IM Invest und Finanzierung Flashcards
Leitmaximen einer Unternehmung
- Erwerbswirtschaftliches Prinzip
- Wirtschaftlichkeitsprinzip
- Finanzwirtschaftliches Gleichgewicht
Erwerbswirtschaftliches Prinzip
Das erwerbswirtschaftliche Prinzip besagt, dass die Unternehmung ihr Handeln auf Gewinnerzielung richtet, wobei häufig darüber hinaus auch die Gewinnmaximierung angestrebt wird.
Was ist Rentabilität ?
Rentabilität ist das Verhältnis von einer Erfolgsgröße zu der sie verursachenden
Größe. Gängige Rentabilitäten sind beispielsweise die Eigenkapitalrentabilität,
Gesamtkapitalrentabilität oder auch die Umsatzrendite.
Eigenkapitalrentabilität
Eigenkapitalrentabilität =
Gewinn/ Eigenkapital
Die Eigenkapitalrentabilität misst die Verzinsung des von den Eigentümern
der Unternehmung bereitgestellten Kapitals, weshalb sie auch Unternehmerrentabilität genannt wird
Gesamtkapitalrentabilität
Gesamtkapitalrentabilität =
(Gewinn + Fremdkapitalzinsen) /
(Eigenkapital + Fremdkapital)
Die Gesamtkapitalrentabilität misst die Effizienz des gesamten im Unternehmen investierten Kapitals, weswegen sie auch Unternehmensrendite genannt
wird
Umsatzrendite
Umsatzrendite =
Betriebserfolg/Umsatzerlöse
Die Umsatzrentabilität, die in der einschlägigen Fachliteratur auch als Gewinnspanne bezeichnet wird, gibt an, wie hoch der Betriebserfolg am Umsatz
ist, oder anders ausgedrückt, wie hoch der Betriebserfolg pro € 1 Umsatzerlös
ist.
Betriebserfolg
Der Betriebserfolg - häufig auch ordentlicher Betriebserfolg oder operatives
Ergebnis genannt - ist das im Kernbereich der Unternehmung erzielte Ergebnis,
das sich grundsätzlich aus denjenigen Ertrags- und Aufwandskomponenten zusammensetzt, die mit dem eigentlichen Betriebszweck in direktem Zusammenhang stehen und Bestandteil der „gewöhnlichen Geschäftstätigkeit“ sind. Hierdurch ist der Betriebserfolg frei von betriebsfremden oder außergewöhnlichen
Einflüssen
Wirtschaftlichkeitsprinzip
Das Wirtschaftlichkeitsprinzip hat mit Minimal- und Maximalprinzip zwei Ausprägungen.
* Das Minimalprinzip besagt, dass ein vorgegebenes Ziel mit einem möglichst minimalen Faktoreinsatz erreicht werden soll.
* Das Maximalprinzip besagt, dass mit vorgegebenem Faktoreinsatz ein Ziel
in möglichst großem Ausmaß erreicht werden soll.
Die zwei Wirtschaftlichkeitsprinzipien sind mit dem erwerbswirtschaftlichen
Prinzip nicht gleichrangig. Vielmehr arbeitet das Wirtschaftlichkeitsprinzip der
Gewinnmaximierung zu, denn durch die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit steigert sich der Gewinn bzw. die Rentabilität.
Umgekehrt führt eine Gewinn- bzw. Rentabilitätssteigerung nicht automatisch
zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit.
Eine Steigerung der Wirtschaftlichkeit führt bei sonst gleichbleibenden Bedingungen somit auch zu einer Steigerung der Rentabilität bzw. des Gewinns. Hohe
Rentabilitäten in Folge günstiger Absatzmarktbedingungen verführen die Unternehmen gelegentlich dazu, die Wirtschaftlichkeit ihres Leistungsbereiches zu
vernachlässigen.
Wirtschaftlichkeit (Rechnung)
Wirtschaftlichkeit =
Sollkosten/ Istkosten
oder
Wirtschaftlichkeit =
Ertrag/Aufwand
Produktivität (Rechnung)
Produktivität =
Output/Input
oder
Produktivität =
Ausbringung/Faktoreinsatz
Finanzwirtschaftliches Gleichgewicht
Unter dem finanzwirtschaftlichen Gleichgewicht wird die Fähigkeit der Unternehmung bezeichnet, ihren fälligen Zahlungsverpflichtungen zu jedem Zeitpunkt betragsgenau nachkommen zu können. Hierfür wird synonym auch der
Begriff Liquidität verwendet.
Demnach lautet die Forderung:
Anfangsbestand und Einzahlungen ≥ Auszahlungen
Insolvenzgründe
- Überschuldung (§ 19 InsO) (nur bei juristischen Personen)
- Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO)
- Drohende Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO)
Strömungsgrößen
Im güterwirtschaftlichen Leistungsbereich wird mit den Begriffen
* Erträge/Aufwendungen (Jahresergebnis) bzw.
* Leistungen/Kosten (Betriebsergebnis)
Im Zahlungsbereich wird mit den Begriffen
* Einzahlungen/Auszahlungen sowie
* Einnahmen/Ausgaben
Zahlungsmittelbestand
Kassenbestand
+ Sichtguthaben bei Banken
= Zahlungsmittelbestand
Geldvermögen
Kassenbestand
+ Sichtguthaben bei Banken
= Zahlungsmittelbestand
+ Forderungen aus L+L
- Verbindlichkeiten aus L+L
= Geldvermögen
Reinvermögen
Kassenbestand
+ Sichtguthaben bei Banken
= Zahlungsmittelbestand
+ Forderungen aus L+L
- Verbindlichkeiten aus L+L
= Geldvermögen
+ Sachvermögen
= Reinvermögen
Kapitalerhöhung
Die Kapitalerhöhung kann definiert werden als jedwede Erweiterung der Kapitalbasis eines Betriebes durch Einbringung bzw. Einbehaltung eigener oder
Aufnahme fremder Mittel. Gewöhnlich wird der Begriff jedoch enger gefasst
und nur für die Erhöhung des Eigenkapitals auf dem Wege der Außenfinanzierung verwendet, siehe Wöhe/Bilstein: Grundzüge der Unternehmensfinanzierung, S. 78
Die ordentliche Kapitalerhöhung (§§ 182-191 AktG) ist der Normalfall zur
Beschaffung von zusätzlichem Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien gegen
Einlage.
Die bedingte Kapitalerhöhung (§§ 192-201 AktG) ist eine zweckgebundene
Kapitalerhöhung in Sonderfällen. Sie wird erst wirksam, wenn bestimmte Bedingungen eingetreten sind.
Die genehmigte Kapitalerhöhung (§§ 202-206 AktG) stellt eine Vollmacht
seitens der Hauptversammlung an die Geschäftsführung zur Durchführung einer
ordentlichen Kapitalerhöhung dar.
Bei der nominellen Kapitalerhöhung handelt es sich um einen rein buchmäßigen Vorgang (Passivtausch), ohne zusätzliches Beteiligungskapital. Die Ausgabe von Berichtigungsaktien wahrt die Stimmrechts- und Mehrheitsverhältnisse. Demgegenüber werden in den zuvor genannten Fällen neue Aktien – so
genannte junge Aktien – ausgegeben
Externe Fremdfinanzierung
Kreditfinanzierung Kontokorrentkredit
Kundenanzahlungen
Lieferantenkredit
Finanzierungsarten
Externe Eigenfinanzierung
-Beteiligungsfinanzierung
-Subventionsfinanzierung
Interne Eigenfinanzierung
Externe Fremdfinanzierung
- Kreditfinanzierung
- Kontokorrentkredit
- Kundenanzahlungen
- Lieferantenkredit
Interne Fremdfinanzierung
Mischformen aus Eigen- und Fremdfinanzierung
-Finanzierung durch Vermögensveräußerung.
-Finanzierung aus Rationalisierungsmaßnahmen
-Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten
Kreditsicherung
Eigentumsvorbehalt
Sicherungsübereignung
Pfandrecht
Avalkredit
Bürgschaft/Garantie
Hybride Finanzierungsinstrumente
Leasing
- Operate-Leasingvertrag
- Finanzierungs-Leasingvertrag
Sale-and-Lease-Back-Verfahren
Factoring
Asset Backed Securities
Arten von Bürgschaften
- Ausfallbürgschaft:
Bei der Ausfallbürgschaft muss der Bürge erst dann zahlen, wenn der Gläubiger die Zwangsvollstreckung in das Vermögen des Hauptschuldners ohne
Erfolg betrieben hat. Bis dahin steht dem Bürgen die Einrede der Vorausklage zu (vgl. § 771 BGB). - Selbstschuldnerische Bürgschaft:
Bei der selbstschuldnerischen Bürgschaft muss der Bürge auf Verlangen des
Gläubigers sofort zahlen, ohne dass dieser zuvor die Zwangsvollstreckung in
das Vermögen des Hauptschuldners betrieben haben muss. Der Bürge wird
so behandelt, als wenn er selbst Hauptschuldner wäre, da er auf die Einrede
der Vorausklage verzichtet hat.
Finanzierung
Unter Finanzierung wird jegliche Maßnahme der Mittelbeschaffung zur Aufrechterhaltung des finanziellen Gleichgewichts der Unternehmung verstanden.
Anders ausgedrückt:
Finanzierung umfasst alle Vorgänge der Mittelherkunft, die im Rahmen der Mittelverwendung (Investition) gebunden werden.
Finanzplanung
- stellt die langfristige Finanzplanung die Ausgangsbasis für eine klare und
aussagekräftige kurzfristige Finanzplanung zur Sicherung und Steuerung der
Liquidität dar, und - die kurzfristige Finanzplanung konkretisiert die längerfristige Abstimmung
von Kapitalbedarf und -deckung im Hinblick auf eine jederzeitige Zahlungsbereitschaft in den zeitnahen Perioden.
Horizontale Finanzierungsregeln
- die „Goldene Finanzierungsregel“ und
- die „Goldene Bilanzregel“.
Goldene Finanzierungsregel
kurzfristiges Vermögen/
kurzfristiges Kapital ≤ 1
bzw.
langfristiges Vermögen/
langfristiges Kapital ≤ 1
Goldene Bilanzregel
Anlagevermögen/
Eigenkapital ≤ 1
oder
Anlagevermögen/
(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) ≤ 1
Vertikale Finanzierungsregeln
Bei den vertikalen Finanzierungsregeln werden jeweils nur Posten einer Bilanzseite zueinander in Beziehung gesetzt. Sofern nur Posten der Aktivseite betrachtet und verglichen werden, heißen die Regeln vertikale Vermögensstrukturregeln und bei Posten der Passivseite vertikale Kapitalstrukturregeln.
Kreditwürdigkeitsprüfungen durch Banken, Ergebnis(erwartungs)normen
1:1-Regel Fremdkapital/
Eigenkapital ≤ 1 Gilt als erstrebenswerte Relation.
1:2-Regel Fremdkapital/
Eigenkapital ≤ 2 Gilt als gesunde Relation.
1:3-Regel Fremdkapital/
Eigenkapital ≤ 3 Gilt als noch zulässige Relation.
Optimaler Verschuldungsgrad
Strebe diejenige Eigen-/Fremdkapitalrelation an, bei der die
Kosten minimal sind (optimaler Verschuldungsgrad)!
Finanzierungsgrundsätze
- Grundsatz der Liquiditätserhaltung
Ist so finanziert worden, dass das finanzwirtschaftliche Gleichgewicht
gewährleistet ist? - Grundsatz der Risikoentsprechung
Ist die Eigenkapitalausstattung des Unternehmens entsprechend seinem
unternehmerischen Risiko? - Grundsatz der Wirtschaftlichkeit der Finanzierung
Handelt es sich bei dem Fremdkapital um eine preiswerte Finanzierungsart? - Erhaltung der Dispositionsfreiheit und Unabhängigkeit
Können Kreditgeber mittlerweile Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen nehmen? - Optimale akquisitorische Wirkung des Finanzierungsgebildes
Entspricht das Bilanzbild der Fristenkongruenz, das von Kreditinstituten,
Kunden, Lieferanten usw. erwartet wird bzw. branchenüblich ist?
Kennzahlen zur Liquidität
Liquidität ersten Grades =
liquide Mittel/
kurzfristiges Fremdkapital
Liquidität zweiten Grades =
Finanzumlaufvermögen/
kurzfristiges Fremdkapital
Liquidität dritten Grades =
Umlaufvermögen/
kurzfristiges Fremdkapital
Kennzahlen zur Finanzierungsstruktur
Anlagendeckungsgrad A =
Eigenkapital/
Anlagevermögen
Anlagendeckungsgrad B =
(Eigenkap. + langfr. Fremdkap.)/
Anlagevermögen
Dynamischer Verschuldungsgrad =
Verbindlichkeiten/
Cash-Flow
Selbstfinanzierungsquote =
Anlagevermögen/
Cash-Flow
Kennzahlen zur Vermögensstruktur
Anlageintensität =
Anlagevermögen/
Gesamtvermögen
Umlaufintensität =
Umlaufvermögen/
Gesamtvermögen
Kennzahlen zur Kapitalstruktur
Eigenkapitalquote =
Eigenkapital/
Gesamtkapital (=Gesamtvermögen)
Fremdkapitalquote =
Fremdkapital/
Gesamtkapital (=Gesamtvermögen)
Praktikerformel zur Ermittlung des Cash-Flows
Jahresüberschuss
+ Abschreibungen
- Zuschreibungen
+ Auflösungen von Rückstellungen
- Zuführungen zu Rückstellungen
= Cash-Flow
Cash-Flow/Umsatzrate
Cash-Flow/Umsatzrate sagt aus, wie viel Prozent des Umsatzes
als liquide Mittel dem Unternehmen für Investitionen, Schuldentilgungen und
Ausschüttungen zur Verfügung stehen.
Cash-Flow/Umsatzrate =
Cash-Flow/
Umsatz
Dynamischer Verschuldungsgrad
Als Indikator für die Verschuldensfähigkeit wird die Schuldentilgungsdauer
bzw. der dynamische Verschuldungsgrad in Jahren ermittelt.
Dynamischer Verschuldungsgrad (Schuldentilgungsdauer) =
Fremdkapital/
Cash-Flow
Innenfinanzierungsgrad
Innenfinanzierungsgrad =
Cash-Flow/
Investitionen
Die Kennzahl gibt darüber Auskunft, inwieweit die Unternehmung in der Lage
war, ihre Investitionen aus den selbst erwirtschafteten Innenfinanzierungsmitteln
zu bezahlen
Ferner eignet sich der Cash-Flow auch als ein Frühwarnindikator
Leverage-Effekt
Der Leverage-Effekt beschreibt die Erhöhung der Eigenkapitalrendite durch
Fremdfinanzierung von Investitionen. Denn der Leverage-Effekt besagt, dass die
Eigenkapitalrentabilität
* durch Substitution von Eigenkapital durch Fremdkapital oder
* durch die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital
gesteigert werden kann, solange die Gesamtkapitalrentabilität höher ist als der
für das aufgenommene Fremdkapital zu zahlende Zins
Optimale Kapitalstruktur
Die optimale Kapitalstruktur, das heißt, die Ausstattung des Unternehmens mit
Eigen- und Fremdkapital, ist erreicht, wenn die Gesamtkapitalrentabilität dem
Fremdkapitalzins entspricht.
Dynamische Investitionsrechenverfahren
Barwertmethode
Interne Zinsfußmethode
-Regula Falsi
-Newtonverfahren
-Baldwin-Methode
Annuitätenmethode
Dynamische Amortisationsrechnung
Ersatzentscheidungen
Lösungsansatz mit Hilfe der Kostenvergleichsrechnung
Lösungsansätze mit Hilfe der Barwertmethode
-Optimaler Ersatzzeitpunkt
-Optimale Nutzungsdauer
Investition
- Sachinvestitionen (Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Fuhrpark usw.)
- Finanzinvestitionen (Wertpapiere, Forderungen, Beteiligungen usw.)
- Immaterielle Investitionen (Forschung und Entwicklung, Personalförderung, Werbung, Patente, Lizenzen usw.)
Statische
Verfahren
einperiodig
Objektrechenverfahren
* KostenvergleichsMethode
* GewinnvergleichsMethode
* RentabilitätsvergleichsMethode
* Amortisations-Methode
(Durchschnittsmethode)
Programmrechenverfahren
* Dean-Verfahren =
Zweizeitpunkt Methode
Dynamische
Verfahren
mehrperiodig
Objektrechenverfahren
* Amortisations-Methode
(Kummulationsmethode)
* Kapitalwert-Methode
* Annuitäten-Methode
* Interne Zinsfuß-Methode
Programmrechenverfahren
* Mehrperiodige simultane
Investitions- und
Finanzierungs- (und
Produktions-) Modelle
Statische Investitionsrechenverfahren
Die Verfahren werden als statisch bezeichnet, weil im Gegensatz zu den dynamischen Verfahren die einzelnen Zeitpunkte der Ein- und Auszahlungen der
verschiedenen Investitionsobjekte nicht berücksichtigt werden.
Kostenvergleichsrechnung
Realisiere das Investitionsvorhaben mit den
minimalen (durchschnittlichen) Kosten!
Gewinnvergleichsrechnung
Wähle diejenige Investitionsalternative aus, die den
maximalen (durchschnittlichen) Gewinn verspricht!
Rentabilitätsvergleichsrechnung
Wähle diejenige Investitionsalternative aus, die die
höchste Rentabilität verspricht!
Statische Amortisationsrechnung
Wähle diejenige Investitionsalternative mit der
kürzesten Amortisationsdauer!
Amortisationsdauer = Anschaffungsauszahlung/
durchschn. Einzahlungsüberschuss je Periode
Barwertmethode
Realisiere diejenige Investitionsalternative,
die den größtmöglichen positiven Barwert verspricht!
Interne Zinsfußmethode
Realisiere diejenige Investitionsalternative, die die
größtmögliche Verzinsung
oberhalb des Kalkulationszinssatzes verspricht!
Regula Falsi
- Zuerst einen niedrigen Versuchszinssatz in die Barwertformel einsetzen,
bei dem ein positiver Barwert errechnet wird. Mit diesem Zinssatz hat sich
das Investitionsobjekt auf jeden Fall mindestens verzinst. - Danach einen hohen Versuchszinssatz in die Barwertformel einsetzen, bei
dem ein negativer Kapitalwert vorliegt. Mit diesem Zinssatz hat sich das
Investitionsobjekt auf jeden Fall nicht verzinst. - Die tatsächliche Rendite des Investitionsobjektes muss nun zwischen diesen beiden Zinssätzen liegen und kann durch lineare Interpolation mit
nachfolgender Formel bestimmt werden:
Newtonverfahren
Das Newtonverfahren ist ein numerisches Approximationsverfahren, mit Hilfe
dessen die Nullstellen einer Funktion bestimmt werden können. Seine Stärken
liegen in der universellen Anwendbarkeit sowie der im Allgemeinen schnellen
Konvergenz.
Baldwin-Methode
Die Baldwin-Methode versucht, die Nachteile der internen Zinsfußmethode
zu überwinden. Neben dem zu berechnenden internen Zinssatz wird ein Kalkulationssatz verwendet. Dieser ergibt sich aus Kapitalmarktzinsen oder der
Eigenkapitalrendite je nachdem, ob mit einer Wiederanlage freiwerdender Mittel innerhalb oder außerhalb der Unternehmung gerechnet wird.
Annuitätenmethode
Realisiere diejenige Investition,
die die maximale jährliche Annuität verspricht!
Dynamische Amortisationsrechnung
Im Rahmen der dynamischen Amortisationsrechnung kommt die Kumulationsmethode zum Einsatz. Sie wird insbesondere dann angewendet, wenn die
jährlichen Rückflüsse aus der Investitionsalternative unterschiedlich hoch sind.
Wähle diejenige Investitionsalternative mit der
kürzesten Amortisationsdauer!
Ersatzentscheidungen
Die Nutzungsdauer eines Investitionsobjektes ist der Zeitraum zwischen der
Inbetriebnahme eines Objektes und dem Zeitpunkt, zu dem es außer Betrieb
genommen wird. Gründe, die zur Außerbetriebnahme führen, können
* rechtlicher,
* technischer oder
* wirtschaftlicher Natur sein.
Ersatzentscheidungen: Lösungsansatz mit Hilfe der Kostenvergleichsrechnung
(Kapitalkosten neu + Betriebskosten neu + Kapitalkosten alt)
kleiner
(Betriebskosten alt + Kapitalkosten alt)
(Kapitalkosten neu + Betriebskosten neu)
kleiner
Betriebskosten alt
(Kapitalkosten neu + Betriebskosten neu)
kleiner
(Betriebskosten alt + Kapitalkosten Vergleichsperiode)
Ersatzentscheidungen:
Lösungsansätze mit Hilfe der Barwertmethode
Es ist der Ersatzzeitpunkt optimal, bei dem der Barwert
der Investitionskette maximal ist!
Value at Risk
Value at Risk bezeichnet den Betrag, der von
der erwarteten Größe für den Entscheidungsträger in negativer Hinsicht abweicht. Auf diese Weise lassen sich durch den Value at Risk beispielsweise
auch Verlustobergrenzen berechnen.
Sensitivitätsanalysen
Unter Sensitivitätsanalysen wird die Variation der Ausgangsdaten verstanden
mit dem Ziel, die Auswirkungen auf die optimale Lösung zu untersuchen. Von
Interesse ist, in welchen Grenzen die optimale Lösung erhalten bleibt bzw. wie
beständig die optimale Lösung gegenüber Schwankungen ist. Folgende Szenarien werden betrachtet:
* Wie verändern sich die jährlichen Unterhaltskosten, wenn für die Herstellung etwas mehr Geld ausgegeben werden kann (z. B. 1,6 Milliarden GE)
oder dort gespart wird (z. B. 1,2 Milliarden GE)?
* Was bewirkt eine Variation des Leistungsbedarfs auf 180 oder 220 Leistungseinheiten?
* Kann der Hersteller der GKW mit einer Preisreduktion um 10 % ein drittes
GKW absetzen?
* Was passiert, wenn nicht auf ein neues AKW bestanden wird?
Unterschied von Ratentilgung und Annuitätentilgung:
Bei der Annuitätentilgung bleibt die Annuität/der Kapitaldienst konstant. Die Summe aus Tilgung und Zinsrate bleibt konstant.
Bei der Ratentilgung bleibt nur die Tilgungsrate gleich.
Was ist die Annuität
Als Annuität wird die Summe aus Zins und Tilgung bezeichnet.
Fälle des Leverageeffekts
𝑅𝐺
> 𝑅𝐹
Wenn die Gesamtkapitalrentabilität über dem Fremdkapitalzinssatz
liegt, steigt die Eigenkapitalrendite mit wachsender Verschuldung.
𝑅𝐺
= 𝑅𝐹
Ist die Gesamtkapitalrentabilität gleich dem Fremdkapitalzinssatz,
so gilt 𝑅𝐸 = 𝑅𝐺 = 𝑅𝐹 unabhängig vom Verschuldungsgrad.
𝑅𝐺
< 𝑅𝐹
Ist die Gesamtkapitalrentabilität kleiner als der Fremdkapitalzinssatz, so sinkt die Eigenkapitalrendite mit steigender Verschuldung
und kann negativ werden, d. h. das Eigenkapital wird aufgezehrt.