Herz Flashcards

1
Q

Wie ist der Aufbau des Herz-Kreislauf-Systems?

A
  • ein Herz (Saug-Druck-Pumpe, Automatie)
  • zwei seriell geschaltete Kreisläufe
    A) großer (Körper-)Kreislauf
  • Versorgung der Organe, einschließlich des Herzens mit: Sauerstoff, Nährstoffen, Hormonen, Abwehrzellen, Wärme,…
  • Abtransport von: Kohlendioxid, Stoffwechselendprodukten, Wärme,…
    B) kleiner Lungenkreislauf:
  • Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff
  • nutruitive Versorgung der Lunge
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2
Q

Wie sind Blutverteilung und Blutfluss im HKL ?

A

15% im Lungenkreislauf
- rechter Ventrikel -> PA -> Lungenarteriolen -> kapillaren, Venolen -> PV -> linkes Artrium
85% im großen Kreislauf
linker Ventrikel -> Aorta -> Arterien -> Arteriolen, Kapillar, Venolen -> Venen -> Hohlvene (Vena cava) -> rechtes Artrium

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3
Q

Wie ist die Pumpleistung des Herzens?

A
  • rechtes Herz und linkes Herz haben gleiche Volumina
  • Herzminutenvolumen/Schlagvolumen
  • Pfd. 30L/min
  • Schw. 6l/min
  • Ziege 3l/min
  • Rd. 35L/min
  • Schaf 4L/min
  • Hd. 1,4L/min
  • Das HMV des rechten Herzens läuft zu 100% durch den Lungenkreislauf
  • das HMV des linken Herzens fließt über mehrere Parallelkreisläufe: Herz 5%, Magen+Darm/Leber (30%), Niere 20%, ZNS 15%, Muskel 20%, Rest 10%
  • Herz+Lunge 15%, venöses system 70%, arterielles system 10%, Kapillaren 5%
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4
Q

Was sind die Eigenschaften des Hochdruckssystems?

A
  • vom Herzen erzeugte Druckwelle im arteriellen System geglättet und gespeichert
  • arterielle Blutdruck von Systole und Diastole: Energie für Versorgung der Organe
    Arteriolen:
  • präkapillare Sphinkter, Hauptwiderstandsgefäße
  • regeln: Blutdruck im arteriellen System + Organdurchblutung
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5
Q

Was sind die Eigenschaften des Niederdrucksystems?

A
  • nach den Kapillaren in Venen und Venolen
  • hier Großteil des Blutes
  • Kapazitätsgefäße, mobilisierbare Blutreserve für vermehrte Organdurchblutung
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6
Q

Erklären Sie Bedarf und Mehrbedarf an Herzaktion bei Leistung!

A
  • Schwerkraft + Beschleunigung bestimmen den unteren Grenzwert des Druckbedarfs
    Mehrbedarf an Herzaktion bei Belastung:
  • Rennnpferd: Muskeldurchblutung 5L/min rund 16% HMV –> bei maximaler Belastung: 100L/min, ca. 40% des HMV
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7
Q

Was sind die Bestandteile des Herzens?

A

Aorta, Arteria pulmonalis, Chorda tendinae, Koronargefäße, linkes Artrium, Lungen Venen, linker Ventrikel, Valva tricuspidalis, Papillarmuskeln, rechtes Artrium, rechter Ventrikel, Kammerseptum, Taschenklappen, Sinusknoten, Vena cava cranialis/caudalis

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8
Q

Was sind die Besonderheiten der Herzmuskeltätigkeit?

A
  1. Myokard erregt sich selbst durch einen eigenen Schrittmacher (Autonomie) in rhythmischen Abständen (Automatie)
  2. Das Arbeitsmyokard bleibt nach Depolarisation (Na+- Einstrom) auf einem Depolarisationsplateau (langsamer Ca2+-Einstrom) mit zwei Folgen:
    - AP und Kontraktion überlagern sich
    - Myokardzellen sind während der Kontraktion refraktär = nicht tetanisierbar
  3. Aktionspotentiale breiten sich über Gap-junctions zwischen den Myokardzellen aus, sodass sie immer den ganzen Muskel erfassen und zur maximalen Kontraktion führen (Alles oder nichts Gesetz)
  4. die Kontraktionskraft von der Vorausdehnung autoreguliert (Frank-Sterling-Mechanismus)
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9
Q

Vergleichen Sie die Aktionspotentiale von Herzmuskel vs Skelettmuskel!

A

Skelettmuskel: AP (1ms) ist längst abgeklungen, wenn die Kontraktion einsetzt. Während der Kontraktion ist der Skelettmuskel nicht mehr refraktär und kann tetanisiert werden.
Herzmuskel: die Kontraktion (Systole) fällt in die Plateauphase des AP. Das Myokard is deswegen während der gesamten Systole nicht erregbar (absolut refraktär). In der Erschlaffungsphase (Diastole) ist das Myokard nur durch sehr starke Reize erregbar (relativ refraktär). Erst nach Abschluss der Repolarisation ist es wieder vollständig erregbar.

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10
Q

Wie ist die Wirkung von Reizfrequenz und -Stärke auf das Myokard/den Skelettmuskel?

A

Steigende Reizfrequenz:
- Myokard: trotz steigender Reizfrequenz bleibt der normale Rhythmus der Systolen erhalten
- Skelettmuskel: Mit zunehmender Reizfrequenz verschmelzen und überlagern sich die Einzelzuckungen
steigende Reizstärke:
- Myokard: trotz steigender Reizstärke bleiben die Kontraktionen (Systolen) gleich stark
- Skelettmuskel: Mit zunehmender Reizstärke verändert sich auch die Kontraktionsstärke

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11
Q

Wie ist der Ablauf bei der Aktionspotentials beim Arbeitsmyokard?

A

Phase 0: Na+-Einstrom
Phase 1: K+-Ausstrom
Phase2: ca2+-Einstrom
Phase 3: k+-Ausstrom
Phase 4: durch K+Ausstrom stabilisiertes Membranpotential (-80mV)
Schwellenpotential für eine Erregung liegt bei -70mV

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12
Q

Wie verhält sich der Kalzium-Transient während des AP?

A
Phase 2
extrazellulärer Zyklus: 
- Einstrom über L-Typ-Kalziumkanäle (spannungsgesteuert) 
- Einstrom über Na-Ca-Austauscher 
intrazellulärer Zyklus: 
- Ausstrom aus SER (Ryanodinrezeptor) 
Phase 3+4
extrazellulärer Zyklus 
- Rücktransport über die Ca-Na-Tauscher 
Intrazellulärer Zyklus
- Rücktransport ins SER über Ca2+-ATPase 

Kalziumbeladung der Zellen:
- wenn Ca-Rücktransport nach extrazellulär ineffizient ist durch: Verkürzung der Diastole, Hemmung der Na-K-ATPase –> Inotropie

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13
Q

Beschreibe die Elektromechanische Kopplung an der Herzmuskelzelle!

A
  • Ca2+ induzierte Ca-Freisetzung
  • Entsperrung von Tropomyosin durch Ca2+-Bindung an Troponin C
  • Querbrückenzyklus, …
  • zentrale Steuerung über cAMP
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14
Q

Wie ist der Potentialverlauf in den Schrittmacherzellen?

A
  • Sinus-Knoten, AV-Knoten, His-Bündel, Tawara-Schenkel, Purkinje-Fasern
    Unterschiede zum Arbeitsmyokard:
  • kleine Membranpotentialkapazität -> leicht erregbar
  • Spontandepolarisation durch Na-Leckstrom (If)
  • keine K1-K+-Kanäle zur Stabilisierung des Ruhemembranpotentials
  • keine spannungsgesteuerten Na-Kanäle im Sinus-AV-Knoten (reines Ca2+-Potenzial)

Schrittmacherzellen sorgen für Rhythmus, haben verschiedene Depolarisationsschwellen

  • der eine Schrittmacher zwingt dem nächsten seine Frequenz auf
  • Sinus Knoten = primärer Schrittmacher
  • AV-Knote = sekundärer Schrittmacher
  • restlichen bilden zusammen die tertiären Schrittmacher
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15
Q

Was versteht man unter If?

A

= Schrittmacherstrom (funny channels)

-> macht spontane Depolarisation zieht die anderen Reaktionen nach sich

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16
Q

Was passiert beim Ausfall eines primären Schrittmachers?

A

Beim Ausfall eines primären Schrittmachers übernehmen sekundäre und tertiäre die Rhythmogenese -> erniedrigte Herzfrequenz
Sinus: 60-80bpm
AV: 40-50 bpm
His: 30-40bpm
die bpm der sekundären und tertiären Schrittmacher reiche zwar für das Überleben aber können keine Versorgung bei Anstrengung (Treppensteigen ) mehr garantieren

17
Q

Was sind die 4 Phasen des Herzzyklus?

A

Systole und Diastole teilen sich jeweils nochmal in zwei Phasen: Systole = Phase 1 und 2, Diastole = Phase 3 und 4

  1. Anspannungsphase
    - isovolumetrische Verformung
  2. Auswurfphase
    - Öffnen der Taschenklappen
    - nur Ejektionsfraktion ausgeworfen (ca. 60-70%)
  3. Entspannungsphase
    - Schließen der Taschenklappen, isovolumetrische Erschlaffung
    - Kammerdruck geht gegen Null!!!
  4. Füllungsphase
    - Öffnen der Av-Klappen, passive Füllung
    - aktive Füllung durch Vorkammerkontraktion (Ruhe ca. 10%, Belastung ca. 50%)
18
Q

Anschauen Diagramme Sphygmogramm!

A

Na? Wie gut kannst du es schon?

19
Q

Wie entstehen die Herztöne?

A
  1. Muskelton/Anspannungston
    - Schwingungen der Wandmuskulatur
  2. Klappenton
    - schließen der Seminularklappen

beides zusammen hörbar als BUUUUUDUPP

20
Q

Wie entstehen Herzgeräusche? Was unterscheidet sie von den Herztönen? Welche Graduierung kann man einteilen?

A

Herztöne normal, Herzgeräusche sind pathologisch

  • Funktionsstörungen der Klappen
  • > Insuffizienz (Blut spritzt in den Vorhof zurück)
  • > Stenose
  • Septumdefekte
  • Anämie (normale Herztöne viel lauter) -> Turbulenzen

Graduierung von 1-6
Grad 1: Chefarztgeräusche, Gard 6: Distanzgeräusche

21
Q

Was können sie zu der Koordination von elektrischen und mechanischen Vorgängen am Herzen sagen?

A

Am Herzen sind elektrische und mechanische Vorgänge gut koordiniert

  • dennoch erlaubt die EKG-Diagostik keine Aussage über die Pumpleistung des Herzens
  • Ausnahme: nur bei Kammerflimmern kann man aufgrund des EKG-Befundes auf die Pumpleistung schließen. Diese ist dann 0
22
Q

Beschreiben Sie die Steuerung der Herzfunktion über das sogenannte LaPlace-Gesetz!

A

P=T2dr^-1
ergibt sich aus: Kraft, die die Kugel sprengen will & Gegenkraft
Aussagen:
- die vom Myokard erzeugte Wandspannung determiniert den Innendruck
- bei Kontraktionen kommt es zu einer Abnahme des Radius & zu einer Zunahme der Wanddicke
-> beides führt zu einer Druckzunahme trotz bereits sinkender Wandspannung
-> Wandspannung und Wanddicke können sich gegenläufig ändern

23
Q

Was passiert bei einer (konzentrischen) Herzhypertrophie?

A
  • bei einer konzentrischen Herzhypertrophie hat bereits das entspannt Herz einen kleinen Radius und eine hohe Wanddicke -> hohe Druckentwicklung möglich, aber geringe Auswurfleistung (Blutdruck und Herzfrequenz steigen folglich)
24
Q

Was passiert bei einer beständig hohen Vorlast des Herzens?

A
  • bei einer konzentrischen Herzhypertrophie hat bereits das entspannt Herz einen kleinen Radius und eine hohe Wanddicke -> hohe Druckentwicklung möglich, aber geringe Auswurfleistung (Blutdruck und Herzfrequenz steigen folglich, Herz wird eventuell immer weiter gefüllt)
25
Q

Was ist der Frank-Starling-Mechanismus?

A

= Zunahme der Kontraktionskraft bei zunehmender Vorlast und Nachlast
Ursache: Ca2+ - Sensitivität des Troponin C erhöht
- Anpassung der Pumpleistung von linkem und rechtem Herzen
- Anpassung an Lageänderung, Atembewegungen, …

26
Q

Was bewirkt die vegetative Steuerung durch den Sympathikus am Herzen? (ß1)

A

ß1 -> cAMP steigt

  • innerviert Schrittmacher, Vorhofmyokard, Kammermyokard
  • positiv chronotrop: Erhöhung des Schrittmacherstromes (if) -> hohe Herzfrequenz
  • positiv inotrop: Erhöhung des Calciumtransienten (iCAL) + Erhöhung intrazelluläre Ca-Speicher (Aktivierung Ca-ATPase) -> starke Druck/Kraftentwicklung
  • positiv lusitrop: schnellere Repolarisation, schnelle Rückführung des Ca-Speichers (CA-ATPase) -> schnelle Entspannung des Herzens
27
Q

Was bewirkt die vegetative Steuerung durch den Sympathikus am Herzen? (ß2)

A

ß2-> steigert cAMP
innerviert alle Herzteile
- Steigerung der Coronardurchblutung (bessere Herzdurchblutung)

28
Q

Was bewirkt die vegetative Steuerung durch den Paraympathikus am Herzen? (M2)

A

M2-> sinkt cAMP

  • innerviert: Vorhofmyokard und Schrittmacher
  • antagonist Sympathikus
  • zusätzlich Acch-sensitive K-Kanäle aktiviert -> stabilisiert Membranpotenzial