klinisch chemische Analytik Flashcards
Präanalytik
- Teilprozesse
- Ziel
- alle Arebitsschritte einer klinischen Bestimmung, die vor der eigentlichen Laboranalyse liegen
2. Fragestellung, Patientenvorbereitung, Materialgewinnung, Probentransport, Probenregistrierung + Vorbereitung, Lagerung
3. - schaffen von optimalen Bedingungen für die Bestimmung der indizierten Parameter
- wenn dies nicht möglich ist, die Einflussgrößen und Störfaktoren kennen, um eine korrekte Beurteilung zu ermöglichen
Analytik
- die eigentliche Messung
Postanalytik
- alle Arebeitsschritte einer Bestimmung, die einen Messwert in klinisch nutzbare Infos umsetzten
Häufigkeit Blutentnahmen pro KH-Aufenthalt
- Herzchirurgie (84) > Allgemeinchirurgie (8)> Gyn
Relevanz verschiedener diagnostischer Methoden
- Anamnese (Häufigkeit 99% wichtig für Diagnose 94%)
- körperliche Untersuchung (98/80)
- Labor (96/50)
- EKG (82/29)
Fehler in den einzelnen Phasen
- ca. 0,3% Laborresultate fehlerhaft
- 62% Präanalytik, 15% Analytik, 23% Postanalytik
- CAP akkreditiert > Akkreditierung medizinischer Labore
- 25% der Fehler hatten Einfluss auf Patientenversorgung
- bei 5 Millionen Untersuchungen 10 klinische Konsequenzen/Tag
Labormedizin im klinischen Alltag
- pro Hospilisation 13-85 Tests
- durch Blutentnahme kommt es zum Teil zu bedeutsamen Blutverlusten (bis 1,5L, i.d.R. 0,02-0,2L)
Indikation
- Grund zur Anwendung eines diagnostischen Verfahrens in einem Krankheitsfall, der die Anwendung hinreichend rechtfertigt
- jeder Maßnahme bedarf einer Indikation
- jede Anordnung eines Labortests bedarf einer Indikation
Ärztliche Anwendung von Laborverfahren
- Diagnostische
- Krankheitsklassifikation
- Klärung Ätiologie, Pathomechanismus
- Suche nach Risikofaktoren - prognostische
- Ausgang bzw. Verlauf
- Therapierisiko - therapeutische Maßnahmen
- Auswahl + Wirkungskontrolle Therapie
Indikation: Bayes Theorem
- je wahrscheinlicher eine Erkrankung vor der Durchführung eines Tests ist, umso einfacher ist es, die Erkrankung mit dem pathologischen Labortest zu bestätigen
- je unwahrscheinlicher eine Erkrankung vor der Durchführung eines Test ist, umso einfacher ist es, die Erkrankung mit Labortest auszuschließen
Definition Normalwerte
- Testresultate von 95% (MW +/- 2SD) der Personen einer Referenzpopulation
Stufendiagnostik
- Anamnese, Globaltest, spezieller Test
Einsatz spezifischer Parameter
- Niere > Kreatinin besser als Harnstoff
- Cholestase > gamma-GT besser als alk, Phosphatase
- Pankreatitis > Lipase besser als Amylase
- Herzinsuffizienz> ANP besser als BNP
Einflussgrößen
- beeinflusst die Konzentration des gemessenen Analyten, so dass die Folge eine wahre Veränderung des Messresultats ist. Triit in der Regel in vivo (im Organismus)
Störfaktor
- ist Teil der Probe und verschieden vom Analyten. Ein Störfaktor interferiert aber mit der Analytik, so dass die Folge ein falsches Messresultat ist. Meist in vitro (außerhalb Organismus)
Einfluss Mahlzeit
- Mahlzeit 700kcal > Anstieg Triglyceride, Kalium, Phosphat, Glucose, Bilirubin
- HDL weitgehend unabhängig
Nahrungskarenz
- Abfall Gesamtprotein + Harnstoff (kataboler Stoffwechsel)
- initialer Anstige Transaminasen + Harnsäure dann Abfall
- unwesentliche Änderung Elektrolyte
Geschlecht
- Männer höherer Normalwert
- Ausnahmen > Kupfer, Prolaktin, HDL
Hautfarbe/Ethnie
- kardialer arker Kreatininkinase (CK-Herz): schwarz>asiatisch>hispanic>kaukasisch
- Nierenfunktionsmarker Kreatinin: schwarz>kaukasisch
Alter
Abfall: alkalische Phosphate, GFR
Anstieg: Bilirubin, Cholesterin,LDL
Genetik
- Monogentisch: Muskeldystrophie Duchenne, familiäre Hypercholesterinämie, Thalassämien
- multifaktoriell: Gicht, Diabetes
Schwangerschaft
- Anstieg: Hormone (HCG, Estradiol, AFP, Prolaktin, Progesteron), alkalische Phosphate, Cholesterin, Triglyceride, Kupfer, Coeruloplamin, Transferrin, Leukozyten
- Abfall: Hämatokrit, Hämoglobin, Erxthrozyten, Eisen, Magnesium, Calcium, Protein, Albumin, Vergrößerung Plasmavolumen
Muskelmasse
- Anstieg: Creatininkinase, Kreatinin, LDH
- Übergewicht: Cholesterin, Triglyceride, Glucose, Protein
Klima/Höhe
- Hämatokrit/Hämoglobin
- CRP
- Gerinnungsaktivierung
- Nierenfunktionseinschränkung
Rauchen
- Rauchen hat im Vergleich zu anderen Einflussfaktoren ein relativ geringes Gewicht +10%(Ausnahme CEA +30%)
Alkohol
- Erhöhung: Leberenzyme (gammaGT, ASAT,ALAT), mittleres Zellvolumen (MCV), Triglyceride, Gesamtcholesterin, Harnsäure, L-CDT
- Erniedrigung: Hämoglobin, Folsäure, Albumin, Immunglobuline, Magnesium
Sport
- chronisch: CK, Harnsäure, Bili, Pyruvat-Kinase erhöht
- starke Anstrengung: Erythrozyten + Leukozyten im Harn
- Glukose + Leuko hoch
Biorythmen
- Insulin > Minutenrythmus
- Cortisol > am Morgen + nach jeder Mahlzeit hoch
- LH bei Ovulation hoch
-Ionen + Osmolarität > jahreszeitliche Schwankungen - Max morgens: ACTH, Renin, Noradre
nalin, Prolactin, Aldosteron, Cortisol Hb, Lc, Bili, t4 - max mittag: Fe, Eos, K+
- max abends: GH, Myoglobin, TSH
diagnostische Maßnahmen
- Mammapalpation > Anstieg Prolaktin
- Prostatapalpation> Anstieg PSA
- Allergietest> Anstieg Eosinophile
- Punktion, Injektion, Biopsie, Endoskopie, Laparaskopie > Anstieg Akute-Phase Protein, CK, GOT, LDH, Blut im Stuhl, Harnparameter pathologisch
Medikamente
- HWI (Penicillin) > Anstieg Kreatinin
- Zytostatika > hämatologische Veränderungen
- Lipidsenker > Transaminasen, CK
- Phenobarbital > Enzyminduktion z.B. gammaGT
- orale Kontrazeptiva > Induktion von Proteinen (oft Transport)
Medikamenten 2
- Anstig AP > Carbamazipin, Cyclosporin, Phenobarbital, Phenotyoin, Primidon, Valproinsäure; Abfall Clofibrat, orale Kontrazeptiva
- Anstieg Bilirubin > Cyclosporin, Heroin, orale Kontrazeptiva, Phenotyin, Theophillin; Abfall > Clofibrat, Phenobarbital
- Anstieg ASAT > ACS, Carbaminsäure, Cyclophosphamide, orale Kontrazeptiva, Östrogene, Testos., Phenytoin, Valproinsäure
- Anstieg Transferrin > orale Kontrazeptiva, Östrogen-Gestagen-Therapie
MC-Frage
- Phenobarbital kann zu einer Enzyminduktion und somit Anstieg gammaGT führen
- Pille kann zu Steigerung Transportproteine (z.B. T4) führen
- Alkoholexzess > Anstieg Triglyceride
- chronischer Alkoholkonsum > Ansteig MCV + gammaGT
- falsch: Eisen sollte immer am Mittag bestimmt werden
Entnahmebedingungen
- Orthostase/längere Blutstauung > Anstieg hydrostatischer Druck> Wasser + kleine Teilchen verschieben sich ins Interstitium> Plasmavolumen sinkt um 12%
- Gleichgewicht wieder hergestellt nach 10 min (Liegen zum Stehen), 30 (Stehen zum Liegen)
Calcium
- Wechsel Stehen/Liegen > Gesamtcalcium + proteingebundenes (38%) Calcium nehmen ab, ionisiertes (48%) + komplexgebundenes (HCO3, Citrat, Lactat 14%) bleibt gleich
- 62% Ultrafiltrat
Stauen
- max. 1min
- wenn länger > Stauung lösen + 30s bis zur Entnahme warten
- Zunahme Zellen (Ec, Tc, Lc, Hämoglobin), hochmolekulare Moleküle (ALAT, CK, gammaGT, Albumin, alk. Phosphatase, Cholesterin, Protein, Triglyceride), an hochmolekulare Moleküle gebundene Analyte (Calcium, Bilirubin)
Lokalisation Entnahme
- Kalium in tiefen Venen höher als an Oberfläche
- pO2 in Arterien höher
- pCO2,pH,Lactat in Venen höher
- in Kapillaren Glucose höher als in Venen
- in Kapillaren Tc niedriger als in Vene
standardisierung Patientenvorbereitung
- Absetzen von Medikamenten vor Entnahme
- Identitätsprüfung, klare Beschriftung
- Abnahme am 10-15 min ruhenden Patienten
- Abnahme an nüchternen Patienten
- Abnahme aus kurz (<1min) gestauter Vene
- Abnahme zwischen 7-9 Uhr
- Abnahme mit Einwegmaterial
- Keine Abnahme an paretischen (gelähmt) Armen, aus Zugängen, aus verhärteten Venen, aus Extremität mit Lymphabflussstörung
- Proben verschließen
Diätvorschriften
- 12h-Nahrungskarenz > Glucose, Hormone des Glucosestoffwechsels, Triglyceride, Eisen, Phosphat
- Okkultes Blut im Stuhl > 3 Tage kein Fleisch, Fisch, Meerrettich, Rettich, Sellerie
- Glucosebelastungstest > 3 Tage Diät mit mind.250g KH/d
- Harnsäure > 3 Tage purinarme Kost, kein Fasten, kein Alkohol
Kategorie 2 Blutkulturen
- nach 30s erneut einsprühen
- Stechen durch Alkoholpfütze verursacht Schmerzen
Punktion
- dünne oder gebogene Nadel vermeiden > Hämolyse
- max. 1 min stauen
- kein pumpen
- Schliff nach oben
- nach Erfolg Stauung lösen
- starkes aspirieren vermeiden > Hämolyse
- Reihenfolge der Röhrchen beachten, Gerinnung nie als erstes abnehmen
- Gerinnungsröhrchen immer vollständig füllen
- umgehendes Mischen durch 4-5x Überkopfwenden
- nicht Schütteln, Schaumbildung vermeiden
Blutabnahme klappt nicht
- Seite wechseln
- distal des lezten Einstichs stauen + abnehmen
- nach dem erfolglosen 2. Versuch Hilfe holen
kapilläre Blutentnahme
- POCT, Gluc, Lactat
- bei Erwachsenen seitlich an der Fingerbeere
- bei Kindern seitlich an der Ferse (cave:calcaneusverletzung)
- hyperämisieren(Steigerung Durchblutung), Desinfektion, Stichhilfe, erster Tropfen ex, Spezialgefäß, Pflaster
- Cave: starkes pressen, Gerinnungsanalysen, Thrombozyten
Plasma vs. Serum
- Plasma
- zellfreier Überstand nach Zentrifugation von ungerinnbar gemachten Blut
- 93% Plasmawasser + 7% Plasmaproteine - Serum
- zellfreier Überstand nach Zentrifugation von spontan geronnenem Blut
- Plasma ohne Geriinungsafktoren (weniger Protein, mehr K aus Ec und Tc, Laktat, LDH, gammGT, freies Hb)
Vorteile + Nachteile Plasma
- Vorteile
- Zeitgewinn > Gerinnung muss nicht abgewartet werden (30min)
- höhere Materialausbeute > 10-20% mehr Plasma als Serum - Nachteile
- Kontamination > je nach verwendetem Antikoagulans mit LI+, Na+, K+
- Verunmöglichung von Analysen > Komplexierung von Metallen (EDTA,Citrat); Komplexierung von Cofaktoren hemmt AP (alkalische Phosphate),Amylase, Eiweisselektrophoresen, Immunoassays
- teuer > Aufwand für Antikoagulanzien
Fallbeispiel Calcium zu niedrig, Kalium zu hoch, kein Hämolyse
- Calcium 0,5mmol/l
- Kalium 22 mmol/l
- EDTA bindet Calcium und enthält Kalium
Reihenfolge Abnahme
(0) Blutkultur
1. Serum
2. Citrat
3. EDTA
4. Heparinat
5. Glycolysehemmer
Hämolyse
- Auflösung der Erythrozyten durch Auflösung der Zellmembran und Austritt Zellinhalt > mit bloßem Auge erst ab einer Konz. von 2g/dl sichtbar
Einfluss auf Probenstabilität
- Zeit
- Temperatur
- Licht
- Kontakt des Plasmasa mit Erythrozyten und in vitro Stoffwechsel > zeitige Trennung durch Zentrifugation innert Stunden
- Liquor > Zellen innerhalb 1h im Labor
- Blutgas > Analyse innerhalb 10-15 min
Fallbeispiel Notfall Mann Kalium zu hoch
- Blutentnahme in Notfallsituation gestaltet sich schwierig
- längere Stauung
- starkes Fausmachen
> Pseudohyperkalämie
Fallbeispiel Kalium zu hoch, auch nach Therapie, Kalium bei Blutgas deutlich niedriger
- Unterschied: erste Untersuchung in Serum, Blutgas mit Vollblut
- Status nach Splenektomie > Thrombozyten erhöht
- Freisetzung von Kalium aus Thrombozyten bei Serumgewinnung
Grenzwerte Diabetes
- nüchtern: >126mg/dl (Venenblut), 110mg/dl (Vollblut)
- 75g Glucose nach 2h oral: >200 mg/dl Venenplasma, >180 mg/dl Vollblut
- Albumin im Urin zur Früherkennung diabetischer Nierenschäden
Sensivität
- wie viel % der Kranken ein positives Testergebnis haben > richtig positiv
Spezifität
- wie viel % der Gesunden ein negatives Testergebnis haben > richtig negativ
Zusammenhang Sensivität/Spezifität
- Zunahme der Sensivität ist mit Abnahme Spezifität verbunden und umgekehrt
- Screeninguntersuchung > hohe Sensivität; zur Bestätigung > Test hohe Spezifität
Prävalenz
- Prozentsatz der Bevölkerung, der an der Erkrankung leidet
- bei seltenen Erkrankungen > senkt den prädiktiven sehr stark
positiver prädiktiver Wert
- ein pathologisches Ergebnis spricht nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit dafür, dass eine vermutete Krankheit auch tatsächlich vorliegt
- richtig positiv/ richtig positiv + falsch positiv
- Prävalenz klein > Anteil an falsch positiven groß
- liegen bestimmte Symptome schon vor > a-priori-Wahrscheinlichkeit fehlt
negativ prädiktiver Wert
- Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit einem normalen Testergebnis auch wirklich gesund ist
- richtig negativ/ falsch negativ + richtig negativ
medizinische Beurteilung
- Plausibilitätskontrolle
- Transversalbeurteilung mit Hilfe von Refernzintervallen
- Longitudinalbeurteilung anhand der vorherigen Daten des gleichen Patienten
- Interpretation aller Befunde
Fallbeispiel Cholesterin 267 nach Statin 248 durch Streuung Test Möglich?
- kritische Different berechnen 3 x max x VK%/100 > D(crit)=3x267x3/100=24
D(pat)=267-248=19 - D(pat) kann durch analytische Streuung erklärt werden
erhöhtes fT4
- durch Medikamente: Heparin, Salizylate, Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin, Amiodaron
GOT erhöhr
- kann durch Makro ASAR sein (meist aus AST-IgG
Prolactin
- 3 Isoformen (normal, dimer, bigbig)
Gesamtcalcium
- 15% organische + anorganische Anionen (HCO3-, Zitrat3-, HPO4 2-, Laktat)
- 40% an Albumin gebunden (0,2 mmol/L Kalzium pro 10g/l Albumin)
- 45% aktives Kalzium
- Konzentration von Gesamtkalzium im Plasma/Serum abhängig von Albuminkonzentration
- korrigiertes Kalzium mmol/L=gemessenes Kalzium - 0,025 x Albuming/L + 1
Osmolalität
- 2Na+K+Glucose+Harnstoff
- Konzentration osmotisch wirksamer Teilchen in einer Lösung bezogen auf 1kg des Lösungsmittels
- Einheit osm/kg oder osmol/kg
- Osmolarität = Konzentratin osmotisch wirksamer Teilchen in einer Lösung bezogen auf ihr Volumen
in vitro Diagnostik
- nicht direkt zum Patienten
- mittelbar für den Patienten
- in vom Patient entnommenen Proben
- wird nach diagnostisch zielführenden Molekülen gesucht
- mit Hilfe einer analytisch verlässlichen Methode
- dessen Werte werden mit entsprechenden Werten eines Normalkollektivs verglichen
- ableiten, ob Werte innerhalb der Normgrenzen liegt
rationelle Labordiagnostik
- weniger spezifische Parameter sollen zu Gunsten der spezifischen aufgegeben werden
- Hb1c > frühestens nach 2 Wochen
- infektionserologische Parameter > nach 1 Woche
- Tumormarker > nach Halbwertszeit
Myokarinfarkt
- Kontrolle Myoglobin, CK, Troponin nach 3-4, 6-8, 12h
Schilddrüsenfunktion
- hypothyrot: TSH erhöht, f4 normal bis erniedrigt
- hyperthyrot: TSH erniedrigt, f4 und f3 normal bis erhöht
Hepatitis
- Inkubationszeit: 40-160 Tage
- 3-6 Monate > Nachweis HBs Antigen
- 3-4 Monate > Nachweis HBs Antikörper
Hepatitis A
- IgG positiv
- IgM im Akutstadium positiv bis 5 Monate
Hepatitis B
- HBs-AG > Diagnose ob Infektion chronisch oder akut
- anti HBs > sichere Immunität ab >100 U/L
- anti HBc IgG > abgelaufenen Infektion
- anti HBc IgM > akute Hepatitis
- HBe Antigen > hohe Replikation, hohe Infektiosität
- anti HBe > geringe Infektiosität
- erst wenn was positiv (HbsAG, HBeAG, anti HBcIgG/IgM) > anti HBc-IgM, anti HBe
Hepatitis C
- anti HCV > Nachweis akuter, chronischer oder abgelaufener Infektion
- Bestätigungstest (western)
- HCV-RNA > HCV Infektion frisch oder chronisch
- Interferontherapie bei Verdacht auf akute Hepatitis
- erst anti HCV testen dann HCV-RNA
Tumormarker
- alle Halbwertszeiten zwischen 1-8 Tagen
- ## 2-8 AFP > Hoden, Ovar, Dottersack-Tu, Hepatocelluläres Ca
EDV-System
- LIS: Labor info system > Info über Probe, Stammdaten, Qualitätskontrolle, Befund, Statistik
- KIS: Krankenhaus info system > Verwaltung Stammdaten, Befunde, Therapien, Labororderungen, Terminplanung, Auskunftssystem
Änderung Körperlage von liegend auf stehen > Anstieg
- 5-15% Erys
- Enzyme
- Fette
- 5-10% Proteine
- 15% Aldosteron
- Adrenalin
- 45-60% Renin
analytische Sensivität
- kleinster Wert, der von 0 unterschieden wird
- Nachweisgrenze = Mittelwert + 3 Standardabweichungen
funktionelle Sensivität
- Analytkonzentration, die mit einem Interassay-Variationskoeffizienten von 20% reproduzierbar gemessen werden kann
kritische Differenz
- kleinste messbare Konzentration in einem bestimmten Messbereich
- 3 x prozentuelle Standardabweichung
- 3 x Xmax X VK%/100
Linearitätsgrenze
- Verdünnungsgrenze, höchster noch richtiger Wert
- Messbereich liegt zwischen Linearitätsgrenze + Nachweisgrenze
analytische Spezifität
- das Vermögen des analytischen Verfahrens unter ähnlichen Verbindungen die richtige Verbindung zu erfassen
Praktikabilität
- Zeitaufwand
- apparativen + personellen Einsatz
- Mechanisierbarkeit
- Sicherheitsrisiken
- Nutzen
- Kostenbeurteilung ist aufgetrennt in Investition, laufende Sachkosten, Personalkosten
Qualitätssicherung
- GLP = good laboratory praxis
- SOPs = standard operation procedures für Präanalytik, Analytik, Postanalytik
- quantitative Untersuchungen > statistische Qualitätskontrollen
- qualitative Untersuchungen (selten) > negative + positive Kontrollproben
Gauss-Normalverteilung
- x +/- s = 68,3%
- x +/- 2s = 95,5%
- x +/- 3s = 99,7%
Variationskoeffizient
- Standardabweichung bezogen auf Mittelwert
- VK (%) = s / x mal 100
- erlaubt den Vergleich der Präzision über einen großen Konzentrationsbereich
- ist von der Höhe des gemessenen Wertes abhängig
Messabweichungen
- zufällig > Messwerte abwechselnd zu hoch und zu tief (zwischen -2s/+2s), unvermeidlich; Maß: Unpräzision
- systematisch> Resultate immer zu hoch (zwischen 2s / 4s) oder zu tief (bias); Fehler bei Kalibration, verfallenen Reagenzien Maß: Unrichtigkeit
- grobe Fehler > häufig menschlich; Verwechslung von Proben, Abschreib- und Umrechnungsfehler
Unpräzision
- Kenngröße der zufälligen Messabweichung
- abhängig von der Konzentration > zum Teil schlechter bei sehr hohen und sehr tiefen Werten
- auch Präzision genannt
- Abweichung vom Mittelwert
- Beurteilung > mehrere Messergebnisse, Standardabweichung, Variationskoeffizient
- SD = Maß für die
Streuung der Werte eines Kollektivs - Beurteilung durch > interne analytische Qualitätskontrollen, wiederholte Messungen mit ident. Material
Unrichtigkeit
- Kenngröße der systematischen Messabweichung
- Beurteilung durch > interne + externe analytische Qualitätskontrollen, Referenzmaterialien
externe Qualitätskontrollen
- Rundversuche bzw. Ringversuche
qualitative Messung
- nur positive oder negative Ergebnis
- Entscheidungsgrenzen so gewählt, dass möglichst alle Erkrankten erfasst werden (hohe Sensitivität)
- z.B. Schnelltest Schwangerschaft, Malaria, Drogentest, HIV
semiquantitativ messen
- mehrfach abgestufte Ergebnisse
- z.B. Harnprotein-Streifen
Photometrie
- am häufigsten verwendete Testmetode
- Lambert-Beer´sches Gesetz
- Absorption = abhängig von Schichtdicke, Kozentration, Extinktionskoeffizenten
- Lichtquelle > Monochromator > Probenraum (Küvette) > Detektor
Lichtquelle
- es wird monochromatisches Licht benötigt (eine Welllenlänge)
- Kontinuumstrahler (strahlen Licht über breites Spektrum)
- im sichtbaren Bereich (400-800nm)
- im UV-Bereich (180-400nm) Deuteriumlampe
Detektor
- wandelt optische Signale in Strom um
Absorptionsphotometrie
- direkt > Anylat selbst absorbiert Liht einer bestimmten Wellenlänge (z.B Bilirubin)
- indirekt > Anylat wird durch eine Reaktion in eine absorbierende Substanz umgewandelt oder wandelt ein Substrat in eine absorbierende Substanz (z.B. Glucose, Lactat, Ethanol)
- Enzyme (Creatinkinase, AP, Lactatdehydrogenase, Lipase), Glucose, Fettstoffwechsel (Cholesterin, Triglyceride), Creatinin, Bilirubin, Harnsäure, Eisen
Störfaktoren
Streulicht
- Chylomikronen oder Lipide aus Lipidinfusion
- Gerinnsel
- Präzipitierte Kyroglobuline
- Zellen
- mikrobielle Kontamination
Reflexionsphotometrie
- Bespiel alkalische Phosphatase
immunchemische Tests
- Turbidimetrie > Trübungszunahme bedingt durch Bildung Antigen-Antikörper-Komplexen wird gemessen
- Nephelometrie > das durch die Bildung von Antigen-Antikörper-Komplexen entstehende Streulicht wird bestimmt
- Immunoassay (ELISA, ECLIA; FPIA)
kompetitiv
- nachzuweisendes Anylat konkurriert mit einem markierten Anylat (bekannte Konzentration)
- je mehr Anylat in der Probe vorhanden ist, desto weniger markierter kann binden
nicht kompetitiv
- z.B. Sandwich-Verfahren
- Anylat bindet an einen Antikörper auf einer festen Phase
- nach einem Waschschritt wird ein markierter Antikörper zugefügt
- je mehr Antigen/Anylat in der Probe ist, desto mehr markierte Antikörper wird gebunden
High Dose Hook Effekt
- falsch niedrige Bestimmung von Anylaten, die in sehr hoher Konzentration in Proben vorkommen
- zur Vermeidung parallele Messungen von verschiedenen Verdünnungen
- z.B. CRP, AFP, CA 125, PSA, Ferritin, Prolactin, TSH
zirkulierende humane Antikörper
- Rheumafaktoren
- heterophile Antikörper
- binden an Antikörper von Tieren