Konstruktivismus Systemtheorie 2 Flashcards
Viele denken über Kommunikation von…
- der Sprache (Sprachzeichen ect)
- Personen (Authentizität, Ich-Botschaft..)
- dem technischen Senden-Empfangen
Wie konzipiert Luhmann die Kommunikation?
soziologisch von der Gesellschaft und ihren sozialen Teilsystemen
Prozesse die in sozialen Systemen stattfinden (nach Luhmann):
- Selektion von Information
- Selektion von Mitteilung
- Selektion von Verstehen
–> die Verknüpfung dieser drei Selektionen stellt eine Kommunikation dar.
Kommunikation ergibt sich aus drei zusammenhängenden Selektionsschritten.
- Informationsbildung
- Mitteilungsbildung
- Verstehensbildung
Selektion 1: Informationsbildung
- Jede hier innerlich erzeugte Unterscheidung ist eine Information, eine Differenz im Raum der vielen möglichen Informationen, die von einer Beobachterin bzw. einem Beobachter beobachtend in einer Klasse gebildet werden können.
- Persönliche und soziale Kriterien machen in einer Situation etwas Bestimmtes zur Information. Alles andere tritt gegenüber dieser Information in den Hintergrund.
- Informationen setzen Möglichkeiten von Beobachtungen voraus, aus denen man dann auswählt bzw. selektioniert.
Selektion 1 in Bezug zur Schule:
- Informationsselektion in der Unterrichtsplanung –> Was soll das Thema sein? –> Welche Informationenen müssen die SuS entwickeln?
- Als Kommunikationsbeteiligte selektionieren wir Informationen nie aus uns allein heraus, sondern immer auch mit Blick auf die anderen Teilnehmenden des jeweiligen sozialen Systems
Selektion 2: Mitteilungsbildung
- Mitteilungsselektion geschieht in einem Systemhorizont, d.h. wir passen die Mitteilungsart der Situation an (bei einem heiklen Gespräch notieren wir uns Punkte, um sie nicht zu vergessen ect.)
- Wie soll die selektionierte Information mitgeteilt werden? (Nonverbal, mündlich, schriftlich ect.)
Selektion 3: Verstehensbildung
- Erkennen Mitglieder eines Systems, dass eine Mitteilung vorliegt, dann spricht Luhmann von einem gelungenen kommunikativen Akt.
- Nach Luhmann besteht der erste Verstehensschritt im Begreifen, dass ein Verhalten kein blosses Verhalten ist, sondern als etwas erkannt wird, in dem Verhalten und Information enthalten sind. Dass ich danach zwei-tens gedanklich konstruiere, was mein Gegenüber als Information meint, ist die zweite und uns vertraute inhaltliche Verstehensbildung.
- Wo Kommunikation läuft (auch mit Störungen), existiert ein soziales System
Kommunikation als Operation (nach Luhmann):
Die Beteiligten einer Kommunikation beobachten sich im Prozess der Kommunikation, nämlich immer mit Blick auf Mitteilung/Information. Und wegen dieser ständigen Beobachtung innerhalb der Kommunikation spricht Luhmann davon, dass die Kommunikation eine sich selbst beobachtende, eine selbstreferentielle Operation ist. Kommunikation ist darum eine besondere Operation, weil in ihr gleichzeitig Kommunikations-handlungen und ihre Beobachtungen (= Unterscheidungen / Informationsbildungen durch beteiligte Akteure) laufen.
Um Kommunikation beobachten zu können, braucht es zwei Vergleichspunkte. Luhmann nennt sie Alter und Ego. Die beiden Vergleichspunkte stehen – wie unten ersichtlich wird – in einem zirkulären Zusammenhang.
Kennzeichen sozialer Interaktion:
- Leibliche Co-Präsenz.
- Die Verständigung wird durch den gemeinsamen Situationsbezug und eine gemeinsame Systemgeschichte gestützt.
- Interaktionen weisen wegen der Co-Präsenz und der Ja/Nein-Codierung der Sprache (in der Sprache kann alles annehmend oder verneinend formuliert sein) ein hohes Konfliktpotenzial auf.
- Interaktionen sind reflexiv verdichtet, d.h. man kommuniziert und bedenkt gleichzeitig eigene und fremde Beiträge.
Was Watzlawick als Axiom 1 für die Kommunikation allgemein formuliert, gilt nach Luhmann nur für die soziale Interaktion:
«Praktisch gilt: dass man in Interaktionssystemen nicht nicht kommunizieren kann; man muss Abwesenheit wählen, wenn man Kommunikation vermeiden will»
Was zeigt sich als Unaufmerksamkeit?
Das Abmelden aus einem kommunikativen Vertsehungsprozess auf der Ebene der Interaktion.
Ebenen der Kommunikation:
- Soziale Interaktion
- Organisation
- Gesellschaft
Organisation
Die Strukturen von Organisationen sind ebenso wie die Organisationsziele Ergebnisse von Aushandlungsprozessen, auch wenn diese nicht zwischen gleichberechtigten Mitgliedern stattfinden müssen» [Herv. v. BHU]. Die PH Zürich ist in diesem Sinn eine Organisation.
Gesellschaft bezeichnet