Grundlagen der Differentiellen und Persönlichkeitspsychoogie II Flashcards

1
Q

Kapitel 1 - Persönlichkeitspsychologie im Überblick

001 Erläutern Sie, welche Aspekte zum Konstrukt „Persönlichkeit“ gehören.

A

Das funktionale Zusammenspiel der einzelnen Persönlichkeitsmerkmale, Kognitionen, Emotionen und Verhalten zu einem Gesamtsystem.

Auch kognitive und emotionale Fähigkeiten, Eigenschaften, Überzeugungen, Motive, Werte oder Triebe gehören zur Persönlichkeit

Interaktionsprozesse mit der Umwelt und Erfahrungen, vergangene Erlebnisse, Ziele und Erwartungen wirken sich auf Persönlichkeit aus.

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2
Q

Kapitel 1 - Persönlichkeitspsychologie im Überblick

002 Welche Forschungsergebnisse liefern den Vertretern des situativen Ansatzes Argumente gegen den eigenschaftstheoretischen Ansatz?

A

Zimbardo et al.1971 Stanford Prison Experiment - Verhalten von Studenten, die in einem Experiment entweder die Wärter oder die Gefangenen waren.

Das Verhalten sowohl der Wärter als auch der Gefangenen war weit mehr von der Rollenvorgabe bestimmt, als man zunächst erwartet hatte. Die Wärter wurden autoritär und unnachgiebig, die Gefangenen lehnten sich auf oder ergaben sich in ihr Schicksal.

Die Hauptaussage der Ergebnisse ist, dass der situative Druck die Probanden ein Verhalten hat zeigen lassen, das offensichtlich gar nicht zu ihrem üblichen Repertoire gehörte.

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3
Q

Kapitel 1 - Persönlichkeitspsychologie im Überblick

003 Mit welchen Aufgaben setzt sich die Persönlichkeitspsychologie auseinander?

A

Persönlichkeitspsychologie soll Verhalten beschreiben, erklären, vorhersagen und verändern können.

  1. Beschreibung beinhaltet auch Prozesse des systematischen Beobachtens und Bewertens mithilfe von ganz unterschiedlichen Erhebungsmethoden, z.B. standardisierten Fragebogen, Verhaltensbeobachtung, Interviews und Tests.
  2. Erklären: Sie muss in der Lage sein, Ursachen für ermittelte Daten anzugeben und eine Verhaltenserklärung vorzunehmen.
  3. Vorhersagen: soll Verhalten aufgrund von erhobenen Größen vorherzusagen. Darin besteht die zentrale Aufgabe der Persönlichkeitspsychologie.
  4. Veränderung der Persönlichkeit: Diese Domäne ist nicht nur der Klinischen Psychologie vorbehalten; einige renommierte Psychologen, deren Ideen wegweisend für die persönlichkeitspsychogische Theoriebildung wurden, arbeiteten auch als Therapeuten.
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4
Q

Kapitel 1 - Persönlichkeitspsychologie im Überblick

004 Auf welchen Annahmen beruhen eigenschaftsorientierte Ansätze?

A

1 situativ und zeitlich stabil
2 Dimensionen zum kategorisieren
—————

Eigenschaftsorientierte Ansätze gehen davon aus, dass Persönlichkeitseigenschaften über eine Vielzahl unterschiedlicher Situationen relativ konsistent und zeitlich relativ stabil sind.

Der Extraversionswert von stark extravertierten Personen soll in einer Vielzahl von Situationen und unterschiedlichen Zeitpunkten über denen einer eher introvertierten Person liegen.

Als Persönlichkeitseigenschaften gelten Dimensionen, anhand derer Individuen nach dem Grad der Ausprägung eines bestimmten Merkmals kategorisiert werden können.

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5
Q

Kapitel 1 - Persönlichkeitspsychologie im Überblick

005 Was wissen Sie über den Intelligenzquotienten?

A
  1. Binet hatte eine provisorische Skala zur Einschätzung der Intelligenz von Kindern vorgelegt. Er sträubte sich gegen eine umfassende inhaltliche Interpretation.
  2. Stern erweiterte sein System und erfand den Intelligenzquotienten, indem er das geistige Alter durch das Lebensalter dividierte.
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6
Q

Kapitel 2 - Eigenschaftstheoretische Ansätze

006 Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem Typen- und dem Eigenschaftsansatz zur Beschreibung der menschlichen Persönlichkeit an einem Beispiel.

A

1 Typen keine Abstufung
2 Dimensionen Kontinuum
—————————-

  1. Persönlichkeits-Typen sind Alles-oder-Nichts-Phänomene ohne Abstufungen. Wenn eine Person einem Typ zugeordnet wird, dann kann sie keinem anderen Typ aus demselben Klassifikationssystem angehören.
  2. Theorien über Persönlichkeitsdimensionen gehen von einem Kontinuum zwischen den extremen Ausprägungen der Dimension aus. Eine Person kann dann aufgrund ihrer Ausprägung an irgendeiner Stelle auf dem Kontinuum angesiedelt werden.
  3. Beispiel: Extraversion – Introversion.
    Bei dem Typen-Ansatz ist eine Person entweder extravertiert oder introvertiert. In einem Eigenschaft-orientierten Ansatz kann jemand ein wenig extravertiert und ziemlich stark introvertiert sein. Auf jeden Fall vereinigt eine Person immer beide Pole in sich, nur hinsichtlich der Ausprägung beider Eigenschaften unterscheiden sich Menschen.
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7
Q

Kapitel 2 - Eigenschaftstheoretische Ansätze

007 Auf welchen theoretischen Grundlagen basiert der DISG?

A

1 Martson - Verhalten basiert auf Wahrnehmung
2 DISG-Gruppen
——————

  1. Der DISG basiert auf Überlegungen von Marston, der herausfand, dass sich das Verhalten von Personen darin unterscheidet, wie stark sie sich im Vergleich mit ihrer Umwelt wahrnehmen, und ob sie ihre Umwelt als wohlwollend oder feindselig betrachten.
  2. Aus der Kombination dieser Informationen entwickelte er vier Gruppen, nach dem sich das Verhalten von Menschen einteilen lässt, den D-, I-, S- und G-Gruppen.

Dominanz-Gruppe „Dominance“: Wird die Umgebung als ungünstig wahrgenommen, und die Person fühlt sich mächtiger als die Umgebung, dann zeigt sie eine dominante Reaktion. Versuche, Kontrolle über die Situation zu gewinnen, sind zu erwarten.

Initiativ-Gruppe „Influence“: Wird die Umgebung als günstig wahrgenommen, und die Person fühlt sich mächtiger als die Umgebung, dann übt sie Einfluss aus. Versuche, andere zu überzeugen oder zu beeinflussen, sind zu erwarten.

Stetig-Gruppe „Steadiness“: Wird die Umgebung als günstig wahrgenommen, und die Person fühlt sich schwächer als die Umgebung, dann sind Angebote zu erwarten, hilfsbedürftige Personen zu unterstützen. Ziel der Person ist es, für eine Stabilisierung der Situation zu sorgen.

Gewissenhaft-Gruppe „Conscientiousness“: Wird die Umgebung als ungünstig wahrgenommen, und die Person fühlt sich schwächer als die Umgebung, dann wird die Person darauf drängen, dass feste Regeln eingehalten werden, und sich stark für die Einhaltung dieser Regeln einsetzen.

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8
Q

Kapitel 2 - Eigenschaftstheoretische Ansätze

008 Erklären Sie den Zusammenhang zwischen der Typenlehre von Jung und dem MBTI.

A
  1. Der MBTI beruht auf der Typenlehre von Jung. Myers und Briggs verlagern die beteiligten Prozesse in die Außenwelt, wodurch sie Jungs Theorie stark verändern. Anstatt 16 Typen untersuchen sie vier Gegensatzpaare:
    Extraversion-Introversion,
    Sensing-Intuition,
    Thinking-Feeling und
    Judging-Perceiving.
  2. Jung erklärte die Unterschiede zwischen Menschen vor allem dadurch, dass jeder Mensch seine Umwelt in einer für ihn charakteristischen Art und Weise wahrnimmt und auf dieser Basis zu eigenen Schlussfolgerungen gelangt. Die Inhalte des Bewusstseins extravertierter Personen richten sich in erster Linie an ihrer Außenwelt aus, während Introvertierte sich eher an ihrer Innenwelt orientieren. Er kombinierte Extraversion und Introversion mit den Bewusstseinsfunktionen Thinking, Feeling, Sensing und Intuition und kombinierte daraus 16 Typen.
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9
Q

Kapitel 2 - Eigenschaftstheoretische Ansätze

009 Welche Kritikpunkte wurden am Modell der Big Five geäußert?

A
  1. Das Modell der Big Five geht davon aus, dass es sich bei Persönlichkeitseigenschaften um endogene Dispositionen handelt, die von der Umgebung nicht beeinflusst werden. Daraus folgt, dass sie von kulturellen Einflüsse, Wechselwirkungen zwischen Individuum und Umwelt sowie Einflüssen der Erziehung nicht tangiert werden.
  2. Die Betonung der erbbiologischen Basis der fünf Persönlichkeitsfaktoren gilt als veraltet.
  3. Das Modell kann Verhalten weder erklären noch vorhersagen. Es beschränkt sich stattdessen auf die Beschreibung von Verhalten.
  4. Durch seine lexikalische Grundlage lässt sich nicht ausschließen, dass Merkmale der Persönlichkeit, die sich nicht über Einzelwörter erfassen lassen, fehlen.
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10
Q

Kapitel 3 - Persönlichkeitstheorien und Persönlichkeitskonstrukte

010 Auf welchen biologischen Grundlagen beruhen die Persönlichkeitsdimensionen von Eysenck?

A
  1. Eysenck sieht einen Zusammenhang zwischen den beiden Persönlichkeitseigenschaften Extraversion und Introversion und dem Erregungsniveau des Gehirns.
  2. Er geht davon aus, dass Menschen sich um ein Gleichgewicht zwischen den exzitatorischen und den inhibitorischen Prozessen bemühen. Für das menschliche Gehirn postulierte er zwei neuronale Mechanismen.

a) Der exzitatorische Mechanismus hält Menschen wachsam und physiologisch erregt.
b) Der inhibitorische Mechanismus dagegen macht inaktiv und lethargisch.

  1. Für die Aufrechterhaltung dieser Balance ist das im Hirnstamm lokalisierte, aufsteigende reticuläre Aktivierungssystem (ARAS) verantwortlich. Dieses ARAS arbeitet bei Extravertierten und Introvertierten auf unterschiedliche Art und Weise, besonders wenn die Personen physiologisch erregt sind.

a) Das ARAS von Introvertierten generiert ein sehr hohes Maß an Erregung, sodass diese Personengruppe dazu neigt, weiterer Stimulation aus dem Weg zu gehen.
b) Das ARAS von Extravertierten ruft nur ein geringes Maß an Erregung hervor, woraus folgt, dass die Extravertierten Situationen aufsuchen, die ihnen mehr Erregung verschaffen.

  1. In Bezug auf die Persönlichkeitseigenschaft Neurotizismus sieht Eysenck einen Zusammenhang mit der Wirkung von emotionaler Stimulation auf den reticulo-limbischen Schaltkreis. Personen mit hohem Neurotizismuswert werden durch diese Stimulation stärker erregt als Personen mit geringer Ausprägung an Neurotizismus. Somit nimmt er an, dass das gleiche Stressereignis abhängig von Persönlichkeitstyp und Erregungsniveau zu unterschiedlichen Reaktionen führt.
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11
Q

Kapitel 3 - Persönlichkeitstheorien und Persönlichkeitskonstrukte

011 Auf welchen Annahmen basiert Kellys Rep-Test?

A
  1. Kellys wissenschaftstheoretische Position ist der Konstruktivismus. Realität stellt sich für Menschen nicht als solche dar, sondern wird in einem aktiven Vorgang sozusagen erfunden.
  2. Menschen unterscheiden sich anhand ihres Konstruktsystems, mit dessen Hilfe sie Erfahrungen strukturieren und ihnen Bedeutung zuschreiben.

Erst wenn ein Mensch in der Lage ist, das Konstruktsystem einer anderen Person zu verstehen, kann er mit ihm ein sinnvolles Gespräch führen, da in diesem Falle die Prämissen zur Konstruktion der Realität geteilt werden.

  1. Der REP-Test beruht auf der Annahme, dass sich diese Konstrukte ermitteln lassen, indem Probanden Personen oder Ereignisse in Bezug auf Ähnlichkeiten und Unterschiede beschreiben. Mit dem Test kann außerdem herausgefunden werden, wie differenziert das Konstruktsystem einer Person aussieht.
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12
Q

Kapitel 3 - Persönlichkeitstheorien und Persönlichkeitskonstrukte

012 Erklären Sie, aus welchen Quellen sich die Selbstwirksamkeitserwartung speist.

A
  1. Erfahrungen, die wir machen, wenn wir die fragliche Verhaltensweise ausführen, oder eine gleiche oder ähnliche Situation bereits gemeistert haben. Dabei ist es wichtig, den Erfolg der gemeisterten Situation den eigenen Fähigkeiten zuzuschreiben, also internal zu attribuieren.
  2. Die Beobachtung anderer Menschen, die das Zielverhalten ausführen, also Lernen am Modell. Dies funktioniert besonders gut, wenn das Modell ähnlich zur eigenen Person wahrgenommen wird.
  3. Auch eigene Körpersignale dienen als Quelle der Selbstwirksamkeitserwartung, wobei starke physiologische Reaktionen mit einer geringeren Selbstwirksamkeitserwartung einhergehen. Ein schlechtes Gefühl ist deutlicher erkennbar als ein gutes!
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13
Q

Kapitel 3 - Persönlichkeitstheorien und Persönlichkeitskonstrukte

013 Erläutern Sie mithilfe von Beispielen, was Mischel unter starken und schwachen Situationen versteht und inwieweit diese Unterscheidung relevant für sein CAPS-Modell ist.

A
  1. In starken Situationen verhalten sich fast alle Menschen einer Kultur ähnlich. Die Verhaltensnormen sind klar definiert und Abweichungen werden in der Regel bestrafen (z.B. Straßenverkehr).
  2. In schwachen Situationen hat die leitende kulturelle Struktur weniger Einfluss auf das Verhalten. Die persönlichen Merkmale treten deshalb stärker hervor.
  3. Er geht davon aus, dass sich Menschen auch darin unterscheiden, ob sie Situationen als stark oder schwach wahrnehmen, (z.B. Wartezimmer)
  4. Im CAPS treten die Situationsmerkmale in Wechselwirkung mit den Personenmerkmalen.
    Das Verhalten einer Person wird nicht durch objektive Merkmale einer Situation bestimmt, sondern wie die Situation wahrgenommen wird, also durch die psychologisch relevanten Merkmale.
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14
Q

Kapitel 4 - Fähigkeitsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

014 Aus welchen Gründen kann das Berliner Intelligenzstrukturmodell von Jäger als integrativer Ansatz gelten?

A
  1. Wurde entwickelt, um konkurrierende Modelle in einem Modell zusammenzufassen.
  2. An jeder Intelligenzleistung sind alle intellektuellen Fähigkeiten beteiligt, allerdings in unterschiedlicher Gewichtung. An der Spitze des Modells steht als Integral aller Fähigkeiten die Allgemeine Intelligenz, die in die beiden Strukturbereiche Inhalte und Operationen aufgeteilt ist.
  3. Die Operationen verteilen sich auf vier Arten von Kognitionen:
    - Bearbeitungsgeschwindigkeit
    - Merkfähigkeit
    - Einfallsreichtum und
    - Verarbeitungskapazität
  4. Es beinhaltet
    a) den g-Faktor von Spearman
    b) die Primärfaktoren von Thurstone
    c) die Einzelfähigkeiten von Guilford

Diese Aspekte sind nicht unverbunden nebeneinander stehen, sondern werden in einer Struktur angenommen, weshalb von einem integrativen Ansatz gesprochen werden kann.

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15
Q

Kapitel 4 - Fähigkeitsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

015 Was ist das Besondere am Ansatz von Gardner?

A

1 Set von Kompetenzen
2 Intelligenz ist dynamisch
3 Arbeitsweise des Gehirns
4 Reihe Intelligenzarten - Theorie erweiterbar
———————

  1. Er begreift Intelligenz als ein Set von Kompetenzen mit vielfältigen Facetten. Es ermöglicht Menschen Probleme zu lösen. Er schließt dabei ausdrücklich nicht-kognitive Aspekte mit ein.
  2. Intelligenz ist dynamisch, sie entwickelt sich über ein ganzes Leben lang.
  3. Seine Theorie entstand durch die Einsicht in die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns.
  4. Er postuliert eine Reihe voneinander unabhängiger Intelligenzarten, deren Anzahl er nicht unbedingt als vollständig betrachtet. Seine Theorie ist kein geschlossenes Ganzes, sondern ist erweiterbar.
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16
Q

Kapitel 4 - Fähigkeitsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

016 Welche Fragen stellen sich im Zusammenhang mit dem Konzept der Intelligenz und seiner Anwendung?

A
  1. Die Rolle der Vererbung. Zunächst wurde behauptet, das Ausmaß der Vererbung an der Intelligenz sei so erblich, dass Umwelteinflüsse keine Wirkung zeigen.
  2. Heute steht fest, dass Vererbung tatsächlich eine wesentliche Rolle spielt, dass aber auch Umweltfaktoren sich darauf auswirken, wie das intellektuelle Potenzial eingesetzt wird.
  3. Als drittes stellt sich die Frage, welche Umwelteinflüsse sich auf die Nutzung des Potenzials niederschlagen. Diskutiert werden die Ernährung, die familiäre Umgebung und der Einfluss von Schule und Bildung.
  4. stellt sich die Frage, inwieweit kulturelle Einflüsse berücksichtigt werden müssen. Die europäischen Vorstellungen von Intelligenz sind geprägt vom westlichen Kulturkreis, in dem der kognitive Anteil am intelligenten Verhalten betont und vielleicht sogar überbetont wird.
17
Q

Kapitel 4 - Fähigkeitsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

017 Skizzieren Sie das Modell der emotionalen Intelligenz von Salovey und Mayer.

A

1 Salovey und Mayer untersuchen Kognition und Emotionen und unterscheiden in ihrem Modell die folgenden vier Aspekte:

  1. a) Wahrnehmung, Bewertung und Ausdruck von Emotionen
    b) Verwendung von Emotionen zur Unterstützung des Denkens (Kenntnis über Zusammenhänge zwischen Emotionen und Denken)
    c) Analyse und Verständnis von Emotionen sowie
    d) Einsatz des Wissens über Emotionen und die reflexive Regulierung von Emotionen zur Förderung emotionalen und intellektuellen Wachstums.
  2. Diese vier Aspekte werden auf zwei Bereiche aufgeteilt:
    a) Der Erlebensbereich (a + b) und
    b) der Strategiebereich (c + d), der alle Aspekte, die sich auf Ziele oder Handlungspläne beziehen, beinhaltet.
18
Q

Kapitel 5 - Emotionsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

018 Erläutern Sie den Unterschied zwischen Ängstlichkeit als Eigenschaft und Ängstlichkeit als Zustand.

A

1 Anspannung, Nervosität, Unruhe, Besorgtheit autonomen Nervensystems
2 stabile Neigung Situationen bedrohlich
3 hochängstlich, wenn Situation zu Angstdisposition passt
———————

  1. Zustandsangst ist ein bewusst wahrnehmbarer Zustand, der einhergeht mit
    -Anspannung,
    -Nervosität,
    -innerer Unruhe,
    -Besorgtheit und
    -erhöhter Aktivierung des autonomen Nervensystems.
  2. Angst als Eigenschaft, ist die relativ stabile Neigung einer Person, Situationen als bedrohlich zu bewerten. Diese Bewertung wiederum führt dazu, dass die Zustandsangst ansteigt.
  3. Nach diesem Modell ist eine Person hochängstlich, wenn sie sich in einer Situation befindet, die zu ihrer Angstdisposition passt und somit erhöhte Zustandsangst hervorruft.
19
Q

Kapitel 5 - Emotionsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

019 Wie hängen die Folgen von Ängstlichkeit mit den Bewältigungsstilen zusammen?

A
  1. Krohne betrachtet Ängstlichkeit als einen spezifischen Bewältigungsstil. Die Grundlage von seinem Modell sind die beiden Persön­lichkeitsmerkmale
    -“In­to­le­ranz gegenüber emotionaler Erregung” und
    -“Intoleranz gegenüber Unsicher­heit”.
    Aus diesen wird die Bestimmung von Ängstlichkeit und (repressiver bzw. sensitiver) Angst­bewäl­ti­gung hergeleitet.
  2. Hochängstliche Personen haben ein flukturierendes und ineffizientes Bewältigungsverhalten.
20
Q

Kapitel 5 - Emotionsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

020 In welchen Formen kann sich Ärger ausdrücken?

A

1 State-Trait Anger Expression Inventory
2 Anger-Out - Anger-In und Anger-Control
3 die soziale Situation bestimmt die Verhaltenstendenz
—————————–

  1. Wichtig ist, wie der Ärger nach außen gezeigt wird. Im STAXI wird zwischen dem

2a) nach außen gerichteten Ärger (Anger-Out),
b) dem nach innen gerichteten Ärger (Anger-In) und
c) der Ärgerkontrolle (Anger-Control) unterschieden,

wobei der nach außen und nach innen gerichtete Ärger keine Extrempole einer biploraren Dimension sind, sondern als voneinander unabhängig betrachtet werden.

  1. Es ist also die soziale Situation, die bestimmt, welche Verhaltenstendenz gerade bei einer Person aktiviert wird.
21
Q

Kapitel 5 - Emotionsbezogene Persönlichkeitsmerkmale

021 Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen positiver Erlebnisfähigkeit und Anpassungsfähigkeit?

A
  1. Positive Emotionen erweitern das kognitive und verhaltensbezogene Repertoire.
  2. Die Erfahrung damit viele Situationen erfolgreich bewältigt zu haben, erhöht die persönlichen Handlungsoptionen.
  3. Diese Ressourcen können helfen, langfristig die Anpassungsfähigkeit zu erhöhen.