Kapitel 2 - Das St. Galler Entrepreneurship-Modell Flashcards

Das St. Galler Entrepreneurship-Modell

1
Q

In Anlehnung an die systemtheoretischen Grundvorstellungen wird ein Unternehmen als komplexes System verstanden. Was versteht man unter einem komplexen System?

A

System: geordnete Ganzheit von Elementen

Ein System kann als komplex bezeichnet werden: wenn die Interaktion zw. den einzelnen Systemelementen in vielfältiger Weise geschehen kann und diese Elemente in einer spezifischen dynamischen Beziehung zueinander stehen

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2
Q

Bitte nennen Sie 3 wesentliche Merkmale von komplexen Systemen!

A
  • Abgrenzung des Unternehmens zu seiner Umwelt (Systemgrenzen oder auch Identitätsgrenzen).

Unternehmen ist eine Einheit / Ganzheit an Systemelementen, die von ihrer Umwelt abgrenzbar ist, z.B institutionelle Grenzen anhand von Mitgliedschaft oder aber auch Identitätsgrenzen.

- Systemelemente:

Ein System besteht aus verschiedenen Komponenten, den sog. Systemelementen. Diese Komponenten wirken wechselseitig zusammen, sodass eine gewisse Komplexität ergibt. Unterscheidung zwischen materiellen und immateriellen Elementen

​- materielle / objekthafte Elemente (Bauten, Immobilien, Fuhrpark, Maschinen, Infrastrukturen, Produkte, Belegschaft, usw.)

  • immaterielle Elemente (Beziehungen, Teams, Abteilungen, Strategien, Sparten, Handlungsprinzipien usw.)

- Komplexität: dynamische Systeme, deren Wechselwirkung und Veränderungen nur schwer vorhersehbar sind. Eigenverhalten und Rückkopplungen triggern einen ständigen Entwicklungsprozess. Ergebnisse können meist nicht auf das Verhalten einzelner Elemente zurückgeführt werden (emergente Ergebnisse)

komplexe Systreme = dynamische Systeme Komplexität ergibt sich dadurch, dass die Wechselwirkungen, deren Veraenderung und die Beziehungen zw. den einzelnen Systemelementen nicht ohne weiteres überschaubar sind. Die Beziehungen und Interaktionen sind nur schwer, wenn überhaupt, voraussehbar.

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3
Q

Besonderheiten des Systems Unternehmung

Unternehmen sind:

A

- wirtschaftliche Systeme: die Aufwendungen müssen durch die erzielten Erträge abgedeckt sein

- zweckorientiert

Hat die Aufgabe, Nutzen zu stiften (Benefit/Wert zu erzeugen). Dies geschieht, indem sie Funktionen für andere Systeme ausführen

- multifunktional

Hat die Aufgabe, die Anliegen mehrerer verschiedener Anspruchsgruppen gleichzeitig zufrieden zu stellen

- dem ökonomischen Wettbewerb ausgesetzt

die Aufgaben effektiver (mit einer überlegenen/ bessere Nutzenstiftung/ Benefit für die unterschiedlichen Anspruchsgruppen) und effizienter (kostengünstiger als die Konkurrenten) zu erfüllen

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4
Q

4 Grundkategorien im St. Galler Entrepreneurship-Modell

A

- Entrepreneurship Funktionen = Managementfunktionen (klassiche Fünferkanon)

- Anspruchsgruppen = Stakeholder

Es handelt sich um organisierten+unorganisierten Menschen, Organisationen und Institutionen, die von den Auswirkungen der unternehmerischen Wertschöpfungsaktivitaet betroffen sind (auch die Betroffenheit von negativen Auswirkungen z.B hohen Schadstoffemissionen)

- konzepte strategischer Führung: Ressourcenorientierung, Marktorientierung Wertorientierung

- Geschäftsmodell: Vereinfachte Strategie für ein gewinnorientiertes Unternehmen.

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5
Q

Der unternehmerische Prozess im St. Galler Entrepeneurship-Modell

A

Ausgangspunkt ist ein Unternehmer + Möglichkeit (Projekt)

Identifikation, Evaluierung und Realisierung (Nutzung) von Möglichkeiten zur Erreichung von Wachstum und Entwicklung

Abhängig von Ressourcen, Kontext der Firma und dem Verhalten

(Bild für Details)

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6
Q

Businessplan

A

ist das geeignetste Mittel, um Investoren von der eigenen Produkt- bzw. Dienstleistungsidee und dem Vorhandensein eines kompetenten Teams zu überzeugen –> hier spielen die angestrebten Unternehmesziele sowie die Mittel und Wege zu deren Realisierung eine wichtige Rolle

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7
Q

11 wesentliche Bestandteile eines Businessplan

A

Zusammenfassung

Businessplan in Kurzform (wesentliche Aussagen)

Unternehmen

  • geschichtlicher Hintergrund
  • Situation heute
  • weitere Hintergrundinformationen

Produkte / Dienstleistungen

  • Marktleistung
  • Forschung und Entwicklung
  • Produktlebenzyklus
  • Produkteschutz
  • Abnehmer, Mittler

Märkte / Kunden

  • Marktübersicht
  • eigene Marktstellung
  • Marktbeurteilung / Marktforschung

Konkurrenz

  • wichtigste Konkurrenten
  • potenzielle Konkurrenten
  • Konkurrenzprodukte
  • Strategien der Konkurrenz

Marketing / Umsetzung am Markt

  • Marktsegmentierung
  • Markteinführungsstrategie
  • Preispolitik
  • Verkauf / Vertrieb
  • Werbung / PR
  • Standort
  • Umsatzziel

**Standort / Logistik **

  • Standort / Domizil
  • Logistik / Administration

Produktion / Beschaffung

  • Produktionsmittel
  • Technologie
  • Kapazitäten / Engpässe
  • Lieferanten
  • Rohmaterialmärkte

Management / Organisation

  • Unternehmerteam
  • Lebensläufe / Arbeitszeugnisse
  • Aus- / Weiterbildung
  • Verwaltungsrat
  • Berater

Risikoanalyse

  • Interne Risiken
  • Externe Risiken
  • Absicherung

Finanzen

  • kurzfristige Finanzplanung
  • langfristige Finanzplanung
  • Finanzierungskonzept - Steuern
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8
Q

ein Businessplan sollte unbedingt folgende Eigenschaften erfüllen:

A
  • Empfängerorientierung
  • klare Strukturierung
  • Nachvollziehbarkeit
  • Messbarkeit
  • überzeugende Darstellung
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9
Q

Beschreiben Sie die Funktion und die Vor- und Nachteile der Modellierung

A
  • Komplexitätsreduktion, gewollte Vereinfachung
  • Herstellung eines Ordnungsrahmens
  • Aufmerksamkeitssteuerung durch Hervorheben des Wichtigen
  • Strukturierung der organisatorischen Kommunikation

Aber: idR keine direkte Handlungsempfehlung oder Patentrezept

Risiko der trügerischen Sicherheit

Modelle sind stets kritisch zu hinterfragen

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