Kapitel 2.4 Flashcards
SDG von Ökonomie des Klimawandels
Massnahmen zum Klimaschutz
Was ist das Ziel von Ökonomie des Klimawandels und Multilateralismus?
Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren und Naturkatastrophen weltweit zu stärken.
Nennen Sie physikalische Auswirkungen und ökonomische Kosten des Klimawandels
Physikalische Auswirkungen:
-Abschmelzen von Gletschern
-thermische Ausdehnung der Ozeane (speichern die überschüssige Wärme)
-Anstieg des Meeresspiegels
-Hurricanes (furacões)
-Trockenheit
-Ausbreitung der Wüsten (expansão de desertos)
-Starkregenereignisse
-Hochwasserereignisse
Kosten:
-für Hurricane-Schäden
-für Überflutungen
-Produktionsausfälle aufgrund von Trockenheit
–> Die Kosten der Untätigkeit überwiegen die Kosten der Emissionsreduzierung (Netto-Null-THG-Zielen)
Erklären Sie der Klimawandel als physikalisches Phänomen. Nennen Sie einen Faktor der zeigt, dass der Klimawandel passiert.
-Physikalisches Phänomen: Treibhausgasemissionen erhöhen den CO2-Gehalt in der Atmosphäre, was dazu führt, dass sich die Erdoberfläche stetig erwämt.
-Evidenz: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Temperatur an der Erdoberfläche im Mittel um 0,8 °C angestiegen. Mehr als 2/3 der Erwärmung der Atmosphäre des vergangenen Jahrhunderts hat seit 1975 stattgefunden. -> Trend der Erderwärmung (Erwärmungstrend)
Was ist IPCC und was macht er? Welche wichtige Erkenntnis brachte er in 2018?
Intergovernamental Panel on Climate Change (IPCC) erstellen alle 6 Jahre wissenschaftliche Berichte über den aktuellen, weltweiten Stand der Forschung zum Klimawandel.
In der IPCC-Bericht von 2018 standen die Auswirkungen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C über den vorindustriellen Niveau.
Welche 2 Möglichkeiten gibt es, auf dem Klimawandel zu reagieren? Was üblicherweise wählt eine Gesellschaft?
1-Klimawandel versuchen zu vermeiden oder abzubremsen
2-Klimawandel in Kauf nehmen und dem Wandel anzupassen
-> üblicherweise, eine Gesellschaft wählt die kostengünstigste Option (beide Möglichkeiten zu einem gewissen Teil zu kombinieren)
Wie gestaltet man eine sinnvolle Klimapolitik aus ökonomischer Sicht? Welche Faktoren sind dabei zu betrachten?
Kosten-Nutzen-Analyse: Die heutige Kosten von klimapolitischer Massnahmen mit den zukünftige Nutzen (ökonomisch und ökologisch) vergleichen.
3 Faktoren, die zu betrachten sind:
1-Vermeidung (die Summe der Vermeidungsanstrengungen der Länder beeinflusst die globalen CO2-Emissionen und damit den Klimawandel)
2-Anpassung (Anpassungsfähigkeit eines Systems: Fähigkeit, die erforderlichen Ressourcen bereitzustellen, um dich an den Klimawandel anzupassen -> bestimmt, gemeinsam mit potentiellen Auswirkungen des Klimawandels, die Verwundbarkeit (vulnerabilidade) eines Landes)
3-Residualkosten (Kosten trotz Anpassung und Vermeidung, durch potentiellen Auswirkungen und Anpassungsfähigkeit des Landes bestimmt)
Welches Modell wird als quantitative Modell zur Klimapolitik bekannt? Bescheiren Sie das Modell kurz.
Das DICE-Modell (Dynamic Integrated Model of Climate and the Economy): verwendet das Abwägungsprozess der Kosten-Nutzen-Analyse (heutige Kosten von klimapolitischer Massnahmen mit den zukünftige Nutzen (ökonomisch und ökologisch) um sinnvolle klimapolitische Politik zu gestalten. Um die optimale Reaktion auf den Klimawandel bestimmen zu können.
Was bedeutet, in der Praxis, Klimawandel zu vermeiden oder abzubremsen?
Emissionen von Treibhausgase zu vermeiden.
Wieso ist die Vermeidung von THG-Emissionen identisch mit der Bereitstellung eines globalen öffentlichen Guts? Wieso kommt es da zu Marktversagen?
THG sind Schadstoffe -> die Schäden entstehen völlig unabhängig vom Ort der Emission
Sowohl öffentliche Güter als auch vermiedene THG-Emissionen erfüllen die Eigenschaften Nichttrivialität und Nichtausschluss:
-Nichtrivalität: Der Nutzen der Emissionsvermeidung kommt allen Ländern zugute (die Nutzung dieses Vorteils durch ein Land verringert nicht die Nutzung durch ein anderes Land)
-Nichtausschluss: man kann nicht vom Nutzen der Emissionsvermeidung ausgeschlossen werden (wie auch von den Schäden durch die Emissionen)
*Die Kosten der Vermeidung werden aber nur vom Land wo die Emissionsvermeidung stattfindet bezahlt
Marktversagen:
-In einem Öffentlichen-Gut-Spiel, die dominante Strategie ist das Nichtbeitragen zum öffentlichen Gut
-Aber: die effiziente Lösung ist zum öffentlichen Gut beizutragen
-> Akteuren sind in sozialen Dilemma
Welche Optionen kommen als Möglichkeiten zur CO2-Einsparung, im Rahmen des Marktversagens bei der Betrachtung von Vermeidung von THG-Emissionen als öffentliches Gut?
Option 1: Brennstoffsubstituition (unterschiedliche Energieträger verursachen unterschiedliche Menge an CO2-Emissionen wegen unterschiedliche Kohlenstoff(C)-Gehalt je Energieeinheit. Beispiele: Kohle enthält etwa doppelt so viel Kohlenstoff pro Energieeinheit wie Gas ; erneuerbare Energien und Kernkraft verursachen praktisch keine THG-Emissionen. Also: gleiche Output (an Strom oder Wärme) bei geringere Emissionen durch Brennstoffsubstituition
Option 2: Höhere Energieeffizienz ([Output in Euro oder Mengeeinheit] / [Energieinput in Watt]). Z.B.: Erhöhung des Wirkungsgrades eines Kohlekraftwerks führt zur gleiche Menge an produzierten Strom bei geringerem Input an Kohle
Option 3: Weniger konsumieren (damit Reduktion der Produktion)
Option 4: Carbon Capture and Storage (CCS) - CO2-Abscheidung und Speicherung, also CO2-Abscheidung aus Verbrennungsabgasen und deren Einlagerung (Sequestrierung) in unterirdischen Speicherstätten
Wieso sollte es eher darum gehen, Kosteneffizienz statt Energieeffizienz zu erreichen?
Energieeffizienz erhöhen hat als Ziel den Energieeinsatz zu minimieren (nicht die CO2-Emissionen). Aus ökonomischer Sicht können wir unsere Klimaziele nur erreichen, wenn wir CO2 dort vermeiden, wo die Vermeidung am kostengünstigsten ist - wo die Kosten für die Vermeidung der nächsten Tonne CO2 (Grenzvermeidungskosten) am niedrigsten sind.
Was ist der Hintergrund zur Erstellung des Emissionshandelsystems? Welches Problem wird dabei gelöst?
Für die Kosteneffizienz im Klimaschutz zu erreichen, sollte man immer dort ansetzen, wo die Grenzvermeidungskosten am niedrigsten sind. Zur Umsetzung dieser Forderung, wurde die Regel entwickelt: Der gleiche Anreiz um CO2 einzusparen muss für alle Akteuren einer Volkswirtschaft gesetzt werden -> d.h. alle CO2-Emissionen einen einheitlichen Preis erhalten (für das Klima spielt die Quelle der Emission keine Rolle) -> Emissionshandelsystem als ökonomisches Mechanismus. Emissionsrechte (“Zertifikate”) werden gehandelt (gekauft und verkauft).
Das Problem, das gelöst wird: wie man Kosteneffizienz im Klimaschutz einbringen kann (die Emissionen werden dort reduziert, wo es am wenigsten kostet).
Was ist EU-Emissionshandelssystem (EU EHS)? Wann wurde es eingeführt? Wie funktioniert das?
EU-Emissionshandelssystem ist der europäische Instrument zur Reduktion der THG-Emissionsmenge auf das erlaubte Höchstniveau. “Put a price on carbon” ; “Cap and Trade System”
Erstmal eingeführt nach dem Kyotoprotokoll (1997), später nach dem Pariser Klimaabkommen (2015) hat den erlaubten Höchstniveau aktualisiert.
Die EHS hat eine Obergrenze für die Gesamtmenge an Treibhausgasen festgelegt, die die Unternehmen pro Jahr ausstoßen dürfen. Es wird eine feste Anzahl von Zertifikaten (die Währung des Kohlenstoffmarktes) pro Jahr ausgegeben. Jedes Jahr müssen die Unternehmen genügend Zertifikate besitzen, um ihre Emissionen zu decken (oder sie müssen mit erheblichen Geldstrafen rechnen). Verfügt ein Unternehmen nicht über genügend Berechtigungen, kann es entweder seine Emissionen reduzieren oder zusätzliche Berechtigungen von einem anderen Emittenten kaufen. Wenn das Unternehmen über zusätzliche Zertifikate verfügt, kann es diese für das nächste Jahr behalten oder an andere Emittenten verkaufen. -> Diese Struktur ermöglicht es, dass die Emissionen dort reduziert werden, wo es am wenigsten kostet. Im Laufe der Zeit wird die Obergrenze gesenkt und es werden weniger Berechtigungen ausgegeben.
Wie unterscheiden sich Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel von Vermeidungsmassnahmen?
Vermeidungsmassnahmen sind wie öffentliche Güter (aus Sicht des Individuums und auch aus Sicht des Staats).
Anpassungsmassnahmen sind lokale Massnahmen und haben die Eigenschaften eines privaten Guts und führen nicht zu Marktversagen -> der Staat oder Individuum die Anpassungsmassnahmen einsetzt, investiert in seine eigene Absicherung. Kosten und Nutzen der Anpassungsmassnahmen fallen nur bei dem Akteur an (der Staat). Zum Beispiel, die Verbesserung der Dammsysteme in Holland muss von holländischen Steuerzahler bezahlt werden, und nur die Einwohner Hollands profitieren von der Massnahme.