Einführung 4. Wahrnehmung Flashcards
Welche Prozesse spielen beim Wahrnehmen eine Rolle?
- sensorische Prozesse: Reize werden über die Sinne aufgenommen (Neutronenaktivierung)
- perzeptuelle Organisation: Daten der Sinne werden mit bereits vorhandenem Wissen zusammengefügt -> internen Repräsentation des Reizes (Perzent)
- Identifikation/Wiedererkennung: das Aufgenommene erkennen; Perzent wird Bedeutung verliehen
Worin unterscheiden sich proximale und distale Reize?
Distaler Reiz = physische Objekt in der realen Welt
Proximaler Reiz = optisches Abbild auf der Retina
Was wir wahrnehmen wollen, ist der distale Reiz, der Reiz hinwegen, aus dem wir die Informationen gewinnen müssen, ist der proximale Reiz.
Wie ist eine Absolutschwelle definiert?
Da Reize nicht ab einer bestimmten Intensität plötzlich erkennbar werden, wird die Absolutschwelle als jede Intensität definiert, bei der die Reize im Verlauf mehrerer Darbietungen bei der Hälfte, also in 50 % der Fälle erkannt werden.
Was versteht man unter sensorischer Adaptation?
Neue Reize aus der Umgebung werden stets stärker gewichtet als bereits bekannte, dieser Prozess wird als sensorische Adaptation bezeichnet.
Hierdurch wird die Reaktionsbereitschaft des sensorischen Systems bei länger andauerndem Reizinput vermindert.
Womit beschäftigt sich die Psychophysik?
(Gustav Fechner): Untersuchung der Beziehung zwischen physikalischen Reizen und dem Verhalten oder dem mentalen Erleben durch den Reiz
Mögliche Methoden:
Bestimmung von Schwellenwerten (Absolute- und Unterschiedsschwelle)
Konstruktion von psychophysischen Skalen (Beziehung zwischen Stärke der Reize und Stärke der Empfindung)
Was versteht man unter response bias?
Reaktionsverzerrungen; systematische Tendenzen bei ProbandInnen, in einer ganz besonderen Weise zu reagieren, die nichts mit den sensorischen Merkmalen der Reize zu tun hat
Was ist die Signalentdeckungstheorie?
Signalentdeckungstheorie (Green & Swets, 1966) als systematischer Ansatz zum Problem der Response Bias: Betonung der Entscheidung (Signal „ja“ oder „nein“)
- Sensorischer Prozess (spiegelt Empfindlichkeit oder Sensitivität eines Probanden für den Reiz wider)
- Entscheidungsprozess (spiegelt Response Bias des Probanden wider)
Welche Ergebnisse sind laut der SET möglich?
Treffer = „Ja“, Signal vorhanden
Auslassung = „Nein“, Signal vorhanden
Falscher Alarm = „Ja“, jedoch kein Signal
Korrekte Ablehnung = „Nein“, kein Signal
Was versteht man unter Unterschiedsschwelle?
-> kleinster physikalischer Unterschied zwischen zwei Reizen, der noch als Unterschied erkannt wird. Auch hier: Jener Punkt, an dem die Reize in der Hälfte der Fälle als unterschiedlich beurteilt werden.
EMU (eben merklicher Unterschied) oder JND (just noticeable difference)
Bestimmung durch Reizpaare, die Probanden geben an, ob sie einen Unterschied bemerken.
Was besagt das Werber’sche Gesetz?
Der EMU zwischen Reizen steht in einem konstanten Verhältnis zur Intensität des Referenzreizes.
Was versteht man unter Transduktion?
Die Umwandlung einer bestimmten Form physikalischer Energie, beispielsweise von Lichtwellen in eine andere Form, beispielsweise Nervenimpulse, wird als Transduktion bezeichnet.
Auf welchen Dimensionen werden Farben beschrieben?
Farbwert: qualitativer Farbeindruck (rot, blau, grün); bestimmt durch die Wellenlänge des Lichts
Sättigung: Reinheit und Klarheit von Farbempfindungen, d.h. reine Farben mit hoher Sättigung, gedämpfte Farben (gemischte Farben) mit mittlerer Sättigung, Grautöne mit Sättigung von Null
Helligkeit: Lichtintensität einer Farbe, d.h. Weiß mit größter Helligkeit, Schwarz mit geringster Helligkeit
Warum riechen Lebewesen?
- Nahrungsentdeckung und Nahrungsortung
- Entdeckung potentieller Gefahrenquellen
- Methode aktiver Kommunikation durch z.B. Ausscheidung bestimmter Pheromone (sexuelle Bereitschaft, Gefahr, Revieransprüche, Nahrungsquellen)
Was sagen Orts- und Zeittheorie aus?
Die Ortstheorie nimmt an, dass die Tonhöhenwahrnehmung davon abhängt, an welcher Stelle der Basilarmembran die stärkste Stimulation erfolgt.
Bei der Zeittheorie ist der neuronale Code für die Tonhöhe durch die Feuerungsrate der Nervenzellen gebildet.
Problem: Nervenzellen schaffen max. 1000 Impulse pro Sekunde, höhere Frequenzen müssten demnach durch die sog. Phasenkopplung codiert werden. (Es feuert quasi ein Neuron in die Lücke eines anderen!)
Nennen Sie die 4 Prinzipien der Wahrnehmungsgruppierungen!
(nach Koffka, Köhler, Wertheimer)
Gesetz der Nähe = Nahe beieinander liegende Objekte werden als Gruppe wahrgenommen
Gesetz der Ähnlichkeit = Ähnliche Elemente werden als Gruppe wahrgenommen
Gesetz der guten Fortsetzung = Linien werden meist als durchgehend wahrgenommen
Gesetz der Geschlossenheit = Lücken werden oft aufgefüllt um Objekte als „ganz“ zu sehen
Gesetz des gemeinsamen Schicksals =Objeke, welche sich in die gleiche Richtung bewegen, werden als Gruppe wahrgenommen.