Genmutationen (VL15) Flashcards

1
Q

Was sind Mutationen?

A

Mutationen

  • eine Mutation ist die Veränderung eines Gens
  • es gibt negative, neutrale und positive Mutationen (Auswirkungen)
  • Negativ zB missense, nonsense
  • Neutral zB stille und sense
  • Positive zB erhöhte Enzymaktivität durch Mutation
  • Die Selektion begünstigt solche Mutanten, die unter den gegebenen Umweltbedingungen einen Vorteil gegenüber dem Wildtyp haben
  • Mutation bei Tieren müssen in der Keimbahn stattfinden, damit sie vererbt werden
  • Die Ungerichtetheit von Mutationen belegt, dass eine Vererbung von erworbenen Eigenschaften nicht möglich ist
  • Spontane Mutationsraten bei Pro- und Eukaryoten: Basenaustausch pro Nukleotidpaar/ Generation: ca. 1x10*8
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Q

Welche Genmutationen gibt es?

Punktmutationen

A

Punktmutation (Substitution)

  • eine Base wird durch eine andere ersetzt
  • häufigste Mutationen

Transition

  • die gleichen Arten von Basen tauschen sich aus
  • Purin —> Purin oder Pyrimidin —> Pyrimidin

Transversion

  • unterschiedliche Arten von Basen werden ausgetauscht
  • Purin —> Pyrimidin oder Pyrimidin —> Purin

Stumme Mutation

  • Ein Nukeotid ändert sich so, dass trd dieselbe AS codiert wird
    zb. CCC (Pro) —> CCG (Pro)

Nonsense-Mutation

  • durch Basenänderung entsteht ein Stopp-Codon mitten im Gen zb. UGG (Tryp) —> UGA (STOP)

Missense-Mutation

  • eine andere AS wird kodiert
    zb. UGG (Tryp) —> UGU (Cys)
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3
Q

Was für weitere verschiedene Arten von Genmutationen gibt es?

Rastermutationen

A

Rasterschubmutation

  • eine Base zuviel bzw eine zu wenig wird eingebaut
  • die Mutation kann zu einer Verschiebung des Leserasters (ORF) führen (in frame und out of frame Mutationen)
  • Deletion: Entfernung einer oder mehrerer Basen aus der Sequenz
  • Insertion: Hinzufügen einer oder mehrerer Basen in die Sequenz

Reversion

  • Punktmutation kann revertieren, also durch eine zweite Mutation rückgängig gemacht

Suppressormutation

  • Ein durch Mutation entstandenes STOP Codon (z. B. UAG) kann durch eine Mutation im Anticodon einer tRNA ausgeglichen werden
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4
Q

Mutationsursachen

Tautomerverschiebung und chemische Mutagentien

A

Tautomerverschiebung

  • Tautomerie ist die Verschiebung von e¯ wodurch anormale Basenpaarungen entstehen zB T (enol) ≣ G oder C (imino) = A
  • relevant während der Replikation –> auf einem Strang entsteht so Punktmutation
  • Polymerase erkennt iso-Basen als andere zB iso-A als G

Chemische Mutagentien
Oxidation: Angriff auf Doppelbindungen innerhalb des Nukleotids durch reaktive Sauerstoff-Spezies (zB O2¯, -OH..)
- führt zu Verlust der Planarität oder falscher Basenpaarung

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5
Q

Mutationsursachen

Depyrimidierung

A

Depyrimidinierung (Desaminierung und Depurinierung)

Desaminierung:

  • Abspaltung einer Aminogruppe
  • Dabei wird ein Cytosinrest zu einem Uracil desaminiert
  • Da Uracil in der DNA nicht vorkommt wird es von der UracilDNA Glykosylase entfernt
  • es entsteht eine apyridinische Stelle —> Verlust der genetischen Information
  • GC —> GU –> G

Depyrimidinierung:

  • eine Pyrimidinbase (C oder T) wird vom Zucker-Phosphat-Gerüst des DNA-Doppelstrangs durch Hydrolyse abgespalten
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6
Q

Mutationsursachen

Strahlung

A

Strahlung
UV-Mutagenese:

  • Stören der helicalen Struktur
  • benachbarte Thymin-Nt werden durch UV vernetzt (Pyrimidindimere)
  • das verschlechtert die Basenpaarung

ionisierende Strahlung:

  • dsBrüche, crosslinks, ssBrüche, strahlengeschädigte Basen
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7
Q

Was ist der Ames-Test?

A
  • Der Ames-Test untersucht wie mutagen eine chemische Substanz ist
  • man nutzt einen Salmonella-Stamm, der Histidin auxotroph (abhängig) ist und keine DNA-Reparatur besitzt
  • nun inkubiert man den Stamm mit einer mutagenen Substanz (oder mit dem Leberextrakt von Ratten, die mutagene Substanz erhalten hatten)
  • Dann plattiert man den Stamm auf ein Medium ohne Histidin, also sollten sie eigentlich nicht überlebensfähig sein
  • nun zählt man die Revertanten (mutierte Bakterien)
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8
Q

Wie wird passiver Schutz der DNA gewährleistet?

A

Passiver Schutz

  • die Haut bzw. ihre Pigmente (Melanin) ist ein Schutz
  • Radikalfänger (VitC) helfen O2 Radikale abzubauen
  • Enzyme zB Superoxid-Dismutase
  • Redoxpuffer
  • Räumliche Trennung: DNA im Zellkern und reaktiver Sauerstoff in Mitochondrien, Peroxisomen
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9
Q

MMR (Mismatch Repair) während der Replikation
- Wie wird in Bakterien der zu reparierende Strang erkannt?

A

MMR Mismatch Repair

  • Scanning nach Fehlern der DNA unmittelbar nach der Replikation

Prinzip

  • besteht aus 3 Proteinen MutS, MutL und MutH
  • MutS erkennt den Mismatch und rekrutiert durch eine Konformationsänderung die anderen Enzyme MutL und MutH
  • MutH schneidet den Strang und ein Teil des Strangs wird abgebaut und neue Nukleotide werden eingebaut
  • die Reparatur kann nur dann erfolgen, wenn der alte Strang methyliert ist, der neu synthetisierte jedoch noch nicht (hemimethylierung)
  • die Methylierung erfolgt durch die dam-Methylase
  • MutH schneidet nur den nicht-methylierten Strang
  • Mut-Komplex fädelt so lange DNA weiter durch, bis es alt von neu unterscheiden kann
MMR
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10
Q

BER (Basen-Exzisionsreparatur)

A

Basen-Exzisionsreparatur (base excision repair)

  • für Mutationen, die nicht die DNA-Helix verbiegen

Prinzip:

  • Überwachung des Genoms („Scanning“) durch eine Vielzahl von Mutationsspezifischen Glycosylasen, die spezifische Basenschäden erkennen
  • Erkennung und Prozessierung durch Herausdrehen der beschädigten Base
  • Hydrolyse der glycosidischen Bindung zwischen Base und Zucker –> apurinische (AP) Stelle
  • Prozessierung der AP-Stelle durch Ausschneiden des Zuckers, Auffüllen der Lücke und Ligation
BER
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11
Q

NER (Nukleotid Exzisionsreparatur)

A

Nukleotid Exzisionsreparatur (nucleotide excision repair)

Prinzip

  • NER erkennt größere Basenveränderungen: zB Thymidin -Dimere und Verzerrungen in der Helix
  • Schneidet beidseitig der Läsion
  • Ein kleines Stück DNA wird herausgeschnitten und durch Polymeraseaktivität und Ligationsaktivität ersetzt
  • In E. coli: UvrABCD System (analoges System in Eukaryoten)
  • Kann an die Transkription gekoppelt sein (TCR, “transcription coupled repair”)
NER
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12
Q

Doppelstrangreparatur (end joining)
– homolog
– nicht-homolog

A

Doppelstrangreparatur

  • Bruchenden werden geglättet = Nukleotide gehen verloren

A: Nonhomologus End-Joining

  • nach dem Bruch, werden die beiden Hälften einfach wieder verbunden (Ligationsreaktion)
  • ist fehleranfällig, da oft an der Bruchstelle Nukleotide fehlen oder hinzugefügt werden

B: Homologous End-Joining

  • das fehlende Stück wird vom homologen Chromosom kopiert und die homologe Sequenz wird wieder eingefügt
Doppelstrangbruchreparatur
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