Jugendliche und Berufswahl Flashcards
Welcher Ansatz zur Erklärung der Berufswahl geht davon aus, dass sich der Berufswähler eine berufliche Umwelt sucht, die möglichst zu seinen Persönlichkeitsmuster passt? Welche Persönlichkeitsmuster lassen sich dabei unterscheiden?
Berufswahl als Matching Prozess; Persönlichkeitsmuster: Praktisch-technische Orientierung, intellektuell-forschende Orientierung, künstlerisch-sprachliche Orientierung, soziale Orientierung, unternehmerische Orientierung, konventionelle Orientierung.
Welcher Ansatz zur Erklärung der Berufswahl misst den beruflichen Erfahrungen und Wertehaltungen der Interaktionspartner des Berufswählers große Bedeutung bei? Nennen Sie Beispiele für solche Interaktionspartner, die Berufswähler bei der Berufswahl häufig beeinflussen.
Beim interaktionstheoretischen Ansatz wird angenommen, dass der Interaktionsprozess zwischen Jugendlichen und verschiedenen Akteuren der Arbeit- und Berufswelt einen nachhaltigen Einfluss auf die Berufswahl besitzt. Solche Akteure können Eltern, Freunde, Verwandte, Lehrer, Berufsberater oder potentielle Arbeitgeber sein.
Welcher Ansatz zur Erklärung der Berufswahl sieht die Berufswahl eher als lebenslangen, gesellschaftlichen Zuweisungsprozess?
Der allokationstheoretische Ansatz
Bei welchem Ansatz zur Erklärung der Berufswahl liegt der Fokus auf der phasentypischen Ausprägung von Interessen, Wertehaltung oder Fähigkeiten bzw. auf dem Status des jeweiligen Selbstkonzepts?
Der entwicklungstheoretische Ansatz fokussiert das vorberufliche bzw. berufliche Selbstkonzept. Angenommen wird hier, dass es sich unter versch. Einflüssen wie Milieu, Elternverhalten sowie Lernerfahrungen oder Rückmeldungen im Rahmen vorberuflicher Aktivitäten entwickelt und sich im weiteren Lebensverlauf weiter ausprägt.
Ganzheitliche Ansätze zur Erklärung der Berufswahl werden Berufswahltheorien genannt. Welche theoretischen Ansätze kennen Sie und welche Bedeutung haben Sie für pädagogische Aufgaben.
Entwicklungstheoretischer, entscheidungstheoretischer, lerntheoretischer und interaktionstheoretischer Ansatz, Berufswahl als Allokation und Berufswahl als Matching-Prozess.
Die Ansätze können zur Analyse des Status eines Berufswählers sowie als theoretisches Gerüst für die Planung und Durchführung berufsorientierender Maßnahmen herangezogen werden.
In welche Teilkonstrukte lässt sich die persönliche Identität unterteilen, die sich auch im Rahmen der Berufsorientierung ausprägen soll?
Identität kann in das Selbstkonzept (Welches Bild habe ich von mir?), in das Selbstwertgefühl (Was bin ich wert?) und in die Kontrollüberzeugungen (Was kann ich selbst kontrollieren?) unterteilt werden.
Geben Sie unterschiedliche exogene Einflussfaktoren auf die Berufswahl an.
Gesamtwirtschaftliche und regionale Verhältnisse, sozialer Background, Peergroup, Medien, Schule
Geben Sie unterschiedliche endogene Einflussfaktoren auf die Berufswahl an.
Alter, Geschlecht, besondere Eignungen, Interessen und Neigungen, Selbstkonzept und Persönlichkeitsmerkmale sowie bestimmte Berufswahlmotive
Berufswahlprozesse werden durch eine ganze Reihe an Faktoren beeinflusst. In welche zwei großen Gruppen können sie unterteilt werden?
Die Faktoren können grob unterteilt werden in solche, die sich unmittelbar aus der Person des Berufswählers, seiner Lebensgeschichte, seinen Anlagen und seinem Entscheidungsverhalten ableiten lassen (endogene Faktoren) und solchen, die den gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschuldet sind (exogene Faktoren).
Welche Gründe sprechen dafür, die Berufswahl heute nicht mehr als singuläres Ereignis, sondern als längerfristigen und in verschiedene Lebensphasen reichenden Prozess zu betrachten?
- Strukturveränderung in der Wirtschaft
- Berufswandel durch techn. Entwicklung
- Veränderungen der Qualifikationsanforderungen
- Berufliche Umorientierungen
Analytisch lässt sich der Berufswahlprozess in verschiedene Phasen unterteilen. Nennen Sie ein gängiges Phasenmodell.
z.B. Neuenschwander und Wannack (2006) unterteilen den Prozess in folgende Phasen:
1. Phase diffuser Berufsorientierung,
2. Konkretisierung der Berufsorientierung,
3. Suche nach einem Ausbildungsplatz,
4. Konsolidierung der Berufswahl,
5. Berufsausbildung,
6. Eintritt in das Erwerbsleben.
Aus welchen Gründen ist ein möglichst reibungsloser Übergang Schule-Beruf so wichtig?
- Individuell aus biographischen Gründen, da ein erster gelungener Schritt ins Berufsleben das berufliche Selbstkonzept bzw. das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken kann.
- Gesellschaftlich wg. der demographischen Entwicklung und wg. des Fachkräftemangels