Kapitel 3 Biomechanik Flashcards
Was bedeutet Biomechanik?
Befasst sich mit den Funktionen und Strukturen des Bewegungsapparates. Sie nutzt das Wissen aus Anatomie, Biologie, Physik und Mathematik. Sie erforscht die Bewegungsabläufe und das Zusammenspiel von Knochen, Gelenken und Weichteilen (Muskeln, Sehnen und Bänder).
Aufgaben der Musukulatur?
Mobilität (das sind die langen großen Muskeln) und Stabilität (sitzen direkt an der Wirbelsäule, stützen zusamemn mit Bändern und Gelenkkapseln die Wirbelsäule)
Bewegungsqualität und Gelenke?
Bei jeder Bewegung wird das Gelenk von allen Seiten muskulär geführt und gesichert. Die Bewegung, die ein Gelenk ausführen kann, ist abhängig von seiner Form, der Anordnung und Straffheit der Bänder und der Ziehrichtung des Muskels.
PAM Rhythmus?
Der ganzeKörper, auch Organe bis hin zum Huf strecken sich und ziehen sich zusammen. Zusammen mit anderen körpereigenen Rhythmen hält er alle Körperstrukturen im Gleichgewicht und die Funktion der Organe intakt. Gibt es eine Blockade am Kopf, an der Wirbelsäule oder am Becken kann dies eine immense Auswirkung auf den PAM haben und dadurch auf das Gleichgewicht des ganzen Organismus.
Probleme am Kiefergelenk?
Es kann sich aufgrund der großen Beweglichkeit an Zahdefekte gut anpassen. Diese kompensatorische Fähigkeit bewirkt jedoch, dass bei länger anhaltenden Störungen eine Bewegungseinschränkung mit Verspannungen der Kiefermuskulatur in diesem Gelenk entsteht.
Probleme am Kiefergelenk aus reiterlicher Sicht?
das Pferd legt sich auf das Gebiss, es verkriecht sich hinter der Senkrechten, es verkantet und nimmt keine Zügelhilfe mehr an. De Losgelassenheit ist natürlich verschwunden.
Probleme mit dem Kiefergelenk in Verbindung mit der Hinterhand?
Hakt es im Kiefergelenk ist auch die Hinterhandaktivität eingeschränkt, das Pferd ist nicht mehr in der Lage Last aufzunehmen, Hankenbeugung wird unmöglich, der Schwung wird nicht mehr korrekt über die WS übertragen. Zungenbein und Kopf-Arm Muskeln bekommen ebenso mehr Spannung - das Vorführen der Vorhand wird erschwert.
Zungenprobleme, Headshaking und Zähneknirschen? Woher kommt die Ursache?
Diese kann aus einem verspannten Kiefergelenk kommen, allerdings überträgt sich eine Spannung in der Hüfte auch auf das Kiefergelenk.
Das Zungenbein
Befindet sich in der Mitte zwischen den beiden Unterkieferknochen, hat eine Bandverbindung zum Schädel und wird von mehreren Muskeln gehalten. Es hat muskuläre und fasziale Verbindung zum Kehlkopf, zum Kopf (Hörkanal) zur oberen HWS, zum Brustbein und zum Schultergelenk. Die langen und kurzen Zungenmuskeln sind zum Schlucken da und für das Gelichgewicht. Stgörungen in den oben beschriebenen Bereichen sind muskulärer Natur und können vielfältige Probleme bereiten.
Störungen am Zungenbein (muskulärer Natur): Koppen
Koppen: Brunstbein-Zungenbein Muskeln werden übermässig belastet. Blockaden am ersten und zweiten Halswirbel, Schluckstörungen und Reizhusten. Erhöhter Tonus und Volumen am Brustbein-Unterkiefermuskel erkennbar. Das Pferd kann in Folge Probleme mit der Atmung bekommen, Bewegung des Brustbeins wird behindert, ist aber gleichzeitig wichtig für die Atmung.
Störungen am Zungenbein (muskulärer Natur): Emotionaler Stress
Führt zur Verspannung der Kiefermuskulatur und Fehlstellung des Kiefer- und Zungenbeingelenks. Diese Dysfunktion und daraus folgende Schmerzen führen zu Problemen in anderen Bereichen des Körpers. Der Grund dafür ist, dass die Gelenke in Verbindung zueinander stehen und eine Fehlstellung eines Gelenks andere Gelenke negativ beeinflusst.
Unterteilung der Wirbelsäule?
7 Halswirbel 18 Brustwirbel 6 Lendenwirbel 5 Kreuzwirbel 15 bis 21 Schweifwirbel
Augaben der Wirbelsäule
Stamm für den Körper, Schutz des Rückenmarks, Verteilung der Aufgaben zwischen Nerv und Aufgabengebieten, Kraftübertragung von hinten nach vorne.
Was verrät die Länge der Dornfortsätze am Widerrist?
Die Länge ist ein wichtiger Bestandteil für das kraftlose Tragen des Kopfes und Halses durch das Nackenband.
Wieso sind die Richtungsunterschiede der Dornfortsätze wichtig?
Die unterschiedliche Neigung hat erhebliche Vorteile für die Tragfähigkeit des Rückens. Dornfortsätze am Widerrist sind nach hinten geneigt, am 14. und 15. BW werden sie kürzer und richten sich auf, stehen in dem Bereich vertikal. Ab dem 16. BW neigen sich die Dornfortsätze nach vorne und werden bis zum dritten Lendenwirbelfortsatz länger. Die letzten drei sind wieder kürzer.
Erkläre die Besonderheit des dritten Lendenwirbel?
Dieser hat den längsten Dornfortsatz in der hinteren Brust- und Lendenwirbelsäule. Durch diese Länge steht er oft höher und zeigt sich dominant gegenüber den anderen Dornfortsätzen. Dies führt dazu, dass dieser Wirbel oft als blockierter Wirbel diagnostiziert wird, was nicht unbedingt der Fall sein muss.
Die Krümmung der Wirbelsäule in drei Schritten
- Eine Aufwölbung zwischen Kopf und dritten Halswirbel
- Ein Wegdrücken vom vierten HW bis zehten BW, siebter HW ist tiefster Punkt
- Aufwölbung vom elten BW bis zum Steißbein.
Das Nackenband, Verlauf und Funktion
Bildet die Oberlinie u Grundlage für den Mähnenkamm. Sehr kräftiges und elastisches Band vom Hinterhauptbein bis zum Widerrist, bis zum Kreuzbein wird es dünner und weniger elastisch. Im Halsbereich gehört noch die Nackenplatte dazu, somit kann das Band passiv, aber sehr effektiv den Hals und Kopf des Pferdes tragen und aufrecht erhalten ohne viel Muskelkraft zu nutzen.
Die Tragfähigkeit des Pferdes?
Sinkt der Kopf ab, zieht das Nackenband den Widerrist, die Dornfortsätze richten sich auf. Für die restliche Wirbelsäule sind die Lenden-Becken-Muskeln und Bauchmuskeln verantwortlich. Spannen sie sich auf, richtet sich das Becken auf, das Oberdornfortsatzband bekommt Zug von hinten und der Rücken wölbt sich auf. Das macht auch die unterschiedliche Ausrichtung der Dornfortsätze klar.
Was passiert, wenn das Pferd den Kopf hebt?
Die Dornfortsätze am Widerrist verlieren den Zug vom Nackenband und kippen wieder nach hinten und der Rücken senkt sich. Im Beckenbereich passiert genau dassselbe. Durch das Hochheben des Kopfes verlieren die Bauchmuskeln an Spannung und das Becken kippt ab. Die Hitnergliedmaßen können nicht mehr untertreten und ie hintere Brust- und Lendenwirbelsäule hängt durch.
Vom passiven zum aktiven Tragen?
Remontestellung und vorwärts-abwärts fördert den passiven Tragemechanismus. Dieses passive Tragen soll mit der Zeit in ein aktives Tragen übergehen. Der Bewegungsapparat soll gekräftigt werden, so dass das Tragen über die Muskeln erfolgen kann. Nur wenn die Muskeln stark genug sind, ist das Pferd in der Lage eine aufrechte Haltung anzunehmen und den Schwerpunkt weiter nach hinten zu verlagern. Vorhandene Muskelkraft und Arbeitsbelastung müssen immer Hand in hand gehen.
Was wölbt den Rücken auf?
Mehrere Faktoren beeinflussen das Gesamtsystem. Aber um es einfach zu machen: Die Kontraktino der Bauchmuskeln zusammen mit dem Lendenmuskel wölbt den Rücken auf und die Kontraktion der Rückenmuskeln und einzelner Gesäßmuskeln drückt den Rücken weg.
Welche Gelenke der Wirbelsäule führen keine dreidimensionale Bewegung aus?
Die Gelenkverbindung zwischen Atlas und Axis
Was passiert bei Kyhpose und Lordose?
In welche Richtung die Wirbel bei einer Seitenneigung drehen, ist von der Stellung/ Krümmung der Wirbelsäule abhängig. Steht sie in einer Aufwölbung (Kyphose) wie beim Vorwärts-abwärts-Reiten, wird der Wirbel in dieselbe Richtung wie die Seitenneigung gedreht. Dabei wird der Kontakt zu den Gelenkflächen geringer, das begünstigt die Beweglichkeit. Diese Bewegung wird wieder von Bändern und Muskeln gebremst, die Wirbelsäule ist in dieser Position stabiler. Steht die Wirbelsäule aber bedingt durch das Kopfheben in einer weggedrückten Position (Lordose) und möchte sie eine Längsbiegung nach rechts reiten, drehen die Wirbel in die entgegengesetzte Richtung, also nach links. Diese Bewegung wird durch die Dornfortsätze gestoppt.