Einheit 6 Flashcards
–Sie kennen die generelle Ausrichtung von Supply-Chain-Strategien und können diese beschreiben.
Ja, die drei Hauptausrichtungen von Supply-Chain-Strategien sind:
Kundenzentrierte Strategie: Bei dieser Ausrichtung steht der Kunde im Mittelpunkt. Die Supply-Chain wird so gestaltet, dass sie die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden erfüllt. Es werden Maßnahmen ergriffen, um die Kundenzufriedenheit zu steigern und die Lieferzeiten zu verkürzen.
Kostenorientierte Strategie: Hier liegt der Fokus auf der Kostenoptimierung entlang der gesamten Supply-Chain. Es werden Maßnahmen ergriffen, um die Kosten für Lagerhaltung, Transport, Produktion und andere Prozesse zu reduzieren. Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen stehen im Vordergrund.
Innovationsorientierte Strategie: Diese Ausrichtung konzentriert sich auf die kontinuierliche Verbesserung und Innovation in der Supply-Chain. Es werden neue Technologien, Prozesse und Geschäftsmodelle eingeführt, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und den Markt zu erschließen. Die Unternehmen streben nach Agilität und Flexibilität, um sich den sich ändernden Anforderungen anzupassen.
Sie verstehen die Nutzererwartung unterschiedlicher Kundensegmente an die Supply Chain von
Unternehmen und können sie erklären.
Die Nutzenerwartungen der verschiedenen Kundensegmente an die Supply Chain eines Unternehmens können sich unterscheiden. Es gibt drei grundsätzliche Kundensegmente: Geschäftskunden (Business, B), private Haushalte (Consumer, C) und öffentliche Verwaltungen (Administration, A). Jedes Kundensegment hat unterschiedliche Ziele und Erwartungen an die Supply-Chain-Strategie.
Geschäftskunden (B2B):
Geschäftskunden haben oft spezifische Anforderungen an die Lieferkette, wie z.B. Just-in-Time-Lieferungen, hohe Produktqualität und zuverlässige Lieferungen.
Sie erwarten eine enge Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, um ihre individuellen Bedürfnisse zu erfüllen.
Effizienz, Kostenoptimierung und Prozessverbesserungen sind wichtige Faktoren für Geschäftskunden.
Private Haushalte (B2C):
Private Haushalte legen oft Wert auf eine schnelle und bequeme Lieferung.
Sie erwarten eine hohe Produktqualität und eine breite Produktauswahl.
Personalisierte Angebote und ein guter Kundenservice sind für private Haushalte von Bedeutung.
Öffentliche Verwaltungen (B2A):
Öffentliche Verwaltungen haben oft spezifische Anforderungen an die Lieferkette, wie z.B. die Einhaltung von Vorschriften und Standards.
Sie erwarten eine transparente und nachvollziehbare Lieferkette.
Effizienz, Kostenkontrolle und Nachhaltigkeit sind wichtige Aspekte für öffentliche Verwaltungen.
Die Supply Chain eines Unternehmens muss daher die unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse der verschiedenen Kundensegmente berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um diese zu erfüllen.
–Sie kennen die Unterschiede zwischen klassischem «Supply Chain Management» und «Efficient
Consumer Response» und können sie erklären.
Klassisches Supply Chain Management (SCM) und Efficient Consumer Response (ECR) sind zwei unterschiedliche Ansätze zur Optimierung der Lieferkette.
Klassisches Supply Chain Management (SCM) ist eine Strategie, bei der die Versorgung flussabwärts in Richtung des Kunden erfolgt. Dabei versorgen die vorgelagerten Stufen der Lieferkette jeweils die nachgelagerten. SCM konzentriert sich auf die Effizienz der gesamten Lieferkette, einschließlich der Beschaffung, Produktion, Lagerung und Distribution von Produkten.
Efficient Consumer Response (ECR) hingegen verfolgt einen Pull-Ansatz, bei dem die Nachfragekette im Mittelpunkt steht. ECR kombiniert Logistik und Marketing, um die Effizienz der Lieferkette zu steigern. Durch intensiven Informationsaustausch zwischen den Stufen der Lieferkette und die Verkürzung von Liefer- und Lagerzeiten wird eine schnellere Reaktion auf die Nachfrage der Verbraucher ermöglicht. ECR beinhaltet auch das Marketing Channel Management, bei dem Hersteller und Handelsstufen zusammenarbeiten, um Produkte und Dienstleistungen zu verteilen.
Zusammenfassend sind die Hauptunterschiede zwischen SCM und ECR:
SCM konzentriert sich auf die Effizienz der gesamten Lieferkette, während ECR den Fokus auf die Nachfragekette legt.
SCM folgt einem flussabwärtsgerichteten Ansatz, während ECR einen Pull-Ansatz verfolgt.
ECR beinhaltet eine starke Integration der Geschäftspartner durch automatisierten Datenaustausch.
ECR betont die enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Handelsstufen im Marketing Channel Management.
Sie verstehen die Aspekte von «Efficient Consumer Response» und können sie anhand von
Beispielen erläutern.
Efficient Consumer Response (ECR) ist ein Konzept, das darauf abzielt, die Effizienz und Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette zu verbessern. Es gibt verschiedene Aspekte von ECR, die dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen:
Effizienter Datenaustausch: Durch den Einsatz vernetzter Informationssysteme wie Barcodes und RFID-Tags können Daten standardisiert und effizient zwischen den verschiedenen Akteuren der Lieferkette ausgetauscht werden. Dies ermöglicht eine genaue Bestandsverwaltung, eine verbesserte Produktionsplanung und eine schnellere Reaktion auf die Nachfrage der Kunden.
Beispiel: Ein Einzelhändler verwendet Scanner-Kassen, um den Verkauf von Produkten zu erfassen. Diese Daten werden automatisch an den Lieferanten übermittelt, der dann seine Produktion entsprechend anpassen kann.
Effiziente Logistik: Durch den Einsatz von Methoden wie Vendor Managed Inventory (VMI), Cross Docking und Synchronized Production kann die Logistik in der Lieferkette optimiert werden. VMI bedeutet, dass der Lieferant die Verantwortung für die Verwaltung der Vorräte beim Kunden übernimmt. Cross Docking ermöglicht die effiziente Kommissionierung und Verteilung von Produkten an verschiedene Standorte. Synchronized Production bedeutet, dass die Produktionsmengen basierend auf den tatsächlichen Verkaufsdaten gesteuert werden.
Beispiel: Ein Hersteller verwendet VMI, um die Bestände seines Produkts beim Einzelhändler zu überwachen und sicherzustellen, dass immer ausreichend Vorräte vorhanden sind, um die Nachfrage zu decken.
Effiziente Sortimentsgestaltung: Durch die Harmonisierung des Sortimentsmixes können Hersteller und Händler ihre Produkte besser auf die Bedürfnisse der Kunden abstimmen. Dies umfasst die Einführung von Strategieartikeln, um die Kundenfrequenz zu erhöhen, und Profitartikeln, um die Marge zu steigern.
Beispiel: Ein Supermarkt passt sein Sortiment an die Bedürfnisse seiner Kunden an, indem er mehr Bio-Produkte einführt, da die Nachfrage nach gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln steigt.
Effiziente Produkteinführung: ECR beinhaltet auch die erfolgreiche Einführung neuer Produkte auf dem Markt. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Händlern, um sicherzustellen, dass das Produkt richtig positioniert, beworben und vertrieben wird.
Beispiel: Ein Elektronikhersteller arbeitet eng mit einem Einzelhändler zusammen, um eine neue Produktlinie einzuführen. Sie entwickeln gemeinsam eine Marketingstrategie, um das Produkt bekannt zu machen und die Verkaufszahlen zu steigern.
Diese Aspekte von Efficient Consumer Response tragen dazu bei, die Effizienz und Zusammenarbeit in der Lieferkette zu verbessern und letztendlich den Kundennutzen zu steigern.
–Sie können die Auswirkungen von «Efficient Consumer Response» auf die beteiligten
Geschäftspartner erläutern und die Folgen beurteilen.
Efficient Consumer Response (ECR) hat verschiedene Auswirkungen auf die beteiligten Geschäftspartner. Diese Auswirkungen können wie folgt beurteilt werden:
Verbesserte Effizienz: Durch den effizienten Datenaustausch und die optimierte Logistik können die Geschäftspartner ihre Prozesse effizienter gestalten. Dies führt zu einer Reduzierung von Kosten und einer Steigerung der Produktivität.
Erhöhte Kundenzufriedenheit: Durch die synchronisierte Produktion und die optimierte Sortimentsgestaltung können die Geschäftspartner besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Dies führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit und einer stärkeren Kundenbindung.
Reduzierte Bestände: Durch den Einsatz von Vendor Managed Inventory (VMI) und Cross Docking können die Geschäftspartner ihre Bestände reduzieren. Dies führt zu einer besseren Kapitalauslastung und einer Verringerung von Lagerkosten.
Verbesserte Produktentwicklung: Durch die Bündelung von Kompetenzen in der Produktentwicklung können die Geschäftspartner innovative Produkte schneller auf den Markt bringen. Dies ermöglicht es ihnen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und neue Marktchancen zu nutzen.
Risiken und Zielkonflikte: Bei der Umsetzung von ECR können auch Risiken und Zielkonflikte zwischen den Geschäftspartnern auftreten. Zum Beispiel können Konflikte über die Aufteilung der Verantwortung und Kosten entstehen. Es ist wichtig, diese Risiken und Konflikte zu identifizieren und gemeinsame Lösungen zu finden, um die Zusammenarbeit erfolgreich zu gestalten.
Insgesamt kann ECR zu einer stärkeren Integration der Geschäftspartner führen und positive Auswirkungen auf Effizienz, Kundenzufriedenheit, Bestände und Produktentwicklung haben. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Risiken und Zielkonflikte zu berücksichtigen und diese aktiv anzugehen, um eine erfolgreiche Umsetzung von ECR zu gewährleisten.
Sie wissen, was elektronische Märkte sind und können diese nach unterschiedlichen Aspekten
einordnen.
lektronische Märkte können nach unterschiedlichen Aspekten eingeordnet werden:
Marktteilnehmer: Elektronische Märkte ermöglichen verschiedene Beziehungen zwischen Nachfragern und Anbietern, wie 1:1, 1:n und n:m-Beziehungen.
Güterabgrenzung: Es gibt horizontale und vertikale Marktplätze. Horizontale Marktplätze bieten branchenübergreifendes Angebot, vor allem für C-Güter, und decken einen Teil der Supply Chain ab. Vertikale Marktplätze sind spezialisiert und branchenspezifisch, und sie können die gesamte Supply Chain abdecken.
Funktionalität: Die Funktionalität von Marktplätzen kann unterschiedlich sein. Sie können beispielsweise eine Anbieterliste, detaillierte Produktkataloge oder eine komplette Transaktionsabwicklung bieten.
Interessenorientierung: Elektronische Märkte können nach ihrer Ausrichtung auf die Nachfrage- oder Angebotsseite klassifiziert werden. Nachfrageseitige Marktplätze zielen darauf ab, Such- und Transaktionskosten zu reduzieren und die Marktposition zu stärken. Angebotsseitige Marktplätze fördern die Produktdifferenzierung und ermöglichen direkte Angebote an Nachfragende. Neutrale Marktplätze bringen Anbieter und Nachfrager zusammen und strukturieren Informationen zu Angeboten.
Zugangsbarrieren: Marktplätze können offen sein und allen Marktteilnehmern zugänglich sein, oder sie können geschlossen sein und nur einem bestimmten Nutzerkreis offenstehen.
Sie kennen die Merkmale elektronischer Märkte und können deren Ausprägungen anhand von
Beispielen erläutern.
Elektronische Märkte haben verschiedene Merkmale, die sie von klassischen Märkten unterscheiden. Hier sind einige Merkmale elektronischer Märkte:
Funktionalität: Elektronische Märkte bieten eine Vielzahl von Funktionen an. Sie können beispielsweise eine Anbieterliste enthalten, ähnlich einem Branchenbuch. Sie können auch detaillierte Produktkataloge anbieten, die es den Nutzern ermöglichen, Preise zu vergleichen. Darüber hinaus können elektronische Märkte die komplette Transaktionsabwicklung ermöglichen, wie zum Beispiel Onlineshops oder Auktionsplattformen.
Interessenorientierung: Elektronische Märkte können nachfrageseitig, angebotsseitig oder neutral ausgerichtet sein. Nachfrageseitige Marktplätze, wie Einkaufsallianzen, zielen darauf ab, die Such- und Transaktionskosten zu reduzieren, Informationsasymmetrien abzubauen und die Nachfrage zu bündeln, um die Marktposition zu stärken. Angebotsseitige Marktplätze, wie Anbieterkonsortien, fördern die Produktdifferenzierung und ermöglichen direkte Angebote an Nachfrager. Neutrale Marktplätze dienen als Intermediäre und bringen Anbieter und Nachfrager zusammen, indem sie Informationen zu Angeboten strukturieren.
Zugangsbarrieren: Elektronische Märkte können offen oder geschlossen sein. Offene Marktplätze sind für alle Marktteilnehmer zugänglich und meist horizontal ausgerichtet. Geschlossene Marktplätze hingegen sind nur für einen bestimmten Nutzerkreis zugänglich und meist vertikal ausgerichtet.
Preisbildung: Elektronische Märkte können eine statische oder dynamische Preisbildung haben. Statische Preisbildung beinhaltet Festpreisangebote, während bei der dynamischen Preisbildung Auktionen zum Einsatz kommen.
Erlöse: Elektronische Märkte generieren Erlöse durch verschiedene Quellen. Direkte Erlöse können aus Transaktionsgebühren, Einstellgebühren oder Zusatzdiensten stammen. Indirekte Erlöse können durch die Analyse und Auswertung von Nutzerdaten generiert werden, beispielsweise für Werbezwecke.
Leistungsangebote: Elektronische Märkte bieten verschiedene Leistungen an, darunter Handel, Kommunikation und Kooperation, Information und Unterhaltung.
Ein Beispiel für einen elektronischen Markt ist “Airbnb”. Es ist ein nachfrageseitiger Marktplatz, der es Nutzern ermöglicht, Unterkünfte von privaten Anbietern zu buchen. Airbnb bietet eine umfangreiche Funktionalität, einschließlich detaillierter Produktkataloge und kompletter Transaktionsabwicklung.
Ein weiteres Beispiel ist “SupplyOn”, ein angebotsseitiger Marktplatz, der sich auf die Zusammenarbeit in der Lieferkette konzentriert. SupplyOn ermöglicht es Unternehmen, direkt mit ihren Lieferanten zusammenzuarbeiten und Informationen auszutauschen.
Sie verstehen, nach welchen Kriterien die Effizienz von elektronischen Märkten beurteilt werden
kann, und können sie erklären.
Die Effizienz von elektronischen Märkten kann anhand mehrerer Kriterien beurteilt werden:
Informationsasymmetrien: Elektronische Märkte können dazu beitragen, Informationsasymmetrien zwischen Anbietern und Nachfragern zu reduzieren. Durch den einfachen Zugang zu Informationen über Produkte, Preise und Anbieter können Marktteilnehmer fundierte Entscheidungen treffen.
Transaktionskosten: Elektronische Märkte können die Transaktionskosten senken, indem sie den Prozess des Kaufs und Verkaufs von Produkten effizienter gestalten. Durch die Automatisierung von Prozessen wie Bestellung, Zahlung und Lieferung können Zeit und Ressourcen eingespart werden.
Markttransparenz: Elektronische Märkte können zu einer erhöhten Markttransparenz führen, indem sie Informationen über Preise, Verfügbarkeit und Qualität von Produkten leicht zugänglich machen. Dadurch wird der Wettbewerb gefördert und die Effizienz des Marktes verbessert.
Vertrauen: Elektronische Märkte müssen Vertrauen zwischen den Marktteilnehmern aufbauen, um effizient zu funktionieren. Dies kann durch Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung und Authentifizierung gewährleistet werden. Zudem können Bewertungen und Rezensionen anderer Kunden zur Vertrauensbildung beitragen.
Zusammenfassend kann die Effizienz von elektronischen Märkten anhand der Reduktion von Informationsasymmetrien, der Senkung von Transaktionskosten, der Erhöhung der Markttransparenz und dem Aufbau von Vertrauen bewertet werden.
–Sie verstehen, was «Customer Relationship Management» bedeutet, und können die einzelnen
Komponenten an Beispielen erläutern.
Ja, ich kann die einzelnen Komponenten von “Customer Relationship Management” anhand von Beispielen erläutern.
Information: Diese Komponente bezieht sich auf den Aufbau der Kundenbeziehung mittels Informationen. Ein Beispiel dafür ist die Bereitstellung von hochwertigen Informationen über den Kunden, die einen direkten Beitrag zur Lösung einer Problemstellung des Kunden leisten.
Interaktion: Diese Komponente zielt darauf ab, den Kunden in den Mittelpunkt zu rücken. Ein Beispiel dafür ist die Etablierung von Austauschprozessen mit dem Kunden, wie z.B. das Angebot von Communities und Diskussionsforen, in denen Kunden miteinander interagieren können.
Integration: Diese Komponente bezieht sich auf die Messung der Kundenbeziehung. Beispiele dafür sind Affiliate-Marketing, bei dem Kunden andere Kunden werben, und Bonus-Programme, bei denen Kunden Umsatzbeteiligungen erhalten. Auch der Einbezug der Kunden in die Leistungserstellung, z.B. durch Tracking & Tracing von Lieferungen und Services, ist ein Beispiel für die Integration.
Individualisierung: Diese Komponente bezieht sich auf die Spezialisierung und den Vergleich. Ein Beispiel dafür ist der Übergang von Mass Consumption zu Mass Customization, bei dem Produkte und Services individualisiert werden können. Auch personalisierte Empfehlungen durch Recommender-Systeme sind ein Beispiel für die Individualisierung im CRM.
–Sie kennen die strategischen Zielgrössen von «Customer Relationship Management» und können
sie erklären.
Die strategischen Zielgrößen von “Customer Relationship Management” (CRM) sind:
Profitabilität: Hier liegt der Fokus weniger auf dem “Share-of-Market” (das Binden möglichst vieler Kunden eines Marktsegments), sondern vielmehr auf dem “Share-of-Wallet” (die Verbesserung der Kaufintensität eines ausgewählten Kunden). Das Ziel ist es, die Kundenbindung zu stärken und die Umsätze pro Kunde zu steigern.
Differenzierung: Kunden werden als stark differenzierte Einheit betrachtet. Statt Massenprodukte anzubieten, strebt man nach echter Massanfertigung (Mass Customization), um den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Kunden gerecht zu werden.
Dauerhaftigkeit: Statt sich hauptsächlich auf die Neukundengewinnung zu konzentrieren, legt CRM den Fokus auf die langfristige Pflege bereits bestehender Kundenbeziehungen. Das Ziel ist es, langfristige und nachhaltige Kundenbindungen aufzubauen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die strategischen Zielgrößen von CRM darauf abzielen, die Profitabilität zu steigern, sich von der Konkurrenz zu differenzieren und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.
–Sie verstehen das Konzept von Mass Customization und können die notwendigen
Voraussetzungen erklären.
Die notwendigen Voraussetzungen für das Konzept der Mass Customization sind:
Hohe Stückzahlen: Es müssen hohe Stückzahlen erreicht werden, um Skaleneffekte zu erzielen. Dies bedeutet, dass standardisierte Leistungsmodule als Basis verwendet werden, um eine effiziente Massenfertigung zu ermöglichen.
Individualisierung: Es ist wichtig, dem Kunden einen hohen Nutzen zu bieten, indem individuelle Kundenwünsche erfüllt werden. Dies kann durch die kundengerechte Spezifizierung der Leistung in Bereichen wie Kommunikation, Konfiguration, Design, Preisgestaltung oder After-Sales-Bereich erreicht werden.
Preis und Zielmarkt: Der Verkaufspreis der massenindividuell gefertigten Produkte sollte vergleichbar mit dem eines Standardprodukts sein. Zudem sollte der Zielmarkt ausreichend groß sein, um genügend Absatzpotenzial zu bieten.
Variantenanzahl: Es ist wichtig, nicht einfach viele ähnliche Produkte anzubieten, sondern den Kunden die Möglichkeit zu geben, eine spezifisch auf sie zugeschnittene Leistung zu konfigurieren. Die Variantenanzahl sollte also ausreichend sein, um eine individuelle Auswahl zu ermöglichen.
Sie kennen den Unterschied zwischen Soft- und Hard-Customization und können die Aspekte
anhand von Beispielen erklären.
Der Unterschied zwischen Soft-Customization und Hard-Customization liegt in der Art und Weise, wie die Individualisierung von Produkten erfolgt.
Soft-Customization bezieht sich auf die Möglichkeit, dass der Kunde das Produkt selbst konfigurieren oder anpassen kann. Es gibt verschiedene Arten von Soft-Customization:
Selbstindividualisierung: Hier kann der Kunde das Produkt nach seinen eigenen Vorlieben und Bedürfnissen anpassen. Ein Beispiel dafür sind Smartphones, bei denen der Kunde die Farbe, den Speicherplatz und andere Funktionen auswählen kann.
Serviceindividualisierung: Bei dieser Art der Individualisierung kann der Kunde zusätzliche Dienstleistungen oder personalisierte Extras zu einem standardisierten Produkt hinzufügen. Ein Beispiel dafür ist die Geschenkverpackung von gekauften Produkten.
Individuelle Endfertigung am Point of Sale: Hier handelt es sich um standardisierte technische Grundprodukte, die nach den Wünschen des Kunden vor Ort konfiguriert werden. Ein Beispiel dafür sind maßgeschneiderte Bekleidungsstücke, bei denen der Kunde Stoff, Farbe und Schnitt auswählen kann.
Hard-Customization hingegen bezieht sich auf die Individualisierung von Produkten in den Fertigungsstufen. Es gibt verschiedene Arten von Hard-Customization:
Kundenindividuelle Endfertigung: Hier wird das Produkt in den letzten Fertigungsstufen nach den individuellen Wünschen des Kunden angepasst. Ein Beispiel dafür ist der Automobilbau, bei dem der Kunde Farbe, Ausstattung und andere Optionen wählen kann.
Kundenindividuelle Vorfertigung: Bei dieser Art der Individualisierung erfolgt die Anpassung des Produkts bereits in frühen Fertigungsstufen. Ein Beispiel dafür ist die Herstellung von maßgeschneiderter Bekleidung, bei der die Maße des Kunden berücksichtigt werden.
Modulares Baukastenprinzip: Hier werden standardisierte Komponenten zu kundengerechten Modulen zusammengestellt. Ein Beispiel dafür sind modulare Möbel, bei denen der Kunde verschiedene Elemente kombinieren kann.
Massenhafte Fertigung von Unikaten: Bei dieser Art der Individualisierung wird die gesamte Supply Chain auf die Kundenwünsche ausgerichtet und die Produkte werden über standardisierte Prozesse hergestellt. Ein Beispiel dafür ist die Herstellung von individuellem Schmuck.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Soft-Customization die Möglichkeit bietet, dass der Kunde das Produkt selbst konfigurieren oder anpassen kann, während Hard-Customization die Individualisierung in den Fertigungsstufen des Produkts beinhaltet.