Kapitel 6 Teil 1 Flashcards

1
Q

Warum kann die Teilnahme an einer Befragung als rationale Entscheidung betrachtet werden?

A

Befragte wägen mögliche Kosten (z. B. Zeitaufwand, Datenschutzbedenken) und Nutzen (z. B. Abwechslung, Selbstdarstellung) ab, bevor sie entscheiden, ob sie teilnehmen und wie sie antworten.

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2
Q

Welche möglichen Kosten entstehen bei der Teilnahme an einer Befragung?

A

Zeitaufwand

Furcht vor Datenmissbrauch

Unangenehme Prüfungssituation

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3
Q

Welche möglichen Nutzen hat die Teilnahme an einer Befragung?

A

Abwechslung

Möglichkeit zur Selbstdarstellung

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4
Q

Wie wird die Beantwortung einer Befragungsfrage kognitionspsychologisch betrachtet?

A

Die Befragung wird als Prozess der Informationsverarbeitung verstanden, der folgende Schritte umfasst:

Frageverständnis

Informationsbeschaffung

Urteilsbildung

Antwort

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5
Q

Welche Fehlerquellen können im Befragungsprozess auftreten?

A

Missverständnisse bei der Frageformulierung
Gedächtnisfehler in der Informationsbeschaffung

Beeinflussung durch soziale Erwünschtheit in der Urteilsbildung

Tendenz zur Zustimmung oder Verweigerung bei der Antwort

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6
Q

Warum ist die kognitionspsychologische Perspektive für die Befragungsmethodik wichtig?

A

Sie hilft, Fehlerquellen zu identifizieren und Fragebögen so zu gestalten, dass sie verständlich, präzise und zuverlässig beantwortet werden können.

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7
Q

Welche drei Hauptprobleme ergeben sich aus Befragtenmerkmalen?

A

Problem der Meinungslosigkeit (Non-Attitude-Problem)

Soziale Erwünschtheit

Antwort-Set (z. B. Zustimmungstendenz)

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8
Q

Was ist das Problem der Meinungslosigkeit (Non-Attitude-Problem)?

A

Manche Befragte äußern eine Meinung, selbst wenn sie keine tatsächliche haben oder die Thematik nicht kennen.

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9
Q

Wie kann das Problem der Meinungslosigkeit erkannt oder reduziert werden?

A

Verwendung von Filterfragen („Haben Sie eine Meinung zu diesem Thema?“).

Zulassen einer „Weiß nicht“-Kategorie.

Präzise und verständliche Fragestellung.

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10
Q

Welche drei Formen sozialer Erwünschtheit gibt es?

A

Situationale soziale Erwünschtheit (Anpassung an vermutete Erwartungen des Interviewers).

Persönlichkeitsmerkmal (Dauerhafte Neigung zur konformen oder nichtkonformen Antwort).

Kulturelle soziale Erwünschtheit (Anpassung an gesellschaftliche Normen).

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11
Q

Wie kann soziale Erwünschtheit in Befragungen reduziert werden?

A

Anonymität der Befragung betonen.

Indirekte Fragen stellen.

Selbstausfüllende Fragebögen nutzen, um Interviewereinflüsse zu minimieren.

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12
Q

Was ist ein „Antwort-Set“?

A

Ein systematisches Antwortmuster, das unabhängig vom Inhalt der Fragen auftritt.

Beispiel: Zustimmungstendenz (Acquiescence Bias), bei der Befragte jeder Frage zustimmen, unabhängig vom Inhalt.

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13
Q

Was sind Instrumenteneffekte in Befragungen?

A

Verzerrungen, die durch die Art und Weise entstehen, wie Fragen formuliert oder präsentiert werden.

Beispiele:
Fragenformulierung
Reihenfolgeeffekte

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14
Q

Wie beeinflusst die Fragenformulierung die Antworten?

A

Negativ-/Positivsymbole: Bestimmte Begriffe rufen emotionale Reaktionen hervor (z. B. „kommunistische Bedrohung“ statt „politische Veränderung“).

Suggestivformulierungen: Lenken die Befragten in eine bestimmte Richtung (z. B. „Sind Sie auch der Meinung, dass…?“).

Äquivalente Begriffe mit unterschiedlicher Wirkung: „Verbieten“ vs. „nicht erlauben“ kann unterschiedliche Reaktionen hervorrufen.

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15
Q

Wie kann die Reihenfolge von Fragen die Antworten beeinflussen?

A

Routineeffekte
Ermüdungseffekt: Späte Fragen werden nachlässiger beantwortet.

Eingewöhnungseffekt: Befragte antworten anders, nachdem sie sich an das Interview gewöhnt haben.

Ausstrahlungseffekte
Konsistenzeffekt: Befragte versuchen, Antworten konsistent zu halten.

Kontrasteffekt: Eine vorherige Frage beeinflusst die Wahrnehmung der nächsten.

Bedeutungstransfer: Eine allgemeine Frage wird durch vorhergehende spezifische Fragen beeinflusst.

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16
Q

Welche vier Hauptarten von Informationen können mit Befragungen erhoben werden?

A

Einstellungen und Bewertungen (attitudes and judgments)

Überzeugungen (beliefs)

Verhalten (behavior)

Sozialstatistische Merkmale (demographische Daten)

17
Q

Wie werden Einstellungen und Bewertungen in Befragungen gemessen?

A

Subjektive Meinungen zu Themen oder Personen, oft mit Skalen.

Beispiel: Bewertung von Politikern auf einer Skala von -5 (sehr schlecht) bis +5 (sehr gut).

18
Q

Welche grundlegenden Regeln sollten bei der Fragebogengestaltung beachtet werden?

A

Kurze, verständliche und präzise Formulierungen (keine Fachbegriffe oder komplizierte Sätze).

Mehrfache Verneinungen vermeiden („Sind Sie gegen die Aufhebung der Verjährungsfrist?“ → verwirrend).

Eindeutige Antwortkategorien anbieten (z. B. klare Abstufungen wie „sehr wichtig“ bis „überhaupt nicht wichtig“).

Wertneutrale Begriffe verwenden (keine emotional aufgeladenen Begriffe oder Suggestivformulierungen).

Keine mehrdimensionalen Fragen (nicht zwei verschiedene Dinge in einer Frage kombinieren).

Ausgewogene Formulierungen nutzen (Fragen nicht in eine Richtung lenken).