Kapitel 2: Grundbegriffe Flashcards
1
Q
Drei Definitionsarten in den Sozialwissenschaften
A
- Nominaldefinition
- Realdefinition
- Operational Definition
2
Q
Nominaldefinition
A
- Reine Bedeutungsübertragung
- Kurze und handliche Bezeichnung für komplexen Begriff
- Gleichsetzen eines Ausdrucks A1 mit Ausdruck A2
- Besteht aus zwei Bestandteilen: Definiens und Definiendum
3
Q
Definiendum
A
- Ausdruck für den Definition erstellt werden soll
4
Q
Definiens
A
- Ausdruck, der das Definiendum bestimmt
5
Q
Definitorische Zirkel
A
- Definitionen in denen die zu definierenden Begriffe selbst zur Definition werden
6
Q
Funktion von Nominaldefinitionen
A
- Vermeiden längerer Formulierungen durch kurzen Begriff
- Platz sparen in Publikationen
- Beschleunigung der Kommunikation zwischen Wissenschaftlern
7
Q
Realdefinitionen
A
- Behauptung über die Beschaffenheit bzw. das Wesen eines Sachverhalts
- Können richtig oder falsch sein
8
Q
Nachteil Realdefinitionen
A
- Keine objektiven Kriterien ob durch vorgeschlagene Realdefinition Wesen eines Sachverhalts angemessen erfasst wird
-> Ungeeignet für wissenschaftliche Arbeiten
9
Q
Operationale Definition
A
- Schafft Verbindung zwischen Begriffen und Realität
- Legt fest wie theoretischer Begriff mit Indikatoren zu verknüpfen ist, die sich empirisch beobachten lassen
10
Q
Operationalisierung
A
- Übersetzung eines theoretischen Begriffs in empirische Indikatoren
11
Q
Variable
A
- Sozialwissenschaftliches Merkmal mit mindestens zwei Ausprägungen
12
Q
Konstante
A
- Sozialwissenschaftliches Merkmal mit nur einer Ausprägung
13
Q
Manifeste Variable
A
- Merkmale die direkt beobachtbar sind
- Beispiel: Geschlecht, Größe, Haarfarbe
14
Q
Latente Variable
A
- Merkmale die sich der direkten Beobachtung entziehen
- Müssen für empirische Untersuchungen erst beobachtbar gemacht werden (=Operationalisierung)
- Beispiel: Intelligenz, Einstellungen, soziales Vertrauen
15
Q
aV
A
- Abhängige Variable
- Der Sachverhalt, der erklärt werden soll
16
Q
uV
A
- Unabhängige Variable
- Bezeichnung für das Merkmal, welches einen (vermuteten) Einfluss auf die abhängige Variable ausübt
17
Q
Mikroebene
A
- Individualebene
18
Q
Makroebene
A
- Gesellschaftliche Ebene
19
Q
Mesoebene
A
- Verbände, Parteien, Organisationen
20
Q
Qualitative Methoden
A
- Forschungsziel: Verstehen
- Forschungsprozess: Zirkulär
- Fallzahl: Wenige
- Forschungsdaten: Worte
- Hypothesen: Generierend
- Forschungslogik: Induktion
- Auswertung: Offen
- Generalisierung: Gering
21
Q
Quantitative Methoden
A
- Forschungsziel: Erklären
- Forschungsprozess: Linear
- Fallzahl: Viele
- Forschungsdaten: Zahlen
- Hypothesen: Prüfend
- Forschungslogik: Deduktion
- Auswertung: Statistische Verfahren
- Generalisierung: Hoch
22
Q
Messung
A
- Zuordnung von Zahlen zu Objekten in der empirischen Sozialforschung
23
Q
Hypothese
A
- Plausible Vermutungen über den Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen
24
Q
Induktion
A
- Von Einzelfällen wird auf allgemeine Regel geschlossen
25
Deduktion
- Schlussfolgerung vom Allgemeinen auf das Besondere
26
Gemeinsamkeiten Qualitativer und Quantitativer Forschung
- Arbeiten mit empirischen Informationen
- Ziel: Erkenntnisse über gesellschaftliche Strukturen und Handlungen zu erlangen, die über konkreten Einzelfall hinausweisen
- Intersubjektive Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse
- Kritische Reflexion der Ergebnisse
27
Mixed Methods
- Kombination qualitativer und quantitativer Methoden zur Beantwortung einer Forschungsfrage
28
Explanandum
- Das zu erklärende Phänomen
- Erklärung des Explanandums erfolgt über allgemeine Gesetze
29
Explanans
- Gesetze und Randbedingungen
30
D-N-Erklärung
- Besteht aus zwei Arten von Sätzen:
1. Allgemeine Sätze (Gesetze: Beziehung ist an allen Orten und Zeiten gültig)
2. Besondere Sätze: Randbedingungen (konkrete räumlich-zeitliche Situation)
31
Vier Voraussetzungen für angemessen Erklärung (nach Hempel&Oppenheim)
1. Logisch korrekte Ableitung des Explanandums aus dem Explanans
2. Explanans muss Gesetz enthalten
3. Wahrheit des Explanans
4. Explanans muss empirischen Gehalt besitzen
32
Induktiv-Statistisches-Modell
- Verwendung eines probabilistischen Gesetzes
- Keine deduktive Ableitung des Explanandums
- Vorhersage mit annähernder oder mit großer Wahrscheinlichkeit
33
Wissenschaftstheorie
- Beschäftigt sich mit der Logik des Forschers
- Gibt allgemeine Prinzipien vor zur:
1. Formulierung der inhaltlichen Theorie
2. Aussehen der methodischen Vorgehensweise
34
Quantitative Sozialforschung orientiert sich am...
- Kritischen Rationalismus (Karl Popper)
35
Beispiele für Wissenschaftstheorien
- Induktivismus
- Positivismus
- Konstruktivismus
36
Zwei Prinzipien des kritischen Rationalismus
- Falsifikationsprinzip
- Basissatzproblem
37
Falsifikationsprinzip
- Widerlegung von Aussagen
- Endgültige Verifikation von Aussagen ist nicht möglich
38
Basissatzprinzip
- Aussage kann nicht direkt durch Beobachtungen überprüft werden, sondern nur Anhand einer Aussage über eine Beobachtung
- Beobachtungsaussage kann fehlerhaft sein