Abdomen und Urogenitalsystem Flashcards

1
Q

Welches sind die physiologischen Resistenzen bei der Palpation des Abdomens?

A
  • Unter „Resistenz“ versteht man jeden Widerstand im Abdomen, auf den die palpierende Hand stößt.
  • Bei der tiefen Palpation können Sie gelegentlich Normalbefunde tasten, die mit Resistenzen und Tumoren verwechselt werden können
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2
Q

Was ist bei der Palpation grundsätzlich zu beachten?

A

Beginn
• an einer Stelle, an der der Patient keine Schmerzen angibt.

Leichte Palpation
• zunächst werden Dicke und Muskeltonus der Bauchwand sowie oberflächlich gelegene Prozesse beurteilt.

Ablenkung des Patienten
• Achten Sie bei der Auslösung von Schmerzen auf das Gesicht!

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3
Q

Warum ist es wichtig, das Abdomen auf sichtbare peristaltische Bewegungen zu untersuchen?

A

Es kann sich um einen Normalbefund (bei schlanken Menschen), aber auch um ein Zeichen für eine intestinale Obstruktion (Dünndarmileus oder Pylorusstenose) handeln.

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4
Q

Welche Reihenfolge der Untersuchungstechniken ist beim Abdomen sinnvollerweise anzuwenden und warum?

A
• Inspektion 
• Auskultation (zwingend als zweites)
• Perkussion
• Palpation
1. Oberflächlich
2. Tief
3. Loslassschmerz 
• Organspezifische Untersuchungen
1. Nierenlogen 
2. Leberrand 
3. Harnblase
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5
Q

Welcher Auskultationsbefund ist als Warnsymptom zu werten und warum?

A

Ein besonders schlechtes Zeichen ist das Fehlen jeglicher Darmgeräusche über einen Zeitraum von über 3 Minuten.

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6
Q

Welche anamnestischen Fragen zum Leitsymptom „Bauchschmerz“ müssen gestellt werden und warum?

A

Lokalisation: Wo sind die Schmerzen? am gleichen Ort? wandernd?

Ausstrahlung: Wohin strahlen sie aus?

Dauer: Wie lange? Sekunden? Minuten? Stunden? Tage? Wochen?

Schmerzbeginn: Wann? unter welchen Umständen? plötzlich? allmählich?

Häufigkeit und Periodik: Kommen und Gehen? wellenförmig? kontinuierlich? wie oft?

Intensität: leicht, mittel, schwer, unerträglich; vernichtend; Begleitsymptome (Schweißausbruch, Zittern, Schwindel etc.)?

Charakter: dumpf, drückend, bohrend, brennend?

Auslösende, verstärkende und lindernde Faktoren:
Nahrung, Stuhlgang, Flatus, Erbrechen, Körperlage, Stress, Ereignisse, Stimmungen, Jahreszeiten?

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7
Q

Was ist eine Kolik und welche Ursachen liegen ihr zugrunde?

A

Wellenförmige krampfartige Bauchschmerzen (Koliken)

→ Überdehnung von Hohlorganen (Magen, Gallenblase, Harnleiter, Uterus)

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8
Q

Auf welche abdominellen Erkrankungen kann man bereits anhand der charakteristischen Schmerzausstrahlung schliessen?

A

Appendizitis:
meist periumbilikal und verlagert sich zunehmend in den rechten Unterbauch.

Akuter Pankreatitis/karzinom:
in die linke Flanke und in die linke Schulterblattregion aus.

Cholezystitis und Gallensteinkoliken:
strahlen meist gürtelförmig um den Leib, liegt das Schmerzmaximum im rechten Oberbauch. Bei Gallenkolik strahlen die SZ noch in die rechte Schulter aus.

Magenschmerzen:
strahlen nach links bis in die linke Schulter aus.

Nieren- und Ureterkolik:
schmerzen werden in den Flanken, in ipsilateraler Leiste, Skrotum, großen Labien oder Kreuzbein empfunden.

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9
Q

Welcher Perkussionsbefund ist über einer gefüllten Harnblase zu erwarten?

A

Bei Flüssigkeitsansammlungen kommt es zur Dämpfung des Klopfschalls (Schenkelschall).

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10
Q

Welche Aussagen lassen sich aufgrund von Palpation und Pekussion der Harnblase treffen?

A

Zur Größenbestimmung der Harnblase eignet sich am besten die Perkussion. Der flüssigkeitsgefüllte Hohlraum erzeugt im Vergleich zum tympanitischen Klopfschall der Darmschlingen eine Dämpfung. Dieses Phänomen tritt erst ab einem Füllungsvolumen von ca. 150 ml auf.

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11
Q

Welches sind mögliche inspektorische Hinweise auf ein Mamma-Karzinom?

A
  • Anzahl
  • Lokalisation (Seite/Quadrant)
  • Grösse (in cm)
  • Konsistenz
  • Oberfläche
  • Druckschmerzhaftigkeit
  • Verschieblichkeit
  • Bedeckende Haut
  • Lymphknoten im Abflussgebiet
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12
Q

Was ist beim Zurückschieben des Präputiums des Penis zu beachten?

A

Schieben Sie die Vorhaut vorsichtig zurück und beurteilen Sie dabei, wie eng sie sich um die Glans schließt. Kann die Vorhaut nicht zurückgestreift werden, so liegt eine Phimose vor.

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13
Q

Welche Miktionsstörungen und Änderungen der Harnmenge (Fachbegriffe!) gibt es und wie werden diese definiert?

A

Miktionsstörungen
• Dysurie, Algurie, Tenesmen,
• Pollakisurie, Nykturie
• Harnstrahl, Harndrang, Inkontinenz, Harnverhalt

Urin-Veränderungen
• Polyurie (>3l tgl.),
• Oligurie (<500ml tgl.)
• Anurie (<100ml tgl.)

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14
Q

Welche Leitsymptome bei Abdominalerkrankungen gibt es?

A
  • Schmerzen (spezielle Form: Kolik)
  • Aufstossen, ggf. mit Sodbrennen
  • Nausea
  • Emesis / Vomitus (speziell Hämatemesis)
  • Dysphagie und Schmerzen beim Schlucken (Odynophagie)
  • Völlegefühl, Meteorismus, Flatulenz
  • Stuhlgangsstörungen (z.B. Obstipation, Diarrhoe, Unregelmässigkeiten, Inkontinenz, Blut im Stuhl, Veränderungen der Konsistenz, Schleimabgang)
  • Ikterus
  • Aszites
  • Geschmacks- und Geruchsstörungen
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15
Q

Viszerale Schmerzen

A
• Kapselspannung abdomineller Hohlorgane
• Schlecht lokalisierbar
• Typischerweise Koliken
→ Erleichterung durch Stellungswechesel
(Wälzen im Bett, Herumlaufen)
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16
Q

Somatische Schmerzen

A

• Reizung des Peritoneums
• Lokalisiert am Ort der maximalen Entzündung
• Dauerschmerz (schneidend, scharf oder brennend)
→ Schonhaltung

17
Q

Das akute Abdomen

A

Lokale Symptome:
• Im Verlauf weniger Stunden einsetzende heftige Abdominalschmerzen (Kolik- oder Dauerschmerz).
• Mit oder ohne peritonealer Reizung (Muskelabwehrspannung, Loslassschmerz, Klopfschmerz).

Begleitende Allgemeinsymptome:
• z.B. Fieber, Erbrechen, Wind- und Stuhlverhalt, Tachykardie, fadenförmiger Puls, trockene Zunge, Unruhe, kalter Schweiss, Hypotonie, quälender Durst, Exsikkose.
• Diese erlauben Rückschlüsse auf die Art der zugrundeliegenden Erkrankung und auf die Ausdehnung und Schwere des Prozesses.

Alarmsymptome für Komplikationen:
• U.a. Hypotonie, Oligurie, Exsikkose, Ileus, Peritonitis, Symptome > 24h, stumpfes Abdominaltrauma innerhalb der letzten 8 Tage

18
Q

Leitsymptome im Mund- und Rachenraum

A
  1. Schmerzen:
    • permanent, intermittierend (ohne Auslöser, beim Schlucken)
  2. Veränderungen oder Läsionen an:
    • Mundschleimhaut, Zähnen, Zunge, Zahnfleisch)
  3. Veränderter Speichelfluss:
    • vermindert / vermehrt
    • eitrig / blutig
19
Q

Wieso sind Unterbauchschmerzen bei Frauen in gebärfähigem Alter gefährlich?

A
  • Es könnte eine Extrauterinegravidität vorliegen

* sind IMMER gynäkologisch abklärungsbedürftig

20
Q

Welche Inspektionsbefund bei Leberzirrhose

gibt es?

A
  • Ikterus
  • Spider naevi
  • Aszites
  • Caput medusae
  • epigastrale Venen aufgrund portaler Hypertension
  • Abdominalglatze aufgrund relativem Oestrogenüberschuss
21
Q

Auskultation der Darmgeräusche

A

Beurteilung der Darmtätigkeit
Qualität:
• laut / leise / abgeschwächt
• „normal“-gestellt (glucksend, gurgelnd, knarrend)
• „hoch“-gestellt (z.B. Anzeichen eines beginnenden mechanischen Bleus)

Quantität:
• physiologisch rege (NW: etwa alle 5-10 Sek.)
• in der Zahl vermindert / vermehrt
• pathologisch stumm („Grabesstille“) (z.B. Paralytischer Ileus)

22
Q

Perkussion

A

Beurteilung der Luftverteilung im Abdomen

Tympanitischer Klangschall:
• physiologisch: über lufthaltigen Organen im
Magendarmtrakt (Darmschlingen)
• pathologisch: geblähtes Abdomen

Gedämpfter Klangschall an „Schenkelschall“:
• physiologisch: Stuhl, feste Organe
• pathologisch: - vergrösserte / veränderte Organe oder Tumoren
• Flüssigkeit im freien Abdomen

23
Q

Technik der Perkussion

A

Das Mittelglied des linken Mittelfingers (bei Rechtshändern) liegt stramm der Bauchwand an, Mittel- und Ringfinger der rechten Hand klopfen kräftig darauf.

24
Q

Leitsymptome von urologischen Erkrankungen

A

Schmerzen
• Nieren(logen)
• Entlang der Ureteren
• Blase und/oder Harnröhre

Miktionsstörungen
• Dysurie, Algurie, Tenesmen,
• Pollakisurie, Nykturie
• Harnstrahl, Harndrang, Inkontinenz, Harnverhalt

Urin-Veränderungen
• Menge: Polyurie (>3l tgl.),
Oligurie (<500ml tgl.), Anurie (<100ml tgl.)
• Anderes: Urin-Farbe, Urin-Geruch

25
Q

Leitsymptome von Genital-Erkrankungen

A
  • Hauteffloreszenzen
  • Läsionen
  • Entzündungszeichen
  • Pruritus
  • Ausfluss
  • (abnorme) Blutungen
  • Vergrösserte lokale Lymphknoten
  • Sexuelle Funktionsstörungen
26
Q

Untersuchung des Urogenitalsystems

A

Inspektion
Haut und Schleimhautverhältnisse der äusseren Geschlechtsorgane:
• Effloreszenzen
• Läsionen
• Tumoröse Veränderungen (spez. Kondylome)
• Ausfluss
• Blutungen

Palpation
Bei Veränderungen von Haut- und Schleimhautverhältnissen der äusseren Geschlechtsorgane.
Beurteilung von: 
• Lokalisation
• Anzahl
• Oberflächenbeschaffenheit
• Konsistenz
• Verschiebbarkeit
• Druckschmerzhaftigkeit

Hoden: Beim Mann werden die Hoden untersucht

27
Q

Beurteilungskriterien von Resistenzen in der Mamma (Brust)

A
  • Anzahl
  • Lokalisation (Seite/Quadrant)
  • Grösse (in cm)
  • Konsistenz
  • Oberfläche
  • Druckschmerzhaftigkeit
  • Verschieblichkeit
  • Bedeckende Haut
  • Lymphknoten im Abflussgebiet