Faktor-Investing / Smart-Beta Flashcards
Was sind Faktorprämien?
Statistisch identifizierbare Treiber von Rendite und Risiko in einer Asset-Klasse. Bei WP zB “Small Size”, “Value”, “Quality”, “Momentum” und “politisches Risiko”.
Wie wird Factor Investing noch genannt?
Smart Beta Investing
Was besagt die “Small-Size-Prämie”?
…dass kleine börsennotierte Unternehmen (klein, gemessen an ihrer Marktkapitalisierung) im Durchschnitt höhere Aktienrenditen produzieren als große Unternehmen bzw. der Gesamtmarkt.
Worin liegt der Vorteil beim Factor Investing?
Durch rein mechanisches, diszipliniertes Übergewichten von Faktorprämien in einem Portfolio ist es möglich, gegenüber dem Gesamtmarkt eine Zusatzrendite nach Kosten und Steuern zu erwirtschaften;
Wogegen lässt sich passives Investieren abgrenzen?
Stock-Picking
Market-Timing
Woring unterscheidet sich Factor-Investing vom klassischen passiven Investieren?
Bei Factor Investing werden die einzelnen WP im Portfolio nicht rein nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet, sondern es findet eine Aufweichung dieses Gewichtungsprinzips statt, z. B. durch die Übergewichtung von Small Cap-Aktien.
Was besagt der Faktor “Value”?
Günstig bewertete Unternehmen (“Substanzwertaktien”) – gemessen an betriebswirtschaftlichen Größen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis – haben tendenziell höhere Renditen als hoch bewertete (“Growth-Aktien”).
Was besagt der Faktor “Quality”?
Unternehmen hoher “Qualität” – gemessen an Profitabilitätskennzahlen wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis oder Verschuldungskennzahlen – haben tendenziell höhere Renditen als Unternehmen geringer Qualität.
Was besagt der Faktor “Momentum”?
Unternehmen, die kürzlich eine relativ hohe Rendite hatten, haben für begrenzte Zeit tendenziell höhere Renditen und umgekehrt.
Was besagt der Faktor “Political Risk”?
Aktien, die hohem politischen Risiko ausgesetzt sind (primär sind das Schwellenländeraktien), haben tendenziell höhere Renditen als Aktien, für die das weniger der Fall ist.
Wie können Faktorprämien berechnet werden?
1) Long-Only
= Long-only-Faktorprämien beziehen sich lediglich auf die “Long-Seite”(Kauf-Seite) der Faktorprämien; bei ihnen werden keine Leerverkäufe unterstellt.
2) Long-short
= Bei Long-short-Faktorprämien werden Aktien mit einer hohen Ausprägung des gewünschten Merkmals (wie z. B. Small Size) übergewichtet und Aktien mit einer hohen Ausprägung des gegenteiligen Merkmals (in diesem Fall Large Size) leerverkauft –> Prämien höher als bei Long-only
Sind Faktorprämien additiv?
Nein, sie können sich gegenseitig sowohl pos als auch neg beeinflussen, d.h. verschiedene Faktorprämien können sich gegenseitig verstärken, aber auch abschwächen.
Was fällt bei der jährlichen Entwicklung von Faktorprämien auf? Wie lässt sich diese Beobachtung nutzen?
Einzelne Faktorprämien können ihre Benchmark über Jahre hinweg unterperformen. Da zwei gegebene Prämien meist eine Korrelation von unter eins aufweisen, können durch die Aufnahme mehrerer Faktorprämien ins Portfolio risikosenkende Diversifikationsvorteile realisiert werden –> sog. Multi-Factor-Investing.
Was ist der Nachteil von Faktor-Investing?
Die Ausnutzung von Faktorprämien kostet Geld im Vergleich zu marktneutralem Investieren (TER ist bei Smart-Beta-Fonds ca. 0,3% höher als bei marktneutralen Indexfonds) . Die Mehrkosten werden jedoch nach Kommer durch die Bruttoprämien (Prämie vor Kosten) mehr als ausgeglichen.
Auf welche Weisen kann Factor-Investing betrieben werden?
1) Single-Factor-Investing
2) Multi-Factor-Investing
2. 1) …auf Fonds-Ebene, d.h. durch Kombination mehrerer Single-Factor-Fonds (“einfaches / fund-level Multifactor-investing”) = Marktstandard (aber Gefahr der Verwässerung des Faktor-Effekts, s. Karte Nr. 16)
2. 2)…auf Aktien-Ebene, d.h. durch Kombination der gewünschten Faktorprämien auf Einzelaktienebene innerhalb eines einzelnen Fonds (“integriertes / Stock-Level Multifactor Investing”)