Forschung 3. Messen und Testen Flashcards

1
Q

Was ist Messen?

A

Messen ist eine
homomorphe
Abbildung eines empirischen Relativs
in ein numerisches Relativ.

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2
Q

Messen Pro/Contra?

A

Contra = Die
menschliche Psyche ist einfach zu komplex, um sie auf Zahlen
reduzieren zu können.

Pro = Nicht der Mensch als Ganzes, sondern nur kleine Ausschnitte werden
betrachtet;
Zahlen müssen nicht die gesamte Information des Merkmals
wiedergeben.

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3
Q

Was ist ein empirisches Relativ?

A

Ein empirisches Relativ
besteht aus einer Menge von Objekten und
einer oder mehreren beobachtbaren Relationen zwischen diesen
Objekten.

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4
Q

Welche Relationsarten werden unterschieden?

A

Äquivalenzrelation
(gekennzeichnet mit ~): Verschiedene Objekte sind
hinsichtlich eines Merkmals
gleich (oder nicht gleich)
oder Ordnungsrelation (gekennzeichnet mit ≺):
Merkmal ist bei einem Objekt
stärker ausgeprägt als bei einem anderen Objekt.

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5
Q

Was versteht man unter einer homomorphen Abbildung?

A

Abbildung = Funktion;
Ordnet jedem Objekt genau eine Zahl zu.

Homomorph = Strukturerhaltend; Die
Relationen zwischen den Zahlen entsprechen den Relationen zwischen den
Objekten.

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6
Q

Was ist eine Skala?

A

Numerisches Relativ, das bei einer homomorphen

Abbildung des empirischen Relativs entsteht.

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7
Q

Erkläre: Erschöpfendes System einander ausschließender Äquivalenzklassen

A

Jedes Element kann einer Klasse zugeordnet werden (erschöpfend).

Ein Element kann nicht gleichzeitig mehreren Klassen angehören (einander
ausschließend).

Äquivalenzklassen: Klasse von Objekten, die man hinsichtlich bestimmter
Merkmalsausprägungen (z.B. Geschlecht) als gleich betrachtet (z.B. Frauen).

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8
Q

Welche 3 messtheoretische Probleme kennen Sie?

A
1. Repräsentationsproblem = Ist 
ein Merkmal überhaupt messbar, bzw. 
homomorph
abbildbar? Unter welchen 
Bedingungen trägt die Skala welche Informationen?
  1. Eindeutigkeitsproblem = Wie
    flexibel bzw. eindeutig festgelegt ist die Skala?
  2. Bedeutsamkeitsproblem = Welche Analysen bzw. mathematischen Operationen sind bei einer Skala
    möglich?
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9
Q

Wann ist ein Merkmal messbar?

A

Ein Merkmal ist messbar, wenn im empirischen Relativ bestimmte Axiome (Grundannahmen) erfüllt sind. z.B. Transitivität

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10
Q

Was ist Transitivität?

A

Wenn a>b und b>c dann a>c

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11
Q

Nominalskala

A

Unterstes Skalenniveau - qualitativ
Es wird nur die Äquivalenzrelation abgebildet. Gleiche Ausprägungen bekommen gleiche Zahlen, verschiedene Ausprägungen unterschiedliche Zahlen.

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12
Q

Ordinalskala

A

Unterste quantitative Skala
(Nominalskala plus Ordnungsrelation)

Kleinere Ausprägungen bekommen kleinere Zahlen, vice versa.

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13
Q

Intervallskala

A

Quantitativ (Ordinalskala plus Ordnungsrelation der Unterschiede zwischen Ausprägungen.)

  • Unterscheiden sich zwei Ausprägungen stärker als zwei andere Ausprägungen,
    so müssen die zugeordneten Zahlen eine größere Differenz ergeben.
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14
Q

Verhältnisskala

A

Quantitativ (Intervallskala plus Verknüpfungsrelation)

  • Entspricht eine Ausprägung der Verknüpfung zweier anderer Ausprägungen, so muss die die zugeordnete Zahl der Addition der beiden anderen entsprechen.

Verhältnisskala entspricht einer Intervallskala mit einem festen
Nullpunkt.

  • Fester Nullpunkt erlaubt Aussagen über Verhältnisse
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15
Q

Absolutskala

A

Höchste quantitative Skala (Verhältnisskala
plus natürliche Einheit.)
Einer Ausprägung wird diejenige Zahl zugeordnet, die der Menge, bzw. der
Anzahl der natürlichen Einheiten entspricht.

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16
Q

Was besagt das Bedeutsamkeitsproblem?

A

Wie gesagt: Zahlen sind nicht gleich Zahlen! In Abhängigkeit des Skalenniveaus, bzw. der enthaltenen
Information (Relationen) sind nur bestimmte Aussagen sinnvoll.
Entsprechend sind auch nur bestimmte mathematische Operationen
sinnvoll.

Beispiel: Addieren einer dichotomen Variablen wie Geschlecht
(1=Frau, 2=Mann)
Addition möglich, aber dies führt zu keiner
bedeutsamen Aussage

17
Q

Was bedeutet “per-fiat”

A

Man vertraut lediglich darauf, dass ein Messinstrument das jeweilige Merkmal auf einem bestimmten Skalenniveau erfasst.

18
Q

Was sind die 3 Hauptgütekriterien?

A

Objekivität, Reliabilität, Validität

19
Q

Was versteht man unter Objektivität?

A

Grad der Unabhängigkeit des Testergebnisses vom Testleiter, von
Situationsmerkmalen, vom Testauswerter, etc.

Feststellbar durch Übereinstimmung (Korrelation) zwischen unterschiedlichen Untersuchern.

20
Q

Welche Arten der Objektivität unterscheidet man?

A

Durchführungsobjektivität = Unabhängigkeit vom Verhalten des Versuchsleiter durch Standardisierung der Instruktion und Testdurchführung.

Auswertungsobjektivität = Unabhängigkeit vom Testauswerter durch Geschlossenes Antwortformat mit algorithmischer Auswertung.

Interpretationsobjektivität = Unabhängigkeit der Schlussfolgerung aus Testergebnis durch relative Einordnung anhand von Normwerten

21
Q

Was versteht man unter Reliabilität?

A

Grad der Präzision oder Genauigkeit, mit der ein Test ein Merkmal misst, unabhängig davon, welches Merkmal er erfasst.

Ein Test ist dann reliabel (zuverlässig), wenn er das Merkmal, das er misst,
exakt, d.h. ohne Messfehler, misst.

Formale Definition:
Die Reliabilität eines Tests ist der Anteil der wahren Varianz (Varianz der wahren Werte) an der Gesamtvarianz der Testwerte in einer Population.

22
Q

Welche Methoden zur Bestimmung der Realiabilit gibt es?

A

Paralleltest-Reliabilität = Reproduzierbarkeit des Testergebnisses durch anderen Test, der auch das Merkmal misst.

Retest-Reliabilität = Reproduzierbarkeit des Testergebnisses bei Wiederholung desselben Tests.

Testhalbierung = Reproduzierbarkeit des Testergebnisses zwischen Testhälften
(split-half-Methode)

Interne Konsistenz = Konsistenz multipler Testteile/Items (Cronbach‘s α)

23
Q

Was versteht man unter Validität?

A

Grad der Gültigkeit oder Aussagefähigkeit hinsichtlich des Merkmals, die der Test messen oder vorhersagen soll.

Ein Test gilt dann als valide, wenn er das Merkmal, das er messen soll, auch
wirklich misst und nicht irgendein anderes.

24
Q

Welche Arten der Validität unterscheidet man?

A

Inhaltliche Validität:
Testitems bilden repräsentative Auswahl aus
Verhaltenskriterien des Merkmals.

Kriteriumsvalidität: Aus
dem Verhalten einer Testperson innerhalb der Testsituation kann erfolgreich auf ein Kriterium außerhalb der Testsituation
geschlossen
werden.

Konstruktvalidität:
Theoretische Einbettung und empirische Prüfung des Testverhaltens anhand eines
nomologischen Netzwerks.

25
Q

Wie sind Variablen definiert?

A

Variablen sind veränderliche Beobachtungsgrößen. Psychologische Variablen sind veränderliche Beobachtungsgrößen aus dem Bereich des menschlichen Erlebens, Verhaltens und Handelns. Jede Variable hat mindestens zwei, in der Regel viele Ausprägungen. Konstanten sind Beobachtungsgrößen mit nur einer Ausprägung. Sie sind im Gegenstandtsbereich der Psychologoie kaum vorzufinden (Hussy & Jain, 2002)

26
Q

Was ist das Ziel bzw. der bestmögliche Ausgang einer Operationalisierung?

A

Es gibt viele Arten, abstrakte und komplexe Variablen beobachtbar zu machen, weil das Bedeutungsspektrum solcher Variablen vielschichtig ist. Ziel muss es sein, den Bedeutungskern mit der gewählten Form der Operationaisierung zu treffen. Aber selbst optimale Operationalisierungen reduzieren zwangsläufig den semantischen Gehält einer komplexen Variable. Also muss die Operationalisierung den sematischen Gehalt in einem möglichst geringen Ausmaß reduzieren.

27
Q

Wie hängen die Begriffe Operationalisierung und Hypothese zusammen?

A

Eine Hypothese, bei welcher noch keine O. ihrer abstrakten Variablen vorgenommen wurde, nennt man theoretisch-inhaltliche Hypothese (TIH). Durch die O. wird daraus die empirisch-inhaltliche Hypothese (EIH)

28
Q

Wie hängen Operationalisierung und Validität zusammen?

A

Wenn versucht wird, den Bedeutungskern einer Variablen mit der Operationalisierung möglichst vollständig zu erfassen, so entspricht dieses Vorgehen dem Versuch, die Validität der Operationalisierung zu gewährleisten. Eine valide O. einer abstrakten Variable liegt demnach dann vor, wenn die zugeordneten empirischen Konzepte tatsächlich jenes Merkmal abbilden, welches zu erfassen beabsichtigt ist.

29
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen einer abstrakten und einer komplexen Variable?

A

Variablen welche nicht direkt beobachtet werden, werden häufig auch als abstrakt bezeichnet. Komplexe Variablen dagegen sind sehr vielschichtig und daher schwer zu erfassen.

30
Q

Welche Vorteile bieten quantitative über qualitative Daten?

A
  • Präzise
  • Vergleichbar
  • Verknüpfbar/Übersichtlicher/leichter Zusammenzufassen
31
Q

Welche zwei Stichprobenarten unterscheidet man bei Beobachtungen?

A

Man unterscheidet Zeit- (festgelegte Zeitabstände) und Ereignisstichproben (definierte Ereignisse werden protokolliert).