HF Entwicklungspsychologische Grundlagen Flashcards

1
Q

Welche Stufen gibt es nach Piagets Theorie der Kognitiven Entwicklung?

A

4 Stufen:
1. Sensomotorische Stufe (0-2 J): Sinneseindrücke
2. Präoperationale Stufe (2-7 J): Symbolische Bedeutung
3. Konkretoperationale Stufe (7-11 J): Logik, Rechnen, Denkstrukturen bauen
4. Formal-operationale Stufe (ab 12 J): rational, abstrakt

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2
Q

Wodurch zeichnet sich die sensomotorische Stufe Piagets aus?

A
  • 0-2 Jahre
  • egozentrisch
  • Entwicklung der Sinne durch Erleben und Bewegung
  • Reflexe werden zu Gewohnheiten zu Absichten
  • Ab 4 Monate: Dinge außerhalb des Körpers bewusst
  • Wichtiger Meilenstein: Objektpermanenz (Dinge sind da, auch wenn wir sie nicht sehen)
  • Körperliche Mobilität führt zu kognitiver Entwicklung
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3
Q

Wodurch zeichnet sich die präoperationale Stufe Piagets aus?

A
  • 2-7 Jahre
  • Immer noch ziemlich egozentrisch
  • Denken durch Symbolische Funktionen: Wörter, Bilder und Gesten sind Symbole für anderes
  • Objekte sind lebendig
  • Rollenspiele
    Ab 4: Neugierde, wir merken, dass wir Wissen haben, aber nicht, woher
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4
Q

Wie entwickelt sich die Motorik im ersten Lebensjahr?

A

Geburt:
- Angeborene Reflexe
- Dann Ungerichtete Bewegungen
- Dann Zielstrebige, gerichtete Bewegungen
Verlauf:
- 1-4M: Bewegungen werden gezielter (Kopf und Schultern anheben, Gegenstände greifen und festhalten)
- 5-7M: Sitzen bereitet sich vor, Koordination von Armen, Beinen, Becken und Schultern (in Bauchlage Aufstützen, Gegenstände wechseln die Hand, leichtes Festhalten)
- 8-12M: Bewegungsradius vergrößert sich -> Robben, Krabbeln und Gehen; Mit Fingern greifen (Pinzetten- und Zangengriff)

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5
Q

Wie entwickelt sich die Motorik im zweiten bis vierten Lebensjahr?

A
    1. Jahr: Grobmotorik: Laufen wird sicherer, auch Treppen, rückwärts; Ball rollen, werfen, evtl. fangen
    1. Jahr Feinmotorik: Bauklötze aufeinandersetzen, Flüssigkeiten eingießen
    1. Jahr: Grobmotorik entwickelt sich weiter. Schwierigkeiten, volles Glas tragen, Ball fangen; Bewegungsabläufe können trainiert werden
    1. Jahr: Feinmotorik beginnt schneiden, malen, fädeln, …
    1. Jahr: Grobmotorik Viel Bewegung! Kräftigung  springen beim Laufen möglich; Lust vs. Einschätzung: kann ich das schaffen?
    1. Jahr: Feinmotorik: Daumen und Zeigefinger getrennt beweglich, malen wird deutlicher
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6
Q

Wie entwickeln sich die Sinne in den ersten vier Lebensjahren?

A

Geburt:
- Nahsinne sind besonders gut entwickelt (Geruch: angenehm, unangenehm, Geschmack, Haut- und Tastsinn: Temperatur, Berührungen)
- Erkennen bekannter Stimmen, Richtungshören
- Unscharfes Sehen, sehr enges Blickfeld
Verlauf:
- 1-2M: Sehen: Helligkeitsstufen, räumlich
- 1-2M: Hören: beginnen, sich selbst zu hören (kein Fruchtwasser mehr im Ohr)
- 3-4M: Gesamtes Farbspektrum sehen, differenzieren verschiedene Klänge
- 6-7M: Wiedererkennen von Formen, Entfernungssehen

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7
Q

Wie entwickelt sich Kognition im ersten Lebensjahr?

A
  • 4-5M: Verknüpfung von Sehen und Greifen
  • 6-12M: Objektpermanenz: erst nur, wenn vor den Augen versteckt, ab 13.M auch sonst
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8
Q

Wie entwickelt sich Kognition im zweiten bis vierten Lebensjahr?

A
    1. Jahr: Wiedererkennen von Objekten, dann auch von Zusammenhängen auf Abbildungen und in Bildergeschichten; Erkennen des eigenen Spiegelbilds, spontane Gefühlsansteckung (Empathie), nicht hineinversetzen
  • Wichtig nach 18M: TrotzphaseIch-Entwicklung mit eigenem Gefühl und eigenem Willen. Ohne Erfüllung: Hilflosigkeit, Wut, Kontrollverlust
    1. Jahr: Fantasie bekommt größeren Stellenwert, Symoblisches Denken, Als-ob Spiele werden ausdifferenziert; undifferenziertes Konzept von Besitz und Eigentum, Differenzierung zwischen eigenem Gefühl und Gefühlen anderer
    1. Jahr: zweieinhalb J: „Ich habe, Ich kann“ -> Fähigkeiten, Besitz (Keine Unterscheidung Wunschbild und real)
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9
Q

Wie entwickelt sich die Stimme / Sprache in den ersten vier Lebensjahren?

A

Geburt:
- Schreien als Ausdruck von Unbehagen, Hunger, Schmerzen, Müdigkeit
Verlauf:
- 3-5M: Lalldialoge
- 6-10M: Nachgeahmte ausdruckshaltige Laute
- 11-12M: sinnvoll artikulierte Laute mit Benennungszweck
- 2.Jahr: Name für Ich; Sprachgebrauch (butsda für Freude), 1-2 Äußerungen (Subjekt + Verb), Mitte des Jahres: Benennungsexplosion: 50 Wörter/Woche; Interpretationsbedarf!
- 3. Jahr: Längere Sätze, z.T. Denkpausen; richtiger Einsatz von Adjektiven, Präpositionen etc.
- 4. Jahr: Verwendung von „ich“ hohe Sprachmotivation, komplexere Satzstrukturen, Grammatik noch nicht immer richtig, Quatschwörter, Wortschöpfungen

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10
Q

Wie entwickelt sich unser Sozialverhalten in den ersten vier Lebensjahren?

A

Geburt:
- Imitation einfacher Mimik
- Gefühlsansteckung
Verlauf:
- 3-5M: Soziales Lächeln wird zu lachen
- 7-12M: Zeigegeste, Wechselspiele, Bewusste Nachahmung, Fremdeln
- 2. Jahr: Interesse an andere Kindern nimmt zu, Explorieren, Üben, Wiederholung von Spielen (Rituale!!), als-ob Spiele beginnen
- 3. Jahr: nebeneinander spielen, aufmerksamen zuhören bei Erwachsenen, Genderbewusstsein, Entwicklung der Persönlichkeit (geschickt/tollpatschig; ängstlich/risikofreundig)
- 4. Jahr: Sozialverhalten erweitert sich deutlich auf außerhalb der Familie

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11
Q

Wie entwickeln sich Emotionen in den ersten vier Lebensjahren?

A
  • Geburt: 3 Basisemotionen: Angst, Freude, Wut
    1. Jahr: Neugier, Interesse; dann Ausdruck von Freude, Enttäuschung, Wut; Soziale Interaktion; Fremdeln /Furcht)
    1. Jahr: Begeisterung, zunehmende Vorsicht (Exploration);
  • 2./3. Jahr (ab 19M) Ausbildung Selbstkonzept: Trotz, Scham
    1. Jahr: Fantasiewelt erweitert die Emotionen (Elias hat plötzlich Angst)
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12
Q

Was sind die Selbstempfindungen nach Daniel N. Stern?

A
  • Selbstempfinden entwickeln sich im Bezug auf andere Personen, bauen aufeinander auf und entwickeln sich ein Leben lang
  • Auftauchendes Selbst (ab Geburt)
  • Kern-Selbst (ab 2-3M)
  • Intersubjektives Selbst (ab 7-9M)
  • Das verbale Selbst (ab 15 M)
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13
Q

Was ist das Auftauchende Selbst nach Daniel N. Stern?

A

Ab der Geburt
- Übertragen einer Sinneswahrnehmung auf eine andere, Verbinden der Qualitäten (hell=laut dunkel=leise)
- Zeigen von Vorlieben und Abneigungen
- Wahrnehmung durch Vitalitätseffekte: letztendlich musikalische Begriffe (aufwallend, verblassend, flüchtig, explosionsartig, anschwellend, abklingend, berstend, sich hinziehend)

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14
Q

Was ist das Kern-Selbst nach Daniel N. Stern?

A

Ab 2-3M
- Eigene Handlungen und Effekte kontrollieren, Kontinuitätsempfinden, andere Person: getrennte, eigenständige Interaktionspartner
Voraussetzungen:
- Urheberschaft: Was bewirke ich, was bewirken andere? (dadurch Willenskraft, Selbstbewusstsein)
- Selbst-Kohärenz: Was ist mein Köper, mein Einfluss? (und wo endet er?)
- Selbst-Affektivität: Ich erlebe Gefühle (wiederholbar; Gesamtheit wird wahrgenommen)
- Selbst-Geschichtlichkeiz: Was passiert immer wieder? (Gedächtnis)

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15
Q

Was ist das Intersubjektive Selbst nach Daniel N. Stern?

A

Ab 7-9M
- mehr Kontakt mit anderen: offener, empfänglicher, empfindlicher
Merkmale:
- Inter-Attentionalität: Austausch von Aufmerksamkeit
- Inter-Intentionalität: Austausch von Handlungsabsichten
- Inter-Affektivität: Austausch von Gefühlen

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16
Q

Was ist das Verbale Selbst nach Daniel N. Stern?

A

Ab 15M; Fähigkeiten:
- Objektive Selbstsicht: „Ich“, Geschlecht, Spiegel
- Symbolisches Spiel: körperlich, emotionale, geistige, sprachliche Ebene (Puppe rührt im Topf)
- Spracherwerb –> zu bisherigem nonverbalem Erleben kommt das verbale

17
Q

Was sind unsere musikalischen Fähigkeiten in den ersten 18 Monaten?

A
  • Lassen sich von Musik ergreifen
  • Differenziertes hören (wer spricht/singt? In welchem Raum sind wir?)
  • Bewegen (schon im Liegen)
  • Körpermusik (schmatzen, reiben, …),
  • Geräuschmusik (klopfen, rasseln), später auch bewusst
  • Mittönen/Nachtönen (lallen), später Nachahmen
  • Singen beginnt (halten eines Tones auf bestimmter Tonhöhe, Klangfarbe und Tonhöhe wechseln, …)
  • Wir bieten an:
  • Vielfältige Klangerlebnisse, viel Singen
  • Raum für Tönen (in Interaktion)
  • Raum für eigene Bewegung; auch Kinder bewegen
  • Natürliche Ausschwingvorgänge (Saiten, Trommeln)
  • Ganzkörperlich darstellende Bewegung
18
Q

Was sind unsere musikalischen Fähigkeiten bis zum dritten Lebensjahr (19-36M)?

A
  • Aktiv zuhören – sitzen oft still ODER bewegen sich aktiv
  • Musik erfinden (spontan singen, Spielen mit Gegenständen) erst ohne tonales Zentrum oder metrische Grundstruktur; dann z. T. erstaunlich gestaltet (mit Schlusswendung, Betonung etc.)
  • Reproduzieren - Singen abhängig davon, wie viel im Umfeld gesungen wird; können reproduzieren
  • Mit Gegenständen Musik machen
  • Ab zweieinhalb: kurzfristige Synchronisierung von Musik und Bewegung
  • Wiedererkennen von Musikstücken
  • Unterscheidung Dur/moll; 2er/3er
    Wir bieten an:
  • Rituale!!!
  • Wiederholungen
  • Vielfältige Klangerlebnisse, viel Singen
  • Lieder zwischen g‘ und c‘‘
  • Ganzkörperlich darstellende Bewegung
  • Rhythmische Bewegungsspiele
  • Raum für Bewegung, nicht synchronisiert
19
Q

Was sind unsere musikalischen Fähigkeiten im vierten Lebensjahr?

A
  • Sehr abhängig von bisherigen musikalischen Anregungen
  • Ganzheitlich, mit Fantasie und Vorstellungskraft -> Musik wird zu Programmmusik
  • Hören oft mit Bewegung und Mittönen verknüpft
  • Unterscheidung von Instrumenten durch Hören beginnt
  • Spontanes Musikerfinden: Singgeschichten, Lieder, Instrumentalmusik
  • Reproduktion
  • Verbindung von Liedern mit Spiel und darstellender Bewegung
    Wir bieten an:
  • Musik zum ** „Anfassen“** (Instrumente)
  • Offenheit im Umgang mit Materialien/Instrumenten
  • Wunscheinheiten (Wir singen, was ihr wollt)
  • Schnelle Bewegungen (leichter als langsame)