Klausur Nr.3 Flashcards
konditionellen Fähigkeiten
- Konditionelle Fähigkeiten sind eng verflochten und Übergänge sind fließend
- Bei jeder Art von Bewegung muss das neuromuskuläre System Kraft entwickeln
(z.B.Spaziergang, Marathonlauf..), gleichzeitig muss Herz-Kreislauf-System gewährleisten, dass die hierzu notwendigen Stoffwechselprozesse in der Muskelzelle möglichst effektiv ablaufen können
=> Beide Systeme müssen so ausgeprägt sein, dass die erforderlichen konditionellen Fähigkeiten gewährleistet sind
Wechselwirkung der Konditionellen Fähigkeiten
Leistungsbestimmende Faktoren der Maximalkraft
- Maximalkraft und ihre leistungsbestimmende Faktoren sind Grundlage fast aller konditionellen Fähigkeiten
- Maximalkraft hat geringen Einfluss bei Mittelzeit-, Langzeit- und Grundlagenausdauer
- Beweglichkeit und Koordination sind für alle konditionellen Fähigkeiten wichtig
Kraft-, Schnelligkeits- und Kurzzeitausdauer
- Überlappen sich sowohl bei leistungsbestimmenden Faktoren als auch zeitlich
- Leistungsbestimmende Faktoren der Kraftfähigkeiten sind wichtig
- Grund der zeitlichen Überlappung: Energie wird im Wesentlichen anaerob-laktazid
bereitgestellt
Kraftausdauer Unterschiede
- Kraftfähigkeiten u. deren leistungsbestimmende Faktoren haben bedeutendere Rolle
(z.B. Rudern) - Entwicklung einer guten Kraftausdauer nur auf Basis einer gut entwickelten Maximalkraft
- Phosphatspeicher nur für Belastungen unter 25 Sekunden wichtig
Schnelligkeitsausdauer (Unterschiede)
- Spezifische leistungsbestimmenden Faktoren der Schnellkraft haben eine wesentlich
bedeutendere Rolle als bei Kraft- u. Kurzzeitausdauer - Bezieht sich nur auf zyklische Bewegungen
- Bei kürzeren Belastungen – Größe der Phosphatspeicher leistungsbestimmend
Kurzzeitausdauer (Unterschiede)
- Kraft- u. Schnelligkeitsfähigkeiten u. deren leistungsbetimmende Faktoren haben gleiche
Bedeutung (z.B. Zweikampfsportarten) - Stoffwechselgeschehen steht im Vordergrund
- ATP bereitgestellt durch anaerob-laktazide Energiegewinnung (Belastungszeit: ab 25 s)
- Phosphatspeicher spielen keine Rolle
Zielbereiche des Sports
Zielbereiche des Sports können anhand von Leistungsniveau, Ausprägung der konditionellen Fähigkeiten & Belastungskomponenten grob gegeneinander abgegrenzt werden
Leistungssport
-Gekennzeichnet durch eine möglichst maximale Ausprägung der sportart- und disziplinspezifischen konditionellen Fähigkeiten
Gesundheitssport
- Es wird versucht, auf geringem Niveau grundlegende konditionelle Fähigkeiten der Kraft, der Ausdauer, der Beweglichkeit und der Koordination auszubilden
Fitnesssport
- Im Fitnessbereich werden, um fit zu sein, konditionelle Fähigkeiten aller physischen Leistungsfaktoren trainiert
- Belastungsintensität & Belastungsumfang können stark differieren und liegen zwischen Gesundheitssport und Leistungssport
Freizeit- und Breitensport
- Freizeitsport = Ein in der Freizeit betriebener Sport
- Breitensport = Ein von der Bevölkerung auf breiter Ebene betriebener Sport
- Freizeit- , Breiten- , Fitness- und Gesundheitssport können auch sportliche Aktivitäten
ohne konkrete Zielsetzung sein
Wettkampfsport
- Kann unabhängig von der Ausprägung der konditionellen Fähigkeiten auf jedem Leistungsniveau stattfinden
- Unterschiedliche Leistungs- und Altersgruppen werden berücksichtigt (Chancengerechtigkeit)
- Mittelpunkt: Leistungsvergleich zwischen einzelnen Personen oder Mannschaften
Rehabilitationssport
- Ziel: Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Defiziten in das berufliche und gesellschaftliche Leben wieder einzugliedern
Zielbereich Leistungssport
- Leistungssport wird umgangssprachlich als Hochleistungssport (Spitzensport) bezeichnet
- Hochleistungssport = Leistungssport, der mit dem ausdrücklichen Ziel betrieben wird, Spitzenleistungen im internationalen Maßstab zu erzielen
- Leistungssport ist auch Wettkampfsport
- Bei der Festlegung der Trainingsziele ergeben sich je nach Sportart/Disziplin
verschieden Problemstellungen - Wahl der Trainingsziele hängt vom Anforderungsprofil der Sportart/Disziplin, dem Leistungsprofil des Athleten und der zur Verfügung stehenden Zeit ab
Wichtige Fragen, die die Problematik der Trainingsplanung exemplarisch aufzeigen
- Welche konditionellen Fähigkeiten sind vorrangig ? (z.B. Kugelstoßen, Hochsprung)
- Welche konditionellen Fähigkeiten sind gleichrangig zu trainieren ? (z.B. beim
Kunstturnen, 800-m-Lauf) - Sind konkurrierende konditionelle Fähigkeiten zu trainieren ? (z.B. Maximalkraft und
Grundlagenausdauer) - Für welche Situationen sind welche konditionellen Fähigkeiten erforderlich ? (z.B. bei
den Mannschaftsspielen) - Welcher Zeitraum steht für die Trainingsmaßnahmen zur Verfügung ? (z.B.
Spielsaison, Wettkampfhöhepunkte) - Hat der Athlet spezifische Defizite ? (z.B. in den Mannschaftsspielen im
technischtaktischen Bereich)
Fitness (Definition Duden)
Fitness ist eine gute körperliche Verfassung, Leistungsfähigkeit, aufgrund eines planmäßigen sportlichen Trainings (Duden).
Fitness (Definition)
Fitness ist ein durch Training, gezielte Ernährung und gesunde Lebensführung angestrebter psychophysischer Leistungszustand, der über gesundheitliches Wohlbefinden hinausgeht (Martin, 1991).
Gesundheit (Definition)
Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen (WHO).
Ziel Fitnesstraining
Fitnesstraining hat das Ziel, die körperliche Leistungsfähigkeit in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination zu verbessern.
Zielbereich Gesundheitssport
- Stärkung der physischen Ressourcen verbunden mit dem Ziel, Risikofaktoren einzudämmen und Beschwerden/Krankheiten zu vermeiden
- Stärkung der psychosozialen Ressourcen verbunden mit dem Ziel, gesundheitssportliches Verhalten zu festigen
- Optimierung der Rahmenbedingungen für Gesundheitssport
Sportliche Aktivitäten im Gesundheitssport haben, bezogen auf den physischen Bereich,
folgende Ziele
- Gesundheit zu fördern
- Krankheiten vorzubeugen
- Körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern bzw. wiederherzustellen
-> Trainingsziele sind sportart- und disziplinübergreifend & weniger differenziert als im Fitnesssport
-> Der Zivilisationsbedingte Bewegungsmangel wird durch eine allgemeine aerobe Ausdauerschulung und eine allgemeine Kräftigung des ganzen Körpers kompensiert
Mindestanforderungen für das Training im Gesundheitssport
- Intensität der körperlichen Aktivität muss mindestens das drei- bis sechsfache des Energieumsatzes in Ruhe betragen (3-6 MET = „moderate“ Intensität)
- Bewegungsintensität sollte insgesamt mindestens 30 Minuten andauern
- Diese körperliche Aktivität sollte nach Möglichkeit an fast allen Tagen der Woche
erreicht werden
Training und Körpergewicht (Übergewicht)
- Wer sein Körpergewicht auf Dauer reduzieren möchte, der sollte sowohl die Kalorienaufnahme reduzieren als auch den Energieverbrauch durch Bewegung erhöhen (negative Energiebilanz)
- Regelmäßiges Krafttraining kann Energieverbrauch spürbar erhöhen
- Krafftraining alleine genügt jedoch nicht, um die Gesundheit zu stabilisieren
- Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems durch aerobes Ausdauertraining
Training und Abbau von Fetten
- Fettgewebe = ein sehr stoffwechselaktives Gewebe, das nicht nur für die Steuerung von Hunger und Sättigung, sondern auch für hormonelle und immunbiologische Prozesse wichtig ist
- Fette sind notwendige (essentielle) Bestandteile unserer Nahrung
Möchte man den Körperfettanteil gezielt reduzieren, sollte man Folgendes beachten:
- Reduktion (Abbau von Fettpolstern) nur durch eine negative Energiebilanz möglich
- Eine negative Energiebilanz führt v.a. dann zu einem effektiven Abbau von
Körperfett, wenn bei der Ernährung ein Fettanteil von 25% - 30% nicht überschritten
wird - Um die Wirkung einer körperlichen Belastung in Bezug auf den Abbau von Fetten
beurteilen zu können, muss man den relativen und absoluten Anteil der Fette an der Energiebereitstellung beachten
Weitere Ziele im Gesundheitssport
- Verbesserung der physiologischen Ressourcen
- Verbesserung von psychischen und sozialen Ressourcen
Zielbereich Wettkampfsport
- Strenge Regeln sorgen idealerweise für Gleichheit der Partner
- Durch ein Wettkampfsystem nach Leistungsklassen wird dafür gesorgt, dass junge
Sportler unter Beachtung der entsprechenden Trainingsprinzipien an den
Hochleistungssport herangeführt werden können - Regeln im Wettkampfsport können das Anforderungsprofil einer Sportart und somit
auch das Training stark beeinflussen
Zielbereich Rehabilitationssport
- Zielgruppe: Menschen, die in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt sind (z.B.: Aufgrund eines Unfalls, einer Operation, eines Herzinfarkts)
- Man versucht mit Methoden des sportlichen Trainings in Bezug auf das jeweilige Krankheitsbild gezielte Anpassungen auszulösen
Rehabilitationssport (Definition)
„Rehabilitationssport (Rehasport) ist eine für behinderte und von einer Behinderung bedrohte Menschen entwickelte Leistung mit dem Ziel, die Betroffenen auf Dauer in das Arbeitsleben und in die Gesellschaft einzugliedern.“
Ziele Rehasport
Ziele:
- Eingliederung ins Berufs- und Alltagsleben
- Langfristig: Verbesserung der Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination,
sodass Rehasportler sich eigenständig sportlich betätigen und ihre Gesundheit stabilisieren können (Tab. 10.3/S.124)
Rehabilitationssport im Leistungssport
- Im Leistungssport spielt Rehabilitationssport hpts. bei Verletzungen eine Rolle
- Rehabilitationssport hat die Aufgabe, den Sportler in möglichst kurzer Zeit wieder an
das Leistungsniveau heranzuführen, dass er vor der Verletzung hatte
-> Leistungssportler sind häufig viel früher wieder einsatzfähig
Modelle zur Entstehung von Gesundheit und Krankheit
- Spezifische Gesundheitsmodelle werden entwickelt, um Wirkungszusammenhänge bei der Verbesserung oder Verschlechterung des Gesundheitszustandes verständlich machen zu können
-> Wichtige Grundlage zur Klärung der Frage: Was macht krank, was macht gesund? - Gesundheitsmodelle bilden wichtige Basis für Konzepte gesundheitsfördernder Maßnahmen
Risikofaktoren
Risikofaktoren = Faktoren, die durch ihre Einwirkung auf den menschlichen Organismus Krankheiten verursachen können
Grundlagen des Risikofaktoren-Modells
Ziel des Risikofaktoren-Modells ist es, Krankheitsursachen präventiv zu erkennen, um sie dann nach Möglichkeit zu vermeiden oder zu beheben.
Risikofaktoren Modell
- Das Risikofaktoren-Modell geht davon aus, dass Krankheiten aufgrund einzelner oder durch das Zusammenwirken mehrerer Risikofaktoren entstehen
- Primäre Frage: Was macht krank ?
- Krankheitsursachen und Krankheitsrisiken stehen im Mittelpunkt
- Durch präventive Maßnahmen (Programme zur Vorbeugung) soll die Wirkung der
Risikofaktoren eingeschränkt werden - Risikofaktoren, die ihren Ursprung in nachteiligen Verhaltensweisen haben, können
durch spezifische Programme, die auf eine Veränderung des Verhaltens abzielen, beeinflusst werden
WirksamkeitundBedeutungdesRisikofaktoren-Modells
- Das Risikofaktoren-Modell macht statische Aussagen über die Wahrscheinlichkeit mit der ein bestimmter Faktor eine Krankheit verursacht oder zum Tod führt
- Wirkungsgrad einer Interventionsmaßnahme wird durch Reduktion der Erkrankungs- oder Sterbewahrscheinlichkeit beschrieben
- Wirksmakeit von Interventionsmaßnahmen lässt sich durch Veränderung dieser Wahrscheinlichkeit leicht überprüfen
Probleme des Riskofaktoren-Modells
- Bei der Umsetzung von Interventionsmaßnahmen ist das Risikofaktorenmodell nur bedingt hilfreich
- Das Risikofaktorenmodell -> sehr eindimensional und erfasst fast ausschließlich biomedizinische Faktoren
Grundlagen des Salutogenese-Modells
- Salutogenese: lat. Saluto (= Gesundheit) & altgriechisch Genese (=Entstehung)
- Modell der Salutogenese = Modell zur Entstehung von Gesundheit
- Es geht darum, gesundheitsfördernde & gesundheitserhaltende Faktoren
auszubilden, die vor Krankheiten schützen (nicht mehr nur um Ursachen einer
Krankheit) - Primäre Frage: Was erhält uns gesund ?
Das Salutogenese-Modell beruht vereinfacht auf folgende Annahmen:
- Gesundheit hat nicht nur eine somatische (physische), sondern auch eine psychische und soziale Dimension
- Krankheit ist eine normale Erscheinung; Gesundheit & Krankheit stellen Extrempunkte eines Gesundheits-Krankheits-Kontinuums dar; Gesundheit ist kein passiver Gleichgewichtszustand, sondern ein sich dynamisch regulierendes Geschehen
- Aktuelle Gesundheitsstatus ergibt sich aus dem dynamischen Gleichgewicht zwischen Risikofaktoren/Stressoren und der Wirksamkeit von Schutzfaktoren und Kohärenzsinn
- Kohärenzsinn ist von entscheidender Bedeutung für den wirksamen Einsatz der Schutzfaktoren/Ressourcen
- Die Wirksamkeit der Schutzfaktoren/Ressourcen äußert sich in einer Bewältigungshandlung
Komponenten des Salutogenese-Modells
-Stressoren/Risikofaktoren
-Schutzfaktoren
-Kohärenzsinn
Stressoren/Risikofaktoren
- Stressoren (Risikofaktoren) = Von innen oder von außen kommende Anforderungen an den Organismus, die sein Gleichgewicht stören und die zur Wiederherstellung des Gleichgewichts… eine Handlung erfordern (Bewältigungshandlung)
- Beispiele für Stressoren: physische Gewalt, Hunger, Krankheitserreger, falsche Ernährung, Angstzustände, fehlende soziale Kontakte oder Bewegungsmangel
- Stressoren erzeugen im Organismus einen Spannungszustand
- Wechselwirkung zwischen Kohärenzsinn, Schutzfaktoren & Stressoren ist im Schema durch
Pfeile symbolisiert (Abb. 11.3)
Schutzfaktoren
Schutzfaktoren/Ressourcen = das Potential, das aktiviert werden kann, wenn es für die Bewältigung von belastenden Lebensumständen erforderlich ist
Die Schutzfaktoren sind im Menschen selbst, in einer sozialen Umgebung und in seiner Lebens- und Arbeitswelt zu finden:
- Im Individuum -> physische & psychische Eigenschaften, z.B. Fitness, Immunsystem, Intelligenz, Wissen, emotionale Sicherheit
- In der sozialen Umwelt -> zwischenmenschliche Beziehungen & materielle Bedingungen (Familie, Freunde, Lohn,Arbeit…)
-> In der Lebens- und Arbeitswelt Teilhabe an Entscheidungsprozessen & Mitwirkungsmöglichkeiten an Strukturentwicklungen
Kohärenzsinn
- Schutzfaktoren sind erst dann wirkungsvoll einsetzbar, wenn die Person einen hohen Kohärenzsinn besitzt
- Kohärenzsinn (Kohärenzgefühl) beschreibt ganz allgemein die Fähigkeit zu fühlen, wie man mit sich selbst und mit der Welt zurechtkommt
Elemente, die nach Antonovsky eine wichtige Rolle spielen:
- Verstehbarkeit = die Fähigkeit, Anforderungen & Belastungen als vorhersehbar & erklärbar wahrzunehmen
- Sinnhaftigkeit = die Überzeugung, dass sich die Auseinandersetzung mit den Anforderungen & Belastungen lohnt, weil es um wichtige sinnvolle Dinge geht (Anforderungen als Herausforderung und nicht als Bürde empfunden)
- Bewältigbarkeit = das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten, dass die notwendigen Ressourcen zur Auseinandersetzung mit den Anforderungen & Belastungen vorhanden sind
Wirksamkeit und Bedeutung des Salutogenese-Modells
Eine Gesundheitsförderung nach dem Salutogenese-Modell versucht die Wirkung von Stressoren/Risikofaktoren zu mindern und gleichzeitig Schutzfaktoren und Kohärenzsinn zu stärken.
- Kohärenzsinn ist die zentrale Schaltstelle im Salutogenese-Modell