Kapitel 1 - Strategieverständnis Flashcards

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Q

Was versteht man unter strategischem Management?

A

Strategisches Management ist eine Disziplin, die die Entwicklung eines Unternehmens als soziotechnisches System, das in eine Umwelt mit verschiedenen Anspruchsgruppen eingebettet ist, gestaltet. Eine Disziplin, die in die Entwicklung des Unternehmens eingreift um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmen zu verbessern. Hier spielt die Effizienz und Effektivität des Unternehmens eine große Rolle. Unter Effizienz versteht man, dass das Unternehmen die Dinge richtig tut. Im Rahmen der Effektivität geht es darum die richtigen Dinge zu tun. (eine Ausgewogenheit zwischen Marktbedürfnis und Ressourcen/Fähigkeiten des Unternehmens finden, um nachhaltigen Mehrwert für Unternehmen und Kunden zu schaffen)

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Q

Was versteht man unter Corporate Strategy und Business Strategy?

A

Corporate Strategy = strategisches Management die auf der Ebene von Unternehmensverbunden oder Konzernen verwendet wird. Strategisches Management ist vor allem notwendig wenn es aus mehreren Geschäftseinheiten besteht, verschiedene Geschäftsfelder bearbeitet und eine Konfiguration und Koordination des Ganzen erforderlich ist.

Von Wettbewerbsstrategie oder Business Strategy spricht man wenn konkrete Betätigungsfelder im Sinne von Produkten und Märkten gemeint sind, was für die meisten Unternehmen der Fall ist.

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Q

Verschiedene Formen von Strategie, Mintzberg 1986

A

- intended strategy In einer mehr oder weniger formalen Prozess wird dabei eine Absicht formuliert wie, das Unternehmen in seiner Umwelt positioniert werden sollen und welche Schritte dazu notwendig sind

- unrealized strategy Strategien oder zumindest Teile von einer Unternehmensstrategie, die nicht umgesetzt werden

- deliberate strategy Die in den Köpfen der mitarbeitenden und Unternehmenspartnerschaften bewussten Strategien

- emergent strategy die beabsichtige und sich herausbildende Strategie

- realized strategy die realisierte Strategie als ein Resultat aus den vier zuvor besprochenen Möglichkeiten

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Q

Erläutern Sie: Strategie Verständnis in der Historie

A

- Der Begriff kann auf die Griechen zurückgeführt werden, wo eher die Kunst der Heerführung bezeichnet. Stratos steht für das Heer, Argos für den Führer.

- 19. Jahrhundert –> Carl von Clausewitz hat den Begriff als “Gebrauch des Gefechts zum Zweck des Krieges” uminterpretiert und erste Parallelen zw. Militär & Wirtschaft gezogen

- in der 60er- und 70er- Jahren wird zu einer eigenständigen Disziplin in der BWL

- 1959 Penrose –> “Theory of the Growth of the Firm”: die Einzigartigkeit eines Unternehmens sind durch die Qualität der Ressourcen, über die es verfügt, zu erklären

- Chandler –> “Structure follows Strategy”: die Organisationsstruktur ändert wenn die Strategie geändert wird Strategie: “the determination of the basic long-term goals and objectives of an enterprise, and the adoption of courses of action and the allocation of resources necessary for carrying out these goals.

- 1965 Ansoff –> “Corporate Strategy” ein ausgefeiltes Phasenmodell wurde zum Wegbereiter der weit verbreiteten strategischen Planung

- 1987 Mintzberg –> “5 Bedeutungsinhalte von Strategie”

  1. Plan: Absicht, in einer bestimmten Weise zu handeln
  2. Ploy: Manöver zwecks Bezwingung eines Gegners
  3. Pattern: widerspruchsfreies Verhaltensmuster
  4. Position: Positionierung einer Organisation in ihrer Umwelt
  5. Perspectives: Sichtweise und Interpretation der Welt
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Q

Die 10 Schulen nach Mintzberg in seinem Buch “Strategy Safari”

A
  1. die Designschule –> Strategieentwklung als konzeptioneller Prozess
  2. die Planungsschule –> formaler Prozess
  3. die Positionierungsschule –> analytischer Prozess
  4. die Unternehmerschule –> visionärer Prozess
  5. die kognitive Schule –> mentaler Prozess
  6. die Lernschuhe –> sich herausbildender Prozess
  7. die Machtschule –> Verhandlungsprozess
  8. die Kulturschule –> kollektiver Prozess
  9. die Umweltschule –> reaktiver Prozess
  10. die Konfigurationsschule –> Transformationsprozess

Die ersten drei Schulen sind präskriptiver Natur. Es geht bei diesen Schulen um die Art und Weise, wie eine Strategie formuliert werden sollte. Die Strategie wird dabei aus einer Konzeption verstanden.

Die Schulen 4-9 sind nach Mintzberg (1999) beschreibender Natur. Dabei wird der Versuch unternommen, aufzuzeigen, wo und wie Strategien entstehen.

In der Konfigurationsschule werden im Anschluss die verschiedenen Denkrichtungen integriert. Strategisches Management gibt einem Unternehmen eine Richtung, respektive ein oder mehrere Ziele vor, die es erreichen möchte.

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5
Q

Strategieverständnis in Unternehmen: Drei Einwände gegen strategisches Management von Klein- und Mittelunternehmen

A
  • Sie haben Angst, dass mit strategischen Maßnahmen und Instrumenten die hochgepriesene Flexibilität der KMU eingeschränkt werde und das Unternehmen somit an Wettbewerbsfähigkeit verliere
  • es gibt nicht genügend Zeit, um Strategiefindungsprozesse durchzuführen. Die dafür verwendete Zeit werde sinnvoller in operative Tätigkeiten in Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten oder in die Verkaufsaktivitäten investiert, da Erfolg und Cashflow vom täglichen operativen Einsatz an der Front abhängig sein
  • es wird befürchtet, dass es sich bei strategischem Management um einen reinen Papierkrieg handle
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Q

Strategieverständnis in Unternehmen: Was versteht man unter Strategischem Management in Anlehnung an Müller-Stewens/Lechner 2001

A

Eine spezifische Denkweise die sich mit der Entwicklung des Unternehmens auseinandersetzt. Strategisches Management basiert auf der Vorstellung der geplanten Evolution, beschäftigt sich in diesem Kontext mit Theorien und theoriegeprägten Praktiken, öffnet sich dadurch der Rationalisierung, vollzieht sich in Form eines kollektiven Lernprozesses und greift all die Themen auf, die es hinsichtlich der Entwicklung von Unternehmen als wichtig erachtet.

Eine große Herausforderung liegt in die Nichtprognostizierbarkeit Zeit vieler unternehmensrelevante Einflussfaktoren. Neue Technologien, veränderte Kundenanforderungen, Promotion von Konkurrenten oder Veränderungen staatlicher Rahmenbedingungen sind beispielsweise Einflüsse, welche die langfristige Planung erschweren. Die Ausdehnung der strategischen Planung in alle Details darf nicht Sinn und Zweck des strategischen Managements sein. Der Unternehmer muss vielmehr darum besorgt sein, dass ein strategisch orientiertes Denken und Handeln das Unternehmen durchdringt.

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7
Q

Strategieverständnis von Unternehmen: Die zehn Thesen über den verbesserten Umgang mit dem strategischen Management von Hamel 1996 fassen die Vielfältigkeit der Aspekte im Sinne von Handlungsempfehlungen zusammen:

A
  • strategische Planung ist oft nicht strategisch (kalendergetriebene Programmierung, die sich an Stabilität orientiert)
  • Der Entwurf von Strategien sollte subversiv sein: nur wenn an bestehenden Grundannahmen gerüttelt wird, können evolutionäre Veränderungen erreicht werden
  • Der Engpass ist meist am Hals der Flasche
  • Revolutionäre existieren in jedem Unternehmen, werden aber oft nicht gehört
  • Wandel ist nicht das Problem - Beteiligung ist es
  • Strategien entwerfen sollte demokratisch erfolgen (Intelligenz des gesamten Unternehmens nutzen)
  • jeder kann ein Strategieaktivist sein
  • eine Vielfalt an Perspektiven ist “Gold” wert
  • Top-Down und Bottom-Up sind keine Alternativen
  • Man kann das Ende nicht vom Anfang her sehen
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8
Q

Was muss man bei strategischem Management beachten?

A
  • nicht alle Instrumente müssen eingesetzt werden respektive können. In der Praxis wird oftmals eine kleine Zahl von innen verwendet
  • diese bieten nur einen Rahmen, den es während der konkreten Analyse mit Inhalt auf das konkrete Unternehmen oder das Geschäftsfeld anzuwenden gilt
  • es gilt die Ergebnisse der Instrumente zu interpretieren, was ein weiteres Indiz dafür ist, dass strategisches Management keine mechanistische Disziplin ist. Die Kreativität ist also während und am Schluss des Einsatzes von Instrumenten notwendig, um Erfolg zu haben
  • Es geht um das Zusammenfügen des Resourcebased-View und Marketbased-View bei gleichzeitiger Wertgenerierung für Kunden und Unternehmen. Effektive Strategien stellen das richtige Verhältnis her.
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