Lektion 3: Schriftklassifikation Flashcards
Schriftklassifikation
Einteilung der Schriften in Schriftgattung, Haupt– und Untergruppen
Antiqua-Schriften
Alle Druckschriftarten römischen Ursprung: Seriefenschriften, serifenbetonte Schriften und serifenlose Schriften (Grotesk)
Typometrische Formmerkmale
Dazu zählen: optische Achsen der runden Formen, die Serifenformen, die Proportionen der Ober-, Mittel- und Unterlängen und die Kontraste der Strichstärken.
Egyptienne
Schriftuntergruppe der Antiqua; charakteristisch sind die ausgeprägten Serifen; wird auch als „Slab Serif“ bezeichnet. Die wichtigsten Nebengruppen sind die Clarendon und die Italienne.
Nichtrömische Schriften
Dazu zählen beispielsweise arabisch, asiatisch, griechisch, hebräisch, kyrillisch und Ost-Akzente. Es können keine typometrischen Merkmale zu Grunde gelegt werden.
Schriftfamilie
Typografische Bezeichnung für eine Sammlung zusammengehörender Schriftschnitte in verschiedenen Breiten, Stärken und Schriftlagen
Adrian Frutiger
Schweizer Schriftsetzer und Topograf; bekannte Schriften sind: Frutiger, Univers, OCR-B Pompeijana und Egyptienne.
Expertensatz
Eine sehr umfangreiche Schriftfamilie, die neben den Grundstilen auch über Figurenverzeichnisse wie Mediäval– und Bruchziffern, Ornamente, mathematische Sonderzeichen und Ligaturen verfügt.
Schriftsippe
Hauptschriftgruppen, Schriftuntergruppen und Schriftschnitten, die auf der Grundlage eines typometrischen Körpers entwickelt wurden. Eine Sippe verfügt in der Regel über Grotesk, Egyptienne und Serifenschrift.
Druckschriften nach der DIN 16518
Deutsches typografisches Schriftklassifikationsmodell aus dem Jahr 1964; es hat lediglich Empfehlungscharakter und ist nicht mehr zeitgemäß.
Venezianische Renaissance-Antiqua
Die Schrift wurde Mitte des 15. Jh. in Venedig entwickelt und war von der Kalligrafie beeinflusst.
Französische Renaissance-Antiqua
Diese Schrift wurde in der Spätrenaissance im 16. Jh. in Frankreich (Paris) entwickelt und hat ein besonders harmonisches Schriftbild.
Barock-Antiqua
Auch Vorklassizistische Antiqua genannt, wurde ab 1700 entwickelt. Charakteristisch sind die Rundbögen, die ihr Pendant in der Architektur der Stilepoche des Barock haben.
Klassizistische Antiqua
Diese Schrift wurde im 18. und 19. Jahrhundert entwickelt und weist eine strenge Formgebung und einen hohen Strichstärkenkontrast auf.
Serifenbetonte Linear Antiqua
Entstand im 19. Jh. mit dem Aufkommen der Anzeigen– und Reklameschriften und wird auch als „Egyptienne“ bezeichnet.
Egyptienne Untergruppen
Da die Egyptienne unterschiedliche Charakteristika aufweist, wird sie in drei Untergruppen eingeteilt: Egyptienne, Clarendon und Italienne.
Serifenlose Linear-Antiqua
Sie zählt zu den Antiqua-Schriften, auch als „Endstrichlose“, „Sans Serif“ od. „Grotesk“ bezeichnet.
Neue Sachlichkeit
In der Schrift manifestiert sich die zweckbetonte Architektur, die auf dekorative Elemente verzichtete.
Antiqua-Varianten
Zierschriften und dekorative Schriften, die in keine der Antiqua-Klassen eingeordnet werden können.