hegemoniale Automobilität Flashcards
Analyseperspektive zur Forschung
Mobilitätsforschung: Individualisierung und Automobilität (Alltagspraxen, kulturelle Aufladung)
Politische Ökonomie
integrale Perspektive mit Gramsci
zentraler Begriff: Hegemonie
hegemoniale Verankerung in Ideologie, Alltagsverstand, Staat
materiell/ökonomisch:
-Automobilindsutrie, Öl, Straßenbau, Tankstellen, Taxis
-Beschäftigung
-Pfadabhängigkeiten
-gebaute Umwelt
ideologisch:
-Freiheit
-Geschwindigkeit
-Wohlstand
-Rückzugsraum
Alltagspraxen:
-funktional differenzierte Stadt
-Zersiedelung
-Flexibilität/Individualisierung
-Geschlechterverhältnisse
-Freiheit/Notwendigkeit
integraler Staat:
-Formierung von Interessensgruppen, VDA, IG Metall etc
-Staatsapparate
-Policies
-wachsende Konflikte
Risse in der Autohegemonie
materiell/ökonomisch:
-Modernisierungsstrategien der Konzerne (vom Autohersteller zu Mobilitätsdienstleister)
-globale Konkurrenzverhältnisse (Tesla, BYD, Google)
-neue Mobilitätsdienstleistungen
-Konversion (Elektrifizierung etc)
ideologisch:
-junge Generation weniger autofixiert
-aber: Polarisierung: SUVs etc
Alltagspraxen:
-junge Generation fährt weniger Auto
-Modal Split verschiebt sich (modal split = Verteilung des Transportaufkommensauf die einzelnen Verkehrsträger)
-intermodale Praxen (Verbinden verschieder Transportarten): zwar nicht Ziel Automobilität zu überwinden, aber verringern Bedeutung
-aber: nur marginale Veränderungen im urbanen Raum
integraler Staat:
-Klimapolitik als Treiber?
-EU-Flottengrenzwerte und Luftreinhalterichtlinien
-kommunale Ebene: Luftreinhaltung
-neue Initiativen wie Fahrradvolksentscheide
-Anti-Auto-Bewegung?
aktuelle Entwicklungen
-Erneuerung der Autohegemonie, aber auch einige Risse
-Möglichkeitsfenster
-Konfliktdimension wesentlich
-Automobilität hegemonial abgesichert – teil der „imperialen Lebensweise“ (Brand und Wissen 2017)
- kleine Risse in der Autohegemonie
-historisch: auf jede Krise erfolgte eine Erneuerung
-Multiple Krise und die Überwindung der hegemonialen Automobilität
Mögliche Wenden
Antriebs-Verkehrs oder Mobilitätswende?
-> Erneuerung der Autohegemonie (Antriebswende)
-> deutlicher Bedeutungsverlust des Automobils (Verkehrswende)
-> autobefreite Gesellschaft ohne Privat PKWs (Mobilitätswende)
Was bedeutet Mobilitätswende?
-> Vermeiden
-> Verlagern
-> Verbessern
-> Mobilitätswende als Umbaukonflikt
sozial und ökologisch
moralischer Zeigefinger vs sozialer und ökologischer Umbau in Mobilitätswende
Moralischer Zeigefinger:
-individueller Verzicht
-soziale Konsequenzen nachrangig
-setzt auf Märkte und Preissignale
-wird zurecht abgelehnt
sozialer und ökologischer Umbau:
-gutes Leben für alle in den planetarischen Grenzen
-Ungleichheit im Fokus
-Umbau ist von öffentlicher Hand geplant
-wird von vielen mitgetragen
Ziele von “Platz für Wien”
attraktive Straßen zum Gehen und Verweilen
-verkehrsberuhigte Wohngebiete
-Fußgänger und Begegnungszonen
-breite Gehsteige
-Pflanzen von Bäumen
-Errichtung von Sitzgelegenheiten
Sichere Mobilität für Kinder
-autofreie Schulvorplätze
-Tempolimits
-Fahrradkurse
sichere und durchgängige Radinfrastruktur
Multimodalität durch attraktives Umsteigen
-fuß- und radfreundlich gestaltete Öffi-Haltestellen
-Stationen für öffentliche LeihFahrräder
sichere Kreuzungen
-fuß und radfreundliche Ampelschaltungen
-sichere Querungsmöglichkeiten für Hauptstraßen
präfigurative Aktionen
manifestiert sich in Etablierung alternativer Formen des miteinanders
-> Herausforderung bestehender Ordnung
-> Sichtbarmachen von Alternativen, untergräbt das als scheinbar alternativlos Festgefügte