Lektion 3 Flashcards

1
Q

Erkläre Pädagogische Psychologie ?

A

Pädagogische Psychologie ist ein Teilbereich der Psychologie, der sich mit den Prozessen des Lernens und Lehrens in Bildungskontexten beschäftigt. Sie untersucht, wie Menschen Wissen erwerben, sich entwickeln und wie Lernumgebungen gestaltet werden können, um optimale Lernergebnisse zu erzielen. Dazu gehören Themen wie die Entwicklung von Lernstrategien, die Motivation von Lernenden, die Gestaltung von Unterricht und die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern. Ziel der pädagogischen Psychologie ist es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse und Methoden zu entwickeln, um Bildungsprozesse zu verbessern und das Lernen effektiver zu gestalten.

Beschäftigt sich mit dem Verhalten und Erleben von Menschen im Rahmen von Bildungsprozessen und Erziehungsprozessen.

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2
Q

Wann liegt eine pädagogische Psychologie vor ?

A

Wenn mind 2 Menschen interagieren und wenigstens eine der beteiligten Personen eine Förderabsicht an den oder die anderen heranträgt. Ziel: einen ist Zustand in einen soll Zustand zu überführen.

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3
Q

2 Teilbereiche der Pädagogischen Psychologie ?

A

Erziehungspsychologie und Bildungspsychologie sind zwei wichtige Teilbereiche der pädagogischen Psychologie, die sich mit verschiedenen Aspekten von Lern- und Entwicklungsprozessen befassen:

  1. Erziehungspsychologie:
    • Fokus: Diese Disziplin beschäftigt sich hauptsächlich mit der Entwicklung und dem Verhalten von Individuen im Kontext von Erziehung und Sozialisation. Sie untersucht, wie Erziehungsprozesse das Verhalten, die Persönlichkeit und die emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinflussen.
    • Themen: Hierzu gehören Fragen zur Rolle von Erziehungsstilen, der Einfluss von Familie und sozialen Beziehungen, die Entwicklung von Werten und Normen sowie der Umgang mit Konflikten und Herausforderungen im Erziehungsprozess.
  2. Bildungspsychologie:
    • Fokus: Die Bildungspsychologie konzentriert sich auf das Lernen und Lehren in formalen Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten. Sie untersucht, wie Bildungsprozesse gestaltet und optimiert werden können, um effektives Lernen zu ermöglichen und Bildungsziele zu erreichen.
    • Themen: Sie umfasst die Analyse von Lernstrategien, die Gestaltung von Lehrplänen, die Evaluation von Unterrichtsmethoden, die Untersuchung von Lernmotivation und -leistungen sowie die Entwicklung und Anwendung von Bildungsstandards und -konzepten.

Beide Bereiche sind eng miteinander verknüpft, da sie sich beide mit dem Lernen und der Entwicklung von Individuen beschäftigen, aber aus unterschiedlichen Perspektiven: die Erziehungspsychologie fokussiert sich mehr auf die persönliche und soziale Entwicklung im Erziehungskontext, während die Bildungspsychologie stärker auf den institutionellen und didaktischen Aspekt des Lernens und Lehrens eingeht.

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4
Q

Pädagogik ?

A

Pädagogik ist die Wissenschaft von Erziehung und Bildung. Sie beschäftigt sich mit den Theorien, Methoden und Praktiken, wie Erziehung und Bildung, die darauf abzielen, Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern und zu unterstützen.

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5
Q

Psychologie und Pädagogik sind die Mutterwissenschaften, deren Schnittmenge den Forschungsbereich der Pädagogischen Psychologie definiert.

A

Während die Psychologie allgemein menschliches Verhalten und Erleben untersucht, konzentriert sich die Pädagogik auf die Theorie und Praxis von Erziehung und Bildung. Die Pädagogische Psychologie verbindet beide Disziplinen, indem sie psychologische Erkenntnisse auf Bildungs- und Lernprozesse anwendet.

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6
Q

Pädagogische Psychologie ist …

A

Damit als theoretische Wissenschaft Anwendungsfähig und zugleich anwendungsorientiert.

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7
Q

Erkläre Alltagspsychologie ?

A

Alltagspsychologie bezeichnet die informellen, nicht wissenschaftlich fundierten Annahmen und Überzeugungen, die Menschen im täglichen Leben über das Verhalten, die Gedanken und Gefühle anderer Menschen haben. Diese Art der Psychologie basiert oft auf persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen und kulturellen Überlieferungen und wird in alltäglichen Situationen verwendet, um das Verhalten von Menschen zu interpretieren und zu verstehen.

Merkmale der Alltagspsychologie:

  1. Subjektivität: Alltagspsychologische Erkenntnisse sind stark von individuellen Erfahrungen und subjektiven Eindrücken geprägt, ohne systematische wissenschaftliche Untersuchungen.
  2. Intuition: Viele Annahmen und Erklärungen der Alltagspsychologie beruhen auf Intuition und „gesunder Menschenverstand“, statt auf empirischen Daten.
  3. Kulturelle Einflüsse: Sie ist oft durch kulturelle Normen und gesellschaftliche Überzeugungen geprägt, die das Verständnis und die Interpretation menschlichen Verhaltens beeinflussen.
  4. Fehleranfälligkeit: Da die Alltagspsychologie nicht auf wissenschaftlichen Methoden basiert, kann sie zu Fehleinschätzungen und Vorurteilen führen. Sie neigt dazu, komplexe psychologische Phänomene zu vereinfachen und kann stereotype Denkweisen fördern.

Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Psychologie, die systematische Forschung und empirische Methoden verwendet, ist die Alltagspsychologie eher anekdotisch und nicht immer zuverlässig, wenn es darum geht, komplexe psychologische Prozesse zu verstehen.

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8
Q

Erkläre implizite Theorien ?

A

Umfassen persönliche Überzeugungen oder Vorstellungen über Personen und/ oder Situationen, die auf der Grundlage eigener Erfahrungen beruhen, wissenschaftlich allerdings nicht überprüft wurden. Sie werden auch als Alltagstheorien bzw. Alltagspsychologie bezeichnet.

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9
Q

Ziele der Pädagogischen Psychologie?

A

Die pädagogische Psychologie hat mehrere zentrale Ziele, die eng mit den Begriffen Beschreiben, Erklären, korrelative Zusammenhänge, Vorhersagen und Verändern verbunden sind:

  1. Beschreiben:
    • Ziel: Die pädagogische Psychologie strebt danach, Lern- und Erziehungsprozesse genau zu beschreiben. Das umfasst die Beobachtung und Dokumentation von Verhaltensweisen, Lernstrategien, Entwicklungsprozessen und Interaktionen in Bildungskontexten.
    • Beispiel: Das Erfassen, wie Schüler auf bestimmte Unterrichtsmethoden reagieren oder wie Lernfortschritte in verschiedenen Phasen des Lernprozesses verlaufen.
      (Was ist guter Unterricht)
  2. Erklären:
    • Ziel: Sie zielt darauf ab, die Ursachen und Mechanismen hinter beobachteten Lern- und Entwicklungsprozessen zu verstehen. Das beinhaltet die Analyse, wie und warum bestimmte Faktoren das Lernen beeinflussen.
    • Beispiel: Die Erklärung, wie Motivationsfaktoren wie Belohnungen oder intrinsisches Interesse die Lernleistung beeinflussen. ( Welche individuellen Unterschiede existieren beim lernen)
  3. Korrelative Zusammenhänge:
    • Ziel: Die pädagogische Psychologie untersucht korrelative Zusammenhänge zwischen verschiedenen Variablen. Dabei wird erforscht, wie bestimmte Faktoren miteinander verknüpft sind, ohne dass eine Kausalität unmittelbar nachgewiesen wird.
    • Beispiel: Die Untersuchung, ob und wie die Anwesenheit im Unterricht mit den akademischen Leistungen zusammenhängt, ohne direkt zu beweisen, dass eine Variable die andere verursacht.
  4. Vorhersagen:
    • Ziel: Ein weiteres Ziel ist es, Vorhersagen über zukünftige Lern- und Entwicklungsergebnisse basierend auf bestehenden Daten und Theorien zu treffen. Dies hilft dabei, zukünftige Entwicklungen im Lernverhalten oder in der Leistungsfähigkeit zu antizipieren.
    • Beispiel: Die Prognose, wie sich die Einführung neuer Lehrmethoden auf die zukünftigen Leistungen der Schüler auswirken könnte. (Wie können Lernstörungen frühzeitig erkannt werden)
  5. Verändern:
    • Ziel: Die pädagogische Psychologie zielt darauf ab, Lern- und Erziehungsprozesse zu verbessern, indem sie Strategien entwickelt, die das Lernen und die Entwicklung von Individuen optimieren. Dies umfasst die Anwendung von Erkenntnissen, um effektive Bildungspraktiken und Interventionen zu gestalten.
    • Beispiel: Die Implementierung von Lernstrategien, die auf psychologischen Erkenntnissen basieren, um die Motivation und das Engagement von Schülern zu steigern. (Wie lässt sich die Lernmotivation steigern).

Zusammengefasst: Die pädagogische Psychologie strebt danach, Lern- und Entwicklungsprozesse umfassend zu beschreiben und zu erklären, korrelative Zusammenhänge zu erforschen, Vorhersagen über Bildungsergebnisse zu treffen und effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsprozesse zu entwickeln. Diese Ziele sind miteinander verknüpft und tragen dazu bei, das Verständnis für Bildungsprozesse zu vertiefen und praktische Anwendungen zur Optimierung von Lern- und Lehrmethoden zu entwickeln.

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10
Q

Aufgaben und Praxisfelder der Pädagogischen Psychologie ?

A

Die pädagogische Psychologie umfasst verschiedene Aufgaben und Praxisfelder, die auf die Optimierung von Lern- und Entwicklungsprozessen abzielen. Diese Aufgaben sind Diagnose, Intervention, Prävention, Beratung, Prognose und Evaluation. Hier ist eine Erklärung jedes Bereichs:

  1. Diagnose:
    • Aufgabe: Die Diagnose umfasst die systematische Erfassung und Analyse von Lern- und Entwicklungsproblemen, um den individuellen Förderbedarf zu ermitteln. Es geht um die Analyse des Ist- Zustandes. Sie dient der Identifikation von Stärken und Schwächen, um gezielte Unterstützung zu ermöglichen. (Welche Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt der Lernende aktuell?)
    • Praxisfeld: In Schulen oder Bildungseinrichtungen kann die Diagnose durch Tests, Beobachtungen, Befragungen und Leistungsanalysen erfolgen. Beispielsweise könnte ein Schulpsychologe Tests verwenden, um Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten zu identifizieren.
  2. Intervention:
    • Aufgabe: Interventionen zielen darauf ab, bestehende Probleme zu behandeln, Hindernisse zu überwinden. Sie beinhalten die Planung und Umsetzung spezifischer Maßnahmen und Strategien, um die identifizierten Bedürfnisse zu adressieren.
    • Praxisfeld: Interventionen können individuelle Förderpläne, spezielle Lernprogramme, therapeutische Maßnahmen oder Anpassungen im Unterricht umfassen. Zum Beispiel könnte eine Intervention zusätzliche Lernhilfe oder Anpassungen der Lehrmethoden für einen Schüler mit Lernschwierigkeiten beinhalten.
  3. Prävention:
    • Aufgabe: Prävention zielt darauf ab, Problemen und Schwierigkeiten vorzubeugen, bevor sie entstehen (Schulabbruch). Sie umfasst Maßnahmen, die darauf abzielen, Risiken zu minimieren und eine positive Lernumgebung zu fördern.
    • Praxisfeld: Präventive Maßnahmen können Programme zur Förderung sozialer Kompetenzen, Aufklärung über Lernstrategien oder allgemeine Schul- und Klassenraumgestaltung umfassen, um das Auftreten von Lern- oder Verhaltensproblemen zu verhindern.
  4. Beratung:
    • Aufgabe: Beratung in der pädagogischen Psychologie zielt darauf ab, Lernende, Lehrende und Eltern durch Unterstützung und Information zu begleiten. Es geht darum, Lösungen für spezifische Probleme zu entwickeln und den Betroffenen Hilfestellung zu bieten ( Bereitstellen einer Orientierungsgrundlage, die dem Lernenden hilft, selbst den Weg zum Ziel zu finden und die dabei auftretenden Hindernisse zu überwinden)
    • Praxisfeld: Beratung kann durch Einzelgespräche, Gruppenberatungen oder Elternberatungen erfolgen und umfasst die Diskussion von Lernstrategien, die Klärung von Bildungsfragen oder die Unterstützung bei der Bewältigung von Herausforderungen.
  5. Prognose:
    • Aufgabe: Prognose bezieht sich auf die Vorhersage zukünftiger Entwicklungen im Lern- und Bildungsbereich auf Basis vorhandener Daten und Erkenntnisse. Ziel ist es, mögliche zukünftige Trends oder Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen.
    • Praxisfeld: Prognosen können Vorhersagen über den zukünftigen Lernerfolg eines Schülers basierend auf aktuellen Leistungen und Entwicklungsständen oder die Einschätzung der Auswirkungen von Bildungsmaßnahmen umfassen. Zum Beispiel könnte eine Prognose verwendet werden, um die langfristige Entwicklung eines Schülers mit besonderen Bedürfnissen abzuschätzen.
  6. Evaluation:
    • Aufgabe: Evaluation umfasst die systematische Bewertung von Bildungsprogrammen, -strategien und -maßnahmen, um deren Effektivität und Wirksamkeit zu überprüfen. Ziel ist es, die Qualität und den Erfolg von Bildungsmaßnahmen zu beurteilen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
    • Praxisfeld: Evaluation kann die Analyse von Lernergebnissen, die Bewertung der Implementierung von Lehrplänen oder die Überprüfung von Interventionseffekten umfassen. Zum Beispiel könnte eine Evaluation den Erfolg eines neuen Unterrichtsansatzes messen, um festzustellen, ob er die Lernziele erreicht hat.

Zusammengefasst: Die pädagogische Psychologie umfasst Diagnose zur Identifizierung von Bedürfnissen, Intervention zur Behandlung von Problemen, Prävention zur Vermeidung von Schwierigkeiten, Beratung zur Unterstützung und Klärung, Prognose zur Vorhersage zukünftiger Entwicklungen und Evaluation zur Bewertung und Verbesserung von Bildungsmaßnahmen. Diese Aufgaben tragen dazu bei, Lern- und Entwicklungsprozesse gezielt zu unterstützen und zu optimieren.

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11
Q

Korrelation ?

A

Ist ein Zusammenhangsmaß aus der Statistik. Sie beschreibt die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Variablen.

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12
Q

PISA-Studie ?

A

Die PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) ist eine internationale Bildungsstudie, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt wird. Sie hat zum Ziel, die Bildungssysteme der teilnehmenden Länder zu vergleichen und zu bewerten, insbesondere hinsichtlich der Kompetenzen von 15-Jährigen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften.

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13
Q

Pädagogische Psychologen ?

A

Pädagogische Psychologinnen und Psychologen wichtig, weil sie maßgeblich dazu beitragen, das Lernen und die Entwicklung von Individuen zu optimieren, Bildungsprozesse zu verbessern und eine unterstützende und inklusive Lernumgebung zu schaffen. Ihre Expertise hilft, Bildungssysteme effektiver und gerechter zu gestalten und das Wohlbefinden der Lernenden zu fördern.

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14
Q

Gründungszeit der Pädagogischen Psychologie?

A

Die Gründungszeit der pädagogischen Psychologie liegt im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. In dieser Phase wurden die grundlegenden Konzepte und Methoden entwickelt, die die Grundlage für die moderne pädagogische Psychologie bildeten. Hier sind die wichtigsten Meilensteine und Entwicklungen dieser Zeit:

  1. Frühe Ansätze und Einflüsse:
    • Wilhelm Wundt: Als Begründer der experimentellen Psychologie legte Wundt (1832–1920) mit seinen Arbeiten zur Experimentellen Psychologie den Grundstein für die wissenschaftliche Untersuchung von mentalen Prozessen, einschließlich solcher, die für die Pädagogik relevant sind.
    • John Dewey: Dewey (1859–1952) trug maßgeblich zur Entwicklung der Bildungspsychologie bei, indem er die Bedeutung von erfahrungsbasiertem Lernen und die Anwendung psychologischer Prinzipien auf den Unterricht hervorhob. Er beeinflusste die Praxis und Theorie der Bildung durch seine Betonung der aktiven Lernprozesse und der demokratischen Bildung.
  2. Beginn der systematischen Forschung:
    • G. Stanley Hall: Hall (1844–1924) war ein bedeutender Pionier in der Kinderpsychologie und Entwicklungspsychologie. Er gründete das erste Labor für Kinderpsychologie in den USA und trug zur Erforschung der kindlichen Entwicklung bei.
    • James McKeen Cattell: Cattell (1860–1944) erforschte die Anwendung psychologischer Tests in der Bildungsbewertung und entwickelte frühe Intelligenztests, die auf die Bewertung von Lernfähigkeiten abzielten.
  3. Gründung erster Institute und Fachzeitschriften:
    • Gründung der American Psychological Association (APA): Die APA, gegründet 1892, spielte eine zentrale Rolle bei der Förderung und Organisation der psychologischen Forschung, einschließlich der pädagogischen Psychologie.
    • Fachzeitschriften: Die Einführung von Fachzeitschriften wie “Journal of Educational Psychology” im Jahr 1910 ermöglichte die Verbreitung von Forschungsergebnissen und Entwicklungen in der pädagogischen Psychologie.
  4. Entwicklung der pädagogischen Tests und Messinstrumente:
    • Intelligenztests: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Intelligenztests wie der Stanford-Binet-Test entwickelt, die für die pädagogische Diagnostik und die Untersuchung individueller Unterschiede in der Lernfähigkeit von großer Bedeutung waren.
  5. Einfluss der Psychometrie:
    • Psychometrie: Die Entwicklung psychometrischer Methoden zur Messung von kognitiven und emotionalen Fähigkeiten trug wesentlich zur Formulierung von Konzepten und Praktiken in der pädagogischen Psychologie bei.

Diese frühen Entwicklungen legten den Grundstein für die moderne pädagogische Psychologie, die sich weiterentwickelte, um eine umfassendere und wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Untersuchung und Verbesserung von Lern- und Bildungsprozessen zu bieten. Die Disziplin ist heute ein bedeutender Teil der Bildungsforschung und -praxis, beeinflusst durch die historische Entwicklung und die fortlaufende Forschung in den Bereichen Lernen, Entwicklung und Bildungsbewertung.

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15
Q

Durch was wurden die Gründungsjahre geprägt ?

A

Durch behavioristische Einflüsse

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16
Q

Behaviorismus ?

A

Der Behaviorismus ist eine psychologische Richtung, die sich auf das beobachtbare Verhalten von Individuen konzentriert und annimmt, dass dieses Verhalten durch Umweltfaktoren konditioniert wird. Der Behaviorismus lehnt die Untersuchung innerer mentaler Prozesse wie Gedanken und Gefühle ab und fokussiert sich stattdessen auf empirisch messbares Verhalten.

Kernprinzipien des Behaviorismus:

  1. Reiz-Reaktions-Beziehung:
    • Behavioristen betrachten Verhalten als eine Reaktion auf bestimmte Reize aus der Umwelt. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse, wie bestimmte Umweltfaktoren (Reize) spezifische Verhaltensweisen (Reaktionen) auslösen.
  2. Konditionierung:
    • Klassische Konditionierung: Dieser Ansatz wurde von Iwan Pawlow entwickelt und beschreibt, wie ein ursprünglich neutraler Reiz durch wiederholte Assoziation mit einem unkonditionierten Reiz eine konditionierte Reaktion auslösen kann. Ein bekanntes Beispiel ist Pawlows Experiment mit Hunden, bei dem das Geräusch einer Glocke, nachdem es wiederholt mit Futter assoziiert wurde, eine Speichelproduktion bei den Hunden hervorrief.
    • Operante Konditionierung: B.F. Skinner erweiterte den Behaviorismus durch die Untersuchung, wie Verstärkungen und Bestrafungen das Verhalten beeinflussen. Bei der operanten Konditionierung wird Verhalten durch positive oder negative Konsequenzen verstärkt oder gehemmt. Zum Beispiel wird ein Verhalten, das durch Belohnungen (positive Verstärkung) gefördert wird, wahrscheinlicher wiederholt.
  3. Verstärkung und Bestrafung:
    • Positive Verstärkung: Belohnungen oder angenehme Konsequenzen, die das Auftreten eines Verhaltens erhöhen. Beispielsweise erhält ein Kind Lob für gute Noten.
    • Negative Verstärkung: Die Entfernung eines unangenehmen Reizes, um ein Verhalten zu verstärken. Beispielsweise wird der Wecker abgeschaltet, wenn man aufsteht.
    • Bestrafung: Unangenehme Konsequenzen, die das Auftreten eines Verhaltens verringern sollen. Beispiele sind Strafen oder der Entzug von Privilegien.
  4. Verhaltenstherapie:
    • Der Behaviorismus hat bedeutende Anwendungen in der Verhaltenstherapie gefunden, bei der gezielte Techniken der Klassischen und Operanten Konditionierung verwendet werden, um problematisches Verhalten zu ändern oder zu therapieren. Beispiele sind die systematische Desensibilisierung zur Behandlung von Phobien oder das Training von Verhaltensweisen durch Verstärkungspläne.

Einfluss und Einschränkungen:
Der Behaviorismus hat erheblich zur Entwicklung der Psychologie beigetragen, insbesondere in Bezug auf die Systematisierung von Lernprozessen und die Anwendung von Lernprinzipien in der Erziehung und Therapie. Er hat jedoch auch Kritik auf sich gezogen, da er die Bedeutung interner mentaler Prozesse und die Komplexität menschlichen Verhaltens vernachlässigt. Diese Kritik führte zur Entwicklung anderer psychologischer Richtungen, wie der Kognitionspsychologie, die auch die inneren mentalen Prozesse in den Fokus nimmt.

17
Q

Entwicklung der Pädagogischen Psychologie zur Zeit der beiden Weltkriege ?

A

Zusammengefasst markierte die Phase der Konsolidierung zwischen den beiden Weltkriegen eine wichtige Entwicklungsperiode für die pädagogische Psychologie. Während dieser Zeit festigte sich die Disziplin, ihre Methoden und Theorien wurden weiterentwickelt, und ihre Anwendung in der Bildungswelt wurde effektiver und weitreichender. Die Entwicklungen dieser Zeit legten den Grundstein für die weitere Forschung und Praxis im Bereich der pädagogischen Psychologie im späteren 20. Jahrhundert. Während des 2. Weltkrieges mussten sehr viele einflussreiche Wissenschaftler Deutschland verlassen wegen der jüdischen Abstammung.

Wichtige Erkenntnisse über Gesetzmäßigkeiten des Lernens, über die Funktionsweise des Gedächtnisses und über die Wirksamkeit pädagogischer Interventionen sind dabei gewonnen worden.

18
Q

Seit wann existiert die Fachgruppe Pädagogischer Psychologie (FPP) die innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) organisiert ist ?

A

Seit 1986

19
Q

Pädagogische Psychologie im Kanon psychologischer Fächer ?

A

Die pädagogische Psychologie nutzt Erkenntnisse und Methoden aus verschiedenen psychologischen Teildisziplinen, um das Lernen und die Entwicklung von Individuen in Bildungskontexten besser zu verstehen und zu fördern. Hier ist eine Erklärung, wie diese Teildisziplinen in die pädagogische Psychologie integriert werden:

  1. Allgemeine Psychologie:
    • Kernbereich: Die allgemeine Psychologie beschäftigt sich mit grundlegenden psychologischen Prozessen wie Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken und Lernen.
    • Integration in die Pädagogik: Erkenntnisse aus der allgemeinen Psychologie helfen, die Mechanismen des Lernens zu verstehen, die in Bildungssettings von Bedeutung sind. Zum Beispiel ermöglichen Theorien zur Gedächtnisbildung und -speicherung eine bessere Gestaltung von Lehrmethoden, die das langfristige Lernen unterstützen (Wie lernt der Mensch, Wodurch lässt sich die Motivation steigern ?)
  2. Sozialpsychologie:
    • Kernbereich: Die Sozialpsychologie untersucht, wie Menschen durch soziale Interaktionen und Gruppenprozesse beeinflusst werden.
    • Integration in die Pädagogik: In der pädagogischen Psychologie wird sozialpsychologisches Wissen genutzt, um zu verstehen, wie soziale Faktoren wie Gruppenzugehörigkeit, soziale Unterstützung und Peer-Effekte das Lernen und Verhalten von Schülern beeinflussen. Konzepte wie soziale Normen, soziale Einflussnahme und Teamarbeit werden in der Gestaltung von Unterricht und Schulklima berücksichtigt.
  3. Entwicklungspsychologie:
    • Kernbereich: Die Entwicklungspsychologie untersucht, wie sich psychische Prozesse und Verhaltensweisen über die Lebensspanne entwickeln, einschließlich der kognitiven, emotionalen und sozialen Entwicklung.
    • Integration in die Pädagogik: Entwicklungspsychologische Erkenntnisse sind entscheidend für die Anpassung von Lehrplänen und Bildungsstrategien an das jeweilige Entwicklungsstadium von Kindern und Jugendlichen. Zum Beispiel helfen sie zu verstehen, welche Lernmethoden für verschiedene Altersgruppen am effektivsten sind und wie sich kognitive und emotionale Fähigkeiten im Laufe der Kindheit und Jugend verändern.
  4. Persönlichkeitspsychologie:
    • Kernbereich: Die Persönlichkeitspsychologie beschäftigt sich mit den Unterschieden in den Persönlichkeitsmerkmalen und dem Verhalten von Individuen.
    • Integration in die Pädagogik: Wissen aus der Persönlichkeitspsychologie kann dabei helfen, individuelle Unterschiede in Lernstilen, Motivationen und Verhaltensweisen zu verstehen. Dies ermöglicht es Pädagogen, differenzierte und personalisierte Lernansätze zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Persönlichkeitsmerkmale der Schüler abgestimmt sind.

Durch die Integration dieser Teildisziplinen in die pädagogische Psychologie wird ein umfassenderes Verständnis für die Faktoren geschaffen, die das Lernen und die Entwicklung beeinflussen. Dies führt zu effektiveren Lehrmethoden, besserem Management von Lernumgebungen und gezielteren Unterstützungsmaßnahmen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Lernenden gerecht werden.

20
Q

Klinische Psychologie und

A

Lassen sich Erkenntnisse zu psychischen Erkrankungen nutzen, welche negative Einflüsse auf pädagogische Prozesse haben können (ADHS, Angststörungen)