Kommunikation Flashcards

1
Q

Warum ist Kommunikation im klinische Kontext so wichtig?

A
  • Informationdefizite haben Folgen
  • Arbeitskontext -> Fehler mit Patientenschädigung, unzureichende Aufgabenerfüllung bzw doppelte Arbeit, Demotivation bei Mitarbeitern, Konflikte
  • Patienten -> höhere Angst, höhere physiologische Stressreaktion, höhere Schmerzmittelverbrauch, höhere postoperative Komplikationsrate, mehr Komplikationen während schwieriger diagnostischer Eingriffe, schlechtere subjektive Befindlichkeit des Patienten
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2
Q

4 Arten von Kommunikationsfehlern in OP-Sälen (Lingard)

A
  1. Kommunikation erfolgte zu spät
  2. Information des Inhalts war unzureichend oder inadäquat
  3. mit der Kommunikation wurde nicht das erwartete Ziel erreicht (es erfolgte keine Reaktion bis es schließlich dringend wurde
  4. Fehler nicht mit allen relevanten Beteiligten zu kommunizieren
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3
Q

Ursachen für Fehlkommunikation im OP (Waleczek Helfired, Hofinger, Gesine)

A
  • Hierarchie verhindert Eingreifen von “Rangniederen”
  • Unternehmenskultur
  • mangelnde Erfahrung über schwierige (nicht-fachliche) Themen zu sprechen
  • Persönlichkeiten
  • Müdigkeit
  • fehlende Trainings zur kommunikation
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4
Q

Regeln des Kommunikationsprozess

bzw. Grundmerkmale der Kommunikation

A

Regel 1 - man kann nicht nicht kommunizieren

  • alles was wir tun ist kommunikation
  • ob wir sprechen oder nicht sprechen, ob wir etwas beabsichtigt sagen oder etwas unbeabsichtigt tun - alles ist Kommunikation
  • 76-93 % werden non-verbal kommuniziert

Regel 2 - Kommunikation ist auch immer nonverbal
- die Art wie eine Nachricht übermittelt wird, beeinflusst stets auch den Empfang Lautstärke, Tonfall, Blickkontakt, Körperhaltung, Kopfneigung, sind Faktoren, die anderen helfen, unsere Worte zu interpretieren

regel 3

  • die entscheidende Kommunikation ist nicht die gesendete, sondern die empfangene Botschaft
  • Botschaften kommen oft anders an, als wir es beabsichtigt haben
  • eine gute Absicht bedeutet noch lange nicht gelungene Verständigung, deshalb:
  • > nicht was gesagt wird ist entscheidend, sondernw as beim Gesprächspartner ankommt
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5
Q

Modell der Kommunikation

A
  • Wer vermittelt (Sender) was (inhalte, 4 Ebenen) in welcher Weise (Medien: verbal, nonverbal) wem (Empfänger)
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6
Q

Kommunikationsformen - nonverbale Kommunikation

A
  • Ausdruck durch Körpersprache
  • Mimik, Gestik, Blickkontakt, Haltung, Gang, Berührung, Distanz, Lachen, Schweigen, in vegetativen Zeichen (zB Erröten), in Frisur, Kleidung, Schmuck oder in anderen Statussymbolen
  • Köperbewegung -> hin- oder Abwendung
  • Körperhaltung -> Zuwendung, starre Haltung, hängende Schultern
  • räumliche Distanz
  • Setting -> räumliche Situation (zwischen Tür und Angel), Raumgestaltung (Sitzhöhe), zeitliche Gestaltung
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7
Q

Kommunikationsformen - paraverbale Ausdrucksformen

A

Merkmale der Kommunikation, die die Sprache begleiten -> die Art und Weise, wie etwas gesagt wird

  • Sprechgeschwindigkeit, Stimmhöhe, Betonung, Sprachmelodie, Lautstärke, Dialekte
  • der Ton macht die Musik
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8
Q

Bedeutungsebenden der Kommunikation

A

Sachinhalt
-> Worüber ich informiere

Appell
-> Wozu ich dich bewegen möchte

Beziehung
-> Was ich von dir halte

Selbstkundgabe
-> Was ich über mich sage

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9
Q

Empfangende Ohren

A

Sachinhalt
-> Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?

Appell
-> Was soll ich tun, denken, fühlen nach seiner Mitteilung?

Beziehung
-> Wie redet der eigentlich mit mir? wen glaubt er, dass er vor sich hat?

Selbstkundgabe
-> Was ist das für einer? Was ist mit ihm?

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10
Q

Stärken und Schwächen der Ohren

A

Sachohr
plus -> sachlich, neutral, ergebnisorientiert, objektiv, unempfindlich
minus -> hört keine Zwischentöne, unpersönlich, gefühllos

Appellohr
plus -> hilfsbereit, lösungsorientiert, zuvorkommend
minus -> lässt sich ausnutzen, achtet wenig auf eigene Bedürfnisse

Beziehungsohr
plus -> sensibel, feinfühlig, liest zwischen den Zeilen, menschlich
minus -> verletzlich, leicht gekränkt oder verärgert, hört das Grad wachsen, nimmt alles persönlich

Selbstkundgabeohr
plus -> fühlt sich ein, verständnisvoll, seelisch gesünder als das Beziehungsohr
minus -> Probleme werden auf den anderen verlagetr, hinterfragt sich selbst nicht

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11
Q

Ich- und Du-Botschaft

A

Du-Botschaft

  • Sie sollten mal…., immer müssen sie…., warum tun sie nicht…..,
  • Wirkung -> Widerwille, Widerspruch, Rechtfertigung, Schuldgefühle, Verletzung, Ärger

Ich-Botschaft

  • es hat mich geärgert…., mir ist aufgefallen….., ich wünsche mir…..,
  • Wirkung -> Betroffenheit, Nachdenklichkeit, Bereitschaft zur Klärung
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12
Q

Kommunikationsformen - verbale Ausdrucksformen

A

Inhaltlich sprachliche Signale → Worte & Sätze

Sprachstil & Wortschatz

  • Elaborierter Sprachstil
  • Restringierter Sprachstil

Alltags- & Fachsprache

  • Kommunikation mit Kollegen → Fachsprache liefert gemeinsamen Sprachcode
  • Kommunikation mit Patienten → Fremdwörter & Fachbegriffe eher umschreiben und immer erklären

„Das Sprechen der gleichen Sprache ist nicht selbstverständlich!“

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13
Q

KOMMUNIKATION ALS MEDIZINISCHE AUFGABE

A

Gespräch ist die häufigste ärztliche & pflegerische Handlung Kommunikation bestimmt maßgeblich das Befinden des Patienten…

Gelungene Kommunikation ist der Hauptgrund für die Zufriedenheit von Patienten

Misslungene Kommunikation ist der Hauptgrund für Enttäuschung & Unzufriedenheit des Patienten → unabhängig vom Behandlungsergebnis!!!

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14
Q

Ursachen für Kommunikationsdefizite

A
  • > Zeitlich unpassend
  • > Inhaltlich nicht vollständig oder falsch
  • > Unklare oder verfehlte Absicht
  • > Nicht anwesende Adressaten
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15
Q

Formen des Zuhörens

A
  • Pseudo-Zuhören
  • Aufnehmendes Zuhören
  • umschriebenes Zuhören
  • aktives Zuhören
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16
Q

Pseudo Zuhören

A

Hat meist die Form
„Ich verstehe, bei mir ist das genauso …“ oder „Das kenn‘ ich, weißt du, bei mir ist …“
…und geht nicht wirklich auf den Gesprächspartner ein, sondern dient als Floskel, um selbst zu reden.

17
Q

Aufnehmendes Zuhören

A

Aufnahmebereite Zuwendung signalisieren Ausreden lassen

Auf eigene Redeanteile verzichten („aufmerksam schweigen“)

18
Q

umschriebenes Zuhören

A

Wiedergeben des Verstandenen in eigenen Worten – ohne Wertung!

  • Hab ich mein Gegenüber richtig verstanden?
  • Signalisiert Interesse & Wunsch, den anderen zu verstehen
  • Hilft, „auf den Punkt zu kommen“
  • Ermöglicht Konzentration auf die Entwicklung der eigenen Gedanken (da keine Wertung)

Gewährleistet gegenseitiges Verstehen
Erfüllt das Bedürfnis, wahrgenommen & akzeptiert zu werden
Regt zur Selbstreflexion an
Hilft, in schwierigen Gesprächsverläufen Zeit zu gewinnen Konzentration: WAS

19
Q

Aktives Zuhören

A

Hier werden auch die unausgesprochenen Gefühlsaspekte angesprochen…
Voraussetzung: „einfühlendes Verstehen-Wollen“ Konzentration: WIE

Vorgehen beim aktiven zuhören:
„Hier-und-Jetzt“-Gefühle ansprechen Gefühle möglichst direkt ansprechen Konkrete und kurze Formulierungen Hypothesen oder Annäherungen

Ziele und Vorteile:
•Gesprächspartner fühlt sich Verstanden – in der Sache und ihn der Bedeutung, die das Gesagte für ihn hat
•Ausdrücken von Gefühlen → Entlastung für das Gegenüber & Möglichkeit, Isolation abzubauen
•Klärung und Vertiefung von Gefühlen & Gedanken, die bisher noch nicht in Worte zu fassen waren