Einfaktorielle ANOVA Flashcards

1
Q

Varianzanalyse - was ist das?

A
  • Varianzanalyse = ANOVA - Analysis of Variances
  • Varianzanalysen sind mit die meist verwendeten inferenzstatistischen Verfahren in der Psychologie.
  • Varianzanalysen sind Erweiterungen des t-Tests
    • Varianzanalysen dienen also dem Mittelwertvergleich!
    • Varianzanalysen sind parametrische Verfahren
  • Sie werden angewendet, wenn mehr als zwei Mittelwerte miteinander verglichen werden sollen.

Es gibt sehr viele verschiedene Designs für die Varianzanalyse. Es gilt aber immer: kategoriale UVs und kontinuierliche AVs

  • Einfaktorielle Varianzanalyse
    • Eine diskrete UV mit mehr als zwei Ausprägungen
  • Zweifaktorielle Varianzanalyse
    • Zwei diskrete UVs mit jeweils mind. zwei Ausprägungen
  • Mehrfaktorielle Varianzanalyse
    • Drei oder mehr diskrete UVs mit jeweils mind. zwei Ausprägungen
  • Multivariate Varianzanalyse
    • Mehr als eine AV
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2
Q

Warum nicht mehrere t-Tests?

A

Beispiel: Experiment

  • die UV hat 3 Ausprägungen: Kaffee, koffeinfreier Kaffe, schwarzes Getränk. Die VPN werden also in 3 Gruppen aufgeteilt
  • die AV ist die subjektive Aktivierung
  • prinzipiell lassen sich 3 Nullhypothesen aufstellen
  • einfacher ist die allgemeine Nullhypothese: die subjektive Aktivierung für jede der 3 Gruppen genau gleich
  • Warum macht man nicht drei t-Tests für die drei möglichen Mittelwertsvergleiche? –> α-Fehler-Inflation (oder α-Fehler-Kumulierung)
  • Für α = 5% ergibt sich 1 - (1 – 0,05)^3 = 14,3%
  • Und ein t-Test lässt sich nicht für drei Ausprägungen der UV zusammen durchführen, denn:
    • Die Differenz zweier Mittelwerte werden in Relation zum Standardfehler betrachtet.
    • Ab drei Mittelwerten kann keine einfache Differenz mehr berechnet werden. Man benötigt ein Maß, dass Differenzen aufaddiert –> Varianz
  • Die Varianzanalyse ist quasi ein t-Test mit der Varianz anstatt der Differenz über dem Bruchstrich
  • Die Varianzanalyse testet ausschließlich ungerichtet
    • H0: Es gibt keine Mittelwertunterschiede
    • Wenn ich ein signifikantes Ergebnis bekomme (d.h. es unterscheiden sich mind. 2 Mittelwerte), sind weitere Verfahren notwendig
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3
Q

Voraussetzungen für die einfaktorielle Varianzanalyse

A

Voraussetzungen:

  • Intervallskalenniveau der AV (und Nominalskalenniveau der UV - wir brauchen Kategorien/Gruppen)
  • Die AV ist in der Population normalverteilt (und innerhalb der Gruppen)
  • Unabhängigkeit der Stichproben
  • Varianzhomogenität
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4
Q

Varianzschätzung

A

Logik:

  • Bei einer UV mit k Ausprägungen (bedeutet ich betrachte die VPN als k “Gruppen”) entspricht der Gesamtmittelwert dem Mittelwert der Mittelwerte einzelnen Gruppen.
  • Die Populationsvarianz setzt sich zusammen aus der Varianz zwischen den Gruppen und der Varianz innerhalb der Gruppen.
    • Varianz zwischen = die Streuung der Mittelwerte der Gruppen / Stichproben um den Gesamtmittelwert. Die Varianz zwischen ist die n-fache geschätzte Populationsvarianz der Mittelwerte
    • Varianz innerhalb = die Streuung der einzelnen Werte um den Mittelwert ihrer Gruppe. Die Varianz innerhalb ist die mittlere geschätzte Populationsvarianz innerhalb der Gruppen / Stichproben
  • Wenn tatsächlich nur eine einzige Verteilung vorliegt, d.h. die Nullhypothese richtig ist, dann sollten bis auf zufällige Schwankungen die beiden Schätzungen gleich sein.
  • Varianz innerhalb ≈ Varianz zwischen
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5
Q

Varianzzerlegung

A
  • Ansatz der Varianzschätzung ist in seiner Anwendung eingeschränkt, denn nur für gleich große Gruppen möglich
  • Varianzzerlegung ist die allgemeinere und gebräuchlichere Methode
  • Bei der Varianzzerlegung können …
    • die Gruppen verschieden groß sein
    • mehrere Variablen berechnet werden
    • Interaktionen (Zusammenwirken verschiedener Variablen) dargestellt werden

Logik:

  • Ausgangspunkt ist die Gesamtvariation basierend auf der Abweichung einzelner Werte vom Gesamtmittelwert
  • Diese Abweichung lässt sich ähnlich wie bei der Regression in zwei Komponenten zerlegen:
    • Die Abweichung des einzelnen Wertes zum zugehörigen Gruppenmittelwert – unsystematische Variation / Fehlervariation. Nicht erklärbar, weil keine UV manipuliert wurde
    • Die Abweichung vom Gruppenmittelwert zum Gesamtmittelwert –systematische Variation
  • Zur Berechnung der einzelnen Variationen kann nicht einfach addiert werden: Summe würde Null ergeben –> Quadrierung der Abweichungen – Quadratsummen (QS) oder sum of squares (SS)
    • QS gesamt = QS innerhalb + QS zwischen, wobei Varianz = QS / df
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6
Q

F-Verteilung und Prüfgröße F

A

F-Verteilung

  • Die F-Verteilung ist abhängig von Zähler- und Nennerfreiheitsgraden.
  • Da Varianzen immer positiv sind, nimmt F auch nur positive Werte an.
  • F ist one-tailed

Prüfgröße

  • F = Varianz zwischen / Varianz innerhalb
  • k-1 Zählerfreiheitsgrade und n-k Nennerfreiheitsgrade
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7
Q

Effektgröße Eta-Quadrat

A

Für Varianzanalysen gibt es eigene Effektgrößen.

d, g oder r gelten nur für jeweils zwei Stichproben

Eta-Quadrat η2 :

  • Anteil der systematischen Variation an der Gesamtvariation
  • Eta-Quadrat η2 = QS zwischen / QS gesamt
  • Entspricht dem Anteil erklärter Varianz durch den Determinationskoeffizienten: r^2

Konvention nach Cohen:

  • 0,01 –> kleiner Effekt
  • 0,06 –> mittel
  • 0,14 –> groß
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