Lektion 4 Flashcards
Wichtige Aufgabe der Pädagogischen Psychologie ?
Lern und Leistungsunterschiede von Schülern zu erklären und vorherzusagen
Leistungsunterschiede ?
Leistungsunterschiede bei Schülern sind komplex und durch zahlreiche Faktoren bedingt. Die Operationalisierung ermöglicht die präzise Messung von Schulleistung (Orientierung an den Schulnoten oder an der verbalen Beurteilung der Lehrkraft?) die Kausalität: die in den Korrelationsstudien vorgefundenen Zusammenhänge sagen in der Regel wenig bis gar nicht über die Richtung des Zusammenhangs aus (Selbstvertrauen und Schulleistung), und die Multideterminiertheit betont die Notwendigkeit, das Zusammenspiel vieler Faktoren zu berücksichtigen, um ein umfassendes Bild der Leistungsunterschiede zu erhalten. Denn es kann nicht nur ein Faktor der Grund für für Leistungsunterschiede sein.
Erkläre das Angebots-Nutzungsrecht-Modell von Helmke ?
Das Angebots-Nutzungs-Modell von Helmke ist ein Ansatz zur Erklärung und Verbesserung von Lern- und Leistungsprozessen in Bildungssettings. Es konzentriert sich darauf, wie Bildungsangebote von Lernenden genutzt werden und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Hier sind die wesentlichen Aspekte des Modells:
Das Angebots-Nutzungs-Modell stellt die Interaktion zwischen dem Bildungsangebot (z.B. Unterricht, Lehrmaterialien) und der Art und Weise, wie Lernende dieses Angebot nutzen, in den Mittelpunkt. Es geht davon aus, dass nicht nur die Qualität des Angebots entscheidend ist, sondern auch, wie gut die Lernenden dieses Angebot nutzen und wie effektiv sie die bereitgestellten Lernmöglichkeiten in ihre Lernprozesse integrieren.
Das Modell lässt sich in zwei Hauptkomponenten unterteilen:
- Angebot: Dies bezieht sich auf die Bildungsangebote und -ressourcen, die von der Bildungseinrichtung bereitgestellt werden. Dazu gehören Unterrichtsmethoden, Lehrpläne, Materialien, Aufgaben und Unterstützung durch Lehrkräfte. Die Qualität und Struktur des Angebots sind entscheidend für den Lernprozess.
- Nutzung: Dies umfasst die Art und Weise, wie Lernende mit dem Angebot interagieren. Dazu gehören ihre Lernstrategien, die Motivation, der Umgang mit Aufgaben und die Nutzung von Ressourcen. Die Nutzung hängt von individuellen Faktoren wie Vorwissen, Lernstrategien, Motivation und der Fähigkeit ab, das Angebot effektiv zu nutzen.
- Selektive Nutzung: Lernende wählen gezielt aus, welche Aspekte des Angebots sie nutzen. Diese Auswahl wird durch ihre Bedürfnisse, Interessen und Wahrnehmungen der Relevanz des Angebots beeinflusst.
- Strategische Nutzung: Lernende wenden verschiedene Lernstrategien an, um die angebotenen Lernmöglichkeiten optimal zu nutzen. Dies kann beinhalten, dass sie bestimmte Lernmaterialien besonders intensiv bearbeiten oder spezifische Lerntechniken anwenden.
- Individuelle Unterschiede: Faktoren wie Vorwissen, Lernstile und Motivation beeinflussen, wie Lernende das Angebot wahrnehmen und nutzen. Zum Beispiel kann ein Schüler mit höherer intrinsischer Motivation eher bereit sein, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen.
- Qualität des Angebots: Ein gut strukturiertes und ansprechendes Bildungsangebot kann die Nutzung durch Lernende fördern. Die Klarheit der Ziele, die Qualität des Unterrichts und die Relevanz der Materialien spielen eine wesentliche Rolle.
- Feedback und Unterstützung: Die Art und Weise, wie Lehrer Rückmeldungen geben und Unterstützung leisten, beeinflusst die Effektivität der Nutzung des Angebots. Konstruktives Feedback kann helfen, die Lernstrategien anzupassen und die Lernmotivation zu steigern.
Das Ziel des Angebots-Nutzungs-Modells ist es, die Qualität der Bildung zu verbessern, indem es sowohl das Angebot als auch die Nutzung in den Blick nimmt. Durch die Analyse, wie Lernende Bildungsangebote nutzen und welche Faktoren ihre Nutzung beeinflussen, können gezielte Maßnahmen entwickelt werden, um das Lernumfeld zu optimieren und die Lernergebnisse zu verbessern.
Zusammenfassend erklärt das Angebots-Nutzungs-Modell, dass der Lernerfolg nicht nur von der Qualität des Bildungsangebots abhängt, sondern auch davon, wie effektiv Lernende dieses Angebot nutzen. Es betont die Bedeutung der Wechselwirkungen zwischen Angebot und Nutzung und hilft dabei, Bildungsprozesse ganzheitlicher zu verstehen und zu verbessern.
Leistungsunterschiede?
Intelligenz
Vorwissen
Motivationale Merkmale
Metakognitionen und Lernstrategien
- Zusammenhang zwischen Intelligenz und Schulleistung
Direkter Zusammenhang: Intelligenz ist in vielen Studien als ein wichtiger Prädiktor für schulische Leistungen identifiziert worden. Ein höherer IQ ist oft mit besseren schulischen Leistungen verbunden, da intelligente Schüler tendenziell schneller lernen, komplexe Aufgaben besser bewältigen und effektiver Problemlösestrategien anwenden.
Einfluss auf Lernfähigkeiten: Intelligente Schüler können oft leichter neue Konzepte verstehen und sich an unterschiedliche Lernumgebungen anpassen. Dies kann zu besseren Leistungen in standardisierten Tests und anderen schulischen Bewertungen führen.
Intelligentere Menschen haben in der Vergangenheit mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ein besser vernetztes, flexibles nutzbares Wissen erworben. Diese Vorkenntnisse erleichtern die darauf aufbauenden weiteren Lernprozesse.
Intelligenz ?
Intelligenz ist ein komplexes Konstrukt in der Psychologie, das oft als die Fähigkeit beschrieben wird, Wissen zu erwerben, zu verstehen und anzuwenden. Sie umfasst verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Problemlösen, logisches Denken, Lernen und Anpassungsfähigkeit.
Intelligentere Menschen sind in der Lage …
Schlechte Unterrichtsqualität zu kompensieren
Vorwissen
Vorwissen bezieht sich auf das Wissen und die Erfahrungen, die eine Person bereits vor dem Lernen neuer Informationen oder Fertigkeiten hat. Es ist ein zentraler Aspekt des Lernprozesses und spielt eine entscheidende Rolle bei der Schulleistung. Es lässt sich sagen, dass Intelligenz einen wichtigen, aber nicht alleinstehenden Faktor im Zusammenhang mit Schulleistung darstellt. Sie beeinflusst, wie effektiv Schüler lernen und Aufgaben bewältigen.
Elaboration ?
Verknüpfung der neu aufgenommenen Informationen mit dem vorhanden Wissen.
Motivationale Bedingungen ?
Motivationale Bedingungen spielen eine zentrale Rolle bei der Schulleistung, da sie direkt beeinflussen, wie engagiert und erfolgreich Schüler in ihrem Lernprozess sind. Motivation kann als der Antrieb beschrieben werden, der Individuen dazu bringt, Ziele zu verfolgen, Aufgaben zu erledigen und Herausforderungen zu meistern. Hier sind die wichtigsten Aspekte, wie motivationale Bedingungen die Schulleistung beeinflussen:
Selbstwirksamkeit: Motivation beeinflusst das Selbstvertrauen der Schüler in ihre Fähigkeiten (Selbstwirksamkeit). Schüler, die glauben, dass sie erfolgreich lernen können, sind eher bereit, sich anspruchsvollen Aufgaben zu stellen und persistent zu bleiben, auch wenn sie auf Schwierigkeiten stoßen.
Zielsetzung: Motivierte Schüler setzen sich oft klare und herausfordernde Ziele. (Beschreibt die Überzeugung einer Person, mit eigenen Mitteln (Anstrengung) ein Ziel erreichen zu können.
Selbstkonzept:
Das Selbstkonzept bezeichnet die Gesamtheit der Überzeugungen, Einstellungen und Wahrnehmungen, die eine Person über sich selbst hat. Es ist ein komplexes Konstrukt, das beeinflusst, wie wir uns selbst sehen und wie wir uns im Vergleich zu anderen und in verschiedenen Lebensbereichen wahrnehmen. (Welche Eigenschaften und Fähigkeiten besitze ich?)
Selbstkontrolle ?
Selbstkontrolle in der Psychologie bezeichnet die Fähigkeit, eigene Impulse, Emotionen und Verhaltensweisen zu regulieren, um langfristige Ziele zu erreichen und soziale Normen zu erfüllen.
Selbstkontrolle ist eine Schlüsselkompetenz für erfolgreiches Lernen, gesundes Verhalten und beruflichen Erfolg ist. Sie umfasst die Fähigkeit, impulsive Reaktionen zu regulieren, emotionale Zustände zu steuern und zielgerichtetes Verhalten aufrechtzuerhalten. Die Verbesserung der Selbstkontrolle kann durch gezielte Strategien und Übungen unterstützt werden.
Metakognitionen und Lernstrategien ?
Metakognitionen
(Das wissen einer Person darüber, wie sie das lernen erfolgreich planen, überwachen und regulieren kann.)
Metakognition bezeichnet das Wissen und die Kontrolle über eigene kognitive Prozesse. Es umfasst die Fähigkeit, über das eigene Denken nachzudenken, die eigenen Lernstrategien zu überwachen und anzupassen, und sich der eigenen Stärken und Schwächen im Lernprozess bewusst zu sein. Metakognitive Prozesse sind entscheidend für effektives Lernen und beinhalten typischerweise folgende Aspekte:
Metakognitives Wissen:
Wissen über sich selbst als Lerner: Kenntnisse darüber, wie man selbst am besten lernt und welche Lernstrategien am effektivsten sind.
Wissen über Lernaufgaben: Verständnis darüber, wie anspruchsvoll eine Aufgabe ist und welche Strategien für verschiedene Aufgabentypen am besten geeignet sind.
Wissen über Lernstrategien: Kenntnisse über verschiedene Lernstrategien und deren Anwendung in unterschiedlichen Kontexten.
LERNSTRATEGIEN: sind gezielte Techniken oder Methoden, die eingesetzt werden, um den Lernprozess zu optimieren und das Verständnis und die Behaltensleistung zu verbessern.
Lernstörung
Das ICD-10 ordnet es als „Umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten.“
Lernstörungen sind Schwierigkeiten, die Menschen beim Erlernen und Verarbeiten von Informationen haben, obwohl ihre Intelligenz im Normalbereich liegt und keine wesentlichen sensorischen oder körperlichen Beeinträchtigungen vorliegen. Diese Störungen können verschiedene Bereiche betreffen, wie zum Beispiel Lesen, Schreiben oder Rechnen. Beispiele für Lernstörungen sind:
- Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche): Schwierigkeiten beim Erkennen und Verarbeiten von Buchstaben und Wörtern, was das Lesen und Schreiben beeinträchtigt.
- Dyskalkulie (Rechenschwäche): Probleme beim Verständnis und bei der Anwendung von mathematischen Konzepten und Rechenoperationen.
- Dysgraphie: Schwierigkeiten beim Schreiben, oft gekennzeichnet durch eine unbeholfene Handschrift und Probleme mit der Organisation von Gedanken in geschriebener Form.
Diese Störungen erfordern oft spezielle pädagogische Ansätze und Unterstützungsmaßnahmen, um den betroffenen Personen zu helfen, ihre Lernschwierigkeiten zu überwinden.
Lernbehinderung ?
Eine Lernbehinderung bezeichnet eine anhaltende und signifikante Beeinträchtigung der Fähigkeit, grundlegende akademische Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen zu erlernen und anzuwenden. Im Gegensatz zu Lernstörungen, die häufig spezifisch auf bestimmte Lernbereiche beschränkt sind, umfasst eine Lernbehinderung oft umfassendere Schwierigkeiten und ist oft mit einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung oder -störung verbunden.
Wesentliche Merkmale einer Lernbehinderung können sein:
- Geringer intellektueller Leistungsbereich: Personen mit Lernbehinderung haben in der Regel ein Intelligenzniveau, das unter dem Durchschnitt liegt, was ihre Lernfähigkeit beeinträchtigt.
- Eingeschränkte akademische Fähigkeiten: Schwierigkeiten können in mehreren Lernbereichen auftreten, nicht nur in einem spezifischen Bereich wie bei Lernstörungen.
- Begrenzte Fortschritte trotz gezielter Unterstützung: Trotz spezieller Bildungsangebote und Unterstützung zeigen Personen mit Lernbehinderung oft langsame oder unzureichende Fortschritte in ihren akademischen Fähigkeiten.
Lernbehinderungen erfordern meist umfassende und langfristige Unterstützung durch spezielle Bildungsangebote und Interventionen, um den betroffenen Personen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Lernziele zu erreichen.
ADHS ?
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine neurobiologische Störung, die sich durch anhaltende Schwierigkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität auszeichnet. Die Symptome von ADHS beginnen meist in der Kindheit und können bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben.
Die Hauptmerkmale von ADHS sind:
- Aufmerksamkeitsprobleme: Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben oder Aktivitäten zu konzentrieren, leicht ablenkbar sein, und Probleme beim Organisieren und Abschließen von Aufgaben.
- Hyperaktivität: Übermäßige körperliche Unruhe, Zappeln, oder Schwierigkeiten, ruhig zu sitzen und sich zu entspannen.
- Impulsivität: Unüberlegte Handlungen, Schwierigkeiten, eigene Impulse zu kontrollieren, und Probleme beim Warten auf die eigene Reihe oder das Unterbrechen anderer.
ADHS kann sich auf das schulische und berufliche Leben sowie auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken. Die Diagnose erfolgt durch Fachleute wie Psychologen oder Psychiater, oft auf Basis von Verhaltensbeobachtungen und Berichten von Eltern, Lehrern oder anderen Bezugspersonen.
Die Behandlung von ADHS kann eine Kombination aus Verhaltenstherapie, Psychotherapie und gegebenenfalls medikamentöser Therapie umfassen, um die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.