Experimente Flashcards
Was sind Kritikpunkte an Experimenten? (2)
Validität: Misst ein Experiment das, was es messen soll?
Interne Validität: Geht Varianz in den Messwerten auf Varianz der Treatments zurück? Ist das Design so, dass der beobachtete Effekt nur durch eine bestimmte Sache ausgelöst wird? Ist die Auswertung der Daten korrekt?
Externe Validität: Ein Experiment muss die für die „reale Welt” relevanten Strukturen abbilden (Isomorphie) & die Kernelemente der zu untersuchenden Fragestellung erfassen, dennoch ist Vereinfachungen notwendig, um Kausalität besser beobachten zu können
→ Externe Validität wird oft in Frage gestellt: Ob externe Validität von Experimenten gegeben ist, ist nicht abschließend zu beantworten
→ Experimente sind kein Ersatz für Felddaten oder Fragebogenstudien und alle Methoden sollten sich ergänzen
Warum können Experimente als unrealistische, künstliche Situationen bezeichnet werden?
- Vereinfachte Darstellung einer realen Fragestellung
- Teilnehmer sind oft Studenten
- Geringe Bezahlung (low stakes)
- Geringe Anzahl an Teilnehmern/Beobachtungen
- Unerfahrene Teilnehmer
- Beobachtung durch den Experimentator hat Einfluss auf das Verhalten
- Selbstselektion der Teilnehmer
Beschreibung einer Studie
(1) Forschungsfrage → aus dieser werden die Hypothesen abgeleitet
(2) Design der Studie/verwendete Daten
a. Treatments
b. Kontrollgruppe
c. (Un-)Abhängige Variablen ← ergeben sich aus Hypothesen
(3) Ergebnisse → Interpretation in Bezug auf die Forschungsfrage
(4) Ggf. Kritik
→ ein Konservatives Maß wird genutzt, wenn: wenn ein Konstrukt schwer zu operationalisieren ist, wird zunächst eine schwächere Ausprägung des Konstrukts herangezogen, um auf die Wirkung einer stärkeren Ausprägung zu schließen
Was sind methodische Zwecke bei Experimenten?
▪ methodisch-planmäßige Herbeiführung von reproduzierbaren, meist variablen Umständen zum Zwecke wissenschaftlicher Beobachtung
▪ methodische Untersuchung zur Empirischen Gewinnung von Informationen
▪ dient der Entdeckung, dem Test von Hypothesen (deduktiv) oder der Unterstützung bekannter Theoreme (induktiv) (Theorien kann man nicht beweisen, nur FALSIFIZIEREN!)
Was ist die Definition von Subject, Treatment und Session?
Subject: Teilnehmer an einem Experiment
Treatment: „Versuchsanordnung” in einem Experiment → gewöhnlich: Haupttreatment und Kontrolltreatment (zur Überprüfung, ob die Manipulation wirklich Ursache für die beobachtete Änderung ist oder ob Änderung z.B. über Zeitverlauf sowieso aufgetreten wäre)
Session: Eine Gruppe von Teilnehmern, die an dem Experiment zur selben Zeit am selben Ort teilnehmen → ein Treatment besteht in der Regel aus mehreren Sitzungen
Worüber sollte man die Kontrolle haben bei wissenschaftlichen Experimenten?
▪ Umweltfaktoren: sind die Charakteristika der Teilnehmer, Produktionstechnologien & Anfangsausstattung
▪ Institutionen und Regeln: Aktionen der Teilnehmer, Reihenfolge der Aktionen, Information der Teilnehmer, Kontext (durch Framing)
Welche Prinzipien wissenschaftlicher Experimente gibt es?
▪ Kausalität: exogene vs. endogene Faktoren → durch Kontrolle kann Kausalität erforscht werden und es sollte sich nur eine abhängige Variable ergeben
▪ Replizierbarkeit der Ergebnisse
▪ Keine Täuschung der Teilnehmer!!
▪ Leistungsbezogene Vergütung der Teilnehmer (Induced Value Theory):
➢ Monetäre Anreize sollen sicherstellen, dass die Entscheidungen der Teilnehmer tatsächliche Konsequenzen für diese haben und sie daher ihre Entscheidungen realitätsgetreu treffen
➢ Um Fairness, Hilfsbereitschaft oder Spendenbereitschaft zu testen
Welchen Nutzen haben wissenschaftliche Experimente nach Vernom Smith?
- Testen einer Theorie
- Untersuchung, warum eine Theorie „versagt“
- Erhebung von “stylized facts“ als Basis für eine neue Theorie
- Vergleich von verschiedenen Umwelten
- Vergleich von verschiedenen Institutionen
- Bewertung und Testen von Strategien oder Politiken