Herz-Kreislaufsystem Flashcards

1
Q

Was ist ein Pulsdefizit und wie lässt sich die entsprechende Pathophysiologie erklären?

A
  • Bei absoluten Arrhythmien besteht in der Regel ein Vorhofflimmern oder -flattern.
  • ein schwerwiegender Befund und häufig Ausdruck einer Herzinsuffizienz.
  • Die Herzfrequenz nimmt zu, kann die verminderte Kammerfüllung nicht bei jeder Herzaktion eine periphere Pulsation erzeugen.
  • Die Differenz der mit dem Stethoskop hörbaren Ventrikelaktion und dem tastbaren Puls wird als peripheres Pulsdefizit bezeichnet.
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2
Q

Wie lassen sich arterielle von venösen Durchblutungsstörungen mit Hilfe der Anamnese, Inspektion und Palpation differenzieren?

A

Arterielle Durchblutungsstörungen
• Weiß oder bläulich verfärbte Finger oder Zehen sind typisch
• Zehenzwischenräume genau inspizieren
• Arterielle Ulzera sitzen im Gegensatz zu venösen Ulzera immer ganz peripher und schreiten im weiteren Verlauf nach proximal fort.
• primär die Beurteilung der Hauttemperatur (kalt)
• Die peripheren Pulse sollten stets im Seitenvergleich palpiert werden, v. a. bei Verdacht auf pAVK.
• Schmerz tritt üblicherweise nach einer gewissen Gehstrecke auf, zwingt Pat zum Stehenbleiben. In Ruhe lassen die Beschwerden rasch nach.

Venöse Durchblutungsstörungen
• Venöse Ulzera findet man nie an den Zehen!
• Bei einer fortgeschrittenen Insuffizienz, imponieren vor allem die Hautschäden: Atrophie, Induration, Verfärbung, Ulzeration und evtl. Ödeme.
• „Krampfadern“ (Varizen) entstehen meist primär als Folge einer kongenitalen Venenwandschwäche
• Überwärmung
• Schwere-/Spannungsgefühl, ziehende Schmerzen

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3
Q

Was muss bei der Untersuchung von Ödemen beachtet werden und welche Ursachen können ein- und beidseitigen Ödemen zugrunde liegen?

A
  • Bei kardialen, renalen und venösen Ödemen sind die Zehen nicht betroffen.
  • Charakteristisch für das Lymphödem ist die säulenförmige bis tonnenförmige Umfangsvermehrung des Unterschenkels mit Fußrückenpolster.
  • Man findet kardiale Ödeme v. a. im höheren Lebensalter.
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4
Q

Warum wird der Herzspitzenstoss palpiert und welche möglichen Aussagen lassen sich bezüglich der Pathophysiologie treffen?

A
  • Den Herzspitzenstoß tasten Sie in der Medioklavikularlinie, etwa im 5. ICR.
  • Die größte Bedeutung der tastbaren herzaktionssynchronen Pulsationen kommt dem Herzspitzenstoß zu.
  • Seine Intensität und Lokalisation hängen ab von Herzgröße, Schlagvolumen, Austreibungsgeschwindigkeit, Thoraxwanddicke und Lungenüberlagerung.
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5
Q

Wie entstehen systolische und diastolische Herzgeräusche?

A

Systolische Geräusche
• Aortenklappe (Aortenstenose)
• Pulmonalklappe (Pulmonalstenose)
• Rückstromgeräusche in der Systole
→ Mitralklappe (Mitralklappeninsuffizienz)
→ Trikuspidalklappe (Trikuspidalklappeninsuffizienz).

  • Stenosegeräusche sind spindelförmig (crescendo-decrescendo)
  • Insuffizienzgeräusche häufig gießend

Diastolische Geräusche
• in der Regel pathologisch
• Diastolika sind leiser als systolische Geräusche und schwer wahrnehmbar
• Entsprechend der kardialen Hämodynamik unterscheiden wir
→ tieffrequente Füllungs- oder Einströmungsgeräusche
→ hochfrequente Refluxgeräusche

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6
Q

Wie lässt sich die Spaltung des 1. und 2. Herztons erklären und welche Bedeutung wird dieser beigemessen?

A

Spaltung des 1. Tons:
• ist meist akzidentell
• pulmonaler Hypertonie
• Rechtsschenkelblock

Spaltung des 2. Tons:
• aus Aortenklappen- und Pulmonalklappenschluss zusammengesetzt
• Ersterer eilt in der Regel dem Letzterem etwas voraus

→ Diese physiologische Spaltung variiert vor allem bei der Atmung (Zunahme bei tiefer Inspiration).

→ Die Spaltung ist pathologisch, wenn sie weit und fixiert, d. h. atemunabhängig ist
• Vorhofseptumdefekt
• Rechtsschenkelblock
• Pulmonalstenose

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7
Q

Welche Ursachen können einem erhöhten Halsvenendruck mit Stauung der Gefässe zugrunde liegen?

A
  • Treten die Halsvenen bereits im Stehen oder Sitzen deutlich hervor, so liegt eine Stauung vor.
  • Diese sog. obere Einflussstauung ist ein sicheres Zeichen für eine Rechtsherzinsuffizienz.
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8
Q

Anamnese: Risikofaktoren

A

Nicht therapiebare Risikofaktoren
• Alter
• Geschlecht
• belastete Familienanamnese

Wichtige therapierbare Risikofaktoren 
• Rauchen
• Arterielle Hypertonie 
• Hyperlipidämie
• Diabetes mellitus
• Stress
• Bewegungsmangel 
• Übermässiger Alkoholkonsum
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9
Q
  1. Herzton
A
  • „Muskelanspannungston“
  • p.m. Herzspitze
  • entsteht beim Schluss der Atrioventrikularklappen (Mitral- und Trikuspidalklappen) zu Beginn der Ventrikelsystole
    1. Herzton ist dumpfer
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10
Q
  1. Herzton
A

„Klappenschlusston“ (Aorten-Pulmonal-Klappe)
• p.m. Herzbasis
• (physiologische Spaltung)
• beim Schließen der Semilunarklappen (Aorten- und Pulmonalklappen) am Ende der Ventrikelsystole.
• 2. Herzton ist heller

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11
Q
  1. Herzton
A

• „Ventrikelfüllungston“ (Entstehung während der raschen diastolischen Ventrikelfüllung)
• p.m. Herzspitze in Linksseitenlage, Verstärkung durch leichte Arbeit
• tritt auf z.B. bei Herzinsuffizienz
→ Galopprhythmus

Der 3. HT kann bei Kindern und Jugendlichen auch physiologisch auftreten.

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12
Q

„Lautstärkedifferenzierung“ der Herzgeräusche Klassifizierung in sechs Grade / sechs Sechstel

A
  • Grad1 (1/6) → bei der Auskultation mit dem Stethoskop kaum hörbar
  • Grad2 (2/6) → leise, aber gut auskultierbar
  • Grad3 (3/6 ) → laut, ohne tastbares Schwirren
  • Grad4 (4/6) → laut, mit tastbarem Schwirren
  • Grad5 (5/6) → sehr laut, auch ohne vollständiges Auflegen des Stethoskops vernehmbar
  • Grad6 (6/6) → sehr laut, auch beim Abheben des Stethoskops von der Brustwand noch hörbar («Distanzgeräusch»)
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13
Q

„Anton Pulmann trinkt Milch um 22.45.“

A

Aortenklappe, Pulmonalklappe, Trikuspidalklappe, Mitralklappe;

  1. 45 steht für die Auskultationspunkte:
  2. ICR rechts, 2. ICR links, 4. ICR rechts, 5. ICR links
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14
Q

Ort der größten Lautstärke

A

(Punctum maximum = p.m.)
• die Ausstrahlung
• die Lautstärke (1/6 bis 6/6)
• die zeitliche Zuordnung (zum 1. und 2. Herzton)
• der Klangcharakter und der zeitliche Verlauf angegeben werden

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15
Q

Austin-Flint-Geräusch

A
  • Präsystolisches Crescendogeräusch bei Aorteninsuffizienz
  • Ausdruck einer relativen Mitralstenose
  • wenn das Blut gleichzeitig aus der Aorta und dem linken Vorhof in den linken Ventrikel strömt
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16
Q

Welche Gruppen gibt es zur Unterscheidung der systolischen Herzgeräusche?

A
  1. Organische Herzgeräusche
    bei angeborenen Herzfehlern oder erworbenen Herzklappenfehlern
  2. Funktionelle Herzgeräusche
    durch erhöhtes Schlagvolumen (z. B. bei körperlicher Arbeit, Fieber, Anämie, Hypertonie, Hyperthyreose)
  3. Akzidentelle Herzgeräusche
    entstehen bei Herzgesunden ohne strukturelle oder hämodynamische Veränderung und sind harmlos (leise, systolische Geräusche im 2./3. ICR parasternal, nicht fortgeleitet)
17
Q

Systolische Extratöne

A
  • Extratöne/Clicks können viele Ursachen haben
  • Am häufigsten ist ein Click in der Mitte der Systole (midsystolic click) beim Mitralklappenprolaps (MKP)
  • häufigste Herzklappenanomalie ist bei ca. 5 % der erwachsenen Bevölkerung echokardiografisch nachweisbar (Frauen : Männer = 3 : 1)
18
Q

Diastolische Extratöne

A

Die wichtigsten diastolischen Töne sind
• der Mitralöffnungston (MÖT) bei Mitralstenose
• die Kammerfüllungstöne (3. und 4. Herzton)

Der MÖT ist frühdiastolisch und hochfrequent. Punctum maximum ist über der Herzspitze und Erb’schem Punkt.

19
Q

“6-P” Regel

A
  • pain (Schmerz)
  • paleness, palor (Blässe)
  • paresthesia (Missempfindung)
  • pulselessness (Pulslosigkeit)
  • paralysis (Bewegungsunfähigkeit)
  • prostration (Schock)
20
Q

Schmerzen bei Aortendissektion

A

vernichtend, reißend, Kollaps, oft neurologische Symptome,

→ Röntgenthorax, CT, transösophagale Echokardiograpie

21
Q

Schmerzen bei Lungenembolie

A

plötzlich, dumpf, mit Dyspnoe

→ EKG, Labor (D-Dimere), Röntgenthorax, Spital-CT

22
Q

Myokardinfarkt/ akutes Koronarsyndrom

A

Vernichtungsschmerz, Dyspnoe

→ EKG, Labor (Enzyme), Koronarangiografie