Gesundheitspsychologisch relevante Themen der Positiven Psychologie Flashcards

1
Q

Psychologischer Glücksbgeriff

A
  • Psychologische Forschung differenziert und integriert die beiden Glücksbegriffe zu einem

→„Subjektives Wohlbefinden“ (Diener et al., 1997)
o Positiver Affekt
➢ Wohlbefinden, Freude, Begeisterung
➢ glückliche Erfahrungen/Erlebnisse (individuelle Freude)

→ aktuelles Wohlbefinden (Becker, 1991)
o Globale, länger anhaltende Lebenszufriedenheit
➢ befriedigendes, von Sinn und Selbstwert erfülltes Leben

→habituelles Wohlbefinden (Becker, 1991)
- Operationalisierung: Skalen zum „subjektiven Wohlbefinden“, z.B.
o Oxford Glücks-Inventar, Oxford Glücksfragebogen
o Subjektives Glück

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2
Q

Eudaimonistischer Glücksbegriff (Ryff, 1989, 1995)

A
  • Ryff entwickelte das Konzept eines eudaimonistischen psycholog. Glücksbegriffs
  • Psychometrische Qualität (Reliabilität) und Validität bestätigt
  • Skala „Eudaimonistisches Wohlbefinden“
    o Autonomie
    o Bewältigung äußerer Lebensumstände
    o Persönliches Wachstum
    o Positive Soziale Beziehungen
    o Lebensziel und Lebenssinn
    o Selbstakzeptanz und Selbstwert
  • Hedonistisches/sinnliches und eudaimonistisches/ sinnorientiertes Glück schließen sich gegenseitig nicht aus
  • Es kann enorm glücklich machen, sich selbst zu verwirklichen und nach Sinn zu streben (n. Bucher, 2009)
  • Psychologischer Glücksbegriff schließt beide ein!
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3
Q

Bedeutung des Glücksbegriffes für die Gesundheitspsychologie

A
  • Subjektives Wohlbefinden (SWB) als Komponente psychischer Gesundheit
  • Ergänzung durch „eudaimonistisches Glück“ als weitere wichtige Komponente
  • Modelle des Psychological Wellbeing und des PERMA als umfassende Modelle psychologischen Wohlbefindens
    o Theoretische Konzepte zum Verständnis psychischer Gesundheit
    o Ressourcenmodelle
    o Theoretische Basis für Interventionen der Gesundheitsförderung/Prävention
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4
Q

Welche Bedeutung haben positive Emotionen?

A
  • Menschen suchen nach positiven Emotionen und regulieren Erleben positiver Emotionen aktiv
  • Im Gegenzug dazu zeigen viele Studien ein Vermeiden negativer Emotionen und Versuche, diese zu unterdrücken und zu bewältigen
  • Niemand sucht aktiv nach negativen Emotionen
  • Positive Emotionen haben viele positive, GP-relevante Funktionen
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5
Q

Was sind negative Emotionen?

A

o drücken Intentionen zum Ausschluss, Zurückweisung, Schutz etc. aus
o fördern primär das evolutionäre Überleben
o stärken die Position des Einzelnen auf Kosten anderer
o gehen mit Bereitstellung von Energie zur Verhaltensaktivierung einher
o engen das Verhaltensrepertoire auf wenige spezifische Verhaltensweisen und das Erreichen spezifischer Ziele ein
o sind i.d.R. mit Selbst- und Umweltkontrolle assoziiert

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6
Q

Was sind positive Emotionen?

A

o drücken Intentionen zum Einschluss, zur Vereinigung aus
o berücksichtigen das Ganze
o sind assoziiert mit positiveren Gefühlstönungen
o erweitern das Denken- und Verhaltensrepertoire
o ermöglichen die Berücksichtigung unterschiedlicher Gesichtspunkte
o Treten häufiger in sozialen Kontexten auf

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7
Q

Was sind die verschiedenen Arten positiver Emotionen?

A
  • 10 wichtigste Positive Emotionen (Fredrickson, 2009): Freude, Dankbarkeit, Gelassenheit, Interesse, Hoffnung, Stolz, Heiterkeit, Inspiration, Staunen, Liebe
  • Später weitere 9 ergänzt (2011): Zufriedenheit, Fürsorge, Verbundenheit, Genuss, Hoffnung, sexuelles Verlangen, Mitgefühl, Ehrfurcht, Wertschätzung
  • Fazit: Es ist noch nicht klar, welche positiven Emotionen wirklich gibt!
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8
Q

Was sind die Funktionen positiver Emotionen?

A
  • erweitern die Aufmerksamkeit und das Denken
  • helfen Menschen kreativer zu werden, schneller zu lernen und bessere Entscheidungen schneller zu treffen
  • machen andauernde negative emotionale Erregung rückgängig (undoing- Effekt)
  • unterstützen resilientes Coping
  • bauen Ressourcen und Resilienz auf
  • fördern das Wohlbefinden und das Flourishing
  • fördert die Gesundheit und die persönliche Erfüllung
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9
Q

Wodurch wird Glück bestimmt?

A
  1. 50% ist genetisch bedingt („set point“)
  2. 40% wird durch selbstbestimmte Aktivitäten bedingt
  3. 10% entstehen durch die Lebensumstände
    →Um glücklicher zu werden, ändere deine Handlungen, nicht deine Umstände!
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10
Q

Welche Ansätze zur Verbesserung von Glück gibt es?

A
  • Einzelinterventionen
    o Glücksstrategien der Positiven Psychologie (vgl. Beispiele)
    o Humortrainings
  • Kombinierte Interventionen
    o Fordyce‘s (1977, 2000) Happiness program
    o „Glücksseminare“
    o Seligman et al. (2005): Authentic happiness coaching program
  • Einzelinterventionen
    o Glücksstrategien der Positiven Psychologie (vgl. Beispiele)
    o Humortrainings
  • Kombinierte Interventionen
    o Fordyce‘s (1977, 2000) Happiness program
    o „Glücksseminare“
    o Seligman et al. (2005): Authentic happiness coaching program
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11
Q

Welche 3 Kriterien in der positiven Psychologie gibt es bei der Intervention zur Verbesserung von Glück und Wohlbefinden?

A
  1. Intervention fokussiert einen positiven Inhalt
  2. Sie handelt mit positiv psycholog. Prinzipien (Aufbau, Förderung & Entwicklung)
  3. Es geht nicht um Reduktion einer psychischen Problematik
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12
Q

Welche singulären Interventionen (Positive Psychologie) gibt es zu Glück?

A

Unterscheidung in Schreibinterventionen & Verhaltensinterventionen
- Seligman’s Counting blessing: Three good things in your life
- Emmons & McCullough’s : Dankbarkeits-Tagebücher (“Schreib-Intervention”)
- Sich und anderen verzeihen (Harris & Thoresen, 2006)
- Gute Taten registrieren (Lyubomirsky) → Was habe ich heute wem Gutes getan?
- Regelmäßige positive Aktivitäten (Blumenthal) → Aufzeichnen positive Aktivitäten
→behavioral activation
- Optimistisches Denken & positive Imaginationen (Sheldon & Lyubomirsky, 2006)
- Lachmeditation (z.B. Lach-Yoga) & Humorinterventionen

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13
Q

Was sind die 14 fundamentals of happiness nach Fordyce, 1977?

A
  • 14 Wöchige Seminarreihe
  • Themen:
    1) Sei stets aktiv und beschäftigt
    2) Verbringe viel Zeit in guter Gesellschaft
    3) Sei produktiv in sinnvoller Arbeit
    4) Verbessere dein Selbstmanagement und plane wohl durchdacht
    5) Hör auf zu grübeln und zu ruminieren
    6) Reduziere deine Erwartungen und Ansprüche
    7) Entwickle ein positives, optimistisches Denken
    8) Lebe im Hier und Jetzt
    9) Lerne dich selbst zu akzeptieren und zu mögen
    10) Entwickle eine aufgeschlossene und soziale Persönlichkeit
    11) Erkenne dich und sei du selbst, authentisch
    12) Eliminiere negative Gefühle und Probleme
    13) Enge Beziehungen sind das Wichtigste
    14) Schätze Glück und Freude
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14
Q

Glücks-Seminar Salzburg (Laireiter et al., 2016)

A
  • 1 Informations- & Vorbereitungssitzung
  • 6 Sitzungen à 3 AE über 8 Wochen:
    1. Psychoedukation über Wohlbefinden & dessen Beeinflussung + Erarbeitung eines individ. Modells persönl. Wohlbefindens, Ressourcen & Ressourcenaktivierung
    2. Kog. Umstrukturierung dysfunktionaler automat. Gedanken zur Erhaltung von Wohlbefinden
    3. Achtsamkeitstraining: Achtsamkeitsübungen
    4. Ressourcenaktivierung: Entwicklung eigener Ressourcen
    5. Genusstraining: Genießen & genießen lernen (vertiefend in pos. Erleben einlassen
    können) → formale & informelle Genussübungen
    6. Work-Life-Balance: Reflexion eigener Ziele und Werte
  • Wöchentliche Hausaufgaben
  • Begleitende Führung eines Glückstagebuchs, auch über Training hinaus
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15
Q

Seligman’s „Authentic happiness coaching program“ (kombinierte Intervention)

A
  • Writing a grateful letter
  • Three good things in my life – counting blessings
  • Me at my best (my best time in life and what made it so great) → kombinierte Imaginations- & Schreibübung
  • Identifying my signature (=top five) strengths
  • Using my signature strengths in my life in new ways
  • Enjoying positive and satisfying activities (Genusstraining)
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16
Q

Fava’s Well-being therapy

A
  • Psychotherapeutische Kurzzeit-Strategie
  • 8-10 Sitzungen, 30-50`, wöchentlich bis zweiwöchentlich
  • Es geht um das psychologische Wohlbefinden
  • Psychoedukation, Selbstbeobachtung
  • Inhalte:
    o Wohlbefinden Episoden identifizieren & protokollieren
    o Kognitive Umstrukturierung
    o Glücksfördernde Aktivitäten verschreiben
    o Selbstbeobachtung: Tägliche Ereignisse, die Wohlbefinden fördern, erfassen
    o Reflektieren der Bedingungen des Wohlbefindens
    o Erkennen und Nutzen eigener Stärken
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17
Q

Worauf zielt die Mehrzahl der Themen & Anwendungen der positiven Psychologie ab?

A

Flourishing zu erhöhen

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18
Q

Definition flourishing

A
  • Intensive Form psychologischen Wohlbefindens
  • psychologisches Wachstum in breiter Form
  • Ist eng verwandt mit den humanistischen Begriffen „fully functioning person“ nach Rogers bzw. „selbstaktualisierte Person“ nach Maslow
  • Über mehrere zentrale Dimensionen beschrieben, insb. über:
    o Subjektives Wohlbefinden
    o Psychische Leistungsfähigkeit
    o Positive soziale Integration
    o Persönliches Wachstum
    o Sinnhaftes Leben
  • Flourishing is …“a state where people experience positive emotions, positive psychological functioning and positive social functioning, most of the time …[and live] within an optimal range of human functioning.“ (Fredrickson & Losada, 2005, 680)
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19
Q

Synonyme und assoziierte Begriffe von flourishing

A
  • Optimal life
  • Best life
  • Optimal mental health
  • Positive mental health
  • Thriving
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20
Q

Konzepte/ Modelle des Flourishing

A
  • Frühes Konzept: Psychological Well-being (Ryff, 1985)
  • Aktuelle Konzepte:
    o Fredrickson & Losada (2005): Flourishing as a high positivity ratio
    o Keyes (2002, 2005): Doppelkontinuum psychischer Gesundheit
    o Seligman (2011): PERMA-Modell
    o Huppert & So (2013): Flourishing as optimal mental health
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21
Q

Über alle Autoren hinweg betrachtet umfasst Flourishing:

A

o Positive experience: Subjective Well-being, quality of life, life-satisfaction, emotional well-being; positive emotions
o Positive relationships: Socialsupport, trust, social integration, belonging
o Meaning and purpose in life
o Engagement and active life
o (Environmental) mastery: Competence, accomplishment, self-efficacy
o Self-esteem: Self-acceptance, self-worth
o Optimism
o Autonomy and (self) control

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22
Q

Personen mit hohen Werten im Flourishing zeigen…

A
  • hohes Ausmaß an Lebenszufriedenheit, subjektives Glück, Lebensfreude, etc.
  • hohe Werte in Maßen psychischer Gesundheit
  • hohe Werte in Maßen von Kohärenz und Resilienz
  • Hinweise auf ein längeres (alterskorrigiertes) Leben
  • geringe Werte in Maßen von Psychopathologie
  • geringes Maß an Suizidalität und Lebensüberdruss
  • geringe Werte in Maßen körperlicher Beschwerden und organischen Erkrankungen
  • geringes Maß an Burn-out
  • reduzierte somatische und psychische Morbidität und Mortalität
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23
Q

Begriff „Stärken“ in der PP

A
  • Subjektive Werte fließen in den Begriff mit ein
  • Begriff „Stärke“ wird über „Positiven Charakter“ definiert
  • „Positiver Charakter“ definiert sich über positive Eigenschaften & Merkmal
    → Stärken/Charakterstärken
  • Begriff „Charakterstärken“ spiegelt die Vielschichtigkeit eines guten/positiven Charakters
  • Charakterstärke=
    o interindividuell variierendes Merkmal
    o Ausdruck menschlicher Exzellenz und Stärken
    o Ausdruck menschlicher Individualität
  • Menschliche Stärken sind genauso real wie psychisches Leiden und Störungen
24
Q

Aufbau des Charakters nach Peterson & Seligman, 2004

A
  • Hierarchische Ordnung dreier Konzepte
    1. Tugenden: Von Moralphilosophen & religiösen Denkern geschätzte Kerneigenschaften
    2. Charakterstärken: Mechanismen & Prozesse die die Tugenden definieren; Wege, die Tugenden zu leben (z.B. Weisheit erreicht über Neugierde, Liebe zum Lernen, Urteilsvermögen, Kreativität, etc.)
    3. „Situative Themen“: spezifische Gewohnheiten (habits), die dazu führen, dass Personen in speziellen Situationen die Stärken anwenden (variieren in Arbeit, zu Hause, etc.)
25
Q

Was sind Kriterien einer Charakterstärke?

A
  • Eine Charakterstärke (CS)…
    o ist universell gültig und wird kulturübergreifend als positiv & wünschenswert angesehen
    o ist erfüllend: sie fördert die individuelle Erfüllung & Zufriedenheit sowie im weiteren das persönliche Glück
    o setzt andere nicht herab und fördert keinen Neid→wer andere sieht, wie sie eine CS einsetzen, erlebt ein erhebendes Gefühl, Anerkennung/ Bewunderung
    o hat einen nicht glücksfördernden Gegenpart
    o ist eine „individual difference variable“: Menschen unterscheiden sich in der Ausprägung der verschiedenen CS; nicht alle CS sind gleich ausgeprägt; manche können bei manchen fehlen, manche sind sehr stark ausgeprägt
    o Trait/zeitliche Stabilität: Das individ. Stärkenprofil ist zeitliche relativ stabil
26
Q

Welches sidn die 6 Tugenden?

A
  1. Weisheit & Wissen
  2. Mut
  3. Humanität
  4. Gerechtigkeit
  5. Mäßigung
  6. Transzendenz
27
Q

Was gehört zu Weisheit & Wissen?

A

o Kognitive Stärken
o Relevant für Erwerb und Nutzen von Wissen
o Betreffen kognitive Differenziertheit und Offenheit

28
Q

Was gehört zu Mut?

A

o Emotionale Stärken
o Relevant dafür mit Willenskraft Ziele zu erreichen und um individuelle Comfort-Zone zu verlassen
o Bereitschaft bei der Zielerreichung auch Hindernisse zu überwinden
o Verbindung zum Willen

29
Q

Was gehört zu Humanität?

A

o Zwischenmenschliche Stärken
o Ermöglichen vertrauens- und liebevolle Interaktionen und Beziehungen
o Ähnlichkeit mit der Tugend der Gerechtigkeit

30
Q

Was gehört zu Gerechtigkeit?

A

o Zwischenmenschliche Stärken
o Betreffen die Beziehungen zwischen dem Einzelnen und Gruppen, Systemen und Gemeinschaften
o Innerhalb einer Gruppe von Menschen relevant

31
Q

Was gehört zu Mäßigung?

A

o Selbstregulatorische Stärken
o Relevant für Beherrschung von Trieben, Motiven und Exzessen
o Antagonist zu Süchten, emotionalen Extremen, Arroganz und Hass

32
Q

Was gehört zu Transzendenz?

A

o Sinn-Stärken
o Stiften von Sinn, Bedeutung und Zielbezug
o Herstellung von Verbindung mit anderen und einem größeren Ganzen

33
Q

Was sind Kriterien für Signaturstärken?

A

o Gefühl des Besitzes & der Authentizität ggü. der Stärke („das bin wirklich ich“)
o Gefühl der Aufgeregtheit während Ausübung der Signaturstärke
o v.a. zu Beginn eine starke Lernkurve, da stärkenbezogene Themen gewählt und diese praktiziert werden
o kontinuierliches Lernen von neuen Wegen, die Stärke einzusetzen
o Gefühl des Verlangens, in Übereinstimmung mit der Stärke zu handeln
o Gefühl der Unvermeidlichkeit des Gebrauchs der Stärke, als ob man nicht gestoppt, oder davon abgebracht werden kann, die Stärke zu zeigen
o Entdeckung der Stärke wird wie eine Erleuchtung erlebt
o Belebung und Aktivierung statt Erschöpfung nach der Ausübung
o Gestalten & Verfolgen von wesentlichen Projekten, welche sich um die Stärke drehen
o intrinsische Motivation, die Stärke zu gebrauchen

34
Q

Was sind die Merkmale von Signaturstärken?

A

o scheinen einen genetischen Faktor zu haben
o werden durch Lernerfahrungen gestärkt
o sind ein wesentlicher Bestandteil des Selbstkonzepts und des subjektiven Selbsterlebens (Stimmigkeit, Authentizität)
o Sind in ihrer Kombination und Ausprägung so individuell wie ein Fingerabdruck
o sind die Top-fünf Charakterstärken oder die, die einen Prozentrang von 80 – 100 erreichen
- Individuum zeigt sich hochgradig damit identifiziert
- Subjektive Wichtigkeit und Ausprägung sind nicht immer deckungsgleich

35
Q

GP-Relevanz der Charakterstärken

A
  • Stärken wirken auf „Erfüllungen“ im Leben
    o Bestimmte Stärken korrelieren mit Lebenszufriedenheit
    o Andere mit Arbeits-, Partnerschafts- oder Schulzufriedenheit
  • Stärken sind trainierbar/veränderbar
  • Erhöhte Anwendung/Training der Stärken führt zu Anstiegen in positivem Erleben
  • Hohe „Passung“ zwischen Stärken und Umgebung führt zu mehr positiven Erlebnissen in Schule und Arbeit (Problemverhalten tritt oft auf bei geringer Balance)
  • Stärken fördern ethisches Verhalten
36
Q

Zusammenhang von Stärken und Gesundheit

A
  • Erkennen eigener Stärken korreliert positiv mit SWBF, Flow, Lebensenergie und negativ mit Ängsten und Depressivität
  • Somatische Gesundheit: höhere Korrelationen mit Freundlichkeit und Humor
  • Psych. Gesundheit: höhere Korrelationen mit Sinn für das Schöne & Liebe zum Lernen
  • Pufferfunktionen gegen Stress und Trauma für: Hoffnung, Freundlichkeit, soziale Intelligenz, Selbstregulation, Urteilsvermögen
  • Mut, Freundlichkeit & Humor assoziiert mit schnellerer Erholung von Krankheit
  • Psychotherapeut. Integration von Stärken → höhere Effekte als Treatment as usual (TAU)
  • Nachweisliche Bezüge zu beruflichem und schulischem Erfolg
  • Pufferung ggü. Burnout
37
Q

Stärken-Trainings

A
  • Unterschiedliche Ansätze und Vorgehensweisen
  • Klassisch → 3 Schritte:
    1. Kennenlernen der eigenen Stärken, insb. der Signaturstärken→VIA-IS
    o Selbstbeurteilung mittels VIA-IS
    o Fremdbeurteilung durch Partner, Freunde, Familie (optional)
    2. Analyse und Reflexion ihrer Anwendung bisher und im Alltag
    3. Umsetzung: „Setzen Sie Ihre Signaturstärken in Ihrem Alltag auf neue Weise ein“
  • Andere Varianten:
    o Stärken-Tagebücher
    o Stärkenbeschreibung
    o Stärkenbrille
    o Stärkenstammbaum
38
Q

Definition Prävention

A
  • Lat.: „prävenire“: zuvorkommen, verhüten
  • Jegliche Maßnahmen, die darauf abzielen, Risiken zu verringern oder schädliche Folgen von Belastungen oder anderen unerwünschten Situationen abzuschwächen, mit den Zielen:
    o Senkung der Inzidenz (Neuauftreten) von Erkrankungen und Störungen
    o Senkung der Prävalenz (Häufigkeit) und Rezidivierung (Wiederauftreten)
    o Verhindern, Vermeidung von Chronifizierung
    o Reduktion der Todesrate
  • Synonyme: Vorsorge, Prophylaxe, Vorbeugung
  • Hier: Störungs- und Erkrankungs- und Risikoprävention
39
Q

Prävention vs. Gesundheitsförderung

A
  • Prävention ist auf Verhinderung von Krankheit ausgerichtet
  • Gesundheitsförderung ist auf die Entwicklung des Individuums in Richtung Gesundheit ausgerichtet
40
Q

Präventionsarten nach Caplan (1964) Wichtig!
Primäre Prävention

A

= Krankheitsverhütung/ Senkung der Inzidenzraten von Erkrankungen/ Verringerung der Zahl von Neuerkrankungen und Erhöhung des Ersterkrankungsalters

Z.B. durch Interventionen die primäre Inzidenz von Sozialphobien aus dem Kindergarten ins Gymnasium verschieben

Verhinderung des Auftretens einer Krankheit durch z.B. gesunde Ernährung, Sport, Gurtpflicht

41
Q

Sekundäre Prävention

A

→ Intervention/Behandlung/Therapie

= Krankheitsfrüherkennung zur Senkung der Prävalenzraten von Krankheiten sowie frühzeitige Behandlung zur Verhinderung von Exazerbation, Chronifizierung oder Unheilbarkeit einer Krankheit

durch Früherkennung und geeignete Behandlung in den Entstehungsprozess einer Krankheit eingreifen

42
Q

Tertiäre Prävention

A

→ Rehabilitation/Krankheitsbewältigung

= Verhütung bzw. Verzögerung von Krankheitsrezidiv/ Rückfallprophylaxe/ Rehabilitation/ Verringerung oder Beseitigung der Folgeschäden von Erkrankungen für die Betreffenden und ihr soziales Umfeld

Vermeidung von Rückfällen und Chronifizierung

43
Q

Ansatzpunkte der Prävention

A
  • Reduktion von Risikofaktoren, z.B.
    o Risikoverhalten/Verhaltenspathogene
    o Belastungen, Stress
  • Förderung von protektiven Faktoren, z.B.
    o Soziale Stützsysteme
    o Psychologische Ressourcen
  • Entwicklungsfaktoren (Risikofaktoren & protektive Faktoren), z.B. Pubertät
    o Prädisponierende Faktoren (primäre Intervention)
    o Auslösende Faktoren (primäre Intervention)
    o Aufrechterhaltende Bedingungen (sekundäre Intervention)
44
Q

Formen der Prävention (Wichtig!)

A
  • Ansatzpunkte: Verhältnis- (Umfeld, Lebensumstände) vs. Verhaltensprävention
  • Breite/Ausmaß der Zielbereiche
    o Universelle Prävention: Ziel = gesamte Bevölkerung→Kampagnen (Nichtraucherkampagnen, Pandemieprävention, etc.)
    o Selektive Prävention: (besonders) gefährdete Personen (Risikopersonen)
    o Indizierte Prävention: bereits betroffene Personen (Prodromalsymptome, subklinische Ausprägungen; stark ausgeprägte Risikofaktoren; Ressourcenmängel, etc.)
45
Q

Aufgaben der GP in der Prävention (nach Perrez & Gebert, 2011)

A
  • Schaffung von Problembewusstsein und Vermittlung von Wissen
  • Förderung/Entwicklung/Unterstützung von Motivation
  • Training/Vermittlung von Skills und Kompetenzen
  • Aufbau/Entwicklung von Ressourcen → Ressourcenaktivierung
  • Ermöglichung und Unterstützung von Verhaltensänderungen und deren Aufrechterhaltung
  • Vermittlung von Unterstützung und Rückhalt
46
Q

GP-relevante Präventionsbereiche (Beispiele)

A
  • Risikoverhalten: Rauchen, Unangemessenes Essverhalten/Alkoholkonsum, Mangelnde körperliche Betätigung, Inadäquate Stressbewältigung, sexuelles Risikoverhalten, etc.
  • Belastung/Stress: Traumata, Arbeitsbelastungen, Schulstress, etc.
  • Noxische Sozialsysteme: Problematische Familienstruktur/-dynamik, Dysfunktionale Partnerschaften, Mobbing am Arbeitsplatz, etc.
  • Mangel an sozialen Ressourcen: Einsamkeit und soziale Isolation
  • Betriebliche und berufliche Belastungen: Stress in Betrieben
  • Entwicklung und Entwicklungsrisiken: Frühe Förderung, Peer-Education zur Drogenprävention, Stressbewältigung in Schulen
47
Q

GP-Methoden der Prävention

A
  • Information/Aufklärung → Psychoedukation
  • Beratung (Gesundheitsberatung)
  • Kognitive Methoden
    o Umstrukturierung
    o Bewältigung
    o Problemlösung
  • Skills-Training (Stressbewältigung, Entspannung, soziale Kontakte)
  • Förderung/Entwicklung von Ressourcen (Unterstützung, Optimismus, Commitment)
  • Aufbau/Entwicklung von Resilienz
  • Selbstmanagement und Selbstinstruktion
48
Q

Probleme der Prävention aus gesundheitspsycholog. Perspektive

A
  • Zu stark am „medizinischen Modell“ & am Krankheitsbegriff orientiert
  • „Vermeidung“ von Krankheiten, keine aktive Förderung von Gesundheit
  • Zu stark an „Risikofaktoren“ orientiert, Vernachlässigung protektiver Faktoren/Ressourcen
  • Verhinderung von Pathogenese, kein aktives Betreiben der Salutogenese
49
Q

Definition der Gesundheitsförderung

A
  • Prozess, der den Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglicht (WHO, 1986)→„Empowerment“ (Bemächtigung)
  • Alle Maßnahmen und Bemühungen zur direkten Erhaltung, Stabilisierung und Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität
50
Q

Prinzipien der gesundheitsförderung (WHO)

A

o Aktive Gesundheitsorientierung (nicht nur krankheitsvermeidend) → Salutogenese!
o Lebenswelt- und Umweltbezug → gesunde Lebenswelten ermöglichen es, sich gesund zu entfalten
o Gemeinwesen Orientierung → Population
o Verhältnis- vs. Verhaltensorientierung
o Partizipation & Emanzipation → aktive Teilhabe → Förderung und Stärkung der Selbsthilfepotentiale
o Interdisziplinarität
o Multimodalität

51
Q

Verhältnisorientierung

A

Ansatz der GF an den „Verhältnissen“ (= Umwelt), z.B.
o Lebensbedingungen und Lebensraum
o Arbeitsbedingungen und Arbeitsplatz
o Soziale Beziehungen

52
Q

Verhaltensorientierung

A

Ansatz der Gesundheitsförderung am Verhalten → Gesund- heitsverhalten
o Bewegung
o Ernährung
o Kompetenzen und Fertigkeiten

53
Q

Handlungsstrategien der Gesundheitsförderung

A
  • Anwaltschaftliches Eintreten für Gesundheit: Die in der Gesundheitsförderung Tätigen treten aktiv für Gesundheit auf allen Ebenen ein
  • Befähigen & Ermöglichen: Förderung von Eigenaktivität, Empowerment, Ressourcen, Kontrolle über eigene Gesundheitsbelange und Vermittlung von Gesundheits- kompetenz→Ermöglichung des Zugangs zu allen relevanten Informationen und Ansprechpartnern bzgl. Gesundheit
  • Vermitteln und Vernetzen: Alle Bereiche, die Einfluss auf Gesundheit ausüben, arbeiten vernetzt zusammen zur Gewährleistung gesundheitsförderlichen Verhaltens des Einzelnen und der Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebenswelten
54
Q

Handlungsziele der Gesundheitsförderung

A
  • Entwicklung gesundheitsfördernder Gesamtpolitik: Alle Politikbereiche sollen durch z.B. Gesetzesinitiativen, steuerliche Maßnahmen, organisatorisch-strukturelle Veränderungen, etc. zur Förderung von Wohlbefinden und Lebensqualität der Bürger beitragen
  • Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten: Orte, die Schutz vor Gesundheitsgefahren bieten und Menschen in die Lage bringen, ihre Fähigkeiten auszuweiten und Selbstvertrauen in Bezug auf gesundheitliche belange zu entwickeln
  • Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen: Unterstützung von Initiativen zur Gesundheitsförderung, Selbsthilfeaktivitäten, etc.
  • Persönliche Kompetenzen entwickeln: z.B. Umgang mit Stress, Erlernen gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen (gesunde Ernährung, Bewegung, soziale Kompetenzen, gesunde Denkmuster) durch gesundheitliche Aufklärung, Gesundheitserziehung, -beratung und Psychoedukation
  • Gesundheitsdienste neu orientieren: Aufbau eines Versorgungssystems mit Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung, Reduktion medizinisch-kurativer Betreuung. Bedarfsorientierung, Verbesserung der Kooperation zw. Gesundheitssektor und anderen relevanten Bereichen (pathogenet. Modell→salutogenet. Modell)
55
Q

Qualitätskriterien der Gesundheitsförderung

A
  1. Positiver, dynamischer & umfassender (bio-, psycho- sozio- ökologische Ebene) Gesundheitsbegriff
  2. Gesundheitliche Chancengleichheit (alle Menschen müssen die gleiche Chance haben ihre Gesundheit zu fördern)
  3. Ressourcenorientierung und Empowerment
  4. Setting- und Determinanten-Orientierung (Kontextorientierung)
  5. Zielgruppenorientierung
  6. Partizipation der Akteure (stakeholders) des Settings (auch bottom up)
  7. Interdisziplinäre Vernetzung
  8. Nachhaltigkeit der Veränderungen/ der Intervention
  9. Dokumentation und Evaluation
  10. Qualitätsmanagement und -entwicklung
56
Q

Bereiche der Gesundheitsförderung

A
  • Heterogene Zielgruppen:
    o Gesunde, Gefährdete/Risikogruppen, Krank, vom Tode Bedrohte
    o Altersgruppen: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alte Menschen
    o Männer vs. Frauen
  • Felder:
    o Eltern & Familien, Paare
    o Kindergarten, Schule & Universität
    o Erwachsenenbildungseinrichtungen
    o Soziales Wohnumfeld
    o Arbeitsplatz und Betriebe
    o Primäre Gesundheitsversorgung (Arztpraxen, Gesundheitszentren, Krankenkassen)
    o Krankenhäuser, Kliniken, Kureinrichtungen
    o Kommunen und Gemeinden (oberste Ebene: Staat)
57
Q

Staatliche Umsetzung der Gesundheitsförderung (Beispiel AUT)

A
  • Ziel 1: Gesundheitsförderl. Lebens- & Arbeitsbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen druch Kooperation aller Politik- & Gesellschaftsbereiche schaffen
  • Ziel 2: Für gesundheitliche Chancengerechtigkeit zw. den Geschlechtern & sizioökomischen Gruppen, unabhängig von Herrkunft und Alter sorgen
  • Ziel 3: Gesundheitskompetenz der Bevölkerung stärken
  • Ziel 4: Natürliche Lebensgrundlagen wie Luft, Wasser & Boden sowie alle unsere Lebensräume auch für künftige Generationen nachhaltig gestalten
  • Ziel 5: Durch sozialen Zusammenhalt die Gesundheit stärken
  • Ziel 6: Gesundes Aufwachsen für Kinder & Jugendl. Bestmögl. gestalten
  • Ziel 7: Gesunde Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln für alle zugänglich machen
  • Ziel 8: Gesunde & sichere Bewegung im Alltag durch entsprechende Gestaltung der Lebenswelten fördern
  • Ziel 9: Psychosoziale Gesundheit in allen Bevölkerungsgruppen fördern
  • Ziel 10: Qualitativ hochstehende & effiziente Gesundheitsversorgung für alle nachhaltig sicherstellen