K3 Informationsmodellierung Flashcards

1
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

DB-Entwurf und Modellierung

A

Ziel: Modellierung einer Miniwelt (Entwurf von DB-Schemata)

  • modellhafte Abbildung eines anwendungsorientierten Ausschnitts der realen Welt (Miniwelt)
  • Nachbildung von Vorgängen durch Transaktionen

Nebenbedingungen:

  • genaue Abbildung
  • hoher Grad an Aktualität
  • Verständlichkeit, Natürlichkeit, Einfachheit, …

Zwischenziel:

  • Erhebung der Information in der Systemanalyse (Informationsbedarf!)
  • Informationsmodell (allgem. Systemmodell)

Bestandteile:

  • Objekte: Entities
  • Beziehungen: Relationships

Informationsmodell

  • Darstellungselemente & Regeln
  • eine Art formale Sprache, um Informationen zu beschreiben

Informationen über Objekte und Beziehungen nur, wenn:

  • unterscheidbar und identifizierbar
  • relevant
  • selektiv beschreibbar
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2
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Einführung

A

Entity-Relationship-Modell

Modellierungskonzepte

  • Entity-Mengen (Objektmengen)
  • Wertebereiche, Attribute
  • Primärschlüssel
  • Relationship-Mengen (Beziehungsmengen)

Klassifikation der Beziehungstypen

  • benutzerdefinierte Beziehungen
  • Abbildungstyp
    ◼ 1 : 1
    ◼ n : 1
    ◼ n : m

Ziel:

  • Festlegung von semantischen Aspekten
  • explizite Definition von strukturellen Integritätsbedingungen

Beachte: Das ERM modelliert die Typ-, nicht die Instanzenebene; es macht also Aussagen über Entity- und Relationship-Mengen, nicht jedoch über einzelne ihrer Elemente (Ausprägungen). Die Modellierungskonzepte des ERM sind häufig zu ungenau oder unvollständig. Sie müssen deshalb ergänzt werden durch Integritätsbedingungen (Constraints).

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3
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Entities

A
  • wohlunterscheidbare Dinge der Miniwelt (Diskurswelt)
  • „A thing that has real or individual existence in reality or in mind“ (Webster)
  • besitzen Eigenschaften, deren konkrete Ausprägungen als Werte bezeichnet werden

Entity-Mengen (Entity-Sets)

  • Zusammenfassung von „ähnlichen“ oder „vergleichbaren“ Entities
  • haben gemeinsame Eigenschaften
  • Beispiele:
    ◼ Abteilungen, Angestellte, Projekte, …
    ◼ Bücher, Autoren, Leser, …
    ◼ Studenten, Professoren, Vorlesungen, …
    ◼ Kunden, Vertreter, Wein, Behälter, …
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4
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Wertebereiche und Attribute

A
  • Die möglichen oder „zulässigen“ Werte für eine Eigenschaft nennen wir Wertebereich (oder Domain)
  • Die (bei allen Entities einer Entity-Menge auftretenden) Eigenschaften werden als Attribute bezeichnet
  • Ein Attribut ordnet jedem Entity einer Entity-Menge einen Wert aus einem bestimmten Wertebereich (dem des Attributs) zu

◼ jedem Attribut ist geeigneter Wertebereich zugeordnet
◼ Name der Entity-Menge sowie zugehörige Attribute sind zeitinvariant
◼ Entity-Menge und ihre Entities sind zeitveränderlich

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5
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Erhöhung der Modellierungsgenauigkeit

A

Erhöhung der Modellierungsgenauigkeit durch:

  • einwertige Attribute
  • mehrwertige Attribute (Doppelovale)
  • zusammengesetzte Attribute (hierarchisch angeordnete Ovale)
  • Verschachtelungen sind möglich
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6
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Wie wird ein Entity identifiziert?

A
  • Entities müssen „wohlunterscheidbar“ sein
  • Information über ein Entity ausschließlich durch (Attribut-)Werte

Identifikation eines Entities durch Attribut (oder Kombination von Attributen)

  • (1:1) - Beziehung
  • ggf. künstlich erzwungen (lfd. Nr.)

{A1, A2, …, Am} = A sei Menge der (einwertigen) Attribute zur Entity-Menge E

  • K ⊆ A heißt Schlüsselkandidat von E
    K irreduzibel (minimal)
    und ei, ej ∈ E: ei ≠ ejK(ei) ≠ K(ej)
  • mehrere Schlüsselkandidaten (SK) möglich → Primärschlüssel auswählen
  • Beispiel: Entity-Menge Student mit Attributen Matnr, SVNr, Name, Gebdat, FBNr
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7
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Entity-Deklaration oder Entity-Typ

A

Entity-Deklaration oder Entity-Typ

  • legt zeitinvariante Aspekte fest
  • Entity-Typ E = (X, K)
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8
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Definition Entity-Typ

A

Ein Entity-Typ hat die Form E = (X, K) mit einem Namen E, einem Format X und einem Primärschlüssel K, der aus (einwertigen) Elementen von X besteht. Die Elemente eines Formats X werden dabei wie folgt beschrieben:

  • Einwertige Attribute : A
  • Mehrwertige Attribute: {A}
  • Zusammengesetzte Attribute: A (B1, …, Bk)
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9
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Definition Wertebereich/Domain

A

E = (X, K) sei ein Entity-Typ und attr(E) die Menge aller in X vorkommenden Attributnamen. Jedem A ∈ attr(E), das nicht einer Zusammensetzung voransteht, sei ein Wertebereich W(A) zugeordnet. Für jedes A ∈ attr(E) sei

  • dom(A) := W(A), falls A einwertig;
  • dom(A) := 2W(A) , falls A mehrwertig;
  • dom(A) := W(B1) x … x W(Bk), falls A aus einwertigen B1, …, Bk zusammengesetzt.

Besteht B aus mehrwertigen oder zusammengesetzten Attributen, wird die Definition rekursiv angewendet.

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10
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Definition Entity und Entity-Menge

A

Es sei E = (X, K) ein Entity-Typ mit X = (A1, …, Am).
Ai sei dom(Ai) (1 ≤ i ≤ m) zugeordnet.

  • Ein Entity e ist ein Element des Kartesischen Produkts aller Domains, d.h. e ∈ dom(A1) x … x dom(Am)
  • Eine Entity-Menge Et (zum Zeitpunkt t) ist eine Menge von Entities, welche K erfüllt, d.h.

Et ⊆ dom(A1) x … x dom(Am)

Et wird auch als der Inhalt bzw. der aktuelle Wert (Instanz) des Typs E zur Zeit t bezeichnet.

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11
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Definition Relationship, Relationship-Typ und Relationship-Menge

A
  • Ein Relationship-Typ hat die Form R = (Ent, Y). Dabei ist R der Name des Typs, Ent bezeichnet die Folge der Namen der Entity-Typen, zwischen denen die Beziehung definiert ist, und Y ist eine (möglicherweise leere) Folge von Attributen der Beziehung.
  • Sei Ent = (E1, …, Ek), und für beliebiges, aber festes t sei Eit der Inhalt des Entity-Typs Ei, 1 ≤ i ≤ k. Ferner sei Y = (B1, …, Bn). Eine Relationship r ist ein Element des Kartesischen Produktes aus allen Eit und den Domains der Bj, d.h.

r ∈ Eit x … x Eit x dom(B1) x … x dom(Bn) bzw.
r = (e1, …, ek, b1, …, bn) mit
ei ∈ Eit für 1 ≤ i ≤ k und bj ∈ dom(Bj) für 1 ≤ j ≤ n.

  • Eine Relationship-Menge Rt (zur Zeit t) ist eine Menge von Relationships, d.h.,

Rt ⊆ Eit x … x Eit x dom(B1) x … x dom(Bn).

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12
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Eigenschaften von Relationship-Mengen

A
  • Grad n der Beziehung (degree), gewöhnlich n=2 oder n=3
  • Existenzabhängigkeit
  • Beziehungstyp (connectivity)
  • Kardinalität
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13
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Beispiele Eigenschaften von Relationship-Mengen

Vorlesung

Direkter-Vorgesetzter

A
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14
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Existenzabhängigkeit von Entity-Mengen

A

Existenzabhängigkeit: Relationship begründet Existenz von

Bem.: Bei Mehrfachreferenzen ist eine „erzeugende” von weiteren „referenzierenden” Relationship-Mengen zu unterscheiden.

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15
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: 3-stellige Relationship-Mengen

A
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16
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Klassifikation von Datenabbildungen

A

ZIEL:

  • Festlegung von semantischen Aspekten (hier: Beziehungstyp)
  • explizite Definition von strukturellen Integritätsbedingungen

Unterscheidung von Beziehungstypen

  • Ei - Ej
  • Ei - Ei

Festlegung der Abbildungstypen

  • 1:1 … eindeutige Funktion (injektive Abbildung)
  • n:1 … math. Funktion (funktionale oder invers funktionale Abbildung)
  • n:m … math. Relation (komplexe Abbildung)

Abbildungstypen implizieren nicht, dass für jedes ek ∈ Ei auch tatsächlich ein el ∈ Ej existiert

17
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

ERM: Beispiel Vorlesungsbetrieb

Stellen Sie ein ER-Diagramm für folgende Miniwelt auf:

  • Jeder Professor hält mehrere seiner Vorlesungen und prüft Studenten jeweils über eine dieser Vorlesungen.
  • Mehrere Assistenten arbeiten jeweils für genau einen Professor.
  • Mehrere Studenten hören jeweils eine Reihe von Vorlesungen. Vorlesungen werden jeweils von mehreren Studenten besucht.
  • Der Besuch von Vorlesungen setzt i. allg. die Kenntnis anderer Vorlesungen voraus.
  • Sowohl Professoren als auch Assistenten sind Angestellte.
A
18
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

Erweiterungen des ERM

A

Ziel: Genauere Modellierung von Beziehungen

  • Verfeinerung der Abbildungen von Beziehungen durch Kardinalitätsrestriktionen
  • Generalisierung und Vererbung
  • Aggregationen
  • Einführung von systemkontrollierten Ableitungen (Reasoning)
19
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

Kardinalitätsrestriktionen

A

Verfeinerung der Datenabbildung

  • bisher: grobe strukturelle Festlegung der Beziehungen z. B.: 1:1 bedeutet „höchstens eins zu höchstens eins“
  • Verfeinerung der Semantik eines Beziehungstyps durch Kardinalitätsrestriktionen:
    sei R ⊆ E1 x E2 x … x En;
    Kardinalitätsrestriktion kard(R,Ei) = [min,max]
    bedeutet, dass jedes Element aus Ei in wenigstens min und höchstens max Ausprägungen von R enthalten sein muss (mit 0 ≤ min ≤ max, max ≥ 1)

Grafische Darstellung

  • e1 nimmt an [min1,max1] Beziehungen vom Typ R teil
  • e2 nimmt an [min2,max2] Beziehungen vom Typ R teil
20
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

Generalisierung und Vererbung

A
  • IS-A-Beziehung: Obermenge vs. Untermenge (Abstraktion auf Typebene)
  • Generalisierung (Untermenge → Obermenge):
    Zusammenfassen gleicher Eigenschaften mehrer Entity-Mengen
  • Spezialisierung (Obermenge → Untermenge): Aufteilen einer Entity-Menge in detaillierter beschriebene Teilmengen
  • Vererbung von Attributen, Schlüsseln und Beziehungen
  • Detailliertere Spezialisierungsarten
    ◼ Total oder partiell
    ◼ Disjunkt oder nicht disjunkt
21
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

Aggregationen

A
  • Teil-von-Beziehung: Strukturierung unterschiedlicher Entity-Mengen
  • Objekte der untergeordneten Entity-Menge sind Teile der Objekte der übergeordneten Entity-Menge
  • Mögliche Abbildungstypen:
    ◼ 1:1
    ◼ n:1
  • Häufige Verwendung von Existenzabhängigkeiten
  • Aggregationshierarchien
22
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

Zusammenfassung: DB-Entwurf umfasst

A
  • Informationsbedarfsanalyse
  • konzeptionelles DB-Schema (-> Informationsmodell)
  • logisches DB-Schema (nicht diskutiert)
  • physisches DB-Schema (nicht diskutiert)
23
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

Zusammenfassung: ERM-Charakteristika

A
  • Modellierung bezieht sich auf die Typebene
  • Relevante Zusammenhänge der Miniwelt werden durch Entity- und Relationship-Mengen modelliert; sie werden genauer durch Attribute, Wertebereiche, Primärschlüssel/Schlüsselkandidaten beschrieben
  • Klassifikation von Beziehungstypen dient der Spezifikation von strukturellen Integritätsbedingungen
  • anschauliche Entwurfsdarstellung durch ER-Diagramme
  • relativ karges Informationsmodell
24
Q

GDB K3 Informationsmodellierung

Zusammenfassung: Einführung weiterer Modellierungskonzepte

A
  • Verfeinerung von Beziehungen durch Kardinalitätsrestriktionen
  • Generalisierung und Vererbung
  • Aggregation, implizierte Attribute und Beziehungen
  • Das erweiterte ERM ist sehr mächtig und umfasst viele bekannte Modellierungskonzepte
  • Integritätsbedingungen wurden hier nicht behandelt (->Relationenmodell)