Kapitel 6 - Spezifische Controllingansätze Flashcards
Prozessarten
Managementprozesse
Betriebsmittel -> Absatzmarktbezogene Prozesse -> abgesetzte Zielprodukte/ Erwünschte Kuppelprodukte
Leistungserstellungsprozesse
Werkstoffe -> Beschaffungsmarktbezogene Prozesse(Ressourcenbereitstellung) -> nicht abgesetzte Zielprodukte
Arbeit -> unterstützende Prozesse -> unerwünschte Kuppelprodukte
Wichtige Punkte der Prozessarten
-Prozesse müssen auf die Produkt-Marktkombinationen des Unternehmens ausgerichtet sein
-Prozesse determinieren zugleich einen Großteil der Kompetenzen eines Unternehmens
Zwecksetzung der Prozessmodellierung und -analyse
-Entwurf von Prozessen
-Verbesserung von Prozessen
-Visualisierung von Prozessen (z.B. zur Verbesserung des Verständnisses für die Ausgestaltung bestimmter Aktivitäten
-Performance-Messung und Controlling von Prozessen
Problemerkennung beim Prozessdesign und Prozesscontrolling
*Wahrnehmung eines Verbesserungspotenzials hinsichtlich
-> Kunden-/Lieferantenbeziehung und deren Anforderungsprofilen
-> Produkteigenschaften
-> Ressourcennutzung
-> Kosten-/Erlösstruktur
-> Wettbewerbsposition
*Bestimmung der verfolgten Ziele
* Beziehung zwischen Abteilungen bzw. Mitarbeitern ist als Kunden-Lieferanten-Beziehung zu interpretieren
Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes
- Festlegung der Prozesse und ihrer Aktivitäten, die Einfluss auf das erkannte Problem besitzen
- Ermittlung der beanspruchten Ressourcen
- Ermittlung der an der Prozessdurchführung beteiligten Mitarbeiter
- Festlegung eines Entscheidungskreises
- Bestimmung derjenigen Mitarbeiter, die an der Prozessmodellierung und -analyse teilnehmen sollen
- Festlegung von Umsetzungsverantwortlichen
- Zustimmung des Top-Managements zur Abgrenzung des Untersuchungsgegenstands
Prozessdokumentation
- Modellierung der relevanten Aktivitäten und Prozesse
-> Arbeitsinhalte
-> Abfolgebeziehungen (Präzedenzstruktur) und Schnittstellen
-> Entscheidungen
-> Mögliche, auch alternative Prozessergebnisse - Erfassung relevanter Ausprägungen der Ziele
- Erfassung der Kundeneinflüsse
- Erfassung von Ressourceninanspruchnahmen
- Erfassung der Leistungsmengen
- Erfassung sonstiger Performance-Kennzahlen
Messung der Prozessperformance und Prozessanalyse
- Erfassung der Zielerreichung der Aktivitäten und Prozesse durch Messung der Prozessperformance z.B. in Form von
-> Kunden-, Lieferanten- und und Mitarbeiterzufriedenheit
-> Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten, Ressourceninanspruchnahmen
-> Pünktlichkeit
-> Sonst. Qualitätsmaße
-> Kapitalbindung, Liegezeiten, Lager- und Pufferbestände
-> Leistungsmengen
-> Flexibilität
-> Umweltbelastung - Aufnahme der Ist-Performance
- Ermittlung der Einflüsse der einzelnen Aktivitäten auf die Prozessperformance
- Bestimmung von Verbesserungspotenzialen
Typische Verbesserungspotenziale beim Prozessdesign und Prozesscontrolling
- Mehrfachverrichtung von Aktivitäten
- Unnötige Verrichtung von Aktivitäten
- Überarbeitungen
- Mangelnde Material- und Informationsqualität
- Liegezeiten
- Losbildung
- Umwege und falsche Transportwege
- Soziale Differenzen
- Sprachprobleme
Ishikawa-Diagramme (Ursache-Wirkungs-Diagramme)
- Strukturiertes Visualisierungsinstrument, um die Wirkungen von bestimmten Ausprägungen (Ursachen) der an einem Prozess beteiligten Faktoren auf das Prozessergebnis darzustellen
- Neben dem Prozessergebnis kann auch die Prozessdurchführung als Objekt der Wirkungen analysiert werden
- Ursachen werden klassisch in vier Hauptkategorien gesucht:
-> Mensch
-> Maschine
-> Methode
-> Material
-> Mitwelt
Anwendungsbereiche Ishikawa-Diagramm
- Systematische Identifikation und Analyse von Problemursachen (Haupt- und Nebenursachen)
- Analyse und Strukturierung von Prozessen
- Visualisierung des Beziehungsgeflechtes komplexer Strukturen
- Erörterung von unterschiedlichen Problemstellungen innerhalb eines Teams (Brainstorming in einer Gruppe bzw. in einem Team)
Vorgehen bei der Erstellung des Diagramms
- Beschreiben des Fehlers
- Ishikawa Diagramm aufzeichnen
- Ursachen finden ( Warum? )
- Eintragen in das Ishikawa Diagramm
- Kontrolle des Ishikawa Diagramms
- Gewichtung der gefundenen Ursachen
- Maßnahmen festlegen
Prozessmodifikation
-Ursachenforschung
-Bestimmung von Verbesserungsmöglichkeiten
-Kosten-Nutzenabwägung der Prozessmodifikation: Beachtung des 80:20-Verhältnisses
-Dokumentation des modifizierten Prozesses
Prozessimplementierung
-Integration der betroffenen Mitarbeiter, Überwindung von Widerständen
-Implementierung mit Benennung eines Prozessverantwortlichen und Festlegung eines Umsetzungszeitpunkts
-Zustimmung des Top-Managements zur Implementierung des neuen Prozesses
-Schulung des modifizierten Prozesses
-Tätigung von Investitionen
-Überprüfung der Beständigkeit der Prozessänderung
Aufbau von Qualitätskosten
-Fehlervermeidungskosten
-Prüfkosten
-Fehlerkosten
Qualitätsdefinition nach ISO 9000
Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale/Anforderungen erfüllt wird
Qualitätsdefinition nach IEC 2371
Übereinstimmung zwischen den festgestellten Eigenschaften und den vorher festgelegten Forderungen einer Betrachtungseinheit
Kundenorientierte Definition des Qualitätsbegriffes
Fähigkeit eines Produkts, gegebene Kundenbedürfnisse zu befriedigen.
-> Dimensionen nach Garvin: Leistungsfähigkeit, Produktausstattung, Zuverlässigkeit, Normengerechtigkeit, Haltbarkeit/ Lebensdauer, Servicefreundlichkeit, Ästhetik, Qualitätsimage
Fehlerkosten bei Qualitätskosten
-Ausschusskosten
-Nacharbeitskosten
-Wertminderung
-Kosten für Fehlmengen
-Kosten für Sortierprüfungen
-Kosten für Wiederholungsprüfungen
-Kosten für Fehleranalysen
-Gewährleistungskosten
-Produzentenhaftungskosten
-Kosten für qualitätsbedingte Produktionsausfallzeiten
Wozu führen zyklische Kostenbeziehungen
- dass faktorbezogene Kostenwirkungen in Prozessen und Produkten relevant sind diese aber nicht korrekt den Faktoren zugerechnet werden
-dass prozessbezogene Kostenwirkungen vernachlässigt werden
-dass nachgelagerte Kostenwirkungen nicht auf Produkte verrechnet werden
Kostenfolgenorientierte Verrechnungspreise
Kostenfolgenorientierte Verrechnungspreise zur Bestimmung der realen Kostenbelastung durch einen Faktor, Prozess oder ein Produkt