Emed & Epidemio Flashcards
Wie können Insulin und Leptin das Körpergewicht regulieren?
Insulin und Leptin reduzieren die Nahrungsaufnahme über hypothalamische Signalwege (Modulierung von POMC und Agrp Neuronen). Zusätzlich wird der Energiestoffwechsel erhöht, so dass eine präzise Körpergewichtsregulation ermöglicht wird.
Was bewirkt eine Insulinresistenz?
Erhöhte Nahrungsaufnahme, erhöhte Lipolyse, erhöhte Zuckerneubildung in der Leber, verringerte Zuckeraufnahme in Muskel und Fett, daher Hyperglykämie und ist ein Merkmal des Prädiabetes und des Typ 2 Diabetes
Wie wird Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas definiert?
BMI zwischen 18.5 unter 25: Normalgewicht
BMI zwischen 25 und unter 30: Übergewicht
BMI ab 30: Adipositas
Was beschreibt der Birnen- und der Apfeltyp?
Das Fettverteilungsmuster im Menschen.
Birnentyp: Prävalenter im weiblichen Geschlecht; geringeres Risiko für metabolische Störungen
Apfeltyp: Prävalenter im männlichen Geschlecht; erhöhtes Risiko für metabolische Störungen
Welche Werte nutzt man um Normoglykämie, Prädiabetes und Diabetes zu bestimmen?
Blutzucker oder HbA1c Wert.
Blutzucker (nüchtern)
Normal: < 7,8 mmol/dl
Prädiabetes: >7,8-11,0
Diabetes: >11,1
Was bedeutet intermittierendes Fasten? Welchen Vorteil kann dies für Prädiabetiker bringen?
Essen nur in bestimmten Zeiträumen, bspw. in einem zusammenhängenden Zeitraum von 16-18h fastet man und darf nur innerhalb 6-8h Nahrung zu sich nehmen.
Bei Prädiabetikern verbessert sich die Insulinwirkung, es reduziert sich der Appetit, der Blutdruck verringert sich. Diee Veränderungen sind sogar unabhängig von einer Gewichtsabnahme.
Welche Problematik besteht bei Betrachtung wissenschaftlichen Ergebnisse aus epidemiologischen Studien und klinischen Interventionsstudien bezüglich einer „gesunden“ Proteinzufuhr?
Proteinparadoxon: Epidemiologische Studien: niedrige Proteinzufuhr assoziiert mit verbesserter Gesundheit; klinische Interventionsstudien: erhöhte Proteinzufuhr bringt einen positiven, anabolen Effekt und erhöht die Muskelmasse. Eine erhöhte Proteinzufuhr ist für die Diabetestherapie geeignet.
Was bedeutet NAFLD und welche Folgestadien können bei einer weiteren Verschlechterung der Leber entstehen?
Nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD).
Aus einer NAFLD kann sich eine NASH, eine Leberzirrhose und schließlich eine hepatozelluläres Karzinom entwickeln.
Welche Ernährungsinterventionen zeigen Erfolge bei der Bekämpfung der NAFLD?
Verringerte Kalorienaufnahme, egal ob kohlenhydrat- oder fettarm Keine Süßgetränke (wenig Fruktose)
mediterrane Diät
Kaffee erlaubt (u.U. sogar günstig)
Besteht ein Zusammenhang zwischen Diabetes und Herzgesundheit? Kann eine intensive Lebensstilintervention uneingeschränkt das Risiko für Herzkreislauferkrankungen verringern?
Ja, Diabetes erhöht das Risiko für mehrere kardiovaskuläre Erkrankungen.
Nein, nur eine Subgruppe and Patienten profitiert von solch einer Intervention. Gründe sind hierfür nicht klar
Was ist die Prävalenz und wie wird sie berechnet?
Die Prävalenz ist die relative Erkrankungshäufigkeit zu einem festen Zeitpunkt (t0).
π = M/N
(Erkrankte/ Population)
bei Stichprobe: m/n als Prävalenz-Schätzung
Was ist die Inzidenz und wie wird sie berechnet?
Die Inzidenz ist die relative Häufigkeit von Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitintervall
Anzahl der Neuerkrankten während eines Zeitraums/ Population unter Risiko
Was beschreibt die kumulative Inzidenz (Risiko)?
…ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine zufällig aus der Population ausgewählte Person, die zum Zeitpunkt t0 nicht erkrankt ist im Zeitraum t0-t1 erkrankt
Kumulative Inzidenz
R = I/ N0
Anzahl der Neuerkrankten in Zeitspanne/ Anzahl der gesunden zu t0
Inzidenzdichte (Rate)
= Anzahl der inzidenten Fälle/ Zeit unter Risiko über alle Personen (Personenjahre)
Mortalitätsrate
Anzahl der Todesfälle während einer Zeitperiode in einer Population (meist pro 100.000 Personen pro Jahr)
MR = (Anzahl Sterbefälle/ Population unter Risiko) x 100.000
Altersspezifische Mortalitätsrate MR = (Anzahl der Sterbefälle in Altersgruppe i / Population unter Risiko in Altersgruppe i) x 100.000
Altersstandardisierung
Eine Altersstandardisierung ist nötig, wenn sich zwei oder mehr Vergleichspopulationen in Merkmalen unterscheiden, die Einfluss auf das Risiko haben
- Direkte Standardisierung:
MR = Summe (Ni x mri) / Summe Ni
Ni = Personenzahl in Altersgruppe i der Standardbevölkerung mri = altersspezifische MR je 100.000 der untersuchten Bevölkerung
- indirekte Standardisierung (besonders bei kleineren Grundgesamtheiten)
Schritt 1:
Erwartete Sterbefälle = Summe ((ni x MRi)/ 100.000))
ni = Personenzahl in Altersgruppe i
MRi = MR in Altersgruppe i der Standardbevölkerung
Schritt 2:
Standardisierte Mortalität Ratio (SMR) = Anzahl beobachteter Fälle/ Anzahl erwarteter Fälle
Vergleichende epidemiologische Maßzahlen
Verhältnismaße:
Relatives Risiko
Odds ratio
Differenzmaße:
Attributables Risiko
Relatives Risiko =
RR = Inzidenz der Exponierten/ Inzidenz der Nicht-Exponierten
Risk Ratio = Risiko bei Exponierten/ Risiko bei Nicht-Exponierten
= (a/r1)/(c/r2)
Rate Ratio = Rate bei Exponierten/ Rate bei Nicht-Exponierten
= (a/PJ,E)/(c/PJ,NE)
RR < 1: Exposition reduziert Erkrankungsrisiko
RR = 1: keine Assoziation
RR > 1: Exposition erhöht Risiko
Odds Ratio
= Chancenverhältnis (z.B. Chance zu erkranken bei E vs NE) v.A. bei Fall-Kontroll-Studien
= (a/b)/(c/d)
= (axd)/(bxc)
OR < 1 : E reduziert Risiko
OR = 1 : keine Assoziation
OR > 1 : Exp erhöht Erkrankungsrisiko
Was ist ein Kofidenzintervall?
Um RR/ OR zu ermitteln, werden Stichproben verwendet –> es sind Schätzungen
Lösung: Bestimmung eines Wertebereich, in dem mit einer Wahrscheinlichkeit das wahre RR/ OR liegt