Exekutive Funktionen Flashcards

1
Q

Beschreibe die Definitionsproblematik

A

> keine einheitliche Definition (Eslinger, 1996: 33 unterschiedliche Definitionen)
widersprüchliches Konzept und unterschiedliche Theorien
“Regulations- und Kontrollmechanismen, die ein zielorientiertes und situationsangepasstes Handeln ermöglichen” (Drechsler, 2007)
Oberbegriff, der eine ganze Anzahl kognitiver, emotionaler und sozialer Funktionen umfasst, die an der Initiierung, Planung, Ausführung und Kontrolle unserer Handlungen beteiligt sind
kognitive Fähigkeiten, die eng mit dem präfrontalen Cortex assoziiert sind (früher Frontalhirnfunktionen)

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2
Q

Beschreibe die Definition nach Lezak

A

4 wichtigsten Komponenten exekutiver Funktionen:
> “Willen” (volition)
> Planen (planning)
> absichtsvolles, zielgerichtetes Handeln (purposive action)
> Handlungseffizienz (effective performance)

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3
Q

Beschreibe die funktionellen Regionen des Frontallappens

A

> Dorsolateral
Orbithofrontal (lateral und medial)
Dorsomedial (Frontomedial

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4
Q

Beschreibe die Verbindungen des präfrontalen Kortex

A

Intensive reziproke Verbindungen mit multiplen Hirnregionen visuellen, auditorische und somatosensori-schen Ursprungs (heteromodale und paralimbische Bereiche)

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5
Q

Beschreibe die Integrationsfunktion des präfrontalen Kortex

A

> Integration der Informationsflüsse aus …

  • dem sensorischen Systems („milieu externe“) über den posterioren Cortex,
  • dem somatischen Systems („milieu interne“), d.h. viszerale und emotionale Einflüsse über subkortikale Strukturen,
  • dem motorischen Systems, Rückmeldungen aus den prämotorischen und primär motorischen Gebieten des frontalen Kortex.
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6
Q

Beschreibe ein funktionell-anatomisches Model

A

> Wahrnehmungs-Handlungs-Kreislauf (Fuster, 2004)
An der Spitze integriert / verbindet der präfrontale Cortex Wahrnehmungen mit Handlungen
Er repräsentiert grobe Handlungsschemata (Verhalten, Sprache, Kognition)
Er ist entscheidend an der erfolgreichen Ausführung exekutiver Funktionen beteiligt
Modell: Zwei parallel verbundene Hierarchien:
- SENSORISCHE HIERARCHIE: Wahrnehmung und perzeptuelles Gedächtnis
- MOTORISCHE HIERARCHIE: Handlungen und motorisches Gedächtnis
Sensorische Reize werden entlang der sensorischen Hierarchie verarbeitet und in die motorische Hierarchie weitergeleitet
Diese sensorischen Informationen werden dann im präfrontalen Cortex in Handlungen übersetzt und in der motorischen Hierarchie umgesetzt

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7
Q

Beschreibe ein neuropsychologisches Model

A

Supervisory Attentional System (SAS) von Norman & Shallice (1986)

  • Wahrnehmen, mit Schema vergleichen führt zu Handlung
  • Alles wird durch SAS kontrolliert
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8
Q

Beschreibe die Fünf frontal-subkortikale Schaltkreise

A
  1. dorsolateral (kognitiv) -> flexibilität
  2. orbitofrontal (emotional, sozial) -> inhibition
  3. mediofrontal (ant. Cingulum) (motivational/ Antrieb)
  4. motorisch
  5. okulomotorisch
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9
Q

Beschreibe das Anatomische Grundprinzip

A

> Frontaler Cortex -> Striatum -> Globus pallidus / Substantia nigra ->Thalamus ->FC
Wenn diese kreise kaputt sind, kann es auch zu exekutiven Störungen kommen

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10
Q

Beschreibe die Störungsbilder

A
  • Traumatische Hirnverletzungen
  • cerebro-vaskuläre Erkrankungen
  • Tumoren
  • Entzündungen -> primär orbithofrontal
  • degenerative Erkrankungen, z.B. fronto-temporale Degenerationen, Verhaltensvariante (Morbus Pick ) -> Atrophie im Gehirn -> Persönlichkeitsveränderung zentral
  • Morbus Parkinson: Mangelnde Funktion der Substanz nigra (können nicht mehr hemmen, weil fronatle striatle schlaufen betroffen)
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11
Q

Welche Regulationsebenen gibt es

A
> regulationsebenen
- Kognition
- Emotion
- Aktivität
- Sozial
> Komplexität
- basal
- komplex
> Prozesse
- Initiieren
- Wechseln
- Hemmen
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12
Q

Beschreibe den dorsolateralen Schaltkreis und deren Aufgabengebiete

A

> Dorsolateraler Schaltkreis:
- Dorsolateral Kortex
->Ncl. caudatus (dorsolateral) ->Globus pallidus/ substantia nigra (dorsomedial)
-> Thalamus (ventral anterior und dorsomedial ->Kortex
Aufgaben:
- Basale kognitive Regulation
- Komplexe kognitive Regulation

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13
Q

Beschreibe die basalen kognitive Regulation

A

> Aufrechterhalten und Erneuern von Informationen im Arbeitsspeicher
- Störung: Oberflächliche Informationsverarbeitung, verliert den Faden, kurzfristig nichts merken
Initiieren: Fehlen spontaner Handlungen, Anlaufschwierigkeiten, Verlangsamung
Wechseln: Perseverationen, mangelndes Umstellvermögen, Rigidität
Hemmen: Impulsivität, Ablenkbarkeit

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14
Q

Beschreibe die komplexe Regulation

A

> Monitoring / Überwachung (Ergebniskontrolle und Zielkontrolle): Flüchtigkeitsfehler, Ziele werden aus den Augen verloren, Regelbrüche
Problemlösen & Planen (Ziele finden und auswählen, Hypothesen generieren, Strategien auswählen, Teilschritte bilden, in eine sinnvolle Reihenfolge bringen, Evaluieren, Relativieren): weiss nicht, wie vorgehen, fehlende Kreativität, unsystematisches sprunghaftes Arbeiten, Abbrüche, kein vorausschauendes Handeln, fehlende Zukunftsorientierung, fehlende Plausibilitätskontrollen, kann den verlangten Aufgaben-Rahmen nicht abschätzen (wie präzise, wie detailliert, welcher Umfang etc.?)
Aufgabenorganisation (Zeit einteilen, Prioritäten setzen, gleichzeitiges Bearbeiten mehrerer Aufgaben unter Zeitdruck): Unpünktlichkeit, falsche Zeiteinschätzung, langsamer, ineffizienter, chaotischer Arbeitsstil, „Hängenbleiben“ an unwichtigen Details, Zusammenbruch unter Stress
Aufmerksamkeitsverteilung: Aufmerksamkeit kann nicht simultan auf mehrere Aufgaben gerichtet werden
Konfliktverarbeitung: Probleme beim Unterdrücken einer dominanten Reaktion
Enkodier-/Abrufstrategien: Unsystematischer Lernstil

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15
Q

Beschreibe den orbithofrontalen Schaltkreisund dessen Regulationsebenen

A

> Orbithofrontaler Schaltkreis: - Orbithofrontal (lateral/medial) -> Ncl. Caudatus-> Globus Pallidus/Substantia Nigra (dorsomedial) -> Thalamus (ventral anterior und dorsomedial)
Regulationsebenen:
- Sozial
- Emotion

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16
Q

Beschreibe die emotionale Regulation

A

> Enthemmung/ Disinhibition / Impulskontrolle: Ruhelosigkeit, überschiessendes Verhalten, Ablenkbarkeit durch interne und externe Reize, Gebrauchsverhalten, Imitation, Sprechdrang, Abschweifen, sexuelle / soziale Disinhibition
Affektregulation: Wutausbrüche, Reizbarkeit, Störung der Impulskontrolle Weinen, Depression, Angst, Zwangsverhalten, Euphorie
Lernen durch Feedback und emotionale Bewertung: keine Verhaltensanpassung nach Feedback, instabile Ziele, unangemessenes Risikoverhalten, Unwirksamkeit von Belohnung oder Bestrafung, fehlender Belohnungsaufschub, verminderte Frustrationstoleranz, Suchtverhalten

17
Q

Beschreibe Theorie der somatischen Marker (Damasio, 1994, 1999)

A

> Somatische Marker geben bei Entscheidungen Rückmeldungen über mögliche negative & positive Konsequenzen und Emotionen einer antizipierten Handlung
Somatische Marker sind Empfindungen während einer Entscheidungsfindung (Signale aus dem vegetativen NS & dem Gehirn)
Unbewusste (implizite) Handlungsentscheidung
Patienten mit orbitofrontalen (ventromedialen) präfrontalen Läsionen zeigen Beeinträchtigungen in der Entscheidungsabwägung (vorteilhafte Entscheidungen) & in ihrem Sozialverhalten ->IOWA Gabling

18
Q

Beschriebe den IOWA Gamblin test

A

> Abwägen von Entscheidungen mit hohem Verlustrisiko- und hohem Gewinn vs. Entscheidungen mit eher niedrigem Gewinn- und geringem Verlustrisiko.
Abhängig vom Aufgabenverlauf (d.h. vom Erlernen der Regeln) können unterschiedliche Aspekte des Entscheidungsverhaltens (Entscheidungen unter Ambiguitäts- vs. Risikobedingungen) relevant sein.

19
Q

Beschreibe den Mediofrontalen Schaltkreis und dessen Regulationsebenen

A

> Mediofrontaler Schlatkreis:
-Mediofrontal (ant. Cingulum) -> Ncl. caudatus (ventromedial) Putamen -> Globus pallidus (rostromedial und ventral) -> Thalamus (dorsomedial)
Regulationsebenen
- Aktivität

20
Q

Beschreibe die Aktivitätsregulation

A

> Aktivierungshemmung / Fehlen von Aktivierung: Apathie, Antriebsmangel (Akinese, akinetischer Mutismus), Interesselosigkeit, Indifferenz (‘pseudodepressives Syndrom’)