Kapitel 4.3 - Technologie erneuerbarer Energien Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie die Entstehung vom Wind.

A

-Sonnenenergie trifft den Boden -> Boden erwärmt sich durch Absorption (Umwandlung von Sonnenenergie in Wärme) -> Der erwärmten Boden gibt Wärme an die kältere Umgebung ab (durch Konvektion, Wärmeleitung und IR-Strahlung) -> Die Luft über dem Boden erwärmt sich -> diese warme Luft steigt wegen geringere Dicht als klate Luft -> es entsteht ein lokales Unterdruckgebiet an der Stelle an der warme Luft aufsteigt -> Luft aus umgebenden relativen Hochdruckgebieten fliesst in Richtung des lokalen Unterdruckgebietes -> bewegte Luftmasse = Wind

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2
Q

Beschreiben Sie die Windentstehung an Küstenlinie

A

Tagsüber erwärmt sich der Boden landseitig sehr stark -> die Luft über dem Sand erwärmt sich sehr stark und steigt -> es entsteht ein lokales, Kleines Tiefdruckgebiet
Das Wasser erwärmt sich sehr langsam (aufgrund seiner hohen spezifischen Wärmekapazität)
Vom Meer strömt Luft in Richtung Strand (Seewind)
In der Nacht: Der Sand hat sich wegen der geringen Wärmekapazität (=geringe Speicherkapazität für Wärme) wieder abgekühlt
Das Wasser dagegen bleibt viel länger warm -> die wärmere Luft über dem Wasser steigt auf
Druckausgleich: Luft strömt vom Land nach Meer (Landwind)

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3
Q

Beschreiben Sie die Windentstehung an Bergen

A

Talwind (warme Sonnentage):
Am Tag, die nicht/wenig bewachsene Bergspitze erwärmt sich mehr als das grüne Tal (Pflanzen enthalten viel Feuchtigkeit – hohe cp)
Luft am Berg oben steigt auf
Vom Tal bewegen dich Luftmassen nach oben (Talwind)

Bergwind (kalte Tage, Nacht):
Das Gestein oben am Berg kühlt schneller als das Tal
Kalte Luft strömt vom Berg in Richtung Tal (Bergwind)

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4
Q

Wie berechnet man die Leistung vom Wind und welche Beziehung hat sie mit der Windgeschwindigkeit?

A

Bewegungsenergie von Massen -> kinetrische Energie (Ekin = 1/2 * m * v^2
Leistung (P = Ekin/t = 1/2 * m’ * v^2)
Massenstrom über Dichte: P = 1/2 * rho * A * v^3

->Die Leistung des Windes steigt exponentiell mit der Windgeschwindigkeit in dessen dritter Potenz an

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5
Q

Beschreiben Sie die Energiewandlungskette für Windenergie

A

Primär: Luftmasse -> Rotor (kin.->kin.) -> Getriebe (kin.->kin.) -> Generator (kin.->elektr.) -> Transformator (elektr.->elektr.)
Sekundär: Netzeinspeisung -> Transformator (elektr.->elektr.)
Endenergie: Zuahuse (Strom)
Nutzenergie: z.B. Lampe (Licht)

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6
Q

Welche Verteilung ist wichtig für die Analyse eines Standortes für eine WKA? Wie wird das Diagramm aufgebaut?

A

Häufigkeitsverteilung von Windgeschwindigkeiten:
x-Achse: Windgeschwindigkeit [m/s]
y-Achse: relative Häufigkeit h(v) [-]

*WKA benötigen eine Mindestwindgeschwindigkeit um Strom produzieren zu können (die meisten starten bei 4 m/s und erreichen ihre Nennleistung bei 10 m/s) -> auf dem Diagramm schauen, welche Prozentsatz zu dem 10m/s entspricht

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7
Q

Welche Kennlinie liefert wichtige Informationen über die WKA? Welche Informationen liefert sie?

A

Leistungskennlinie einer Windkraftanlage (Datenblatt)

-Anlaufgeschwindigkeit (z.B. 4 m/s): Die WKA, unter der Mindestgeschwindigkeit von 4m/s, kann Keine Leistung abgeben

-Nennleistung (z.B. 3 MW) bei Mindestgeschwindigkeit (z.B. 12 m/s): Ab 4 m/s, steigt die Leistung exponentiell bis zur Nennleistung von 3 MW bei 12m/s an

-Abschaltgeschwindigkeit (z.B. 25 m/s): Wenn die Windgeschwindigkeit weiter zunimmt, wird die WKA auf Nennleistung geregelt (durch Verdrehen der Rotorblätter, sodass die Anströmverhältnisse ungünstiger werden und somit weniger Leistung aus dem Wind entnommen wird = Blatt-Verstellung / Pitch-Steuerung) – also zwischen 12-25m/s wird die Leistung auf 3 MW geregelt. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 25m/s reicht die Pitch-Stellung nicht mehr aus um ein schnelleres Drehen des Rotors zu vermeiden – das könnte zu Unwuchten führen -> bei Rotorblattlänge von 60 m kann zu enormen Belastungen am Turm kommen -> Instabilität -> deswegen wird die Gondel oben am Turm komplett aus dem Wind herausgedreht (Windrichtungnachführung / Azimut-Verstellung) -> Keine Leistung wird mehr abgegeben, aber die WKA steht noch sicher

-Überçebensgeschwindigkeit (z.B. 55 m/s): Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 55 m/s kann die Standsicherheit der WKA nicht mehr garantiert werden

*Windleistung ist proportional zur Windgeschwindigkeit in der dritten Potenz – das gilt auch für die WKA, aber nur ein Teil der Windleistung kann als elektrische Leistung na der WKA erzeugt werden (Wirkungsgradverluste)
Die Leistung (aus Wind in Strom) der WKA liegt bei maximal ca. 40% der ursprüngliche Windleistung -> Kurze nutzbare Leistung steht unter der Kurve der Windleistung

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8
Q

Welche 2 grosse Gruppen von WKA gibt es? Beschreiben Sie diese kurz und sagen Sie, welche Art von WKA sind die grösseren in Detuschland.

A

2 Arten von WKA:
-Mit vertikaler Drehachse (Sind unabhängiger von der Windrichtung)
-Mit horizontaler Drehachse (Luv-Läufern (dem Wind zugewandt = vento vem de frente) und Leeläufern)

In Deutschland: Die grösseren WKA sind meist Horizontalanlagen Luv-Läufer

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9
Q

Beschreiben Sie kurz den Aufbau einer WKA

A

-Technik befindet sich in der Gondel auf dem Turm
-Blätter sind über die Rotorblatt-Verstellung drehbar
-die Leistung kann via Pitsch-Steuerung geregelt werden
-Die ganze Gondel ist auf dem Turm über den Azimutantrieb drehbar (Azimutantrieb kann die Gondel so gedreht werden, dass die Rotorblattebene optimal zum Wind orientiert ist oder, im Falle von zu hohen Windgeschwindigkeiten, aus dem Wind gedreht werden (Abschaltung))
-Hinter auf dem Gondel ist die Windmessung (erfasst Windrichtung und Windgeschwindigkeit)
-Normalfall: Der Rotor dreht sich und treibt damit das Getriebe und den Generator an
-Im Generator wird die Drehbewegung schliesslich in elektrische Energie umgewandelt

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10
Q

Wie ist das Potenzial der Windkraft in Deutschland? Was verringert dieses Potenzial technisch? Was ist ein Hindernis in der Gesellschaft?

A

Das Potenzial der Windkraft in Deutschland ist sehr gross (ca. 1200 GW (nur on-shore) berechnetes Potenzial)
Neben on-shore Anlagen, werden auch mehr und mehr off-shore Anlagen gebaut

-Das Potenzial verringert sich mit Abstand-Regel (z.B. der Abstand einer WKA zur nächsten Wohnbebauung muss mind. 10-Mal die Höhe der WKA sein) - > Potential wird 435 GW

-Es gibt viele Menschen die skeptisch sind (negative gesundheitliche Folgen durch Infraschall oder Schattenwurf, Beeinträchtigung von Vögeln…)

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11
Q

Was ist die Energie-Erntefaktor von WKA?

A

Laufzeit von 20 Jahren -> Energie-Erntefaktor = 40 (es wird 40 mal mehr Energie während des Betriebes der WKA geerntet als für den Bau der Anlage erforderlich war

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12
Q

Beschreiben Sie die Energie der Sonne von der Entstehung bis zur Erreichung der Erdeoberfläche

A

-Die in der Sonne entstehende Energie (durch Kernfusion) wird in Form von elektromagnetischer Strahlung abgestrahlt -> Ein Teil des Sonnenlichtes erreicht die Erdoberfläche direkt, ein anderer Teil indirekt

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13
Q

Definieren Sie Sonnenhöhe und Sonnenazimut

A

Sonnenstand na einem beliebigen Ort: Durch Sonnenhöhe (Elevation) und Sonnenazimut definiert

-Sonnenhöhe = Winkel zwischen dem Sonnenmittelpunkt und dem Horizont

-Sonnenazimut = Winkel zwischen der geographischen Nordausrichtung und dem Vertikalkreis durch den Sonnenmittelpunkt

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14
Q

Beschreiben Sie die Energiewandlungskette Photovoltaik

A

Primär: elektromagnetische Strahlung -> Halbleiter im PV (Licht -> Epot) -> Inverter/Wechselrichter (Epot-> Elektr) -> Transformator (Eelektr -> Eelektr)
Sekundär: Netzeinspeisung
Endenergie: Zuhause (Strom)
Nutzenergie: Lampe (Licht)

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15
Q

Was ist der Herz der PV-Zelle?

A

Herz der PV-Zelle: unterschiedlich dotierte Siliziumkristallen

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16
Q

Was wird mit “Silizium ist IV-Halbleitertyp” gemeint?

A

Zum Einen wird mit Elementen aus der III-Hauptgruppe des Periodensystems (z.B. Bor) oder auch mit Elementen aus der V-Hauptgruppe (z.B. Phospohor) dotiert -> Verunreinigungen
Diese Verunreinigungen führen, bei der Kristallisation von Silizium, zu Störstellen

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17
Q

Beschreiben Sie die N- und P-Gebiete im Siliziumkristall mit Phosphor und Bor

A

4-Bindigkeit der Siliziumatome im Kristallgitter
Bor: Ein Elektron fehlt (Loch)
Phosphor: Ein Elektron ist überschüssig
N-Gebiet = Phosphor-dotierter Siliziumkristall
P-Gebiet = Bor-dotierter Siliziumkristall
N- und P-Gebiet zusammenbringen -> An der Grenzfläche entsteht eine Raumladungszone / Potenzialdifferenz (negtiver zu positiver Pol)

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18
Q

Beschreiben Sie was passiert mit den Elektronen wenn Sonnenlicht eine PV-Zelle trifft.

A

Fällt Licht von der Sonne ein:
Ladungstrennung: die erzeugte freie Elektronen werden zum “Pluspol” bewegt
Es fliesst Strom, der in einem Verbraucher Arbeit verrichten kann

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19
Q

Wie werden die Solarzellen im Solarmodul aufgebaut?

A

In einem Solarmodul sind immer mehrere Solarzellen miteinander verbunden
Die einzelnen Zellen sind mit einer Frontglasscheibe abgedeckt und in einem Alurahmen wasserdicht eingebettet

20
Q

Welche Kennlinie hat jede PV-Zelle?

A

Strom-Spannungs-Kennlinie (sieht, in Abhängigkeit des eingestrahlten Sonnenlichtes, unterschiedlich aus: bei hohen Strahlungsleistungen wird mehr Strom erzeugt als bei geringeren Strahlungsleistungen)
x-Achse: Zellspannung [V]
y-Achse: Zellstrom [A]
Fläche unter der Kurve: Leistung (P = U*I)

21
Q

Wieso ist ie Leistung von PV-Modulen im Sommer bei hohen Temperaturen niedriger als an sonnigen Stunden im Winter?

A

Die elektrische Leistung einer Zelle ist von der Temperatur abhängig: Die Diffusionsspannung sinkt mit steigender Temperatur

22
Q

Wie werden die PV-Zellen normalerweise im PV-Model miteinander geschaltet? Was passiert mit der Modulspannung?

A

Einzelne Zellen werden normalerweise in Reihe geschaltet:
Die Modulspannung addiert sich zur Summe aus den einzelnen Spannungen aller in Reihe geschalteten Zellen

23
Q

Erklären Sie kWpeak

A

bedeutet, dass eine definierte Maximalleistung installiert wird
Moderne Module haben Gesamtleistungen von max. Bis zu 400 W (unter optimalen Bedingungen erreicht – Sonnenstrahlung von 1000 W/m², geringer Temperatur und Neuheit der Module)

24
Q

Wie ist das Potenzial für PV-Anlagen in Deutschland? Von was ist der Zubau von Anlagen verursacht?

A

Grosse Potenziale: Auf den Dächern von Privathäusern und öffentlichen sowie Industrie-Gebäuden.

Der Zubau von Anlagen wird im Wesentlichen von den Schwankungen im Bereich der Förderung nach den Anpassungen im Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) verursacht

25
Q

Vergleichen Sie die Amortisationszeit von PV-Anlagen und WKA

A

WKA produzierten na guten Standorten sehr hohe Energiemengen, so dass sich die energetische Aufwand bei der Produktion sehr schnell amortisiert (bis 7 Monate)
Bei PV-Anlagen dauert das länger (bis 4 Jahre) -> Energy-pay-back-time von PV > Energy-pay-back-time Wind

26
Q

Beschreiben Sie die Energiewandlungskette für Wärme aus Sonnenenergie (Solarthermie)

A

Primär: Solarkollektor (Licht -> Wärme) -> Wärmeleitung vom Absorber ins Wärmeträger
Sekundär: Wärmeübertrager (Wärme->Wärme)
Endenergie: Wärmeübergabe an Heizung / Warmwasser
Nutzenergie: warmes Wasser / warme Wohnung

Verluste: Konvektion, Wärmeleitung und Wärmestrahlung

*Energiewandlungskette für die Transformation von elektromagnetischer Strahlung (Sonnenlicht) in Wärme ist viel kürzer als bei der Stromerzeugung aus Sonnenlicht und anschliessenden Wandlung in Wärme (elekt. Heizung)

*Nach Abzug aller Wärmeverluste (in die Umgebung, Leitungs- und Speicherverlusten, Pumpenergie) -> Gesamtwirkungsgrad über 25% der verf&ugbaren Sonnenenergie als nutzbare Wärme

27
Q

Welche 2 Kolektortypen für die solarthermische Wärmeerzeugung für die Brauchwassererwärmung oder zur Heizungsunterstützung gibt es? Welches wird am häufigsten benutzt?

A

-Flachkollektoren (am häufigsten)
-Röhrenkollektor (Vakuumröhrenkolletoren, etwas effizienter)

28
Q

Beschreiben Sie das Prozess im Flachkollektor (von eintreffender Sonnenstrahlung, bis zum Brauchwasser oder Wasser des Heizkreislaufes)

A

Eintreffende Sonnenstrahlung (diffus und direkt) -> transmittierd durch Glasabdeckung (Transmissionsverlust)
Transmittierte Licht trifft auf den Absorber (Schwarzer Schlauch) und wird dabei in Wärme umgewandelt
Eine Wärmeträgerflüssigkeit (Wasser mit Zusätzen gegen Korrosion und Frostschutz) fliesst durch den Absorber -> wird somit erhitzt
Die Wärmeträgerflüssigkeit wird zu einem Wärmeübertrager (meist im Keller) gepumpt
Dort, die Wärme wird an ein weiteres Medium (direkt Brauchwasser oder das Wasser des Heizkreislaufes) übergeben

29
Q

Wieso sind die Wirkungsgrade von nicht evakuierten Flachkollektoren niedriger als die von Vakuumröhrenkollektoren?

A

Der Hohlraum im Flachkollektoren zwischen Scheibe und Absorber ist in den meisten Fällen mit Luft gefüllt -> ein erwärmter Absorber verliert Wärme an die Umgebung auch durch Konvektion

30
Q

Von welche Aspekte sind die optische und thermische Verluste im Solarkollektor (Solarthermie) abhängig?

A

Optische Verluste: Reflexion, Transmissionsverluste na der Glasscheibe
(abhängig von Materialeigenschaft - kann durch Materialauswahl und
Behandlungen, z.B. Antireflexbeschichtung, verringert werden)

Thermische Verluste:
Auch Materialabhängig, aber auch abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen Kollektor und Umgebung

31
Q

Welche Eigenschaften der Solarthermie-Anlagen definieren zusammen den Anteil der Sonnenenergie der tatsächlich genutzt werden kann?

A

Die Fläche der Kollektoren definiert, zusammen mit der Grösse des Pufferspeichers, den Anteil der Sonnenenergie der tatsächlich genutzt werden kann (Große Flächen „sammeln“ mehr Sonnenenergie ein, große Puffervolumina ermöglichen das Speichern von Überschusswärme aus warmen Tagen für kältere Tage ohne direkte Sonneneinstrahlung)
*Grosse, gut isolierte Pufferspeicher, ca. 15.000L, sorgen dafür, dass gesammelte Wärme aus warmen Tagen lange für kalte Nächte bereitgestellt werden kann

32
Q

Welcher Nachholbedarf hat Deutschland im Bereich Wärmebereitstellung im Haushalt?

A

Neben energetischen Gebäudesanierung muss mehr und mehr Wärmeenergie durch erneuerbare Energie bereitgestellt werden – Holz, Biomasse, Solarthermie

33
Q

Erklären Sie kurz die Funktionsweiser einer solarthermischen Kraftwerke

A

Sonnenenergie wird mittels Spiegelsystemen auf eine Linie oder Einen Punkt konzentriert
Die Wärmeträgerflüssigkeit im Absorber wird so stark erhitzt, dass sie über Wärmeübertragern Einen zweiten (wasserführenden) Kreislauf so stark erhitzen kann, dass da Heissdampf erzeugt werden kann
Die Heissdampf wird in einer Dampfturbine (Entspannung) für die Stromerzeugung genutzt

34
Q

Was ist Bioenergie? Was ist der Vorteil dabei im Vergleich zu Solar- und Windenergie?

A

Bioenergie aus nachwachsenden Rohstoffen und biogenen Rest- und Abfallstoffen -> Verbrennung von Biomasse

Bioenergie ist speicherbar und kann geregelt eingesetzt werden (um bedarfsgerecht Energie bereitstellen zu können)
Kann somit Einen steuerbare Ausgleich für die fluktuierend verfügbare Energieressourcen Wind und PV darstellen

35
Q

Was passiert wenn Biomasse verbrannt wird?

A

Wird Biomasse verbrannt, passiert der Umkehrreaktion der Photosynthese -> es entsteht wieder CO2 und Wasser, wird Energie in Form von Wärme frei (die Wärmeenergie entspricht dem Energiewert, der zuvor in Form von Sonnenenergie für den Aufbau der Biomasse benötigt wurde)

*Wird z.B. Holz als Energieträger zum Heizen verwendet, entweicht das vorher gebundene CO2 wieder -> Nutzung von biogenen Rohstoffen für die Energiebereitstellung wird “CO2-neutralen Technologie” genannt - stimmt nicht ganz: Bei Anbau, Ernte, Transport und Aufbereitung von biogenen Energierohstoffen auch zusätzlich Energie benötigt wird, die nicht CO2-neutral sind
Aber: die Nutzung von Bioenergie ist mit deutlich weniger CO2-Emissionen belastet als die Nutzung von fossilen Ressourcen

36
Q

Wann kann erst Energiebereitstellung aus Biomasse als quasi CO2-neutral betrachtet werden?

A

Energiebereitstellung aus Biomasse kann nur als quasi CO2-neutral betrachtet werden, wenn in einem Jahr nur so viel geerntet und verwertet wird, wie in der gleichen Zeit auch wieder nachwachsen kann
*Bäumen: Lebenszyklus von bis zu 100 Jahren
Pflanzen wie Mais: Lebenszyklus von bis zu 1 Jahr

37
Q

Beschreiben Sie die Energiewandlungskette für Energie aus Biomasse

A

Primär: Pflanzen werden angebaut (nutzen die Primärenergie Sonne, um via Photosynthese Biomasse aufzubauen) -> Ernte -> Biomasse
Sekundär: Energiewandlung zu Kraftstoff, Wärme oder Strom
Endenergie: z.B. Strom Zuhause
Nutzenergie: z.B. Licht, Fortbewegung, warmes Wasser

38
Q

Welche Aspekte sind darauf zu achten, dass die Gesamteffizienz von Energie aus Biomasse möglicht hoch ist?

A

Durch dezentrale Bereitstellung um lange Transportwege zu vermeiden, durch möglichst wenige Umwandlungsschritte und möglichst effiziente Technologien, und durch die bestmögliche Nutzung von Nebenenergien (z.B. Kraft-Wärme-Kopplung in Biomasse-Blockheizkraftwerken – die Strom wird erzeugt und die anfallende Wärme mit genutzt -> 2 Nutzformen -> Gesamtwirkungsgrad steigert)

39
Q

Welche 3 Umwandlungstechnologien für die Nutzung von Bioenergie gibt es?

A

-Thermo-chemische Umwandlungen
-Bio-chemische Umwandlungen
-Rein mechanische Prozesse gekoppelt mit einer chemischen Umwandlung

40
Q

Beschreiben Sie Thermo-chemische Umwandlung

A

Rohstoffe: Nicht vergärbare biogene Substanzen – lignocellulose-haltige Biomassen wie Holz, Stroh, Gärrest (nicht mehr weiter einfach biologisch wandelbar)
Thermochemische Umwandlungstechnologien (Unterschied liegt vor allem in der Bereitstellung von Sauerstoff und der Prozesstemperatur):
Pyrolyse (Erhitzung ohne Zufuhr von O2, lambda = 0)
Vergasung (weitere Erhitzung mit kontrollierter Zufuhr von Sauerstoff als Oxidationsmittel (0<lambda<1)
Komplette Verbrennung (=vollständige Oxidation der biogene Rohstoffe – Sauerstoff als Oxidationsmittel) (weitere Erhitzung mit Zufuhr von ausreichend Sauerstoff als Oxidationsmittel (lambda>0)) -> Produkte: CO2 und Wasser, und Energie in Form von Wärme

Sauerstoff kommt meist aus der Luft
Luftüberschusszahl (lambda): wieviel Sauerstoff (Oxidationsmittel) vorhanden ist, im Vergleich zur stöchiometrisch erforderlichen Menge für eine komplette Oxidation

41
Q

Beschreiben Sie Bio-chemische Umwandlung

A

-Für Erzeugung von Bioethanol und Biogas

-Alkoholische Gärung im Fermenter ohne Sauerstoff (anaerob) (Rohstoff: Zuckermoleküle aus Pflanzen / *auch polymere Zucker wie Stärke (Stärke kann in Zuckern gespaltet werden)) -> Bioethanol (nach Destillation) ; Biogas (nach Spaltung und methanbildende Organismen)
*Biogas=Mischung von Biomethan und Kohlendioxid
*Erzeugte Biogas kann in BHKW verbrannt werden oder ins Erdgasnetz eingeleitet werden (nacht Trennung CO2/CH4)
*Gärreste enthalten wertvolle Mineralstoffe und können als Dünger wieder auf die Felder ausgebracht werden

42
Q

Beschreiben Sie Mechanisch-chemische Umwandlung

A

Für Erzeugung Biodiesel (Rohstoff: Rapsöl)

ölhaltige Samen werden gepresst und ggf. noch mit einem Lösungsmittel extrahiert -> gewonnene Rapsöl -> Aufspaltung der Glycerinestermoleküle (Pflanzenöle) in kleinere Methanolester -> Biodiesel

*Biodiesel wird dem fossilen Diesel in einer Konzentration von 7% beigemischt

43
Q

Was begrenzt den Ausbau im Bereich der Bioenergie? Wie sieht es in Deutschland aus?

A

Der Ausbau um Bereich der Bioenergie ist durch die für den Anbau der Energiepflanzen benötigten Flächen begrenzt
*Möglicherweise, wertvolle Ackerböden werden belegt, welche nicht gleichzeitig für die Produktion von Nahrungs-/Futtermitteln verfügbar sind (das primäre Ziel, bei zunehmenden Weltbevölkerung, ist zuerst alle Menschen auf der Erde mit Nahrung versorgen zu können – “Teller oder Tank” Diskussion

In Deutschland, die mögliche Potenziale sind bereits erschöpft
(Möglichkeiten aber noch in der Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe und Klärschlamm)
Bioenergie in Deutschland an dritter Stelle (nach Wind und Solar)

44
Q

Beschreiben Sie wieso Biogasanlagen als flexible Speicherkraftwerke gesehen werden können

A

Wandeln Strom in RNG (Renewable Natural Gas) einerseits ; andererseits bereitstellen Strom in Form von Regelenergie über eine Biomethan betriebenen BHKW

45
Q

Wie steht die Treibhausgasbilanz im Vergleich zu die von Wind und PV?

A

Die Treibhausgasbilanz von Bioenergie ist höher als die von Wind und PV
*Primärenergiebezogene Treibhauspotenziale von Bioenergieformen: Emissionsbilanzen hängen stark davon ab, welche Art von Biomasse betrachtet wird:
Bei Abfallsubstanzen (Siedlungsabfall, Klärschlamm) sind die CO2-Äquivalente sehr niedrig (die CO2-Bilanzen bei Abfällen sind bereits den ursprünglichen Produkten zugerechnet -> nur noch die Aufwände, die mit der Wandlung in die gewünschte Energieform (Prozesse um Anlagen) müssen berücksichtigt werden