Kapitel 6 + Smith et al. - Theories of Cognitve Development _ Anika Flashcards

1
Q

Erkläre die Begriffe

  • Assimilation
  • Akkomodation
  • Äquilibration

und gebe Beispiele dazu und von wem sie stammen.

A

Piaget:

Assimiliation: Aufnahme eines Objekts in ein Schema oder eine Theorie. –> Neues passt zu alter Theorie

Bsp: Der Familienhund leckt den Kopf des Kindes (und i wott hie ke dummi sprüch!). Der Hund der Nachbarn tut dies auch. Also denkt dass Kind dass dies alle Hunde tun.

Akkomodation: Anpassung des Schemas oder der Theorie an die Realität. –> Neues kann nicht integriert werden und die das Schema wird angepasst

Bsp. Auf dem Spielplatz sieht das Kind einen fremden Hund und will zu ihm damit er ihm den Kopf leckt. Doch der Hund beginnt zu knurren. Das Kind lernt also, dass nicht jeder Hund “nett” ist und dass fremde Hunde nicht wie die bekannten Hunde reagieren.

Äquilibration: Streben nach einem Gleichgewicht

–> Führt zu Neuorganisation des Schemas oder der Theorie

D.h Normalerweise sind die beiden oben gennanten Prozesse im GGW. Wenn dies nicht der Fall ist und von einem mehr ist, dann muss dies wieder ausgeglichen werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Nenne die verschiedenen Stadien nach Piaget.

In welchem Alter finden diese statt?

A
  1. Sensumotorisches Stadium (0-2J.)
  2. Präoperationale Phase (2-7 J.)
  3. Konkret Operationale Phase (7-11 J.)
  4. Formal Operationale Phase (11-x)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist typisch für die Sensumotorische Phase?

Gibt es wichtige Begriffe?

A
  • Aktionen die zu angenehmen Reaktionen führen werde wiederholt und negative vermieden
  • Explorationsverhalten: Neue Aktionen die interessante Effekte hervorbringen werden aktiv ausgfeührt und wiederholt
  • Intentionales Verhalten: Mittel und Zweck von Aktivitäten können unterschieden werden
  • Objektpermanenz: Dinge existieren auch weiter wenn ich sie nicht mehr sehe. Aber Achtung: Noch nicht vollständig! A- nicht B- Fehler
  • Aktives Experimentieren und alle neuen Schemata auf die neue Objekte anwenden
  • Symbolgebrauch: Gesten, Wörter, Symbolspiele und Vorstellen von Konsequenzen aus Handlungen wird möglich
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist wichtig für das Präoperationale Stadium?

Wichtige Begriffe?

A
  • Symbolgebrauch
  • aber noch charakteristische “Denkfehler”

z.B

Egozentrismus: Schwierigkeit für ein Kind, die Welt aus einer anderen Perspektive als der eigenen zu sehen.(Fehlende Perspektivenübernahme - Smarties Test). Führt Kinder dazu, dass sie auch denken, dass die anderen auch gleich denken und fühlen wie sie selber.

Animismus: Nicht lebenden Objekten werden Leben oder lebensähnliche Charistika zugeschrieben. (z.B mein Velo ist heute traurig,weil ich nicht mit ihm fahren kann)

Zentrierung: Sich nur auf ein Merkmal konzentrieren und das andere völlig ignorieren. (Liquid-Quantity-Test = Kinder konzentrieren sich nur auf die Wasserhöhe im Glas und ignorieren die Glasgrösse) oder: Invarianzaufgabe mit Smileys = Anzahl hat sich nicht verändert, nur die Länge

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist wichtig und typisch im Konkret-Operationalen Stadium?

Wichtige Begriffe?

A
  • Logisches Denken
  • Aber immer noch beschränkt auf das Hier und Jetzt
  • Anwenden von Mentalen Operationen: Regeln und Strategien die das Denken vereinfachen (Bsp. mit Zahlen: Addition ect)
  • Reversibilität: Jede Operation kann auch Rückgängig gemacht werden (z.B 3+5=8 –> 8-3=5)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist typisch im Formal-Operationalen Stadium?

Wichtige Begriffe?

A
  • Abstraktes Denken
  • Hypothetisches Denken: Kinder und Jugendliche können Hypothesen aufstellen und testen
  • Deduktives Denken: Kinder und Jugendliche können Schlussfolgerungen ziehen auch wenn sie nicht mit ihren Erfahrungen übereinstimmen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Was sind die Verdienste (Vorteile) an Piagets Theorie?

A
  • Forschungsinteresse an der kognitiven Entwicklung von Kindern geweckt
  • Neue Sicht auf die kindliche Entwicklung: Konstruktivismus (aktive Rolle des Kindes)
  • Faszinierende Entdeckungen (z.B Invarianzaufgabe)
  • Impulse für weitere Forschung
  • Implikation für Förderung der kognitiven Entwicklung

–> Zentrale Aufgabe an Eltern und Lehrer wäre es, eine geeignete Umwelt zu schaffen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was sind die Nachteile an Piagets Theorie?

A
  • Kognitive Kompetenzen bei Kindern unterschätzt und bei Jugendlichen überschätzt
  • Viele Konzepte sind zu vage um empirisch getestet zu werden
  • Grosse Variabilität/Inkonsistenz der Leistung der Kinder in unterschiedlichen Bereichen spricht gegen die Annahme von universellen Stadien
  • Soziokulturelle Einflüsse werden völlig vernachlässigt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Beschreibe die Soziokulturelle Theorie von Vygotsky!

A
  • Kinder sind ein Produkt ihrer Kultur = untrennbar
  • Die kognitive Entwicklung findet zuerst in einem kulturellen Setting statt und kommt erst später unter die Kontrolle des Kindes
  • Warum?
  1. Die Kultur schreibt vor welche kognitiven Fähigkeiten wichtig sind
  2. Die Kultur stellt die Hilfsmittel zur Verfügung die die Art des Denkens beeinflussen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Soziokulturelle Theorie: beschreibe die Intersubjektivität und die “guided participation” (angeleitete Partizipation)

Was ist weiter damit gemeint?

A

Kognitive Entwicklung geschieht in interpersonellen Interaktionen.

Intersubjektivität beschreibt dabei den Prozess, wenn beide Partner dasselbe Ziel vor Augen haben; beide Seiten müssen in der Bedeutung von ihren Wörtern und Situationen übereinstimmen.

Angeleitete Partizipation: Individuen mit Wissensvorsprung leiten Kinder an und arbeiten zusammen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Soziokulturelle Theorie: Beschreibe die “Zone of Proximal development”

und “Scaffolding”

A

Zone of Proximal Development: Differenz zwischen dem, was das Kind alleine kann und dem was es mit Unterstützung kann. (“Stützredli”)

Scaffolding: Teachingstyle bei dem der Lehrer dem Kind einen unterstützenden Rahmen bietet genau auf die Bedürfnisse des Kindes abgschnitten. (Je besser die Kinder eine Aufgabe lösen können desto weniger Unterstützung benötigen sie)

“Giving help but not more than is needed”

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Soziokulturelle Theorie: Beschreibe Private Speech & Inner Speech

A

Private Speech: Ein Kind spricht während einer Aufgabe laut. Nicht um jemandem etwas mit zu teilen sondern um den Kindern dabei zu helfen ihr eigenes Verhalten zu regulieren. (Sie instruieren sich selber)

Inner Speech: Aus Private Speech wird Inner Speech wenn die Kinder bereits begabter sind. Inner Speech ist also mit Gedanken gleichzusetzen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Beschreibe die Informationsverarbeitungstheorie

A
  • Denken = Informationsverarbeitung und Mensch = Computer
  • Menschen haben eine Mental Hardware und eine Mental Software
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Beschreibe die Mental Hardware mit ihren 3 Komponenten

A

Mental Hardware besteht aus:

  1. Sensorisches Gedächtnis (Ultrakurzzeitgedächtnis): Nur einige Sekunden, Informationen sind dort in grober, unanalysierter Form. Hat aber eine grosse Kapazität.
  2. Arbeitsgedächtnis (Kurzzeitgedächtnis): 7 +/- 2 Chunks, damit limitierte Kapazität. Muss aber wiederholt werden um nicht vergessen zu werden.
  3. Langzeitgedächtnis: Unlimitiert und permanenter Speicher für das Wissen der Welt. Manchmal schwer abzurufen, aber gespeichert ist es immer.

–> Koordiniert wird alle von den Central Executive! (Wie das System auf dem Computer z.B Windows 7) Die Aufgaben bestehen z.B darin, Infos vom Arbeitsged. ins Langzeitged. zu überschreiben, Strategien auswählen um gewisse Ziele zu erreichen und Reaktionen durchführen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Wie verändert sich die Info-Verarbeitung mit der Entwicklung? Nenne 6 Punkte.

A
  1. Bessere Strategien: Ältere Kinder verwenden schnellere, genauere und einfachere Strategien.
  2. Arbeitsgedächtniskapazität erhöhen: Ältere Kinder haben einen grösseren Arbeitsspeicher für kogn. Prozesse. (z.b kann ein jüngeres Kind nicht TV schauen und gleichzeitig mit jemandem ein Gespräch führen - kann sich nur aif etwas konzentrieren.)
  3. Besser Inhibitorische Prozesse: Ältere Kinder können unwichtige Informationen besser ignorieren und sich auf das Wichitge konzentrieren.
  4. Bessere Exekutive Funktionen: Inhibitorische Prozesse zusammen mit Planen und Kognitiver Flexibilität bildet die Exekutive Funktion. Es ist ähnlich wie geschicktes Problemlösen! Planen und diese Pläne anschliessend anpassen.
  5. Bessere Automatische Prozesse: Ältere Kinder können mehr Aufgaben automatisch durchführen ohne dabei das Arbeitsgedächtnis zu verwenden. (Arbeitsprozesse die keine kognitive Anstrengung brauchen)
  6. Schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit: Ältere Kinder können Prozesse schneller durchführen weil sie z.B nur noch aus dem Gedächtnis abrufen müssen.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Beschreibe die Core Knowledge Theory!

(Theorie des Kernwissens?)

A
  • Laut dieser Theorie sind Kinder mit spezialisiertem Wissen ausgestattet, dass hstorisch wichtig war um zu überleben.
  • Ausgeprägte Bereiche die bereits sehr früh in der Kindheit wichtig sind.
  • Wichtig dabei sind folgende Bereiche:

>Sprache = Um zu Überleben ist es wichtig, sich austauschen zu können und daher gibt es mentale Strukturen die das Lernen vereinfachen. Hat ein Kind Mühe mit dem Sprechen spricht dies für eine atypische Entwicklung

>Wissen über Objekte

> Wissen über andere Personen

= Menschen fällen diese Bereiche also laut dieser Theorie von natur aus einfacher.

  • ⇒ wir haben eine angeborene Kapazität für eine kognitive Entwicklung wie etwa das erlernen von Sprache, das Erkennen von Objekten im Raum und im Verständnis anderer Menschen.*
  • Wir haben ein angeborenes Kernwissen über diese Bereiche, welches uns das erlernen und ausbilden ebd. erleichtert.*
17
Q

Was weisst du über das Verstehen von Objekten und deren Eigenschaften?

A
  • Kinder verstehen, dass Objekte unabhängig von einander exisitieren
  • Sie wissen auch das Objekte nicht durch andere Objekte “fliegen” können
  • Beweis: Kinder schauen länger auf einen unrealistischen Reiz als auf ein realisitischer (Bsp. mit der roten Box p.215)
  • Ab 6 Monaten wissen Kinder, dass ein Gegenstand zu Boden fällt, wenn man ihn loslässt. Zu diesem Zeitpunkt haben sie auch bereits ein Verständnis für Grösse (unlogisch, wenn man grosses Objekt hinter kleinem verstecken kann). Sie kennen auch den Unterschied zwischen flüssig und fest
  • –> Natürlich wissen die Kinder nicht von Anfang an alles. Aber anders als Piaget gesagt hat, lernen Kinder sehr schnell wichtige und grundlegende Eigenschaften zu einem Objekt und können diese in ihre Theorie einbauen
18
Q

Beschreibe das Wissen der Kinder über lebende Dinge!

A

Es gibt verschiedene Bereiche an denen ein Vorschul-Kind misst, ob ein Objekt lebt oder nicht:

  1. Bewegung: Was lebt, kann sich auch selber bewegen
  2. Wachsen: Was lebt wird grösser
  3. Innere Teile: Kinder schrieben Blut und Knochen einem lebenden Objekt zu und z.B wolle einem nicht lebenden
  4. Vererbung: Dinge die leben gleichen ihren Eltern. Bsp. Ein Babyschweinchen welches bei einer Kuh aufwächst wird aussehen und sich verhalten wie ein Schwein. Bsp2: Warum ist der Hund pink? Weil seine Eltern wohl pink sind.
  5. Krankheit: Vorschulkinder schliessen bei einer permanente Krankheit auf eine vererbte Krankheit und bei einer vorübergehenden Krankheit suchen sie den Grund im Kontakt mit anderen Personen oder verdorbenes Essen
  6. Heilen: Kinder verstehen, dass lebende Objekte selber heilen und nicht lebende Objekte von Menschen repariert werden müssen
19
Q

Worauf basiert die Annahme der Kinder über lebende Objekte?

A

Technologische Erklärung: Lebende Dinge und Teile von lebenden Dingen existieren für einen bestimmten Grund. Kinder attributieren aber dabei ihre eigenen Intentionen und Ziele auf die Erklärung des Grundes. z.B Sind Fische glatt und schlabbrig damit die während dem Schwimmen die anderen Fische nicht verletzten.

Essentialismus: Alle lebenden Objekte haben etwas Wesentliches, das man nicht sehen kann, aber dem Objekt seine Identität gibt. z.B “Bird-ness erlaubt den Vögel zu fliegen und zu singen”.
Kinder denken das dieser Kern im Inneren des Tieres liegt. Wenn also das Innere herausgenommen wird, dann ändert sich die Identität.

Merke: Vor 7 Jahren zählen Kinder Pflanzen nicht zu lebenden Objekten

20
Q

Was ist naive Psychologie und was beinhaltet sie? Beschreibe die Theory of Mind! Welche 3 Arten gibt es?

A

Naive Psychologie (auch common sense, Alltagspsychologie) beschreibt den informalen Glauben über andere Personen und deren Verhalten.

Theory of Mind: “Theorie, die erlaubt, das Verhalten von sich und anderen zu verstehen und zukünftiges Verhalten vorherzusagen.”

  • Verständnis von mentalen Zuständen (Gefühle, Wünsche, Überzeugungen)
  • Verständnis das andere Menschen diese auch haben und diese ihre Handlungen beeinflussen
  • Verstehen, dass mentale Repräsentationen der Anderen von meinen abweichen können
  • 3 Arten: Inhalt (Smarties), Ort (Sally&Anne), Identität
21
Q

Beschreibe den False belief Task? Beschreibe den first order und secod order belief

A

False Belief Task:

Die Annahme von anderen müssen nicht der Realität entsprechen, sie können auch falsch oder unvollständig sein.

Beispiel dazu: Sally & Anne! Erst ab 4 Jahren können sie diese Aufgabe richtig lösen.

First order belief: Ich denke dass Sally denkt…

Second order belief: Ich denke, dass Sally denkt, dass Anne denkt..

22
Q

Wieso ist die TOM eine Theorie?

A
  1. Nicht greifbar und sichtbar! Man sieht den Verstand, Geist und die Absicht nicht und kann es nicht wie ein Gegenstand berühren!
    = Theoretisches Konstrukt
  2. Es ist eine komplexe, vernetzte Palette von Ideen. Es sind also verschiedene Konzepte zusammen.

Das Verständnis der mentalen Zustände umfasst Emotionen, Wünsche, Täuschungen, Schein, Überzeugungen und unterschiedliche Ansichten über die Welt.

23
Q

Zusatztext: Warum können 4jährige due Aufgabe “Maxi und die Schokolade” nicht lösen aber “Sally&Anne” schon?

Beschreibe die beiden.

Es gibt noch eine 3 Version der ToM- Aufgaben

A

Das Lösen hängt von der Komplexität und der Länge der Aufgabe ab.

  • Maxi-Aufgabe ist zu lange und die Kinder können es sich nicht merken
    • Maxi legt Schoggi in blaue Schublade und geht raus, seine Mutter kommt rein und legt sie in gründe Schublade. Maxi kommt wieder rein. Wo wird Maxi suchen? Typische Antwort eines 4j.: Maxi schaut in grüner Schublade.
    • Baron-Cohen (1985) kritisieren, dass Maxiaufgabe evt. zu komplex ist für junge Kinder, also entwickelten sie Sally-Anne-aufgabe.
  • Bei der Sally&Anne Aufgabe wurde es auch noch mit einer Puppe verdeutlicht
    • Es werden zwei Puppen gezeigt, Sally und Anne. Sally tut die Murmel in die Korb und geht raus, dann kommt Anne und legt Murmel in Box. Wo wird Sally nachschauen? Typische Antwort einer 3j. Sally wird in Box nachschauen, mit 4 schon korrekte Antwort (Korb).
  • 3 Version: Smarties-task (Perner 1987):
    • Kinder wird geschlossene Smartiesbox gezeigt und sie werden gefragt was wohl drin ist? Antwort: Smarties. Box wird geöffnet und drin sind Stifte. Was hast du gedacht was drin ist, bevor du Box geöffnet hast? Was würde dein Freund denken, was in Box ist?
    • Typische Antwort eines 3j. : ich dachte es sind Stifte drin, er würde denke es sind Stifte drin. 4j. geben die korrekte Antwort. -> Kinder vor dem 4 Lebensjahr Schwierigkeiten zu verstehen, dass eine andere Person eine andere Überzeugung/Wissensstand hat als sie selbst.
24
Q

Kinder entwickeln die TOM unterschiedlich früh. Was sind mögliche Einflussfaktoren?

Was hat es mit dem Sprechen über seine Gefühle auf sich?

A
  • sprachliche Fähigkeiten
    • DeVilliers (2000) hat herausgefunden, dass die Leistung bei diesen Aufgaben abhängig vom Sprachverständnis des Kindes ist. Kinder mit besseren Sprachskills sind auch in der false-belief-task deutlich besser.
  • Exekutive Funktionen
  • Krankheit (z.B Autisten haben Schwierigkeiten mit ToM)
  • Empathie
  • Geschwister (durch die Interaktion)
  • Kontakt mit Peers und Eltern (Gespräche über beliefs von anderen) (Wie sprechen die Eltern mit dem Kind?)
  • Familienhintergrund eine Rolle spielt (Lewis et al 1996). Kinder, die mit älteren Geschwistern, älteren Freunden und oft mit Erwachsenen interagieren, waren bei den falsebelief-tasks am erfolgreichsten.
  • Brown (1996) fand heraus, dass Kinder eher mit Geschwistern/Freunden über ihre Gedanken und mentalen Zustände als
    Seite 17 von 19 mit ihren Müttern. Weiter fand er eine positive Korrelation zwischen dem Gespräch über seine Gedanken mit Geschwister/Freunden und der Leistung bei false-belief-tasks.
25
Q

Wie findet die Entwicklung im Verstehen von andern laut Kail grob ab?

Welche 3 Phasen (von 4) beschrieb Henry Wellmann`?

A

1 Jahr: Handlungen von Personen haben meist eine Intention und ein Ziel

Henry Wellman:

  • 2 Jahre: Kinder wissen dass Menschen Wünsche haben und dass diese das Verhalten beeinflussen.
  • 3 Jahre: Unterschied zwischen der mentalen Welt und der physischen Welt
  • 4 Jahre: Kinder wissen, dass Handlungen auf Annahmen über eine Situation basieren, auch wenn diese Annahmen falsch sind.
26
Q

Wie sieht der Entwicklungsprozess der ToM aus? (vgl. Vorlesung)

A

Unterscheidung Schein vs. Realität

-> ca. 4Jahren

Vorhersage und Verhalten

Verstehen von Absichten -> 1Jahr

Verstehen von Zusammenhang zwischen Wunsch und Handlung -> 2 Jahren

Verstehen von Zusammenhang korrekter Überzeugung und Handlung -> 3 Jahren

Verstehen Zusammenhang falscher Überzeugung und Handlung -> 4Jahren

Verstehn des Zusammenhangs zwischen Überzeugungen und Gefühlen -> 5 Jahren

Verstehen falscher Überzeugungen & Verstehen 2 Ordnung -> 6 Jahren

Absichtliches Vortäuschen -> 4Jahren

27
Q

Wann brauchen Kinder welche Wörter im Bezug auf die ToM?

Was fand Wellman in seiner Studie zu physischen und mentalen Objekten heraus?

Was lässt sich über die Beziehung zwischen Sehen und Wissen bei Kleinkinder sagen?

A
  • Wörter Nutzung:
    • Wollen, Sehen, Riechen –> 2 Jahre
    • Wissen, erinnern, denken –> 3Jahre
  • Studie Wellman:
    • Er zeigte 3 jährigen eine Geschichte mit 2 Charakteren. “A” hatte ein Biscuit und “B” dachte an eins.
    • Frage: Welcher der Biscuit kann man sehen und berühren?
    • ¾ der Kinder hatte richtig geantwortet, man sieht A’s Biscuit. -
    • -> 3jährige sind also fähig zwischen physischen und mentalen Objekten/ Einheiten zu unterscheiden
  • Sehen-Wissen:
    • 2 Jahren verstehen Kinder den Unterschied zwischen sehen und wissen.
    • 3 jährige verstehen, dass wenn einObjekt versteckt ist die Person unfähig ist, es zu sehen. -> sie verstehen den Zusammenhang zwischen einem Objekt sehen und somit Wissen über dessen Existenz.
    • 3 jährige verstehen, dass verschiedene Leute verschiedene Blicke auf ein Objekt haben können.
      • Experiment wo eine Karte gezeigt wurde, bei der auf der einen Seite ein Hund und auf der anderen eine Katze abgebildet war. Das Kind wusste, dass es selbst etwas anderes sah (Hund) als der VL (Katze) der auf der anderen Seite sass. ->3j. wissen, dass wenn Personen etwas sehen sind sie sich dessen bewusst und wenn sie das Objekt nicht sehen sind sie dementsprechend unwissend.
    • erst mit 4 Jahren begreifen Kinder, dass man auf dasselbe Objekt( das beide unverdeckt, komplett sehen) einen anderen Blickwinkel haben kann und es somit anders aussieht
28
Q

Wie unterscheiden sich Erscheinung und Realität eines Objects bei Kindern beschreibe das Experiment nach Flawell

Wie sieht es mit Verhaltensvoraussage aus? Erkläre das Experiment nach Wellman. Welchen einfluss haben Überzeugungen?

A
  • Experiment: Flawell (1986) zeigte Kindern einen Schwamm, der aussah wie ein Fels. Danach durften sie den Schwamm abtasten.
    • Es wurden 2 Fragen gestellt: Wie sieht es aus? Fels ist korrekt Was ist es? Schwamm ist korrekt.
    • 3jährige hatten Schwierigkeiten, diese zwei Dinge auseinander zu halten, wenn sie erst einmal herausgefunden hatte, dass es ein Schwamm ist, antworteten sie auf beide Fragen mit Schwamm. -> Sie verstehen nicht, dass das Aussehen eines Objektes nur dessen Repräsentation ist.
    • Mit 5 Jahren verstehen sie den Unterschied.
  • Wellman (1990) hat Kindern eine Geschichte erzählt: Sam wollte seinen Hasen mit zur Schule nehmen. Es gab zwei Orte an dem er den Hasen suchen konnte. Nachdem Sam beim einen Ort nachgeschaut hatte wurden die Kinder gefragt, ob Sam nun am 2. Ort nachschauen wird oder ob er zur Schule geht?
    • Die 2jährigen haben korrekte Antworten gegeben: Wenn Sam seinen Hasen gefunden hatte, geht er zur Schule, ansonsten schaut er beim 2. Ort nach.
    • 3jährige können das Verhalten einer Person nicht vorhersagen, wenn diese Person falsche Überzeugungen hat (zb Sallyaufgabe,Smartiesaufgabe). Sie verstehen zwar, dass das Verhalten andere auf deren Überzeugungen basiert und das diese vielleicht unvollständig ist, aber sie verstehen noch nicht, dass Leute auf der Basis einer falschen Überzeugung handeln können.
29
Q

Wann wird die TOM erreicht und was denken Lewis et al. davon?

Wieso ist die Kind-Kind Interaktion so wichtig?

A
  • Die meisten Kinder erreichen die ToM mit etwa 4-5 Jahren
  • Lewis et al. meinen, das Kinder schon früher in der Lage sind, wenn man die Aufgabe vereinfacht, was sie in der Smarties-Aufgabe umgesetzt haben. So können schon 3 Jährige die korrekte Antwort geben.
  • Dum(1999) fand heraus, dass in der Phase zwischen 2-4 Jahren die Kind-Kind-Interaktion deutlich ansteigt.
    • Während dieser Zeit lernen die Kinder mehr von dieser Art der Interaktion, als wenn sie mit Erwachsenen interagieren.
      • Kinder spielen oft Pretendplay oder machen pretend activities. Um solche zu planen, müssen die Kinder ihre Gedanken, Überlegungen und mentalen Zustände mitteilen und diese dementsprechend gegenseitig berücksichtigen.
      • Ausserdem passen sich Erwachsene in Gesprächen mit Kindern oft deren niedrigeren Sprachfähigkeiten an, ältere Kinder tun dies gegenüber jüngeren jedoch nicht.
30
Q

Wie geht es nach der ToM weiter?

Erkläre wie sich das

Verständnis mentalen Zustände von anderen (understandig the mind of others) noch weiterentwickelt…

Erklräe das böse Puppe/Gute Puppe Experiment und was sagt es aus (ausser, dass der VL ein Saddist ist)?

A
  • Diese Vermutung wurde anhand einer Zeichnung untersucht, die entweder eine Ente oder ein Hase darstellt, je nachdem wie man diese interpretiert. Man zeigte Kindern diese Zeichnung und fragte sie anschliessend, was wohl die Puppe Anne in der Zeichnung sehen würde.
    • Viele 5jährige waren unfähig, diese Frage zu beantworten, denn sie gaben entweder eine konkrete Aussage ab, was die Puppe sehen würde oder sie antworteten, dass sie nicht es nicht wüssten.
    • Auf die Frage, wieso sie es nicht wüssten, konnten sie jedoch keine Antwort geben. -> Sie konnten also nicht formulieren/ verstehen, dass andere Leute das Bild interpretieren müssen und das man Interpretationen nicht vorhersagen kann, obwohl sie die herkömmliche false-belief-tasks meisterten.
  • Wenn Kinder einmal realisiert haben, dass Leute falsche Überzeugungen haben können, werden sie sich auch der Möglichkeit des Täuschens bewusst.
    • Dies wurde untersucht indem 3-5jährigen sagen sollten, welchen Sticker sie am liebsten hätten. Sie sollten als erstes ihren Sticker nennen und dann warten, bis die Puppe ihren Lieblingssticker genannt hat, bevor sie dann ihren Sticker erhielten.
    • Man sagte ihnen auch, dass es eine gute Puppe gibt, die niemals denselben Sticker, den sie wollen, nehmen würde und dass es eine böse Puppe gibt, die immer genau denselben Sticker will wie sie selbst.
    • Folgende Befunde kamen bei der Studie heraus: bei der bösen Puppe haben die
      • 5jährigen Kinder auf einen falschen Sticker, den sie nicht wollten, gezeigt, um die Puppe gezielt zu täuschen.
      • Bei mehreren Durchgängen zeigte sich ein Lerneffekt bei den 4jährigen.
      • Die 3jährigen zeigten auch nach mehreren Versuchen kein Lerneffekt.