Klausur Nr.3 Flashcards
konditionellen Fähigkeiten
- Konditionelle Fähigkeiten sind eng verflochten und Übergänge sind fließend
- Bei jeder Art von Bewegung muss das neuromuskuläre System Kraft entwickeln
(z.B.Spaziergang, Marathonlauf..), gleichzeitig muss Herz-Kreislauf-System gewährleisten, dass die hierzu notwendigen Stoffwechselprozesse in der Muskelzelle möglichst effektiv ablaufen können
=> Beide Systeme müssen so ausgeprägt sein, dass die erforderlichen konditionellen Fähigkeiten gewährleistet sind
Wechselwirkung der Konditionellen Fähigkeiten
Leistungsbestimmende Faktoren der Maximalkraft
- Maximalkraft und ihre leistungsbestimmende Faktoren sind Grundlage fast aller konditionellen Fähigkeiten
- Maximalkraft hat geringen Einfluss bei Mittelzeit-, Langzeit- und Grundlagenausdauer
- Beweglichkeit und Koordination sind für alle konditionellen Fähigkeiten wichtig
Kraft-, Schnelligkeits- und Kurzzeitausdauer
- Überlappen sich sowohl bei leistungsbestimmenden Faktoren als auch zeitlich
- Leistungsbestimmende Faktoren der Kraftfähigkeiten sind wichtig
- Grund der zeitlichen Überlappung: Energie wird im Wesentlichen anaerob-laktazid
bereitgestellt
Kraftausdauer Unterschiede
- Kraftfähigkeiten u. deren leistungsbestimmende Faktoren haben bedeutendere Rolle
(z.B. Rudern) - Entwicklung einer guten Kraftausdauer nur auf Basis einer gut entwickelten Maximalkraft
- Phosphatspeicher nur für Belastungen unter 25 Sekunden wichtig
Schnelligkeitsausdauer (Unterschiede)
- Spezifische leistungsbestimmenden Faktoren der Schnellkraft haben eine wesentlich
bedeutendere Rolle als bei Kraft- u. Kurzzeitausdauer - Bezieht sich nur auf zyklische Bewegungen
- Bei kürzeren Belastungen – Größe der Phosphatspeicher leistungsbestimmend
Kurzzeitausdauer (Unterschiede)
- Kraft- u. Schnelligkeitsfähigkeiten u. deren leistungsbetimmende Faktoren haben gleiche
Bedeutung (z.B. Zweikampfsportarten) - Stoffwechselgeschehen steht im Vordergrund
- ATP bereitgestellt durch anaerob-laktazide Energiegewinnung (Belastungszeit: ab 25 s)
- Phosphatspeicher spielen keine Rolle
Zielbereiche des Sports
Zielbereiche des Sports können anhand von Leistungsniveau, Ausprägung der konditionellen Fähigkeiten & Belastungskomponenten grob gegeneinander abgegrenzt werden
Leistungssport
-Gekennzeichnet durch eine möglichst maximale Ausprägung der sportart- und disziplinspezifischen konditionellen Fähigkeiten
Gesundheitssport
- Es wird versucht, auf geringem Niveau grundlegende konditionelle Fähigkeiten der Kraft, der Ausdauer, der Beweglichkeit und der Koordination auszubilden
Fitnesssport
- Im Fitnessbereich werden, um fit zu sein, konditionelle Fähigkeiten aller physischen Leistungsfaktoren trainiert
- Belastungsintensität & Belastungsumfang können stark differieren und liegen zwischen Gesundheitssport und Leistungssport
Freizeit- und Breitensport
- Freizeitsport = Ein in der Freizeit betriebener Sport
- Breitensport = Ein von der Bevölkerung auf breiter Ebene betriebener Sport
- Freizeit- , Breiten- , Fitness- und Gesundheitssport können auch sportliche Aktivitäten
ohne konkrete Zielsetzung sein
Wettkampfsport
- Kann unabhängig von der Ausprägung der konditionellen Fähigkeiten auf jedem Leistungsniveau stattfinden
- Unterschiedliche Leistungs- und Altersgruppen werden berücksichtigt (Chancengerechtigkeit)
- Mittelpunkt: Leistungsvergleich zwischen einzelnen Personen oder Mannschaften
Rehabilitationssport
- Ziel: Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Defiziten in das berufliche und gesellschaftliche Leben wieder einzugliedern
Zielbereich Leistungssport
- Leistungssport wird umgangssprachlich als Hochleistungssport (Spitzensport) bezeichnet
- Hochleistungssport = Leistungssport, der mit dem ausdrücklichen Ziel betrieben wird, Spitzenleistungen im internationalen Maßstab zu erzielen
- Leistungssport ist auch Wettkampfsport
- Bei der Festlegung der Trainingsziele ergeben sich je nach Sportart/Disziplin
verschieden Problemstellungen - Wahl der Trainingsziele hängt vom Anforderungsprofil der Sportart/Disziplin, dem Leistungsprofil des Athleten und der zur Verfügung stehenden Zeit ab
Wichtige Fragen, die die Problematik der Trainingsplanung exemplarisch aufzeigen
- Welche konditionellen Fähigkeiten sind vorrangig ? (z.B. Kugelstoßen, Hochsprung)
- Welche konditionellen Fähigkeiten sind gleichrangig zu trainieren ? (z.B. beim
Kunstturnen, 800-m-Lauf) - Sind konkurrierende konditionelle Fähigkeiten zu trainieren ? (z.B. Maximalkraft und
Grundlagenausdauer) - Für welche Situationen sind welche konditionellen Fähigkeiten erforderlich ? (z.B. bei
den Mannschaftsspielen) - Welcher Zeitraum steht für die Trainingsmaßnahmen zur Verfügung ? (z.B.
Spielsaison, Wettkampfhöhepunkte) - Hat der Athlet spezifische Defizite ? (z.B. in den Mannschaftsspielen im
technischtaktischen Bereich)
Fitness (Definition Duden)
Fitness ist eine gute körperliche Verfassung, Leistungsfähigkeit, aufgrund eines planmäßigen sportlichen Trainings (Duden).
Fitness (Definition)
Fitness ist ein durch Training, gezielte Ernährung und gesunde Lebensführung angestrebter psychophysischer Leistungszustand, der über gesundheitliches Wohlbefinden hinausgeht (Martin, 1991).
Gesundheit (Definition)
Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen (WHO).
Ziel Fitnesstraining
Fitnesstraining hat das Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination zu verbessern.
Zielbereich Gesundheitssport
- Stärkung der physischen Ressourcen verbunden mit dem Ziel, Risikofaktoren einzudämmen und Beschwerden/Krankheiten zu vermeiden
- Stärkung der psychosozialen Ressourcen verbunden mit dem Ziel, gesundheitssportliches Verhalten zu festigen
- Optimierung der Rahmenbedingungen für Gesundheitssport
Sportliche Aktivitäten im Gesundheitssport haben, bezogen auf den physischen Bereich,
folgende Ziele
- Gesundheit zu fördern
- Krankheiten vorzubeugen
- Körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern bzw. wiederherzustellen
-> Trainingsziele sind sportart- und disziplinübergreifend & weniger differenziert als im Fitnesssport
-> Der Zivilisationsbedingte Bewegungsmangel wird durch eine allgemeine aerobe Ausdauerschulung und eine allgemeine Kräftigung des ganzen Körpers kompensiert
Mindestanforderungen für das Training im Gesundheitssport
- Intensität der körperlichen Aktivität muss mindestens das drei- bis sechsfache des Energieumsatzes in Ruhe betragen (3-6 MET = „moderate“ Intensität)
- Bewegungsintensität sollte insgesamt mindestens 30 Minuten andauern
- Diese körperliche Aktivität sollte nach Möglichkeit an fast allen Tagen der Woche
erreicht werden
Training und Körpergewicht (Übergewicht)
- Wer sein Körpergewicht auf Dauer reduzieren möchte, der sollte sowohl die Kalorienaufnahme reduzieren als auch den Energieverbrauch durch Bewegung erhöhen (negative Energiebilanz)
- Regelmäßiges Krafttraining kann Energieverbrauch spürbar erhöhen
- Krafftraining alleine genügt jedoch nicht, um die Gesundheit zu stabilisieren
- Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems durch aerobes Ausdauertraining
Training und Abbau von Fetten
- Fettgewebe = ein sehr stoffwechselaktives Gewebe, das nicht nur für die Steuerung von Hunger und Sättigung, sondern auch für hormonelle und immunbiologische Prozesse wichtig ist
- Fette sind notwendige (essentielle) Bestandteile unserer Nahrung
Möchte man den Körperfettanteil gezielt reduzieren, sollte man Folgendes beachten:
- Reduktion (Abbau von Fettpolstern) nur durch eine negative Energiebilanz möglich
- Eine negative Energiebilanz führt v.a. dann zu einem effektiven Abbau von
Körperfett, wenn bei der Ernährung ein Fettanteil von 25% - 30% nicht überschritten
wird - Um die Wirkung einer körperlichen Belastung in Bezug auf den Abbau von Fetten
beurteilen zu können, muss man den relativen und absoluten Anteil der Fette an der Energiebereitstellung beachten
Weitere Ziele im Gesundheitssport
- Verbesserung der physiologischen Ressourcen
- Verbesserung von psychischen und sozialen Ressourcen
Zielbereich Wettkampfsport
- Strenge Regeln sorgen idealerweise für Gleichheit der Partner
- Durch ein Wettkampfsystem nach Leistungsklassen wird dafür gesorgt, dass junge
Sportler unter Beachtung der entsprechenden Trainingsprinzipien an den
Hochleistungssport herangeführt werden können - Regeln im Wettkampfsport können das Anforderungsprofil einer Sportart und somit
auch das Training stark beeinflussen
Zielbereich Rehabilitationssport
- Zielgruppe: Menschen, die in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind (z.B.: Aufgrund eines Unfalls, einer Operation, eines Herzinfarkts)
- Man versucht mit Methoden des sportlichen Trainings in Bezug auf das jeweilige Krankheitsbild gezielte Anpassungen auszulösen
Rehabilitationssport (Definition)
„Rehabilitationssport (Rehasport) ist eine für behinderte und von einer Behinderung bedrohte Menschen entwickelte Leistung mit dem Ziel, die Betroffenen auf Dauer in das Arbeitsleben und in die Gesellschaft einzugliedern.“
Ziele Rehasport
Ziele:
- Eingliederung ins Berufs- und Alltagsleben
- Langfristig: Verbesserung der Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination,
sodass Rehasportler sich eigenständig sportlich betätigen und ihre Gesundheit stabilisieren können (Tab. 10.3/S.124)
Rehabilitationssport im Leistungssport
- Im Leistungssport spielt Rehabilitationssport hpts. bei Verletzungen eine Rolle
- Rehabilitationssport hat die Aufgabe, den Sportler in möglichst kurzer Zeit wieder an
das Leistungsniveau heranzuführen, dass er vor der Verletzung hatte
-> Leistungssportler sind häufig viel früher wieder einsatzfähig
Modelle zur Entstehung von Gesundheit und Krankheit
- Spezifische Gesundheitsmodelle werden entwickelt, um Wirkungszusammenhänge bei der Verbesserung oder Verschlechterung des Gesundheitszustandes verständlich machen zu können
-> Wichtige Grundlage zur Klärung der Frage: Was macht krank, was macht gesund? - Gesundheitsmodelle bilden wichtige Basis für Konzepte gesundheitsfördernder Maßnahmen
Risikofaktoren
Risikofaktoren = Faktoren, die durch ihre Einwirkung auf den menschlichen Organismus Krankheiten verursachen können
Grundlagen des Risikofaktoren-Modells
Ziel des Risikofaktoren-Modells ist es, Krankheitsursachen präventiv zu erkennen, um sie dann nach Möglichkeit zu vermeiden oder zu beheben.
Risikofaktoren Modell
- Das Risikofaktoren-Modell geht davon aus, dass Krankheiten aufgrund einzelner oder durch das Zusammenwirken mehrerer Risikofaktoren entstehen
- Primäre Frage: Was macht krank ?
- Krankheitsursachen und Krankheitsrisiken stehen im Mittelpunkt
- Durch präventive Maßnahmen (Programme zur Vorbeugung) soll die Wirkung der
Risikofaktoren eingeschränkt werden - Risikofaktoren, die ihren Ursprung in nachteiligen Verhaltensweisen haben, können
durch spezifische Programme, die auf eine Veränderung des Verhaltens abzielen, beeinflusst werden
WirksamkeitundBedeutungdesRisikofaktoren-Modells
- Das Risikofaktoren-Modell macht statische Aussagen über die Wahrscheinlichkeit mit der ein bestimmter Faktor eine Krankheit verursacht oder zum Tod führt
- Wirkungsgrad einer Interventionsmaßnahme wird durch Reduktion der Erkrankungs- oder Sterbewahrscheinlichkeit beschrieben
- Wirksmakeit von Interventionsmaßnahmen lässt sich durch Veränderung dieser Wahrscheinlichkeit leicht überprüfen
Probleme des Riskofaktoren-Modells
- Bei der Umsetzung von Interventionsmaßnahmen ist das Risikofaktorenmodell nur bedingt hilfreich
- Das Risikofaktorenmodell -> sehr eindimensional und erfasst fast ausschließlich biomedizinische Faktoren
Grundlagen des Salutogenese-Modells
- Salutogenese: lat. Saluto (= Gesundheit) & altgriechisch Genese (=Entstehung)
- Modell der Salutogenese = Modell zur Entstehung von Gesundheit
- Es geht darum, gesundheitsfördernde & gesundheitserhaltende Faktoren
auszubilden, die vor Krankheiten schützen (nicht mehr nur um Ursachen einer
Krankheit) - Primäre Frage: Was erhält uns gesund ?
Das Salutogenese-Modell beruht vereinfacht auf folgende Annahmen:
- Gesundheit hat nicht nur eine somatische (physische), sondern auch eine psychische und soziale Dimension
- Krankheit ist eine normale Erscheinung; Gesundheit & Krankheit stellen Extrempunkte eines Gesundheits-Krankheits-Kontinuums dar; Gesundheit ist kein passiver Gleichgewichtszustand, sondern ein sich dynamisch regulierendes Geschehen
- Aktuelle Gesundheitsstatus ergibt sich aus dem dynamischen Gleichgewicht zwischen Risikofaktoren/Stressoren und der Wirksamkeit von Schutzfaktoren und Kohärenzsinn
- Kohärenzsinn ist von entscheidender Bedeutung für den wirksamen Einsatz der Schutzfaktoren/Ressourcen
- Die Wirksamkeit der Schutzfaktoren/Ressourcen äußert sich in einer Bewältigungshandlung
Komponenten des Salutogenese-Modells
-Stressoren/Risikofaktoren
-Schutzfaktoren
-Kohärenzsinn
Stressoren/Risikofaktoren
- Stressoren (Risikofaktoren) = Von innen oder von außen kommende Anforderungen an den Organismus, die sein Gleichgewicht stören und die zur Wiederherstellung des Gleichgewichts… eine Handlung erfordern (Bewältigungshandlung)
- Beispiele für Stressoren: physische Gewalt, Hunger, Krankheitserreger, falsche Ernährung, Angstzustände, fehlende soziale Kontakte oder Bewegungsmangel
- Stressoren erzeugen im Organismus einen Spannungszustand
- Wechselwirkung zwischen Kohärenzsinn, Schutzfaktoren & Stressoren ist im Schema durch
Pfeile symbolisiert (Abb. 11.3)
Schutzfaktoren
Schutzfaktoren/Ressourcen = das Potential, das aktiviert werden kann, wenn es für die Bewältigung von belastenden Lebensumständen erforderlich ist
Die Schutzfaktoren sind im Menschen selbst, in einer sozialen Umgebung und in seiner Lebens- und Arbeitswelt zu finden:
- Im Individuum -> physische & psychische Eigenschaften, z.B. Fitness, Immunsystem, Intelligenz, Wissen, emotionale Sicherheit
- In der sozialen Umwelt -> zwischenmenschliche Beziehungen & materielle Bedingungen (Familie, Freunde, Lohn,Arbeit…)
-> In der Lebens- und Arbeitswelt Teilhabe an Entscheidungsprozessen & Mitwirkungsmöglichkeiten an Strukturentwicklungen
Kohärenzsinn
- Schutzfaktoren sind erst dann wirkungsvoll einsetzbar, wenn die Person einen hohen Kohärenzsinn besitzt
- Kohärenzsinn (Kohärenzgefühl) beschreibt ganz allgemein die Fähigkeit zu fühlen, wie man mit sich selbst und mit der Welt zurechtkommt
Elemente, die nach Antonovsky eine wichtige Rolle spielen:
- Verstehbarkeit = die Fähigkeit, Anforderungen & Belastungen als vorhersehbar & erklärbar wahrzunehmen
- Sinnhaftigkeit = die Überzeugung, dass sich die Auseinandersetzung mit den Anforderungen & Belastungen lohnt, weil es um wichtige sinnvolle Dinge geht (Anforderungen als Herausforderung und nicht als Bürde empfunden)
- Bewältigbarkeit = das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, dass die notwendigen Ressourcen zur Auseinandersetzung mit den Anforderungen & Belastungen vorhanden sind
Wirksamkeit und Bedeutung des Salutogenese-Modells
Eine Gesundheitsförderung nach dem Salutogenese-Modell versucht die Wirkung von Stressoren/Risikofaktoren zu mindern und gleichzeitig Schutzfaktoren und Kohärenzsinn zu stärken.
- Kohärenzsinn ist die zentrale Schaltstelle im Salutogenese-Modell
Probleme des Salutogenese-Modell
- Schwache Zusammenhänge zwischen Kohärenzsinn und psychischer Gesundheit
- Zusammenhang zwischen Kohärenzsinn und physischer Gesundheit (Fitness) ist
unsicher - Kein eindeutiger Zusammenhang Kohärenzsinn und gesundheitsrelevanten
Verhaltensweisen - Kein Nachweis darüber, dass der Kohärenzsinn ein eigenständiges, von anderen
Faktoren unabhängiges Konstrukt ist
Grundlagen des SAR-Modells (Abb. 11.4/S.131)
- Sytematisch bedeutet, dass das Modell sytemtheoretische Grundmaßnahmen berücksichtigt
- Individuum und Umwelt werden auch als Systeme bezeichnet, die sich selbst organisieren
und auch neue Strukturen bilden können - Systeme selbst bestehen wiederum aus Elementen (Subsystemen): interne & externe
Anforderungen bzw. Ressourcen - Systeme & Systemelemente stehen in Interaktion & beeinflussen sich gegenseitig
Anforderungen des SAR-Modells
Anforderungen sind Bedingungen mit denen man sich auseinandersetzen muss:
- Externe Anforderungen = Anforderungen der Umwelt (z.B. berufliche Belastung, Erwartungen der Famalie)
- Interne Anforderungen ergeben sich durch eigenen Bedürfnisse & Erwartungen; Physiologische Bedürfnisse (z.B. Nahrung, Schlaf), Psychologische Bedürfnisse & Erwartungen (z.B. Neugier, Sicherheit, Selbstverwirklichung, Bindung)
Ressourcen des SAR-Modells
Zur Bewältigung der Anforderungen werden die Ressourcen eingesetzt:
- Interne Ressourcen = die zur Verfügung stehenden Handlungsmittel , wie z.B. Selbstwertgefühl, Kenntnisse, soziale Kompetenzen, mentale Fitness & physische Voraussetzungen wie z.B. körperliche Fitness
- Externe Ressourcen = Unterstützungsmöglichkeiten der Umwelt, wie z.B. soziale Beziehungen, Vereine, Sportgruppen, gutes Bildungssystem, gesunde Nahrung
Wechselwirkung der Teilsysteme
-Zwischen Anforderungen und Ressourcen bestehen vielfältige Wechselwirkungen
- Durch dynamisches Zusammenspiel der Teilsysteme entsteht ein auf die
Anforderungen abgestimmtes Handlungskonzept (Anforderungsbewältigung, Bewältigungsverhalten) & ein verändertes Lebensgefühl
-> Aktuelle Gesundheitsstatus wird auf dem Gesundheits-Krankheits-Kontinuum neu
justiert
- Gesundheitszustand ist keine feste Größe, sondern ein dynamischer
Gleichgewichtszustand
- Aufgrund der Variabilität der Teilsysteme & der dynamische Wechselwirkungen
verändert sich der Gesundheitszustand ständ
Wirksamkeit und Bedeutung des SAR-Modells
Eine Gesundheitsförderung nach dem SAR-Modell versucht, mit Hilfe externer und interner Ressourcen die Voraussetzungen zur Bewältigung externer und interner Anforderungen zu verbessern.
- Alle 4 Teilsysteme (externe & interne Ressourcen, externe & interne Anforderungen) können jeweils für sich oder zusammen zur Förderung der Gesundheit beitragen
mplarische Auflistung einiger Maßnahmen für die einzelnen Teilsysteme:
Verbesserung externer Ressourcen
Verbesserung interner Ressourcen
Anpassung externer Anforderungen
Berücksichtigung interner Anforderungen
Verbesserung externer Ressourcen z.B. durch:
- Bessere Nutzung & Schaffung sozialer Unterstützungssysteme (z.B. Familie,
Freundschaften, Vereine) - Unterrichts- und Fortbildungsangebote zum Thema Gesundheit &
Gesundheitstraining
Verbesserung interner Ressourcen z.B. durch:
- Regelmäßiges Fitnesstraining (Verbesserung der Fitness durch Ausdauer- und
Krafttraining) - Erweiterung von schulischem, beruflichem oder gesundheitsbezogenem Wissen
Anpassung externer Anforderungen z.B. durch:
- Berücksichtigung der Kompetenzen der betreffenden Person (möglichst geringe
Über- oder Unterforderung) - Beseitigung physischer Stressoren (z.B. Lärm, einseitige körperliche Belastung)
Berücksichtigung interner Anforderungen z.B. durch:
- Beachten von Bedürfnissen und deren Befriedigung (z.B. Bewegungsdrang,
Erholung, Schlaf, soziale Bindung) - Vermeidung von Selbstüberforderung oder Selbstunterforderung (angemessene
selbstgestreckte Ziele, Berücksichtigung des eigenen Könnens)
Probleme des SAR-Modells
- Im Vergleich zum Risikofaktorenmodell können Maßnahmen (= externe Anforderungen) und Wirkungen (= interne & externe Ressourcen) jedoch nicht direkt zugeordnet werden
- Wirkung von Maßnahmen ist nur begrenzt vorhersagbar
- Es ist schwieriger, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu finden und Maßnahmen
für eine gewünschte Wirkung zu planen
Risikofaktoren-Modell und Sport
- Risikofaktoren-Modell legt Fokus auf die krankmachenden Wirkungen von Risikofaktoren
- Reduktion des Risikofaktors durch Interventionsmaßnahme -> Maßnahme wirksam
- Mit Risikofaktoren-Modell kann man aufzeigen, welche Wirkungen sportliches
Training für die Gesundheit haben kann (Tab. 11.1/S.133)
Salutogenese-Modell und Sport
- Salutogenese-Modell legt Fokus auf die gesund machenden Faktoren
- Wirkung von Risikofaktoren/Stressoren soll abgeschwächt werden
- Kohärenzgefühl und Schutzfaktoren soll gestärkt und dadurch der allgemeine
Gesundheitsstatus verbessert werden (z.B. Nach beiden Modellen soll Ausdauertraining
Übergewicht & Blutdruck als Risikofaktoren für koronare Herz-Kreislauf-Erkrankungen) - Erfolg des Trainings stärkt Kohärenzsinn und das körperliche & seelische
Wohlbefinden werden gesteigert
SAR-Modell und Sport
- Beim SAR-Modell liegt der Fokus auf gesund machenden Ressourcen und einer ganzheitlichen Gesundheit (wie beim Salutogenese-Modell)
- Körperliche Aktivität ist eine bedeutende Ressource zur Förderung und zum Erhalt der Gesundheit
- Durch klare Strukturierung des Modells in Teilsysteme können sportliche Aktivitäten mit ihrer Intention gut im Gesamtsystem verortet werden
Anwendungsbeispiel SAR-Modell
Umfassendes und ganzeinheitliches Anwendungsfeld
Sportverletzungen
Unter Sportverletzungen versteht man Verletzungen, die beim Ausüben von sportlichen Aktivitäten auftreten
- Die allermeisten Sportverletzungen betreffen Strukturen des Bewegungsapparates und sind lokal begrenzt
- Verletzungen ohne Vorwarnung (Unfall) sind akute Sportverletzungen
- Wiederholen sich häufig akute Verletzungen an der gleichen Stelle des Körpers, dann
kann sich daraus eine chronische Verletzung, ein Überlastungsschaden entwickeln
Akute Sportverletzungen
Die meisten akuten Sportverletzungen sind strukturelle Verletzungen des Bewegungsapparates.
Typische Verletzungen
- Prellung (Kontusion)
- Verstauchung (Distorsion)
- Verrenkung (Luxation)
- Zerreißung (Ruptur)
- Knochenbruch (Fraktur)
Prellung (Kontusion)
- Durch Gewalteinwirkung von außen (Schlag, Sturz) -> Verletzung von Blut- und
Lymphgefäßen - Blut und Lymph sammeln sich unter Haut -> Schwellung (Bluterguss, verletzte Stelle
wird warm und verfärbt sich blau bis violett)
Verstauchung (Distorsion)
- Gelenk wird über den normalen Bewegungsumfang hinaus bewegt -> alle
gelenkstabilisierende Strukturen (Bänder & Gelenkkapsel) werden überdehnt - Es kommt zu kleinen Rissen in diesen Strukturen und zu Einblutungen &
Schwingungen
Verrenkung (Luxation)
- Durch eine plötzlich und unerwartet einwirkende äußere Kraft verlieren die
gelenkbildenden Knochenenden meist vollständig den sonst vorhandenen Kontakt
zueinander (Ausrenkung, Auskugeln) - Gelenkstabilisierende Bänder und Gelenkkapsel werden stark gedehnt oder reißen
(häufig betroffen sind Schulter-, Ellbogen- und Fingergelenk)
Zerreißung (Ruptur)
- Rupturen = Risse in einem Gewebe, z.B. in einer Sehne, einem Muskel oder Band
- Entstehen durch direkte Gewalteinwirkung (z.B. Schlag/Tritt) oder indirekte Gewalt
(z.B. Verdrehungen, ruckartige Bewegung) sowie durch Überlastungen
Knochenbruch (Fraktur)
- Ursache: direkte (z.B. Schlag/Sturz) oder indirekte Gewalteinwirkung (z.B.
Verdrehung) auf den Knochen sein (es gibt geschlossene & offene Brüche)
Strukturelle und funktionelle Muskelverletzungen
Strukturelle Muskelverletzung
- Aufgrund großer Krafteinwirkung -> Überdehnung und in der Folge zu Einrissen
unterschiedlichen Grades: von Muskelfaseranriss bis zum Muskelriss - Bildung von unterschiedlich starken Einblutungen (Hämatome)
Funktionelle Muskelverletzungen
- Strukturelle Verletzungen können nicht festgestellt werden
- Ursachen für Schmerzen liegen auf neuronaler oder biochemischer Ebene
Chronische Sportverletzungen
- Akute Verletzung kann chronisch werden, wenn Verletzung immer wieder auftritt und nicht ausgeheilt wird
- Typisches Bespiel ist Verstauchung des oberen Sprunggelenks:( Gelenk wird auf Dauer (chronisch) instabil, wenn es bei der ersten akuten Verletzung nicht gelingt Bänder & Kapsel zu stabilisieren und durch wiederkehrende Verstauchen die Bänder & Kapsel noch mehr gedehnt werden )
Chronische Verletzungen durch Überbelastung
- Chronische (langwierige) Verletzungen entstehen nicht nur aufgrund akuter Verletzungsereignisse, sondern sie können sich über einen längeren Zeitraum entwickeln
- Enstehen i.d.R. durch periodisch wiederkehrende Beanspruchung im Grenzbereich der Gewebetoleranz
-> kleinste unbemerkte Verletzungen entstehen, die sich aufsummieren und zu schmerzhaften Veränderungen des Bewegungsapparates führen
Überlastungssymptome und Übertraining
Überlastungssymptome des Bewegungsapparates
-Schienbeinkanten-Syndrom
-Patellaspitzen-Syndrom
-Tennisarm (Tennisellenbogen)
-Muskelverhärtung
-Ermüdungsbruch
-Muskelkater
Schienbeinkanten-Syndrom
- Schmerzhafte Entzündung der Knochenhaut an der Schienbeinkante
- Ursache: Überlastung der vorderen Schienbeinmuskulatur durch Lauf- und
Sprungbelastungen
Patellaspitzen-Syndrom
- Schmerzhafte Entzündung der Quadrizeps-Sehne im Bereich der Kniescheibe
(Patella) - Ursache: viele Sprünge und Landungen
Tennisarm (Tennisellenbogen)
- Stechende Schmerzen im Bereich des äußeren Ellenbogens
- Ursache: eine häufige Belastung der Streckmuskulatur von Handgelenk und
Fingern bei Aktionen mit dem Tennisschläger, einseitige Tätigkeiten
Muskelverhärtung
- Schmerzhafte Muskelverspannung (Druckschmerz) mit erhöhtem
Muskeltonus & eingeschränkter Durchblutung - Ursache: Überlastungen, die häufig aufgrund geschwächter Muskulatur und
Fehlhaltungen zustande kommen (starke Ermüdung)
Ermüdungsbruch
Sich oft wiederholende mittlere Krafteinwirkungen können langfristig einen
Bruch verursachen -> Ermüdungsbruch
Muskelkater
- Schmerzempfinden in der betroffenen Muskulatur bei Bewegung, verbunden mit Berührungsempfindlichkeit und Kraftlosigkeit
- Ursachen: Kraft- oder Schnelligkeitsbelastungen mit hohen Intensitäten und/oder ungewohnte Bewegungsabläufe
- Mikroverletzungen in den Z-Streifen der Sarkomere & in der Folge entzündliche Reaktionen durch Abbau- und Reparaturprozesse
Physiologische Überlastungssymptome
-Abfall des Leistungsniveau
-Schlafstörungen
- Ungewöhnlich schnelle Ermüdung bei jeder Art von Belastung
- Deutlich geringere Belastbarkeit im Training, die sich v.a. auch durch eine erhöhte
Atem- und Pulsfrequenz äußert
- Puls nach der Belastung sinkt langsamer (Erholungspuls)
- Erhöhung des Ruhepulses um 5 Schläge/min oder mehr
- Verminderte Herzfrequenzvariabilität (HRV) Herz schlägt in Ruhe gleichmäßiger
Ursachen von und Vorbeugung vor Verletzungen
- Intrinsische Faktoren = Ursache der Verletzung ist auf den Verletzten selbst zurückzuführen
- Extrinsische Faktoren = Ursache der Verletzung durch Einwirkung von außen
Intrinsische Verletzungsursachen und Vorbeugemaßnahmen Muskuläre Dysbalancen
- Kräfteungleichgewicht
- Muskelverkürzung
- Neuronale Fehlsteuerung
Kräfteungleichgewicht zwischen Agonisten und Antagonisten
- Betreffende Gelenk wird verletzungsanfällig
- Einseitige Belastung der Gelenkstrukturen & bei hohen Krafteinwirkungen
(aktiv & passiv) kann es zu Verletzung von Bändern & Gelenkkapsel kommen - Vorbeugemaßnahme: Kräftigung des schwächeren Muskels
Muskelverkürzung der Agonisten oder Antagonisten
- Ursache: Einseitiges Training von Agonisten oder Antagonisten ,
unvollständige Ausnutzung der Gelenkreichweite, langandauernde einseitige
Körperhaltung - Muskelverkürzung begrenzt Schwingungsweite des Gelenks
- Vorbeugemaßnahme: Veränderung des Arbeitssektors Muskel kann
dadurch verlängert werden
Neuronale Fehlsteuerung
- Einzelne Fasern haben durch neuronale Fehlsteuerung eine hohe Spannung
- Einzelne Fasern können bei Belastung unter zu hohe Spannung geraten &
reißen - Beseitung der zu hohen Grundspannung: Durch Osteopathie und/oder durch
Kraftbelastungen in gedehntem Zustand (CR-Stretching)
Mangelnde Kraftfähigkeiten
Kraftfähigkeiten sollten ausreichen, um das eigene Körpergewicht zu halten oder abzufangen, wenn es nicht der Fall ist, besteht die Gefahr dass die Strukturen des Bewegungspparates zerstört werden, da die hohen Impulse vom Muskelsystem nicht abgebremst werden können
Mangelnde koordinative und technische Fähigkeiten
- Ungenügende Technik und mangelnde Feinkoordination erhöhen Verletzungsrisiko (z.B. Verstauchungen bei der Ballannahme, Landeaktionen, Abstopp- & Drehbewegungen)-> Ursache: fehlende Stabilisierung des Gelenks durch Muskeln
- Reflexe können durch propriozeptives Training geschult werden
- Körperliche Konstitution und falsche Verhaltensweisen erhöhen Verletzungsrisiko
Fehlendes oder unzureichendes Aufwärmen
Durch Aufwärmen kann der Körper auf Belastungsanforderungen besser reagieren & auch eine höhere Leistung bringen.
Effekte des Aufwärmens, die das Verletzungsrisiko reduzieren können:
-Verbesserung der Koordination
-Erhöhung der Elastizität
-Produktion von Gelenkflüssigkeit
Verbesserung der Koordination:
- Durch Aufwärmen -> Empfindlichkeit der Sinnesrezeptoren im Muskelsystem
wird erhöht & die Leistungsgeschwindigkeit der Nervenbahnen wird schneller
-> Verbesserung der Bewegungsausführung und Reflexaktivität
Erhöhung der Elastizität:
- Muskeln, Sehnen & Bänder werden bei höheren Temperaturen elastischer ->
Gefahr von Zerreißungen wird verringert
Produktion von Gelenkflüssigkeit:
- In Verbindung mit Bewegung werden dadurch die Gelenkknorpel dicker & können
Druck- und Scherkräfte besser absorbieren
Wirksames Aufwärmen besteht aus zwei Teilen:
- Allgemeines Aufwärmen
- Spezielles Aufwärmen
Allgemeines Aufwärmen:
- Besteht aus Bewegungen großer Muskelgruppen, Intensität ist gering bis
mittel (Herz-Kreislauf-Aktivierung, Erhöhung der Körpertemperatur)
Spezielles Aufwärmen:
- Intensität wird unter Verwendung sportart- und disziplinspezifischer
Bewegungsabläufe erhöht, gegenbenenfalls sportartspezifisches Dehnen
Extrinsische Verletzungsursachen und Vorbeugemaßnahmen
-Regelwerk Sportspiele
-Regelwerk Einzelsportarten
-Rahmenbedingungen
Regelwerk Sportspiele
- Das Regelwerk der Sportspiele kann Verletzungen begünstigen
- Durch Regelvorgaben versucht man das Verletzungsrisiko zu minimieren
- z.B. Schutzkleidung (Schienbeinschoner im Fußball)
- Im Feldhockey darf der Schläger nicht über Schulterhöhe angehoben werden, wenn dadurch andere Spieler gefährdet werden
Regelwerk Einzelsportarten
Regeln werden aber auch geändert, wenn die Verletzungsgefahr für den Athleten selbst zu groß ist
Rahmenbedingungen (Verletzungsursachen)
-Sportstätte, Wettkampfanlagen
- Ausrüstung, Spielmaterial
-Witterung
-Soziales Umfeld
Sportstätte, Wettkampfanlagen (Verletzungsursachen)
- Bodenbeläge oder die Untergrundbeschaffenheit können zu stumpf , zu glatt, zu hart oder zu rau & uneben sein -> Folge: Verletzungen des oberen Sprunggelenks
- Unzureichende oder zu enge Abgrenzung des Spielfeldes
Ausrüstung, Spielmaterial (Verletzungsursachen)
- Harte Bälle & hohe Ballgeschwindigkeiten z.B. im Hockey
- Falsches Schuhwerk: Rutschgefahr, zu geringere Dämpfung oder Rotationsfreiheit
Witterung (Verletzungsursachen)
- Wind: z.B. Erhöhte Sturzgefahr beim Skispringen
- Regen, Nässe: z.B. Rutschgefahr an Hochsprunganlage
Soziales Umfeld (Verletzungsgefahr)
- Leistungsdruck durch Trainer, Verband, Eltern usw. kann Verletzungsgefahr durch aggressives Spiel oder Überlastung im Training erhöhen
- Aggressiv eingestellter Gegner
Maßnahmen in Training und Wettkampf, Zusammenfassung
Grundlegende Möglichkeiten, Verletzungen vorzubeugen:
- Vorbereitung auf die Belastungen durch wirksames Aufwärmen
- Vermeidung einseitiger Belastungen und Überbelastung
- Training allgemeiner Kraft- und Ausdauerfähigkeiten
- Training der erforderlichen spezifischen Kraftfähigkeiten & Vermeidung muskulärer
Dysbalancen
- Training der Beweglichkeit
- Training koordinativer Fähigkeiten & spezifischer Bewegungsabläufe (Technik)
- Berücksichtigung des Ermüdungszustandes
- Berücksichtigung der Rahmenbedingungen
Maßnahmen nach Training und Wettkampf (Regeneration)
- Auslaufen: leichte dynamische Belastungen erhöhen Durchblutung der Muskulatur und beschleunigen die Erholungsprozesse
- Massage in Verbindung mit Osteopathie: Verbesserung der Durchblutung und des Lymphflusses führen zu Beschleunigung der Erholung, Muskelverhärtungen & neuronale Fehlsteuerungen können beseitigt werden
- Eisbad: Verstärkte Durchblutung mit Beschleunigung der Regeneration
Gefahren des Fitnesstrainings
- Leistungsorientiertes Fitnesstraining hat eine hohe Belastungsintensität & größere Umfänge -> höheres Verletzungsrisiko
- Gesundheitsorientiertes Fitnesstraining hat geringere Belastungsintensität & geringerer Umfang -> niedrigeres Verletzungsrisiko
Überbelastung/muskuläre Dysbalancen, Häufigkeit und Ursachen
Ursachen für die hohe Zahl der Überlastungsbeschwerden und Verletzungen
- Wesentlicher Grund für Fehler im Training: fehlende Betreuung
- Beratung/Betreuung durch Trainer/Berater wird selten im Anspruch genommen
Sportsucht (Definition)
Sportsucht ist eine substanzungebundene Verhaltenssucht, die, um Entzugssymptome zu vermeiden, zu exzessivem und pathologischem Sporttreiben führt.
Entstehung von Sportsucht
Mögliche Faktoren, die eine Sportsucht verursachen können:
- Zwanghaftes Streben nach Fitness- oder Körperidealen, verstärkt durch Druck aus dem gesellschaftlichen Umfeld
- Verdrängung von Problemen des Alltags
- Abbau von Stress
- Misserfolge werden kompensiert, völlige Erschöpfung wird als Erfolg gewertet
- Die Ausbelastung beim Ausdauer- oder Krafttraining wird als wohltuend empfunden
Medikamentenmissbrauch
- Eines der Ursachen für Überlastungssymptome sind u.a. der Gebrauch von Schmerzmitteln
- Keine Dopingregeln im Freizeit- und Breitensport -> Medikamentenmissbrauch
- Aufgrund der Suchtdisposition -> Bereitschaft, die Ziele mit Hilfen von
Schmerzmitteln & leistungsfördernden Substanzen zu erreichen - Sportsucht wird verstärkt & Risiko für chronische Überlastungsschäden wird
vergrößert
Anorexie
- Anorexie = medizinischer Fachbegriff für Appetitlosigkeit
- Mögliche Ursachen: schwere Infektions- und Tumorerkrankungen
- Daraus abgeleitet sind weitere Fachbegriffe, die Verhaltensstörungen beschreiben,
die geringe Nahrungsaufnahme zur Folge haben: - Anorexia nervosa (nervlich bedingte Appetitlosigkeit) oder Anorexia athletica
(bewusste Verringerung des Körpergewichts bei Sportlern) - Kombination aus Sportsucht und Anorexie ist äußerst gesundheitsschädlich
-> Körper erhält zu wenig Nährstoffe, lebenswichtiges Körperfett fehlt
-> Hormonstörungen