Klausurhinweise Flashcards

1
Q

Intervention (klinisch-psychologische)

A

• Theoretisch begründete Maßnahmen, welche präventiv, kurativ oder rehabilitativ bei Problemen mit psych Leidensdruck bis hin zu psych Störungen angewandt werden
• Zumeist in Form eines Gespräches mit prof Behandler
• Klinisch-psychologische Interventionsmethoden sind Teilmenge psychol Interventionsmethoden
• Sie lassen sich durch sechs Merkmale charakterisieren:
(1) Wahl der Mittel, (2) spezifischen Interventionsfunktionen, (3) Zielorientierung, (4) theoretische Fundierung, (5) empirische Evaluation und (6) Professionalität des Handelns
Basisinterventionsformen: Beratung, Mediation, Psychotherapie, Prävention, Rehabilitation, Psychoedukation, Online-Intervention

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Beratung

A
  • Kurative, korrektive oder präventive Unterstützung durch prof Berater
  • Beratung = zwmenschl Prozess in sprachlicher Kommunikation
  • Dient neben Vermittlung von Infos der Verbesserung d Selbststeuerung u Aufbau von Handlungskompetenzen, Orientierung u Entscheidungshilfe, d Hilfe bei Bewältigung von Krisen
  • Ratsuchende/r ist veränderungswillig, sucht Beratung idR freiwillig u ist aktiv am Prozess beteiligt
  • Berater braucht Fachwissen über Problemfeld u Beratungswissen zur Bezgestaltung

Beispiel: Erziehungsberatung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Mediation

A

• Lösungsorientiertes, vermittelndes Gespräch eines Mediators mit streitenden Parteien, welche von selbst keine Einigung erzielen können

Beispiel: Mediation bei Scheidungspaaren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Psychotherapie

A

• Kurative Maßnahmen zur Behandlung psychischer Störungen
• Können sich je nach therapeutischer Grundorientierung des ausgebildeten psychologischen/ärztlichen Psychotherapeuten unterscheiden
• Bewusster u geplanter interaktioneller Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen u Leidenszuständen
> Werden in Konsensus (möglichst zw Patient, Therapeut u Bezugsperson) für behandlungsbedürftig gehalten
> Mittels psychologischer Mittel (durch Kommunikation) meist verbal aber auch averbal, in Richtung auf definiertes, nach Möglichkeit gemeinsam erarbeitetes Ziel (Symptomminderung und/oder Strukturveränderung der Persönlichkeit)
> Mittels lehrbarer Techniken auf Basis einer Theorie des normalen u pathologischen Verhaltens

Zielgruppe: Personen mit leichten bis mittelstarken psychischen Störungen, bei schweren Störungen in Kombi mit Psychopharmaka

Beispiel: Kognitive Verhaltenstherapie bei Depression

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Prävention

A

• Interventionshandlungen, die sich auf Risikogruppen mit erwartbaren, erkennbaren oder bereits eingetretenen Anzeichen von Störungen u Krankheiten richten

  • indizierte (Maßnahmen für Personen, die bereits Krankheitsvorstufen aufweisen)
  • primäre (Maßnahmen mit Einfluss auf Inzidenz von Krankheiten, zB Gesundheitserziehung in Schule)
  • sekundäre (Maßnahmen zur Senkung der Prävalenz von Krankheiten, zB Mammografiescreenings)
  • selektive (Maßnahmen für risikobehaftete Personen, zB Raucher)
  • tertiäre (Maßnahmen zur Verhinderung u Eindämmung von Krankheitsfolgen bei manifesten Erkrankungen)
  • universelle (Gesundheitsförderliche Maßnahmen für Gesamtbevölkerung)
  • zielgruppenspezifische (Gesundheitsförderl Maßn für Teilpop mit umschriebenen gruppenspezifischen Risikoparametern)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Rehabilitation

A

• Maßnahmen zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit bei chronischer Erkrankung

Wirksamkeit:
Wiedereingliederung als primäres Ziel
• Abbau von Risikofaktoren (Veränderung v Ernährungs-, Rauch-, Trink- sowie Sport- u Bewegungsverhalten)
• Besserer Gesundheitszustand (Verminderung v psychischen u physischen Beschwerden)
• Bewältigung d Folgen einer Erkrankung (Verminderung v Arbeitsunfähigkeit, Arztkontakten, Medikamentengebrauch, Sterblichkeit)
• Rückkehr zur Arbeit (Erhalt u Erhöhung d Erwerbstätigkeit)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Psychoedukation

A
  • Maßnahmen zur Infovermittlung u als Hilfe im Umgang mit psych Belastungssituationen/Störungen, die häufig einen Baustein im Rahmen anderer Interventionsformen darstellen
  • Zielgruppe: Patienten u ggf deren Angehörige

Beispiel: Aufklärung über Schmerzwahrnehmung und -entstehung bei Schmerztherapie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Online-Intervention

A

• Interventionsprogramm via elektronischer Kommunikation über das Internet, häufig in Form von Psychoedukation, Beratung oder zur Nachsorge

Zielgruppe: Je nach Inhalt des Online-Programms; Als ergänzendes Angebot für Psychotherapie-Patienten

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Evaluation / Wirksamkeitsprüfung

A

• Überprüft Interventionen hinsichtlich ihrer erreichten Wirksamkeit u Effizienz
• Verbunden mit Evaluationsforschungsbegriff der „summativen Evaluation“
- Wissenschaftliches Bemühen, d Planung u Durchführung von Programmen zur Lösung gesellsch Probleme auf rationale Basis zu stellen
- Evaluationsforschung kann dabei d Wirksamkeit und/oder Wirkungsweise von Interventionen (summativ vs. formativ) beurteilen helfen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was bedeutet „Professionalität“ im klinisch-psychologischen Sinn?

A

• Unter P werden zwei Aspekte verstanden:
1. Klinisch-psychologische Interventionen müssen wissenschaftlich begründet sein und
2. auf berufsrechtlichen Kriterien beruhen
• Raum der Interventionen ist eingegrenzt => Über wissenschaftlich durchgeführte Studien erhaltene Nachweise ihrer Wirksamkeit
• Professionelles Handeln: Entsprechend ausgebildete Psychologen, Berater oder Ärzte verfügen über das für ihr Interventionsangebot notwendige Fachwissen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Sie kennen die theoretischen Grundkonzepte klinisch-psychologischer Interventionen.
- Psychoanalytische / Psychodynamisch begründete Verfahren

A

• Annahme: Struktur d Persönlichkeit entwickelt sich unbewusst durch Verinnerlichung zwmenschl Beziehungen
> Psychische Störungen = Probleme zw Persönlichkeitsanteilen („Konflikte“) oder entstehen durch schlecht/unzureichend ausgebildete Persanteile selbst („Strukturen“)
• Behandlung: zB Probleme in Gegenwart aus Ursachen in Vergangenheit, zB unbewussten Konflikten, zu verstehen (Psychoanalyse)
> Damit verbunden: Bearbeitung der therapeutischen Beziehung u patientenspezifischen Sicht auf Wirklichkeit
• Andererseits kann Behandlung stärker symptomorientiert u auf Hier u Jetzt ausgerichtet sein (tiefenpsychologische/psychodynamische Verfahren)
• Zwei Modelle: Topisches Modell und Strukturmodell

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Topisches Modell und Strukturmodell

A

TM: Drei Ebenen, die sich hinsichtlich Zugänglichkeit unterscheiden
> Bewusstsein (was Person aktuell wahrnimmt/denkt)
> Unbewusstes (kaum zugänglich)
> Vorbewusstes (Zwischenzustand, der zum jew Zeitpunkt nicht im Fokus d Aufmerksamkeit steht, aber jederzeit könnte)
- Zw Bewusstsein u Unbewusstem können Konflikte entstehen, zB darüber, wie Person mit aggressiven/sexuellen Impulsen (Triebregungen) umgeht
SM: Drei Strukturen des Ich, Es und Über-Ich
> Ich versucht Ansprüche des Über-Ich wie zB moralische Anforderungen, mit Impulsen des Es in Einklang zu bringen
- Gelingt dies nicht, werden Wünsche u Ansprüche, die in der äußeren/inneren Realität nicht willkommen sind, „abgewehrt“ und ins Unbewusste verdrängt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Sie kennen die theoretischen Grundkonzepte klinisch-psychologischer Interventionen.
- Verhaltenstherapeutische (und kognitiv-verhaltenstherapeutisch) begründete Therapieverfahren

A

• Verhaltenstherapie strebt unter ausdrücklicher empirischer Orientierung Hilfe zur Selbsthilfe für den Patienten an
> Behaviorale Methoden (bauen auf lerntheoretischen Erkenntnissen auf), kognitive u achtsamkeitsbasierte Ansätze
> Mit Abstand am besten wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit hin untersuchte Verfahren
• Psychische Störungen entstehen aus dysfunktionaler Lerngeschichte bzw. Person-Umwelt-Interaktion sowie maladaptiven Kognitionen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Verhaltenstherapeutische Verfahren

A

Verstärkungstheorien: D Konsequenzen eines Verhaltens erhöhen d Auftretenswsk d Verhaltens in Zukunft
> Operante Methoden zielen darauf ab, Symptome zu behandeln, indem Konsequenzen des Symptoms verändert werden
> Aufbau alternativen Verhaltens, Abbau symptomatischen Verhaltens, Stabilisierung des Zielverhaltens, Selbst- u Stimuluskontrolle

Konfrontationsverfahren: Gezieltes Aufsuchen derjenigen Orte u Situationen, in denen Symptomatik auftritt (zB Hoher Turm bei Höhenangst)
> Erklärung für Wirkungsweise: Annahme von Habituationsprozessen, kognitiven Veränderungen, sowie Abbau von Vermeidungsverhalten u Etablierung alternativer Verhaltensweisen
> Durchführungsarten: Massiert vs. graduiert, in sensu vs. in vivo, mit oder ohne therapeutische Begleitung
> Hausaufgaben: Form therapeutischer Eigenarbeit des Patienten mit Ziel,
d in Sitzung Gelernte im Alltag umzusetzen u Therapieerfolg zu optimieren (Behaviorale HA: Konfrontationsübungen, Bearbeiten von Listen mit angenehmen Aktivitäten; Kognitive HA: Registrieren u Protokollieren von dysfunktionalen Kognitionen oder positiven Ereignissen)

Entspannungsverfahren: Zielen auf körperliche Begleiterscheinungen von psych Symptomatik wie Angst u Anspannung ab
> Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training soll Patienten eine innere Distanzierung u Abschalten ermöglichen
> Ziel: Lernen, Anspannungsreaktionen zu kontrollieren / zu verändern

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Kognitive Verfahren

A

• Begründer kognitiver Verfahren: Beck und Ellis
• Kognitive Therapie nach Beck: Fokus auf gedanklichen Inhalten d Patienten
> Ansatzpunkte: Maladaptive kognitive Schemata u logische Fehler (zB Übergeneralisierung)
> Prozesse nehmen über Rückkopplungsprozesse Einfluss auf emotionales Befinden u Verhalten

• Rational-emotive Verhaltenstherapie nach Ellis: Zentral sind ungünstige Grundüberzeugungen d Patienten (zB „Ich bin ein schlechter Vater“)
> Grundüberzeugungen identifizieren, verändern u einüben

• Beide Ansätze: Techniken der „kognitiven Umstrukturierung“, wie Disputation von dysfunktionalen Überzeugungen / verdeckte Verfahren (Anwendung d Prinzipien d klassischen Lerntheorie auf gedankliche („verdeckte“) Ereignisse)

  • Vermittlung von Infos (Psychoedukation) = kognitives Verfahren
  • In der Praxis liegt großer Wert auf Üben des Erarbeiteten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Sie kennen die theoretischen Grundkonzepte klinisch-psychologischer Interventionen.
- Humanistisch begründete Verfahren

A

• Person wird nicht allein als Objekt (von externem Blickwinkel aus) gesehen
> Individuelle Wirklichkeit des Individuums wird berücksichtigt
• Grundüberzeugungen humanistischer Psychotherapien:
1. Phänomenologischer Ansatz: Eintreten für eine geistig-intuitive Wesensschau im Unterschied zur rein rationalen Erkenntnis.
> Patient = Zentraler Experte für eigene Erfahrung
2. Aktualisierungstendenz: Menschen streben eher nach Wachstum u Entwicklung u lassen sich in Entscheidungen nicht nur durch Vergangenheit, sondern vor allem auch Gegenwart u Zukunft leiten
3. Selbstbestimmungsfähigkeit: Menschen haben Fähigkeit zur Selbstbest u sind nicht durch Vergangenheit u Umwelt determiniert
4. Personenzentriertheit, Achtung für den Menschen: Subj Erfahrung d Menschen ist von zentraler Wichtigkeit
> Empathisches Teilen d Welt des Klienten u dessen Erfahrungen so authentisch wie möglich begreifen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Sie kennen die theoretischen Grundkonzepte klinisch-psychologischer Interventionen.
- Systemisch begründete Therapieverfahren

A

• Psych Probleme werden in ihrem systemischen bzw. ursprünglich familiären Kontext betrachtet u weniger bzgl emotionaler / persönlicher Ursachen u Konflikte

Zentrale Merkmale:

  • Patient als Teil verschiedener Systeme (Familiensystem, Behandlungssystem) und als System selber (psychisch, biologisch, mikrobiologisch)
  • Zentral: Betrachtung mehrerer Systemebenen (Kontexte) u deren Kommunikationsmustern, sowie Herstellung von Verbindungen zw unterschiedl Systemebenen u Teilsystemen
  • Psych Störungen werden durch dysfunktionale (Beziehungs-)Systeme erklärt

Fokus wird daraufgelegt,
• was Realität ist und was Personen darunter verstehen,
• inwiefern Systeme zirkuläre Kausalität erfordern,
• welche Rolle unsere Sprache und die damit verbundenen Abstraktions- und
Komplexitätsreduktionsprozessse auf unser Denken hat

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Allgemeine Wirkfaktoren nach Grawe (Schulenübergreifende Modelle)

A
  1. Ressourcenaktivierung: Anregung d Patienten zur Nutzung u Erschließung vorhandener Fähigkeiten u Kompetenzen
    > Stärken u positive Seiten erfahren, schätzen lernen u ausbauen
  2. Problemaktualisierung: Problematische Erlebens- u Verhaltensmuster sollten lebensnah u konkret aktualisiert bzw. in Therapie- / Beratungssituation erlebt werden, um zu korrigierenden Lernerfahrungen gelangen zu können
  3. Problembewältigung: Bewältigung erfordert aktive Unterstützung (ggf direktive Anleitung) d Patienten darin, sich störungsspez Problemen zuzuwenden bzw. sie zu bearbeiten (zB Konfrontationsverfahren)
    > Symptomlinderung u sekundäre Neubewertung eig Kompetenzen
  4. Klärung: Hilfe dabei sich über Bewertungen von belastenden Wahrnehmungen u Erfahrungen klar zu werden, zu überprüfen u ggf zu korrigieren (Ergebnis: Verbesserte Selbstwahrnehmung)
19
Q

Wichtig: Strategien zur Förderung einer positiven therapeutischen Beziehung

A
  1. Aktives Zuhören: Umfasst das aktive Bemühen, den Klienten zu verstehen
  2. Paraphrasieren: Umschreiben u Wiedergeben der Äußerungen d Klienten
  3. Gefühle verbalisieren: Therapeut benennt in Aussage mitschwingenden Emotionen
  4. Validierung: Therapeut vermittelt Klienten, dass seine Gefühle, Bewertungen u Verhaltensweisen verständlich u nachvollziehbar sind
20
Q

Sie kennen die Problematik der Wirksamkeitsprüfung klinisch-psychologischer Interventionen (!) und können die unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten beschreiben sowie in ihren Vor- und Nachteilen miteinander vergleichen

A

• Es entsteht Reihe von Problemen, wenn Forschungslogik d Experimentes unreflektiert auf Studien klinischer Wirksamkeitsprüfung übertragen wird
> Entstehende Probleme betreffen v.a. Bereich d externen Validität
• Wichtig: Verschiedene Designs geben verschiedene Antworten auf Wirksamkeitsfrage, die zur Gesamtbewertung wichtig sind
> Experimentelle Studien lassen Rückschluss auf Effekt eines best Behandlungsverfahrens unter kontrollierten experimentellen Bed zu
> Quasi-experimentelle u naturalistische Studien geben Infos über Übertragbarkeit d Ergebnisse auf Bedingungen der Alltagssituation
• Einzelne Studien- und Evaluationsergebnisse sagen nur bedingt etwas
über die Wirksamkeit einer Intervention aus
> Effekt kann immer an Probandenwahl, spezifischen Ggbheiten des Erhebungssettings / -designs oder weiteren Gründen (zB Therapeutenunterschieden in d Bed) liegen
> Gilt für Ergebnisse naturalistischer Studien u RCTs
> Replikationen = Zentrale Messlatte für alle klinisch-psychologischen Forschungsbefunde
> Möglichkeit zu integriertem Urteil über Wirksamkeit einer Maßnahme über viele Studien zu einem Themenbereich zu kommen bieten Metaanalysen

21
Q

Sie kennen die Problematik der Wirksamkeitsprüfung klinisch-psychologischer Interventionen und können die unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten (!) beschreiben sowie in ihren Vor- und Nachteilen miteinander vergleichen

A
  1. Klinisch experimentelle Interventionsstudien (Randomized
    Control(led) Trial, RCT)
  2. Naturalistische und quasi-experimentelle Wirksamkeitsprüfung
  3. Integration von Ergebnissen (Metaanalysen)
22
Q

Sie kennen die Problematik der Wirksamkeitsprüfung klinisch-psychologischer Interventionen und können die unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten beschreiben sowie in ihren Vor- und Nachteilen miteinander vergleichen. (!)

A

Nachteile RCT:
• Patienten werden durch strenge Ein- und Ausschlusskriterien selegiert
> „Idealpatienten“, zB ohne Komorbidität (nicht repräsentativ)
• Experimentelle Durchführungsbedingungen (zB feste Vorgabe d Behandlungsdauer für alle Patienten) ebenfalls eine Idealbedingung
> Nicht ohne weiteres auf Praxisbedingungen übertragbar
• „Randomisierung“ löst viele Probleme nur sehr bedingt
> Stichproben in experimenteller Interventionsforschung sind idR eher klein, Vielzahl potenziell konfundierender Einflussvariablen
• Kaum möglich Datenausfälle zu verhindern

Positiv:
• Kausaler Effekt (vorher - nachher) kann besser untersucht werden

23
Q

Nenne ethische Grundlagen klinisch-psychologischer Interventionen.

A

• Grundlegende u schulenübergreifende Konzeption: Ethischer „common sense“ von Beauchamp und Childress (1979)
> Umfasst vier Prinzipien: Nichtschädigung, Fürsorge, Autonomiewahrung, Gerechtigkeit u Gleichheit
> Abwägung, welche Prinzipien Vorrang haben, wenn diese in Konflikt miteinander stehen
• Informierte Zustimmung: Voraussetzungen (Fähigkeit zu verstehen u zu entscheiden, Freiwilligkeit der Entscheidung), Aufklärung:
(Erläuterung aller relevanten Infos, Empfehlung einer Vorgehensweise, Verständnis der vorherigen Punkte), Einverständnis (Entscheidung (Teilnahme oder Nichtteilnahme; für eine Vorgehensweise), Erteilung eines Behandlungsauftrags)
• Ethische Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. und des Berufsverbandes Deutscher Psychologen e.V. über den Beruf des Psychologen

24
Q

Nenne rechtliche Grundlagen klinisch-psychologischer Interventionen.

A

• Legen berufliche Eignung u ethische Vertretbarkeit der durchgeführten Behandlungsstrategien fest
• Meilenstein: Psychotherapeutengesetz (Gesetz über Berufe des Psychol Psychotherapeuten u Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, PsychThG) im Jahre 1999
> Regelt Approbation (= staatliche Zulassung) u Ausbildung von Psychotherapeuten, legt Qualitätsstandards zur Berufsausübung fest, schützt Bezeichnung d Berufes „Psychotherapeut/in“
• Weiterhin festgeschrieben wurden: Einhalten der Schweigepflicht, Verpflichtung zu Fortbildungen, Qualitätssicherung, Teilnahme am Notfalldienst (v.a. ärztliche Psychotherapeuten), Niederlassung, Unabhängigkeit des Berufes und Dokumentation
• Sozialgesetzbuch (SGB): Rechtliche Beschlüsse zur Sicherung des Sozialstaates (Sozialrecht)
> Bedarfs- und Versorgungsplanung, Abrechnung mit Krankenkassen über Kassenärztliche Vereinigung (KV)
> In Deutschland gehören alle approbierten Psychotherapeuten u Ärzte der KV an
• Zivilrecht: Regelung des Verhältnisses zw Behandler u Patient
• Strafrecht: Welche Handlungen verboten und rechtlich geahndet werden

25
Q

Klinisch experimentelle Interventionsstudien (Randomized

Control(led) Trial, RCT) => Wirksamkeitsprüfung

A

• Vergleich zw Zustand vor u nach d Intervention, um nachzuweisen, dass Intervention zu wesentlichem Teil für Zustand verantwortlich ist
> Kontrollgruppenexperiment
• Bedingungen (zB Intervention vs. keine Intervention/Placebo), von denen ein kausaler Effekt erwartet wird, werden systematisch variiert
• Alle anderen Einflussfaktoren werden durch Randomisierung d Patienten auf Bedingungen konstant gehalten
• Ist ein Unterschied zw Gruppen feststellbar, die sich vor Intervention nicht voneinander unterschieden => kausaler Effekt

26
Q

Naturalistische Wirksamkeitsprüfung

A

• Quasi-experimentelle oder naturalistische Studien
> Untersuchen inwieweit Interventionen in d klinischen Praxis u nicht ausschließlich in d kontrollierten Situation d RCT wirksam sind
• In praxisnahen Settings werden umfangreiche empirische Erhebungen
vorgenommen u mit diesen post-hoc theoretische Konzepte überprüft
> Meist möglich auf diese Weise weit mehr Teilnehmer zu erheben, d Gegebenheiten der Praxis ähnlicher sein können als Teilnehmer aus RCTs

27
Q

Auszug aus den ethischen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. und des Berufsverbandes Deutscher Psychologen e.V. über den Beruf des Psychologen.

A

• „Die Aufgabe von Psychologen ist es, das Wissen über den Menschen zu vermehren und ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zum Wohle des einzelnen und der Gesellschaft einzusetzen.“
• „Sie achten die Würde und Integrität des Individuums und setzen sich für die Erhaltung und den Schutz fundamentaler menschlicher Rechte ein.“
• „Psychologen sind dazu verpflichtet, in der praktischen Ausübung ihres Berufs zu jeder Zeit ein Höchstmaß an ethisch verantwortlichem Verhalten
anzustreben.“
• „Psychologen arbeiten auf der Basis von zuverlässigem und validem, wissenschaftlich fundiertem Wissen.“
• „Sie bieten nur Dienstleistungen an, für deren Erbringung sie durch Ausbildung oder fachliche Erfahrung qualifiziert sind.“
• „Im öffentlichen Bewusstsein besitzt der Beruf des Psychologen heute ein hohes Ansehen, dem auch durch ein differenziertes Netz an ethischen und rechtlichen Bestimmungen Rechnung getragen werden muss.“

28
Q

Welche sind weiterführende Strategien der Gesprächsführung?

A

• Andere Strategien zielen aufs Hinterfragen von Bewertungen, Einstellungen u Überzeugungen ab / auf Verstärkung der Mitarbeit u Engagements:
1. Gezieltes Verstärken: Gezielte Förderung v Bemühungen um Veränderung
> Explizit u verbal, beiläufig, über Mimik u Gestik, sehr kleine Gesten
2. Zsfassen u Rückmelden: Wichtig zur Strukturierung d Gesprächsablaufs
> Wichtige Inhalte noch einmal prägnant u kurz darstellen (durch Therapeuten oder Klienten), auch um Lernerfolg zu verstärken
3. Strukturieren: Gute Struktur d Gespräche, Sitzungen u gesamten Therapieplans sorgt für zielorientierten Therapieablauf u Transparenz ggü Klienten
4. Konkretisieren u Spezifizieren: Wirkt Tendenz zur Generalisierung von Erfahrungen, Katastrophisieren oder Schwarz-Weiß-Sehen entgegen
> Tendenzen zu unangebrachten Generalisierungen werden entgegengewirkt, indem Therapeut d Klienten anleitet, seine Bewertung anhand verschiedener konkreter Erfahrungen zu erläutern

29
Q

Welche sind Basiskompetenzen klinisch-psychologischer Interventionen, (!)
welche Techniken der Gesprächsführung können angewendet werden
und wie werden diese zur Beziehungsgestaltung genutzt?

A

• Kompetenzen, die grundlegend für alle Formen von Diagnostik u Psychotherapie psychischer Störungen sind:
a) Wissen über psychische Störungen, Diagnostik und Interventionsverfahren (zB Kenntnis über versch Behandlungsansätze für psych Störungen u deren (Kontra-)Indikationen)
b) Interpersonale Kompetenzen zur Herstellung einer günstigen Arbeitsbeziehung (zB Aufbau einer positiven u hilfreichen therapeutischen Beziehung)
c) Prozedurale Fertigkeiten zur Durchführung von Interventionen u Wissen über psychotherapeutische Wirkfaktoren (zB Kompetenzen d Therapeuten in praktischer Durchführung von spezifischen diagnost Verfahren)
> Beziehen sich auf Fertigkeiten bzgl Beziehungsaufbau, Diagnostik u
Intervention

30
Q

Welche sind Basisfertigkeiten klinisch-psychologischer Interventionen,
welche Techniken der Gesprächsführung können angewendet werden (!)
und wie werden diese zur Beziehungsgestaltung genutzt?

A

s. andere Karten

31
Q

Wichtig: Das Erstgespräch

A
  • Therapeut sammelt erste diagnostische Infos u leitet erste Überlegungen zur Indikation von Interventionen ab
  • Es entscheidet sich sowohl für Therapeuten als auch für Klienten, ob Intervention beginnen kann
  • Legen d Grundsteins für positive (vertrauensvolle) Therapeut-Klient-Beziehung
    > Vielzahl von Studien belegen, dass diese ein wichtiger Faktor für Interventionserfolg ist
32
Q

Struktur eines Erstgesprächs nach Wendisch & Neher (2003)

A
  1. Begrüßung: Vorstellung des Therapeuten u der Einrichtung; Infos zum Ablauf des Erstgespräches; zu Fragen auffordern
  2. Therapieanlass: Aktuelle Bedingungen für Behandlungswunsch; Zuweisungsumstände klären
  3. Störungsanalyse und Vorbehandlungen: Qualität u Intensität der aktuellen Symptome; Beginn u Verlauf der Probleme, bisherige Behandlungsversuche; Funktionalität der Störung; Erklärungsmodell des Klienten
  4. Biografie: Überblicksartige Erfassung d Biografie mit Fokus auf lebenskritische Ereignisse, Traumata, persönliche u soziale Ressourcen
  5. Erwartungen: Vorläufige Formulierung des Behandlungsauftrages; ungünstige Erwartungshaltungen ansprechen; ggf spezifische Infos zu therapeutischen Interventionsmöglichkeiten
  6. Abschluss: Vereinbarungen für das weitere Vorgehen unter Berücksichtigung von Suizidalität
33
Q

Wichtig: Allgemeine Strategien in der Gesprächsführung

A
  1. Gezieltes Verstärken
    • Soziale Aufmerksamkeit in Form von Lob, Fürsorge u liebevoller Zuwendung (wichtigste u machtvollste positive Verstärker, um Verhalten zu beeinflussen)
  2. Zusammenfassen und Rückmelden
    • Wichtigste Inhalte u Erfahrungen aus Therapiesitzung oder -sequenz herausarbeiten
    • Verstärkung des Lernerfolges
  3. Strukturieren
    • Gute Struktur d Gespräche, Sitzungen u gesamten Therapieplans sorgt für zielorientierten Ablauf d Therapie u Transparenz ggü Klienten
  4. Konkretisieren und Spezifizieren
    • Wirkt Tendenz zur Generalisierung v Erfahrungen, zum Katastrophisieren / Schwarz-Weiß-Sehen entgegen, indem Therapeut d Klienten dazu anleitet, seine Bewertung anhand verschiedener konkreter Erfahrungen zu erläutern
  5. Sokratischer Dialog
    • Zielt auf Definition, Überprüfung u Veränderung von problematischen Kognitionen ab
    • Anregung, Evidenzen für u gegen d Zutreffen der eigenen Überzeugung abzuwägen
34
Q

Struktur von Therapiesitzungen

A
  1. Festlegung des Ziels der Sitzung
  2. Besprechen der letzten Hausaufgabe
  3. Planung, Durchführen u Auswertung von Interventionen
  4. Zsfassen wichtigster Inhalte der Sitzung, Rückmeldung von Seiten des Klienten
  5. Erarbeiten u Festlegen der neuen Hausaufgabe
35
Q

Prävention: Konzepte, Ziele, Aufgaben sowie Wirksamkeit der verschiedenen Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen

A

• Präventive Interventionsmaßn sollen Inzidenz psych Störungen verringern
> Ziele: Veränderung u Abschwächung von Risikoverhalten u intrapersonalen Risikofaktoren
• Allg bekannte präventive Maßnahme: AIDS Aufklärungsspots u -plakate
> Bewusstmachen d Risikos, Maßnahmen zum Schutz vor AIDS (zB Kondome)
> Präventionskampagne bezieht sich auf best Gegenstand = spezifisch
• Unspezifische Präventionsmaßnahmen dienen allg Verbesserung d Lebensbedingungen (zB Förderung von Copingstrategien)
• Weiterhin: Präventive Maßnahmen für best Zielgruppen (zB Jugendliche)

36
Q

Rehabilitation: Konzepte, Ziele, Aufgaben sowie Wirksamkeit der verschiedenen Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen

A

• Wichtiger Bestandteil zur Krankheitsverarbeitung u Behinderungsbewältigung
• Durchführung idR von interdisziplinärem Team u.a. aus Ärzten, Psychologen, Pflegepersonal, Physiotherapeuten u Sozialarbeitern
• Ziele: So weit wie möglich und selbstständig am gewohnten Alltag in Familie, Beruf und Gesellschaft teilnehmen können u verbliebene Einschränkungen möglichst weitgehend zu reduzieren
> Maßnahmen zur Förderung d Wiedereingliederung ins gewohnte Leben: Beratung, Psychotherapie, -edukation

37
Q

Inhalt, Ziel und Ablauf klinisch-psychologischer Basisinterventionen
- Kognitive Umstrukturierung

A

Inhalt:
• Techniken zur Veränderung von dysfunktionalen Kognitionen
> Zentrale Komponente der Kognitiven Therapie von Aaron T. Beck (aktuell am besten evaluierter psychotherapeutischer Ansatz bei psychischen Störungen)
• Basisintervention in Beratung u Psychotherapie, insbesondere bei Depression, Angst-, Persönlichkeitsstörungen u Abhängigkeiten
• Zentrale Annahme: Emotionen u Verhalten werden von Gedanken u Bewertungen gesteuert u psychische Störungen sind Folge von dysfunktionalen kognitiven Schemata

Ziel:
• Überprüfung und Veränderung dysfunktionaler Kognitionen

Ablauf:
1. Identifikation dysfunktionaler automatischer Gedanken.
2. Sokratischer Dialog.
3. Einüben der Überprüfung von Kognitionen
• Mehrspaltenprotokoll („Tagebuch“),
• Anleitung zur Selbstinstruktion in kritischen Situationen

38
Q

Inhalt, Ziel und Ablauf klinisch-psychologischer Basisinterventionen
- Problemlösetraining

A

Inhalt:
• Kognitiv-verhaltenstherapeutisches Verfahren
• Problemlösen = Metastrategie für Strukturierung d Beratungsprozesses bzw. psychotherapeutischen Veränderungsprozesses
• Effektive Intervention im Rahmen der Beratung / Therapie
> Einsatz, wenn systematischeres Vorgehen in Bewältigung anhaltender oder wiederkehrender belastender Probleme eingeübt werden soll

Ziel:
• Verbesserung der Fähigkeit, systematisch u in best Schritten Strategien u Handlungsmöglichkeiten zu erlernen, um Probleme effektiver lösen zu können
• Abbau von Grübeln

Ablauf:

  1. Problemorientierung, Problemdefinition, Zieldefinition
  2. Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten (Brainstorming v Lösungen)
  3. Bewertung der Lösungsmöglichkeiten (Vor- und Nachteile)
  4. Entscheidungsprozess (beste Lösungsmöglichkeit?)
  5. Lösungsumsetzung (konkrete Handlungsumsetzung)
  6. Lösungsbewertung (Ziel erreicht?)
39
Q

Inhalt, Ziel und Ablauf klinisch-psychologischer Basisinterventionen
- Soziales Kompetenztraining

A

Inhalt:
• Durchführung von Verhaltensübungen in Rollenspielen
> Simulation in vorggb standardisierter Form (ATP) / individuell erarbeitete Problemanalysen (teilw im GSK) problematischer Sit im Gruppensetting
• Kann durch kognitive Elemente (Verbesserung sozialer Wahrnehmung, Modifikation selbstabwertender Gedanken) ergänzt werden

Ziel:
• Fähigkeit verbessern, sich in sozialen Situationen selbstsicher zu verhalten

Ablauf:

  1. Exploration/Vorgabe einer simulierbaren Situation.
  2. Rollenspiel zum Einstieg („Trockenlauf“).
  3. Rückmeldung, Herausarbeitung der wesentlichen Aspekte des Zielverhaltens.
  4. Zweites Rollenspiel.
  5. Erneute Rückmeldung. Ggf. zusätzliche Rollenspiele/Rückmeldung.
  6. Hausaufgabe („Übung im Alltag“).
40
Q

Inhalt, Ziel und Ablauf klinisch-psychologischer Basisinterventionen
- Entspannungsverfahren

A

Inhalt:
• Kurzfristig: Reduktion d sympathisch gesteuerten Erregungsniveaus u Herstellung eines angenehm erlebten körperlichen Zustandes
• Langfristig: Verbesserung der psychophysiologischen Selbstregulation u Reduktion d allg Anspannungsniveaus
• Bsp: Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Autogenes Training von Schultz, Meditation

Ziel:
• Lernen, körperliche Begleiterscheinungen von psych Symptomatik (zB Angst) zu kontrollieren/zu verändern
• Umstellung auf uniforme körperl Entspannungsreaktion
• Anstreben spezifischer psychologischer Effekte wie Gelassenheit, Bewusstseinserweiterung oder Achtsamkeit

Ablauf:
Progressive Muskelentspannung:
1. Anspannung einer Muskelgruppe (5 Sek.)
2. Entspannung der Muskelgruppe (10 bis 30 Sek.)
3. Wahrnehmung des Kontrasts

41
Q

Inhalt, Ziel und Ablauf klinisch-psychologischer Basisinterventionen
- Exposition

A

Inhalt:
• Verhaltenstherapeutische Methode, bei der sich Patient mit angstauslösenden Reizen konfrontiert
> Wirksamste Behandlungsmethode bei Angststörungen
• Konfrontation in realen Situationen (in vivo) / in Vorstellung (in sensu)
> Durchführung mit ansteigender Intensität (graduiert) oder gleich mit am stärksten angstauslösenden Reizen (massiert)
• Situation muss ausgehalten werden u es darf keine Flucht zugelassen werden

Ziel:
• Gewöhnung (traditionelles Habituationsmodell)
• Überprüfung angstbezogener Überzeugungen (Verhaltensexperimente)

Ablauf:
1. Angstauslösende Sit identifizieren u Hierarchie anhand von Angstwerten aufstellen
2. Therapeut begleitet Patienten in angstauslösende Situation (in vivo)
> Motivation zur Konfrontation, Unterstützung d Habituation
> Kontinuierliche Prüfung d Angstniveaus (zB Ratings von 0 bis 100), um zu gewährleisten, dass zu Beginn tatsächlich d Angst in vollem Umfang aktiviert ist (zB bei 90) u anschließend Gewöhnung (z.B. auf ein Niveau unter 25)
eintreten kann
3. In Hierarchie verbleibende, stärker angstauslösende Situationen aufsuchen; parallele Motivation, die angstauslösenden Situationen selbstständig aufzusuchen, um Gewöhnung zu konsolidieren

42
Q

Sucht und Abhängigkeit:

  • Wissen über Störungsbereich: Worum geht es, Diagnose, Erklärungsmodelle (sofern im FLB erläutert)
  • Wo setzt Beratung / Rehabilitation an?
  • Wie werden Ziele erarbeitet, welche Ziele gibt es?
  • Wirksamkeit der jeweiligen Maßnahmen (sofern im FLB besprochen)
A

Erklärungsmodelle:
• Intrapsychisches Erklärungsmodell

  • Psychosoziale Erklärungsmodelle
  • Neurowissenschaftliche Erklärungsmodelle
43
Q

Kennzeichen der Psychotherapie

A

• eine therapeutische Rollenbeziehung zwischen Klient und Therapeut,
• den professionellen und zugleich persönlichen Charakter dieser Beziehung,
• die Hilfe für psychisch leidende beeinträchtigte, kranke oder gestörte
Personen,
• die Hilfeleistung durch psychologische Mittel,
• die Zielgerichtetheit des Vorgehens,
• die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Begründung und Überprüfung der Vorgehensweise