LAP Grundlagen Print Flashcards
1.Was versteht man allgemein unter einem Work ow?
Vernetzte Arbeitsweise von Arbeitsabläufen
1.1. Arbeitsablauf = inhaltlich abgeschlossene, zeitlich und sachologisch zusammenhängende Kette von Funktionen oder Diensten
- *Arbeitsauftrag** = ist ein Abschnitt eines Arbeitsablaufes <- Job
- *Arbeitsschritt** = ist eine einzelne geschlossene Handlung innerhalb des Auftrags (Task)
1.2. Die Ziele der Arbeitsablaufsteuerung sind:
- klare Vorgaben schaffen
- Vermeidung von Wartezeiten
- Vermeidung temporaler oder modaler Überlastung Zuordnung der benötigten Ressourcen
1.3. Ein Workflow-Managment-System koordiniert:
- Rollen (wer)
- Aufgaben (was) Bedingungen (wie)
- Zeiten (wann) Zusammenhänge (womit) Umgebungen (wo)
1.b ) Wie sieht ein Workflow bei und als Mediengestalter aus?
Wir benötigen mehrere (ineinander greifende) Workflows:
1.4.1. Administrativer Bereich
- Auftragsanfrage
- Angebotskalkulation
- Auftragseingang
- Produktionsplanung (hier greift bereits der technische Workflow)
- Prozessplanung (hier greift bereits der Arbeitsablauf)
- Produktionskontrolle
- Nachkalkulation
- Lieferdaten
- Rechnung
- Mahnung
1.4.2. technischer Workflow
- Auftrags- und Informationsweitergabe von Druckvorstufe und Druck mittels
- Netzwerk
- Druckvorstufe
- Colormanagement (Farben sollen frisch vom Druck bis zum Buchbinder gleich sein)
1.4.3. Arbeitsablauf
- Planungsphase (Zielgruppenbestimmung)
- kreative Phase (Briefing wird erstellt)
- Originalstellung (Layout)
- Bildproduktion (erst zum Schluss auf CMYK!)
- Ausdruck/Proof
- Ausgabe RIP-Bearbeitung (für Film und Druckplatten)
- Plattenkopie/Druck (CTF oder CTP ausbelichtet)
- Weiterverarbeitung (Schnitt/Stanz/Falz)
- Versand
2.Erkläre folgende Begriffe: Computer to Plate, Computer to Press und Digitaldruck.
Generell steht CTP für eine Vielzahl von Druckverfahren im Offset-Bereich.
1.1. Offsetdruck: indirektes Flachdruckverfahren, die Druckplatte kommt nicht mit dem Papier in
Berührung. Die Farbe wird erst auf einem Gummituchzylinder und dann auf das Papier übertragen. So wird die Druckplatte geschont und viele Stoffe können bedruckt werden (Papier, Karton, Folien usw.) <- auch wasserlos möglich!
Das Drucken funktioniert wie folgt:
Die belichtete Druckplatte wird mit Feuchtwalzen befeuchtet und dann von Farbwalzen mit Farbe versehen. Die Stellen, die zuvor Wasser angenommen haben, bleiben farbfrei (also weiß). Funktioniert also wie das Prinzip nach dem sich Fett und Wasser abstoßen.
1.1.2. Computer to Plate (Digitale Druckplattenbelichtung): Druckplatten werden direkt vom PC im Plattenbelichter bebildert (nicht wie beim CTF: hier wird auf Film belichtet und vom Film auf die Druckplatte umkontaktet) und danach in die Druckmaschine eingespannt. Der Proof geschieht elektronisch. Vorteil: Korrigierbar bis kurz vorm Drucktermin und die Möglichkeit mehr als 4 Farben belichten und drucken zu können <- Für hohe Auflagen
1.1.3. Computer to Press (dreist Imaging) Die Druckplatte befindet sich bereits in der
Druckmaschine und wird dort direkt belichtet. <- Für hohe Auflagen
TIPP: http://www.mastblau.com/2006-04-21/unterschied-computer-to-plate-und-computer-to-press/
1.2. Digitaldruck (DDP, Direct Digital Printing) Die Druckform entfällt, das Bild wird von einem
Computer direkt in eine Druckmaschine übertragen. Der Vorteil ist die bessere Personalisierung. Es gibt unterschiedliche Digitaldruckvarianten zB Tintenstrahl- oder Laserdrucker. Hauptsächlich wird er für kleine Auflagen verwendet (weil kostengünstiger, schneller und personeller -bis 1.000 Stück optimal). Ein Nachteil ist die fehlende Passgenauigkeit bei doppelseitigen Drucken. Bei höheren Auflagen wird er teurer, weil Kosten für Material und Druck höher sind als das Anfertigen von Druckplatten und dem Material eines Offset-Drucks
3.PPF, JDF, PDF, XML – was versteht man darunter?
PPF = Print Production Format, ein hersteller-übergreifendes und plattformunabhängiges Austauschformat in der Druckindustrie. Es soll den Workflow zwischen den drei Bereichen Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung erleichtern. Sprich Daten, die sowohl beim Druck als auch in der Weiterverarbeitung anfallen (Schnitt-/Stanz-/Falzmarkierungen) werden in diesem Format weitergereicht. <- basiert auf Post-Script
JDF = Job Definition Format, besteht im Wesentlichen aus den Spezifikationen des Job-Tickets und ist bidirektional. Administrative Abläufe und Auftragsdaten werden festgehalten und können ausgetauscht werden und zwar sowohl vom Ersteller als auch vom Zugreifenden. Es dient zur Erleichterung des Arbeitsablaufes. <- basiert auf XML
PDF = Portable Document Format, ist ein von Adobe plattformübergreifendes Dateiformat für den Datenaustausch. Dient auch zur Kommunikations- und Ausgabeformat.
XML = Extensive Markup Language, ist eine Auszeichnungs- (Meta-)sprache, sie ist Basis für eine strukturelle und inhaltliche Einschränkung anwendungsspezifischer Sprachen und funktioniert daher in ihrem Ursprung plattform- und implementationsunabhängig. Beispiele für XML-Sprachen: XHTML, XAML, SVG
4.Briefing – was versteht man darunter?
Briefing = (Lage-)Besprechung, Informationsgespräch, Auftragserteilung
Wichtige Bestandteile sind Informationen zu und über den Auftrag, unter anderem aber auch:
- Ziele
- Zielgruppen
- Konkurrenz
- Wettbewerbsvorteile
Generell gilt: die richtigen Fragen stellen, sich auf ein Briefing vorbereiten und nach dem Briefing sollte der Auftrag komplett klar sein um die Wünsche des Kunden zu erfüllen
Re-Briefing = erfolgt nach dem Briefing und ist eigentlich ein Informationsabgleich, ob beide Parteien das Briefing auch verstanden haben. Beide zeichnen diese Re-Briefing ab, unter anderem wird hier auch übereingestimmt wie mit Korrekturdurchläufen umgegangen wird.
Update-Briefing = zwischenzeitliches Briefing während eines laufenden Projektes um beide Parteien wieder auf den aktuellen Stand zu bringen und mögliche änderungswünsche zu berücksichtigen oder aufgetretene Unklarheiten zu klären
Debriefing = Abschlussbericht, hier wird noch einmal Revuepassiert, Vorteile, Nachteile und Kosten.
- Was versteht man bei einer Werbemaßnahme unter einer Zielgruppe?
Die Zielgruppe ist jene Gruppe, an die Werbung gerichtet sein soll,
zB Kinder, Erwachsene, Sportler, usw., dafür wichtig sind Sprache (Sprachentwicklung, Jugend-Slang, Denglisch, usw.), Slogan, Bilder und auch die Schrift selbst (modern, alt, jung, kindlich, usw.)
6.Welche Rohstoffe kommen bei der Papierherstellung zum Einsatz?
Faserstoffe = Primär- (zB Holz) oder Sekundärstoffe (zB Altpapier),
Füllstoffe = Zusatzstoffe (für Volumen und Struktur), Kaolin, Talkum, Gips, Bariumsulfat, Kreide, Titanweiß
Hilfsstoffe = Wasser, Farbstoffe, Flockungsmittel
Leimung und Imprägnierung = tierische Leime, Harze, Wachse
Halbstoffe = werden den einzelnen Zutaten hinzugefügt (zusammen mit Faser,- Füll-, und Hilfsstoffe) hinzugefügt um einen Ganzstoff zu erhalten
Ganzstoffe = enthält Faser-, Füll-, und Hilfsstoffe
Lumpen (Hadern) finden nur noch in wenigen Fällen Verwendung zB für Banknoten. Altpapier muss gereinigt werden (De-Inking) vor der Wiederverarbeitung
Ablauf der Papierherstellung:
- Stoffgewinnung (Faserstoffe)
- Stoff-Aufbereitung (Reinigung)
- Siebpartie (Wasser wird abgezogen, Laufrichtung entsteht)
- Presspartie (Papiervlies wird vom restlichen Wasser getrennt)
- Trockenpartie (Backofen für Restfeuchtigkeit)
- Oberflächen-Veredelung (Bindemittel, Pigmente, nennt man „streichen“ oder „leimen)
- Glätten
- Schnitt
7.Wo entsteht die Laufrichtung des Papiers?
In der Siebpartie, ist die Richtung, in der die Papierbahn bei der Herstellung durch die Papiermaschine läuft, die Fasern werden durch die Bewegung (und das Absaugen des Wassers) in Laufrichtung angeordnet, hier entsteht auch Zweiseitigkeit des Papiers (an der Unterseite wird mehr Wasser abgesaugt, sogenannte Siebseite ist schlechter beschreibbar als Filzseite)
8.Welche Oberflächenveredelung kann in der Papiermaschine durchgeführt werden?
gestrichen = leimen, Bindemittel und Pigmente werden aufgebracht, entscheidend für den Verwendungszweck
gußgestrichen
uncoated = ungestrichen
maschinengestrichen = weiße Pigmente werden aufgetragen
maschinenglatt = wird in der Papiermaschine geglättet
9.Erkläre die Begriffe: Breit- und Schmalbahn.
Breitbahn (BB) = die kurze Seite liegt parallel zur Laufrichtung, Fasern laufen von der breiten zur breiten Seite
Schmalbahn (SB) = die lange Seite liegt parallel zur Laufrichtung, Fasern laufen von der schmalen zur schmalen Seite
10.Wie wird die Laufrichtung ermittelt?
Nagelprobe: Mit den Fingernägeln an beiden Kanten des Papiers entlangfahren. Eine Seite wird sich stärker wellen. Die Laufrichtung geht parallel zur weniger gewellten Seite.
Randbefeuchtung: Beide Ränder eines Blattes werden angefeuchtet. Auch hier verläuft die Laufrichtung parallel zur weniger gewellten Seite. Feuchtprobe: Ein Blatt wird komplett angefeuchtet. Quer zur Laufrichtung wird es sich stärker dehnen
Reissprobe: Bild
11.Was versteht man unter Naturpapieren?
im engeren Sinne = unterstrichene Papiere (höchstens eine Oberflächenbehandlung oder Pigmentierung bis zu 5 g/m2)
im weiteren Sinne = enthalten nur natürliche Fasern und besitzen keinen synthetischen Strich
13.Welche Laufrichtung benötigt der Drucker, welche der Buchbinder?
Buchbinder benötigt die Laufrichtung parallel zum Buchrücken, ansonsten quillt das Papier bei der Leimbindung quer zum Bund auf und würde in Folge auseinander fallen.
Drucker benötigt die Laufrichtung parallel zum Druckzylinder, (zur längeren Bogenkante) so werden Passerdifferenzen vermieden und das Papier schmiegt sich beim Dehnen besser an den Zylinder. Bei falscher Laufrichtung entstehen sonst Quetschfalten.
13.Beschreiben Sie die Aufgabe eines Polaritätsprofils bei der Auswahl von Designelementen (Schrifteinsatz, Formatwahl usw.).
Was ist ein Polaritätsprofil?
die Gegenüberstellung von Eigenschaften (weich - hart, kurz - lang, usw.)
Welchem Zweck dient es? Vor allem um Ziel(gruppen) orientiert arbeiten zu können. Welche Schrift wähle ich, was passt besser zu Kindern (weich und verspielt oder hart und streng?), welche Farben sollte man benutzen, usw.
14.Beschreiben Sie die Wirkung von Hochformat und Querformat.
Hochformat: dynamisch, aufrecht, Nachempfindung des menschlichen Körpers
Querformat: liegend, weit, Landschaft, Nachempfindung tierischer Körperhaltungen
15.Was versteht man unter einer selektiven Wahrnehmung?
„man hört nur, was man hören will“ ein psychologischer Filter um sich vor zu vielen Sinneswahrnehmungen zu schützen (Problem bei Autisten)
16.Welche Aufgabe hat die Gewichtung von Elementen bei der Gestaltung?
Aufmerksamkeit! Wichtige Dinge größer, unwichtige kleiner. Es soll ein guter Ausgleich stattfinden.
Weißraum bringt Platz und Weite. Man kann auch mit Flächen Gewichtungen schaffen. Große, dunkle Farbflächen im unteren Bereich lassen Dinge schwerer wirken (zieht nach unten), es sollte ein ausgewogenes Verhältnis herrschen (bspw. nicht nur eine Hälfte vollstopfen, weil es sonst nach links/rechts zieht). Bei Schriften auf Lesbarkeit und Hirachien achten um ein schnelleres Erfassen der Wesentlichen Textpassagen zu ermöglichen.
17.Aufgabe von Farbflächen in der Gestaltung.
Rahmen sperrt den Text ein, Farbflächen können auflockern und wirken angenehmer (wie ein Teppich), man kann Gewichtungen verschieben und Akzente setzen.
18.Was versteht man unter einer optischen und geometrischen Mitte.
die geometrische Mitte ist der exakte Mittelpunkt eines Objekts/Blattes.
die optische Mitte ist der Punkt, der für das Auge am angenehmsten als Mitte wahrgenommen wird.
Text bspw. sollte etwas über der geometrischen Mitte stehen (also optisch) um nicht „nach unten zu fallen“.
19.Welche Aufgabe hat der Weißraum bei der Gestaltung?
Der Weißraum hat viele Aufgaben und ist ein wichtiges Gestaltungselement
- lässt etwas wirken/hervorheben
- übernimmt die Führung
- betont
- gliedert
- sorgt für Lesbarkeit
20.Was versteht man unter dem Begriff Design? – Welche Bereiche umfasst er (zählen Sie fünf Designbereiche auf)?
Gestaltung, Entwurf, Konstruktion, Design ist bewusstes Gestalten und ist immer funktional (zweckmäßig), Produktionsdesign, Ergonomiedesign
16.Was versteht man unter Corporate Design?
Das Entstehen einer Marke und deren Erscheinungsbild, alle Einzelheiten wie sie umgesetzt wird, wie kann man sie am Markt positionieren, sich erkennbar machen. Es ist die Gestaltung aller Kommunikationsmittel.
- Erkläre den Unterschied zwischen einer Bilderschrift und einer Lautschrift.
Bei der Bildschrift werden Wörter und Begriffe als Bild aufgezeichnet. Ein Haus ist also ein Haus. Bei der Lautschrift werden Laute aufgeschrieben (a, b, c) und aus diesen Worten entstehen dann Bilder (im Kopf). Lautschrift ist also ein kreativer Prozess. Die Entwicklung der Bildschrift hingegen ist nie abgeschlossen, denn jedes neue Wort erfordert ein neues Bild.
Zuerst war die Bildschrift, später entwickelte sich dann die Lautschrift.
- Zähle die Vertreter der gebrochenen Schriften auf und ordne sie einer Stilepoche
zu.
Rotunda: Gotik in Italien (gespannte Rundungen)
Textura: Gotik (Macht, eingeengt) im Norden von Deutschland
Schwabacher: Renaissance
Fraktur: Barock (Flucht: Türkenbelagerung, Pest)
- Erkläre die Begriffe Mikro- und Makrotypografie.
Mikrotypografie:
- die Schrift lesbar herzurichten
- Wort-, Buchstaben-, Zeilen-, und Spaltenabstand
- Abstufungen zueinander (Größe, Farbe)
- Ausrichtungen
Makrotypografie:
- Layout, Text mit Hilfe von Weißraum gestalten
- Was ist das Ziel guter Typografie?
Lesbarkeit, Interesse wecken, Klarheit & Übersicht, auf Lesergruppen anpassen (Schriftgröße, Farben, Typen)
- Zähle fünf typografische Gestaltungsgrundsätze auf.
- Kontrast
- Proportion
- Nähe
- Geschlossenheit
- Gleichheit
- Rhythmus
- Erkläre die Begriffe: Schriftschnitt und Schriftfamilie. Nach welchen Kriterien wird der Schriftschnitt eingeteilt?
Eine Schriftfamilie ist eine Sammlung aus verschiedenen Schriftschnitten, diese werden in drei Kriterien unterteilt:
- Lage (gerade, kursiv)
- Dicke (bold, thin)
- Breite (condensed)
- Welche Möglichkeiten der Auszeichnung mittels Schrift gibt es?
Größe, Versalien, Kapitälchen, Schnitte, Farben
(unechte Kapitälchen: Strichstärke dünner, Kapitälchen: Majuskeln werden verändert, Kapitälchen ist erster Buchstabe größer)
Zusatzinformation:
fette Wörter dienen dazu schon vor dem Lesen aufzufallen und markieren wichtige Passagen (erhöhen den Lesefluss) <- selbe Funktion Sperrsatz
kursiv hat die selbe Funktion, hebt sich aber nicht so krass ab, dienen oft als Zeitschriftitel
unterstrichen ist nur dann akzeptabel wenn es sich um eine Handschrift handelt, wo es keine anderen Auszeichnungsarten gibt
Kapitälchen und Versalien eignen sich zum Hervorheben einzelner Wörter, längere Texte sollten aber vermieden werden, da es den Leser verwirrt
Farbauszeichnung oder Unterlegungen dienen ebenfalls der Wichtigkeit und Hervorhebung. Allerdings ist bei Unterlegungen darauf zu achten, dass sich die Schriftfarbe vom Hintergrund gut hervorhebt. So können auch Signale gesetzt werden (zB Tipp oder Wichtig)
Unterschiedliche Schriftarten eignen sich zur Differenzierung von Absätzen. Allerdings sollten zwei verschiedene Schrifttypen verwendet werden um die Deutlichkeit zum Ausdruck zu bringen.
- Aufgabe der Schriftgröße bei der Textherstellung
Hirachie, soll führen und leiten und Aufmerksamkeit erzeugen (Headline, Subline, Fließtext)
- Wie wird die Schriftgröße einer Schrift ermittelt, was versteht man unter Versalhöhe und Kegelgröße?
Versalhöhe: bezeichnet die Höhe der Großbuchstaben Kegelgröße: kommt noch aus der Bleisatzzeit, da beim Setzen der Buchstaben die Kegel größer waren als die Summe der Ober-, Mittel-, und Unterlänge entweder mit Typometer (Abmessung der Versalhöhe) Versalhöhe in mm x 4 ist Kegelhöhe in Pt, also 4mmx4=16Pt
1Pt = 0,352mm
Erklären Sie folgende Begriffe:
- Normalziffer
- Mediävalziffer
- Geviert
- Schriftlinie
- Kapitälchen
- Oberlänge
- Ligaturen
- optischer und geometrischer Zeilenabstand
- Durchschuss
- Symmetrieachse
Normalziffer: Ziffern mit Versalhöhe, gleiche Breite, gleiche Dickte
Mediävalziffer: Ziffern mit unterschiedlicher Ober- und Unterlänge, fügen sich harmonisch in den Text ein. (Beispiel 3,4,5 Unterlänge, 6 und 8 Oberlänge)
Geviert: Quadratisch (vier gleich große Teile) Dickte ist gleich wie Höhe des Schriftkegels
Schriftlinie: auch Grundlinie, auf ihr sitzen alle Buchstaben au
Kapitälchen: Großbuchstaben deren Höhe zwischen der H-linie und der x-Linie liegt, und somit kleiner sind als Versalien, aber die gleiche Strichstärke besitzen. Unechte Kapitälchen sind verkleinerte Versalien, sie haben also auch eine geringere Strichstärke und wirken oft unruhig.
Oberlänge: erstreckt sich von der Grundlinie zur H-Linie, also Versalhöhe (oder bei Antiqua-Schriften bis zur k-Linie)
Ligaturen: Buchstabenverschmelzungen, die Abstände zwischen zwei Buchstaben werden verringert um einen besseren Lesefluss zu gewähren (ff, fl usw.) im deutschsprachigen Raum finden Ligaturen auch in der Grammatik ihre Bedeutung. Beispielsweise werden Ligaturen nicht gesetzt, wenn sie eine grammatikalische Fuge trennen (zB Wortfuge),
zB bei Kaufleute (Kauf-Leute), hier bleibt der Abstand zwischen f und l vorhanden. Bei Kaufläche hingegen wird eine Ligatur angewandt (Kau-fläche) um keinen gegenteiligen Lese-Effekt zu erzielen (Kauf-läche).
Optischer Zeilenabstand: Schriftlinie bis zur Mittellinie der nächsten Zeile
Geometrischer Zeilenabstand: von Schriftlinie zur Schriftlinie
Durchschuss: Der Bereich zwischen Unterlänge einer Zeile bis zur Oberlänge der nächsten Zeile (also kleiner als Zeilenabstand)
Symmetrieachse: die Achse auf der sich ein Buchstabe befindet. So ist diese regulär senkrecht oder leicht nach links geneigt.
Aufbau eines Buchstabens von oben nach unten
Zusatzinformation (Aufbau eines Buchstabens von oben nach unten)
A-Linie: Akzentlinie (für Ä)
k-Linie: Minuskeloberlänge für Renaissance-Antiqua (zB f, der Bogen steht etwas überhalb der
H-Linie, also Versalhöhe)
H-Linie: Majuskel- oder Versalhöhe (wie H)
x-Linie: Minuskelhöhe (wie m) Mittellänge
Grundlinie: Schritlinie (hier sitzen die Buchstaben auf)
p-Linie: Unterlänge (wie g)
- Nach welchen Kriterien richtet sich der ideale Wortabstand, was versteht man unter Punzenweite?
Punzenweite: die Innenfläche eines Buchstabens (geschlossene Punze = o, offene Punze = n)
idealerweise richtet sich der Wortabstand nach der Punzenweite des n noch besser 1/3 geviert