besonders starken Eindruck hinterlassen, der die Wahrnehmung des gesamten Gesprächs beeinflusst.
2. Recency-Effekt:
- Definition: Der Recency-Effekt beschreibt die Tendenz, dass Informationen, die am Ende einer Liste oder Präsentation präsentiert werden, besser erinnert und stärker gewichtet werden als frühere Informationen.
- Beispiel: Wenn Sie eine Einkaufsliste lesen und sich besonders an die letzten Punkte erinnern, die aufgelistet sind, zeigt sich der Recency-Effekt.
Zusammengefasst: Der Reihenfolge-Effekt zeigt, wie die Position von Informationen innerhalb einer Reihenfolge unsere Erinnerungen und Bewertungen beeinflussen kann. Informationen, die zuerst oder zuletzt präsentiert werden, haben tendenziell einen stärkeren Einfluss auf unsere Wahrnehmung als Informationen in der Mitte.