Kapitel 2.3 - Spieltheorie und Verhaltensökonomie Flashcards
Zu welchem SDG gehört Verhaltensökonomie?
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (Verhalten von Akteuren in Entscheidungssituationen; warum Verhandlungen nicht immer zum volkswirtschaftlich optimalen Ergebnis führen)
Was ist das Thema der Spieltheorie? Wobei hilft die Spieltheorie im Rahmen der Nachhaltigkeit?
-Zentrales Thema der Spieltheorie: Untersuchung interaktiver und strategischer Entscheidungssituationen
-Bei der Nachhaltigkeit: Die Auswirkungen und Interdependenzen von Entscheidungen verschiedener Akteure zu analysiseren.
Was braucht man, um in einer strategischen Situation eine Entscheidung treffen zu können?
Jedes mögliche Ergebnis kennen, und wie se sich zueinander verhalten (jedes Ergebnis gegen alle anderen abwägen)
-> Entscheidungsergebnisse in eine vollständige transitive Ordnung bringen: e1>e2>e3
Welche Informationen müssen zur Verfügung stehen, um ein Entscheidungsproblem darstellen zu können?
-Handlungsaktionen die zur Verfügung stehen {a1, a2, …, a3}
-mögliche Zustände der Welt {z1, z2, …, zn}
-welche Ergebnisse {e1, e2, …, en} aus den Handlungsaktionen und Zustände resultieren
Beschreiben Sie die Konzepte Präferenzordnung, Nutzenmatrix und Entscheidungsbaum.
-Präferenzordnung: Bewertung der möglichen Ergebnissen vom Individuum (z.B. e1>e4>e3>e2)
-Nutzenmatrix: Um die Ordnung der Ergebnisse besser darstellen zu können, werden sie mit einem Nutzen bewertet (höhere Nutzen für vorgezugte Ergebnisse) - jedem mögliche Ergebnis wird eine Zahl zugewiesen (z.B. e1=4; e2=1; e3=2; e4=3) und in eine Nutzenmatrix zusammengefasst, verbunden mit den mögliche Handlungsaktionen (vertikal) und Zustände (horizontal)
-Entscheidungsbaum: Darstellung der Nutzenmatrix - Natur zieht den Zustand der Welt (Zufall) -> mögliche Zustände sind Linien und führen zu unterschiedlichen Knoten -> aus jeder Knote kommen Linien die jeweils eine Handlungsaktion darstellen -> führen zu Vierecke die die mögliche Ergebnisse darstellen
Was charakterisiert eine Entscheidungssituation? Und mit welcher Voraussetzung bekommt sie einen strategischen Charakter?
-Entscheidungssituation: man muss eine Wahl zwischen verschiedene Handlungsaktionen treffen, bei einer Situation von Unsicherheit geprägt
-Entscheidungssituation mit strategischen Charakter: erst durch das Hinzufügen eines Gegenspielers (also es müssen mindestens 2 Spieler in Interaktion stehen).
*Interaktion: jeder Spieler beeinflusst das Spielergebnis des anderen durch eigenes Handeln. Für jeden Spieler, beim Treffen der eigenen Entscheidung, kommt es auch das Handeln des Mitspielers zu antizipieren und sich bestmöglich darauf einzustellen.
Was ist das Gefangenendilemma? Welche strategie ist zu empfehlen für die einzelne Spieler? Welche Erkenntnisse kommen aus der Lösung dieses Dilemma?
-Zwei Bankräuber wurden von der Polizei gefasst
-Ihnen kann aber nur unerlaubter Waffenbesitz nachgewiesen, aber es wird ihnen unterstellt eine Bank ausgeraubt zu haben
-Ihnen werden ihre mögliche Handlungsaktionen in getrennten Räumen erklärt
-2 Handlungsaktionen: Reden oder Schweigen (ficar em silêncio)
-Mögliche Ergebnisse: Strafffreiheit; 3 Jahre Haft; 8 Jahre Haft; 15 Jahre Haft
-Überlegungen von Johann:
-> wenn Jan schweigt, meine beste Antwort ist zu reden (dann bin ich frei)
-> wenn Jan redet, meine beste Antwort ist auch zu reden (ich bekomme nur 8 Jahre Haft, statt 15)
–> beste Reaktion ist immer zu reden -> dominante Strategie (= beste Vorgehensweise eines Spielers unabhängig davon, welche Strategie der andere Spieler wählt)
-Erkenntnis: Mit der dominanten Strategie bei beiden Spielern (Reden; Reden -> (-8; -8)), kommen beide zu einem schlechteren Ergebniss als hätten sie kooperiert (Schweigen; Schweigen -> (-3; -3)). Sie verhalten sich rational weil sie den anderen nicht vertrauen -> obwohl man sich rational verhält (reden), kommt man zu einem schlechteren Ergebnis als wenn man kooperiert. Dieses Dilemma zeigt, dass Kooperation schwer fällt, aber bringt für alle Seite Vorteile. Also, rationales Verhalten zweier Personen führt insgesamt zu einem schlechteren Ergebnis.
In der Spieltheorie, was versteht man unter dem Nash-Gleichgewicht? Welches Beispiel der Energiewirtschaft kann benutzt werden um das zu verstehen?
Ein Nash-Gleichgewicht liegt vor, wenn von jedem der Spieler die jeweils beste Strategie unabhängig voneinander ein einem Szenario treffen.
Beispiel Zukunftsenergie: Ein Unternehmen wählt zwischen einer Investition in konventionelle oder in erneuerbare Energieträger und der Staat entscheidet zwischen der Förderung dieser beiden Energieträger
-Unternehmen: Wenn der Staat konventionelle Energie fördert, ist auch für das Unternehmen besser, in konventionelle Energie zu investieren. Wenn der Staat erneuerbare Energie fördert, ist für das Unternehmen auch optimal in erneuerbaren Energien zu investieren
-Staat: Wenn das Unternehmen an konventionellen Energien investiert, ist es auch besser für den Staat die konventionalle Energie zu fördern. Sollte das Unternehmen jedoch in erneuerbare Energieträger investieren, dann ist es für den Staat optimal, auch erneuerbare Energieträger zu fördern. –> Ein Nash-Gleichgewicht liegt nun dort vor, wo die beiden Beste-Antwort-Korrespondenzen miteinander übereinstimmen. In unserem Beispiel haben wir zwei Nash-Gleichgewichte identifiziert, nämlich (konventionell, konventionell) und (erneuerbar, erneuerbar).
Welches Anwendungsbeispiel des Gefangendilemma gibt es inder ökonomischen Theorie? Was ist das rationale Verhalten dabei?
-Bereitstellung von öffentlichen Gütern (werden von mehreren Personen gleichzeitig genutzt, ohne dass jemand davon ausgeschlossen werden kann - Nichtausschliessbarkeit -, und die Nutzung von Konsument i beeinträchtigt nicht die Nutzung durch den Konsumenten j - Nichtrivalität -, und kann auch ohne eigenen Zahlung genutzt werden)
-Rationales Verhalten: nicht beitragen (Free Rider)
-Im Beispiel Errichtung eines öffentlichen Parks (120 Euro) wird gezeigt, dass wenn beide Spieler die dominante Strategie wählen, wird den Park nicht gebaut
->dieses Ergebnis ist unvermeidlich, solange die Spieler die Möglichkeit nicht haben, bindende Verträge abzuschliessen.
*Eine solche Kooperation wird aber wesentlich schwieriger, wenn die individuelle Zahlungsbereitschaft der einzelnen Spieler nicht bekannt ist, wenn sie zwischen den Spielern unterschiedlich ist, oder es womöglich auch viel mehr als zwei Beteiligte gibt.
Worum geht es im Allmende-Spiel (jogo dos bens comuns)? Welche Strategien gibt es dabei und was bedeuten sie in diesem Fall? Welcher Anreiz haben die Spieler im Gleichgewicht? Wozu führt das? Wie nennt man diese Folge?
Spieltheorie um Problem der Übernutzung von natürlicher Ressourcen zu analysieren (Rohstoffe, Fischgründe…).
2 Strategien: “Kooperation” (= Spieler nehmen Rücksicht und nur so viel entnehmen, wie sie unbedingt benötigen) und “oppotunistisches Verhalten” (= für sich die maximal mögliche Menge der Ressourcen zu sichern).
Die Spieler haben den Anreiz, die opportunistische Strategie zu wählen -> führt dazu, dass sie die Ressourcen nicht nachhaltig nutzen können und sich somit selber schaden. -> Tragik der Allmende
*Lösungsfindung (Nobel-Gewinnerin): für eine nachhaltige Bewirtschaftung von lokalen Allmenderessourcen ist in vielen Fällen eine institutionalisiert lokale Kooperation der Betroffenen (mit staatlicher Kontrolle und Privatisierung)