Hüftgelenk Flashcards

1
Q

Was charakterisiert das Hüftgelenk?

A

Kugelgelenk, gut knöcherne Führung, kräftiger Bandapparat! (= „bandgesichert“), geringe Luxationstendenz

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2
Q

Welche Strukturen des Hüftgelenks sind wichtig?

A

Caput femoris, Trochanter major und minor, Linea intertrochanterica (Ansatzstelle für wichtige Muskeln), Collum femoris (= Hebelarm), Crista intertrochanterica, Gelenkpfanne

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3
Q

Was für eine Gelenkpfanne besitzt das Hüftgelenk?

A

Kugelgelenk mit tiefer Pfanne (-> sehr gut knöchern geführt)

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4
Q

Aus welchen Strukturen setzt sich die Gelenkpfanne (Acetabulum) zusammen?

A

Limbus acetabuli (Erhöhung am Rand der Pfanne, auf der auch das Labrum draufsitzt), Facies lunata (Facies articulares; Pfannendach, endet in Vorder- und Hinterhorn), Fossa acetabuli (Pfannenboden; nicht verknorpelt, BW, kleines Band) und Incisura acetabuli (Öffnung unten zwischen Hörnern, Öffnung für ein versorgendes Band)

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5
Q

Aus welchen Beinen des Hüftbeins setzt sich die Gelenkpfanne zusammen?

A

Aus allen 3 Beinen des Hüftbeins, Y-förmige Wachstumsfuge genau in der Gelenkpfanne

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6
Q

Was ist die Pfeilereinteilung des Hüftbeins und welchen Zweck hat sie?

A

Klinisch wichtig bei Beurteilung von Acetabulumfrakturen; ventraler Pfeiler und dorsaler Pfeiler - Verlauf der Hauptkraftlinien

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7
Q

Wie liegt die Pfanneneingangaebene mit ihrem transversalen und sagittalen Winkel?

A

In sagittaler Ebene leicht nach vorn gekippt, in horizontaler Ebene leicht nach oben

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8
Q

Was ist das Labrum acetabuli?

A

Gelenklippe des Hüftgelenks, Faserknorpel/straffes BW, fest mit dem Limbus acetabuli verwachsen

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9
Q

Was sitzt auf dem Kopf des Femurs?

A

Fovea capitis femoris mit Ligamentum capitis femoris

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10
Q

Was passiert, wenn das Ligamentum capitis femoris (versorgendes Band des Hüftgelenks) durchtrennt ist?

A

Durch die unterbrochene Versorgung durch das getrennte Lig. capitis femoris kommt es zu einer Hüftkopf-Nekrose. Dabei stirbt das Gewebe des Gelenkes und langsam auch die Gelenkpartner selbst ab. Eine Hüftkopf-Nekrose kann allerdings auch spontan auftreten.

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11
Q

Durch was wird das Lig. capitis femoris geschützt?

A

Durch die Fossa acetabuli

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12
Q

Wie wird der Femurkopf mit Blut versorgt?

A

Im Ligamentum capitis femoris (straff) befindet sich eine Ader, zudem liefern Kollumgefäße (aus der Arteria circumflexa femoris lateralis und medialis), welche eine Gefäßanastomose im Femurkopf bilden, Blut.

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13
Q

Was ist eine Anastomose?

A

2 Arterien verschließen sich miteinander - Sicherheitssystem, falls eine Arterie ausfällt, = Umgehungskreislauf

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14
Q

Durch was kann es zu einer Femurkopfnekrose kommen?

A

Luxationen und Schenkelhalsfrakturen, die Gefäße verletzen, können zu einer Nekrose führen

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15
Q

Was sind Schwachstellen der Gelenkkapsel des Hüftgelenks?

A

Bänderstellen im Bandapparat

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16
Q

Zu was führt eine traumatische Hüftgelenksluxation?

A

Immer zu einem Abriss des Ligamentum capitis femoris (Femurkopfnekrose)

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17
Q

Welche Formen der Hüftgelenksluxation gibt es?

A

Luxatio ischiadica (nach hinten unten), Luxatio iliaca (nach hinten oben), Luxatio pubica (nach vorne (oben)), Luxatio obturatoria (nach vorne unten)

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18
Q

Welche Bänder gehören zum (mechanischen!) Bandapparat des Hüftgelenks?

A

Ligamentum iliofemorale, Ligamentum pubofemorale, Ligamentum ischiofemorale. Die Bänder sind im Stand fest gespannt, sodass das Becken nicht nach hinten kippen kann.

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19
Q

Was ist besonders an der Form der Hüftgelenksbänder?

A

Sie sind schraubenförmig angeordnet (sozusagen wie ein ausgewrungener Lappen)

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20
Q

Was ist das Besondere am Ligamentum iliofemorale?

A

(Bettina-Band), Zugfestigkeit ca. 350kg, festes Band, Zugfestigkeit durch Kollagen (Typ 1) - Fasern

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21
Q

Wie verläuft der Übergang zwischen den Hüftgelenksbändern?

A

Fließender Übergang zwischen den Bändern, dünnere Bereiche zwischen den Bändern -> Luxation kann auftreten

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22
Q

Welche Funktion hat der schraubige Verlauf der Hüftgelenksbänder?

A

Beim Stehen gespannt, Femurkopf wird stark in die Pfanne hereingedrückt, bei Beugun: Bänder relaxer = mehr Bewegung

23
Q

Was ist die Zona orbicularis im Hüftgelenk?

A

Ein Ringband, was mit zum Bandapparat des Hüftgelenks gehört, von außen jedoch nicht sichtbar ist. Es umgibt den Schenkelhals des Femurs wie ein Knopfloch.

24
Q

Welche Bewegungsachsen besitzt das Hüftgelenk?

A

Sagittalachse: Abduktion und Adduktion, Transversalachse: Flexion und Extension, Longitudinalachse: Außenrotation und Innenrotation

25
Q

Was sind normale Werte des Bewegungsausmaßes um die Transversalachse?

A

Flexion (nach vorne, Knie angewinkelt): 140°, Extension (nach hinten): 20° durch die Bandhemmung bedingt

26
Q

Was sind normale Bewegungsausmaße im Hüftgelenk bei Abduktion/Adduktion?

A

Extension: Abduktion (=nach außen) bei 50°, Adduktion (=nach innen) bei 30°; Flexion: Abduktion bei 80°, Adduktion bei 20°

27
Q

Was sind durchschnittliche Bewegungsausmaße im Hüftgelenk bei der Rotation? (aus Neutral-Null-Stellung)

A

Flexion: Innenrotation bei 40 Grad, Außenrotation bei 50 Grad; Extension: Innenrotation bei 40 Grad, Außenrotation bei 30 Grad

28
Q

Von was wird das Collum des Femurs überspannt?

A

Von der Gelenkkapsel. Der Hals liegt innerhalb der Membrana fibrosa, also intrakapsulär.

29
Q

Was sind die häufigsten Komplikationen einer Schenkelhalsfraktur?

A

Ischämische Femurkopfnekrose (Kollumgefäße), verzögerte Frakturheilung, Pseudarthrose

30
Q

Welchen Arten der Schenkelhalsfraktur gibt es?

A

Mediale Schenkelhalsfrakturen (direkt unter dem Kopf), Laterale Schenkelhalsfraktur (über Trochanteren), Pertrochantere Oberschenkelfraktur (von Trochantor major zu minor), Subtrochantere Oberschenkelfraktur (unter dem Trochantor minor)

31
Q

Was ist die Klassifikation nach Pauwels?

A

Winkel der Schenkelhaslfraktur im Berecih der medialen Schenkelhalsfrakturen. Typ I: 30 Grad; Typ II: 30-70 Grad, Typ III: über 70 Grad

32
Q

Was kann man bei einer Hüftkopfnekrose operativ machen?

A

Hüftkopfanbohrung, Füllung mit Eigenknochen (Spongiosa) oder Knochenersatzmaterial

33
Q

Wie kommt es zu O- bzw. X-Beinen?

A

Fehlstellung des Winkels zwischen Oberschenkelhals zum Oberschenkelschaft (zur Senkrechten). O-Beine = Coxa valga; X-Beine = Coxa vara

34
Q

Was ist der CCD-Winkel?

A

Centrum-Collum-Diaphysenwinkel. Coxa norma: ca. 126 Grad (Winkel zwischen Gerade durch Femurhals und der Senkrechte durch den Femurschaft)

35
Q

Was ist die Coxa vara?

A

CCD-Winkel kleiner als 126 Grad, häufig im Alter (Osteoporose), Knochen kann Form nicht mehr so gut halten und biegt sich, X-Beine

36
Q

Was ist die Coxa valga?

A

CCD-Winkel größer als 126 Grad (physiologisch während des Wachstums), O-Beine

37
Q

Woran erkennt man noch einen gesunden CCD-Winkel?

A

An der Roser-Nélaton-Linie: Linie von Spina iliaca anterior superior zum Tuber ischiadicum. Bei in 45 Grad gebeugtem Oberschenkel liegt die Spitze des Trochantor major normalerweise auf der Mitte dieser Linie

38
Q

Wie wird das Hüftgelenk bei verschiedenen Schenkelhalswinkeln beansprucht?

A

Coxa norma: der Hebelarm des Collums hilft den kl. Gluten(kontrahiert) beim Ausbalancieren (z.B. beim auf einem Bein Stehen), Krafterhöhung kann gut ausgeglichen werden; Coxa valga: kl. Gluten müssen stärker arbeiten = größere Gelenkbeanspruchung, da Muskeln stärker arbeiten müssen; Coxa vara: kleine Gluten müssen weniger arbeiten als normal

39
Q

Wie ist der Knochen im Femur ausgebildet?

A

Biegebeanspruchung des Oberschenkelknochens führt zur Ausbildung von Zug- und Drucktrabekeln! Die Osteozyten messen die Belastung, die auf ihnen wirkt, und bilden sich dementsprechend aus. Der Knochen hat eine dünne Außenschicht, die aus kompakten Knochen besteht, und der Knochen, der den in der Außenschicht liegt, ist spongliös. In den Sponglien befindet sich das Knochenmarkgewebe. Die Verdickung außen entsteht, da dort die größten Kräfte wirken. Zugtrabekel ziehen sich vom Hals bis zum Kopf des Femurs, die Drucktrabel kreuzen diese vor allem im Kopf.

40
Q

Wie reagiert der Knochen auf eine Coxa vara?

A

Da größere Zugkräfte in dem Femur wirken, wird mehr Material gebildet, um den Kräften gerechtzuwerden.

41
Q

Was ist das Zuggurtprinzip des Hüftgelenks?

A

Muskel (Tractus iliotibialis) überspannt das Hüftgelenk und bildet so einen Zuggurt im Vergleich zum Gewicht, was auf den Knochen lastet und auf ihn drückt und ihn biegt. Der Tractus iliotibialis reduziert also die Biegebeanspruchung

42
Q

Woraus besteht der Tractus iliotibialis?

A

BW, er ist Teil der Oberschenkelfaszie. Der Muskel „Musculus tensor fascie latae“, er an den Tractus anschließt, ist in der Lage, zu spannen (Zuggurtprinzip)

43
Q

Wie ist die Position des Femurs?

A

Im Vergleich zur Kondylenachse ist der Femurhals um 12 Grad verdreht (Antetorsionswinkel). Dadurch zeigt das Knie leicht nach innen (physiologische Innenrotation des Knies!)

44
Q

Wieso zeigt der Fuß nach außen trotz der Innenrotation des Knies?

A

Da die Tibia in sich noch einmal gedreht ist (23 Grad nach außen). Fuß ist so 11 Grad nach außen gedreht (23 Grad - 12 Grad der Knie-/Femurhalsrotation) = 11 Grad)

45
Q

Was ist eine Retrotorsion des Femurhalses?

A

Der Femurhals ist zu weit nach hinten gedreht und führt so zu einer Fehlbelastung, beträgt etwa -10 Grad, Coxa retrotorta (außenrotiertes Gangbild)

46
Q

Was ist eine Antetorsion des Femurhalses?

A

Zu großer Winkel der Torsion (physiologisch bei Neugeborenen), beträgt etwas 45 Grad, Coxa anteorta, innenrotiertes Gangbild

47
Q

Wie entwickelt sich das Hüftgelenk?

A

Bei einem Baby entwickelt sich ein sog. Knochenkern zwischen allen Gelenkpartnern. Der Knochenkern bildet ein Ossifikationszentren und verknöchert mit der Zeit. Das Becken ist noch nicht voll ausgebildet. Nach ca. 4 Jahren hat der Knochenkern sich weiterentwickelt und ähnelt dem späteren Femurkopf (was er auch mal werden soll), das Becken bildet eine Y-Fuge, ist aber noch nicht zusammengewachsen. Zudem bildet sich ein 2. Knochenkern,um eine Apophyse zu bilden (späterer Trochantor major). Im jugendlichen Alter sind die Knochen zusammengewachsen (Wachstumsfugen), die Knochenkerne mit dem Femur verwachsen und die Gelenkpartner haben zusammengefunden.

48
Q

Was für eine skelettale Entwicklung ist die Entwicklung des Hüftgelenks?

A

Chondrale Osteogenese. Deswegen kann es auch zur sog. Hüftgelenksdysplasie kommen, da die Gelenkpartner fehlerhaft ausgebildet wurden.

49
Q

Was ist eine Apophyse?

A

Knochenvorsprung an den Sehne ansetzt, um einen vergrößerten Hebelarm zu bilden

50
Q

Wo muss sich der Knochenkern des Femurkopfes in der Entwicklung befinden, um ein funktionelles Hüftgelenk ausbilden zu können?

A

Im unteren rechten Quadranten, der aus der Kreuzung der Ombrédanne-Perkins-Linie (senkrecht durch Pfannenerker und Schaft des Femurs) und der Hilgenreiner-Linie (horizontal von lateralen Ecke des Os ilium oberhalb Y-Fge) entsteht.

51
Q

Was sind Folgen einer angeborenen Hüftgelenksdyslpasie bzw. -Luxation?

A

Fehlende Strampelmotorik bei Babys, Beinverkürzung + Asymmetrie der Glutealfalte, Abspreizhemmung durch vermehrte Anspannung der Adduktoren

52
Q

Was charakterisiert die angeborene Hüftgelenksdysplasie bzw. -Luxation?

A

Fehlentwicklung im Bereich der Hüftpfanne (Pfannendysplasie), unzureichende Femurkopfüberdachung

53
Q

Wie kann eine Hüftgelenksdysplasie/Luxation geheilt/behandelt werden?

A

Tübinger Hüftbeugeschiene, Orthese (Schiene außen) zur ungestörten Nachreifung, 90 Rad Beugung im Hüftgelenk und leicht abgespreizte Oberschenkel (Hochsitzstellung). Durch die mechanischen Reize und die Position entwickelt sich das Hüftgelenk richtig weiter und es wird der Knochenkern in die Pfanne gedrückt