DIS Flashcards
Warum gibt es einen Mangel an fachlicher Beachtung von organisierter sexualisierter Gewalt?
- weil die psychischen Folgen schwerer Gewalt in den vergangenen 20 Jahren mit der ICD-10 gemäß wissenschaftlichen Erkenntnissen nur eingeschränkt diagnostiziert werden konnten
Was ist ein Typ 3 Traumata?
= besonders schwerwiegende Arten von Gewalt
- hoher Grad an Vernetzung der Täterschaft
- systematisches, langfristiges Vorgehen
- Ausmaß an kriminell genutztem psychologischen Fachwissen zum Erzeugen posttraumatischer & dissoziativer Störungen
=> treten v.a. in organisierten & ideologisch geprägten Gewaltkontexten auf
Welche 2 neuen Diagnosen gibt es im ICD-11?
- komplexe posttraumatische Belastungsstörung (kPTBS)
- partielle dissoziative Identitätsstörung (pDIS)
Welche 3 Dinge verstärken die “traumatische Zwangsbindung”?
- Soziale Isolation
- Empfundene Unmöglichkeit, zu entkommen
- Wechsel an Belohnung & Bestrafung
Was ist vorrangig & eine Voraussetzung zur Behandlung zu traumafokussierter Arbeit?
Behandlung von Bindungs- & Persönlichkeitsstörungen
Was sind die 3 diagnostischen Leitsymptome von kPTBS?
- Intrusionen
- Vermeidungsverhalten
- Hyperarousal
Welche 2 Symptome sind außerdem für kPTBS charakteristisch?
- Affektregulationsstörungen
- tiefgreifende anhaltende Probleme des Selbstkonzepts (Minderwertigkeits- & Unterlegenheitsgefühle, schwere Schuld- & Schamgefühle)
- Bindungsstörungen
Was fördert dissoziative Entwicklungen? (2)
- Unbeständiges & widersprüchliches Verhalten von Bezugspersonen
- Verleugnung von Gewalt
Dissoziative Störungen (DS):
(3)
- Depersonalisations-/Derealisationsstörung: Gefühl des Loslösens vom Selbst
und/oder Umgebung - Dissoziative Anemnsie: Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen zu
erinnern, die für gewöhnlich mit Traumata oder Stress zusammenhängen - DIS: Bruchstückhaftes Erleben der Identität und von Erinnerungen
Dissoziative Identitätsstörung nach DSM 5:
1.) 2 oder mehr unterscheidbare Persönlichkeitszustände
2.) Wiederkehrende Erinnerungslücken
3.) klinisch bedeutsames Leiden oder soziale/berufliche BeeinträchAgung
4.) Störungsbild nicht normaler Bestandteil kultureller oder religiöser Praktiken
5.) Symptome nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz