AMDP Flashcards

1
Q

Abgrenzung Wahn und Ich-Störung

A

Wahn:
* inhaltliche Denkstörungen (bezieht sich auf Inhalt des Denkprozesses) = ich-synton
* Symptom, das sich als feste, unveränderliche Überzeugungen äußert, die trotz gegenteiliger Beweise aufrechterhalten werden. Diese Überzeugungen können irrational oder unrealistisch sein, wie z.B. das Gefühl, von anderen verfolgt zu werden.

Ich-Störung:
* De-personalisierung/Derealisierung & Gedankenausbreitung  können auch bei Wahn auftreten
* fremdartiges Gefühl
* Grenzen zwischen Ich und Umwelt durchlässig
* Ich-Störung bezieht sich auf eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Selbst. Dies kann dazu führen, dass eine Person Schwierigkeiten hat, ihre Identität zusammenzusetzen oder das Gefühl hat, dass verschiedene Teile ihres Selbst nicht zusammenpassen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Abgrenzung Wahnwahrnehmung und Wahneinfall

A

Wahnwahrnehmung:
- reale Sinneswahrnehmungen werden wahnhafte fehlinterpretatiert (meist mit Eigenbeziehung)

Wahneinfall:
- meist und unvermittelt gedankliches Auftreten (!) von Wahnvorstellungen/- überzeugungen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Abgrenzung Wahn vs. Zwang

A

-> Gedanken im Wahn werden oft als von außen eingegeben erlebt

-> und Betroffene üben keinen Widerstand gegen die Gedanken/Impulse aus = Wahn wird als ich-synton wahrgenommen

-> während Personen mit Zwangsstörung die Gedanken/Verhalten als „krankhaft“ empfinden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Alle Bereiche des AMDP nennen

A
  • Bewusstseinsstörungen
  • Orientierungsstörungen
  • Aufmerksamkeits - und Gedächtnisstörungen
  • Formale Denkstörungen
  • Befürchtungen und Zwänge
  • Wahn
  • Sinnestäuschungen
  • Ich-Störungen
  • Störungen der Affektivität
  • Antriebs- und Psychomotorische Störungen
  • Circadiane Besonderheiten
  • Andere Störungen
    = soz. Rückzug, soz. Umtriebigkeit
    = Aggressivität
    = Suizidalität, NSSV
    = Mangel an Krankheitsgefühl, Krankheitseinsicht
    = Ablehnung der Behandlung
    = Pflegebedürftig

Auch erheben: Art der Kontaktaufnahme, Körperliches Erscheinungsbild, Vegetative Störungen, Intelligenz

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Pädophile Störung ins AMDP einordnen

A
  • Formale Denkstörung: grübeln
  • Affektivität: deprimiert, hoffnungslos, ängstlich, Insuffizienzgefühle, Schuldgefühle
  • Andere Störungen: evtl. Sozialer Rückzug, (je nach Fall: NSSV)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

DIS ins AMDP einordnen

A
  • Orientierungsstörungen: evtl. Orientierung über die eigene Person gestört
  • Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen: Paramnesien (evtl. Flashbacks, Intrusionen)
  • Ich-Störungen: Depersonalisation
  • Affektivität: s. Einzelfall
  • Andere Störungen: evtl. Sozialer Rückzug, NSSV
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Schizophrenie ins AMDP einordnen

A
  • Bewusstseinsstörungen: ggf. Bewusstseinsverschiebung oder Bewusstseinseinengung
  • Orientierungsstörungen: ggf. bzgl allen 4 Orientierung gestört
  • Formale Denkstörung: ggf. inkohärent/zerfahren, vorbeireden, ideenflüchtig, persevierend, Gedankenabreißen

–> Es muss mind 2. Der Hauptsymptome, davon eins muss Wahn, Halluzinationen oder Desorganisierte Sprechweise sein
- Wahn: Wahnstimmung, Wahnwahrnehmung, Wahneinfall, Wahngedanken, z.B. Verfolgungswahn, Beziehungswahn oder Größenwahn
- sinnestäuschungen: Halluzinationen (Stimmen, andere akustische, optische, Körperbez. Oder Geruchs/Geschmackshalluz.)
- Ich-Störungen: ggf. Gedankenausbreitung, - entzug oder -eingebung)
- Antriebsstörungen und psychomotorische Störungen: Negativsymptome: Antriebsarm, Positivsymptome: motorisch unruhig, maniriert/bizarr, mutistisch, Parakinesen
- Andere Störungen: ggf. Sozialer Rückzug, Suizidalität, NSSV, Mangel an Krankheitseinsicht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Borderline PS ins AMDP einordnen

A
  • Affektivität: Insuffizienzgefühle, Affektlabil, ängstlich, gereizt, innerlich unruhig, Gefühl der Gefühlslosigkeit
  • Andere Störungen: evtl. NSSV, Suizidalität, tw Aggressivität, Ablehnung der Behandlung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Histrionische PS ins AMDP einordnen

A
  • Affektivität: Klagsam/jammerig, Insuffizienzgefühle, ängstlich, innerlich unruhig
  • Antriebs- und psychomotorische Störungen: theatralisch
  • Andere Störungen: Mangel an Krankheitsgefühl, Mangel an Krankheitseinsicht, Ablehnung der Behandlung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

körperdismorphe Störung ins AMDP einordnen

A
  • Formale Denkstörung: vllt eingeengt, grübeln
  • Affektivität: deprimiert, Insuffizienzgefühle
  • Andere Störungen: Sozialer Rückzug, Mangel an Krankheitseinsicht
  • (je nach Fall: NSSV)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Wahn definieren

A
  • außergewöhnliche Überzeugung oder unvergleichliche subjektive Gewissheit
  • unveränderbar (bleibt unabhängig von gegenteiliger Evidenz fest bestehen)
  • Unmöglichkeit des Inhalts = inhaltliche Denkstörung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Wenn Wahn nicht korrigierbar, heißt es dann das Personen bei denen KVT den Wahn minimiert, keinen echten Wann hatten?

A
  • Beim Umgang mit Wahn geht es gar nicht so darum, das kognitiv umzustrukturieren
  • Bei Wahn: Ich suche nach Beweise und Gegenbeweise, es geht aber nicht darum, den Wahn inhaltlich als falsch zu widerlegen (zu korrigieren), sondern Stress & Funktionseinschränkungen bewusst machen und verringern
  • Wichtigkeit der Kombination Psychotherapie mit Neuroleptika, um schweren Wahn zu behandeln
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Kritikpunkte, Grenzen und mögliche Widersprüche im Zusammenhang mit dem AMDP

A
  • Subjektivität und Interpretation: Bewertung von Symptomen und die Diagnosestellung mittels des AMDP können subjektiv sein und von individuellen Interpretationen durch den untersuchenden Arzt abhängen
  • Nicht Berücksichtigung von Komorbidität: unvollständigen oder irreführenden Diagnosen
  • Mangelnde Sensibilität für kulturelle Unterschiede
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Syndrombildung - 8 Syndrome:

A

– paranoid-halluzinatorisches Syndrom
– psychoorganisches Syndrom
– Hostilitäts-Syndrom
– Apathisches Syndrom
– Depressives Syndrom
– Manisches Syndrom
– vegetatives Syndrom
– Zwangssyndrom

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Aufgaben der Psychopathologie

A

= „Psychopathologie ist die Lehre von der Beschreibung psychischer Störungen.“ –> Bezieht sich i.d.R. auf den Querschnittsbefund

  1. Symptome psychischer Störungen auf einheitliche Art erfassen, beschreiben und benennen
  2. Syndrome beschreiben
  3. Symptome und Syndrome Diagnosen zuordnen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Hierarchie der psychiatrischen Diagnostik

A
  1. Explorative Ebene: Äußerungen der Pat. (“Meine Stimmung ist down”)
  2. Symptomebene (“deprimiert”)
  3. Syndromebene (“Depressives”)
  4. Zeitkriterien & Ausschlusskriterien
  5. Nosologische Ebene (Diagnose)
17
Q

AMPD - Kurzer Überblick

A

Psychopathologischer Befund anhand des AMDP-Systems

-> „Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie“ -> Ziel: internationale Vereinheitlichung psychopathologischer Befunderhebung/Fachsprache

3 Belegbögen:
1.) Anamnese
2.) Psychopathologischer Befund
3.) Somatischer Befund

–> Es geht zunächst um eine Deskription, nicht Interpretation der Symptome (Symptomebene, keine Diagnosen)
-> Manche Symptome müssen erfragt, andere können beobachtet werden
-> Es liegt ein halbstrukturiertes Interview für die Ergebung vor
-> berücksichtigt nicht nur objektive Auffälligkeiten, sondern auch subj. Pat.-Sicht

18
Q

Kodierung im AMPD Befundbogen

A
  1. Beurteilbarkeit (ja vs. nicht untersuchbar)
  2. Entscheidungssicherheit (sicher vs. fraglich)
    -> bei “nicht untersuchbar & fraglich”-> keine Aussage
  3. Vorhandensein (ja vs. nein)
  4. Quantifizierung (leicht vs. mittel vs. schwer)

“kein Anhalt für”: nur wenn Aspekt tatsächlich untersucht

19
Q

Warum Diagnosen?

A
  1. gegenseitiger Verständigung in der Ausbildung, Weiterbildung und Forschung
  2. Komplexe Sachverhalte werden durch einfacheren Ausdruck abgebildet
  3. Liefert in Hinweise auf: Verlauf, Therapie, Erfolgswsk
  4. Wichtig zur Ermittlung von Häufigkeiten, Verteilungen, Zsmh.
20
Q

Grundhaltung ggü. Patient bei der Befunderhebung

A

-> Kommunikation und kontaktaufnahme bei Pat. häufig gestört

  • Pat. einbeziehen, Aufgeschlossenheit, Feinfühligkeit, mitfühlendes Verständnis, Wertschätzung

= Vertrauensvoller Zugang & distanz., rationale Bewertung der Symptome

21
Q

Ziel der Befunderhebung

A

Ziel: Entscheidung erkrankt ja vs. nein
-> Sammlung nötiger Infos (diagnostischer Charakter)
-> Grundstein für therap. ABZ (therap. Charakter)

22
Q

Psychiatrische Gesprächsführung bei der Befunderhebung

A
  • eher mit unverfänglichen Bereichen beginnen
  • sensible Bereiche eher am Ende
  • präzisieren
  • inhaltlich zusammenhängende Bereiche gemeinsam explorieren
  • verständl. Formulieren
  • keine suggestiven Fragen
23
Q

Psychiatrische Befunderhebung - Anamnese

A
  1. Aktuelle Krankheitsanamnese
  2. Vorerkrankungen
  3. Aktuelle Sozialanamnese
  4. Biografische Anamnese
  5. Persönlichkeit
  6. Familien & Fremdanamnese (inkl. familiärer Belastungen)
24
Q

Unterscheidung:
Grübeln vs. eingeengtes Denken

A

GRÜBELN: Pat. beschäftigt sich häufig mit unangenehmen Themen, Denken ist aber nicht zielführend (z.B. „Hamsterrad“, „Gedankenkarussel“);
im therapeutischen Gespräch ist aber Wechsel zu anderen Themen ohne Probleme möglich

EINGEENGTES DENKEN: Wechsel im Gespräch nicht so ohne Probleme möglich

25
Q

Abgrenzung formale vs. inhaltliche Denkstörungen

A

Formale: bezeichnen Störung im Ablauf der Denkprozesse oder Struktur des Denkens

Inhaltliche: bezieht sich auf Beeinträchtigung im tatsächlichen Inhalt des Denkens sowie der Fähigkeit zur Realitätskontrolle (z.B. Wahn)

26
Q

Depression ins AMDP einordnen

A
  • Formale Denkstörung: vllt eingeengt, verlangsamt, grübeln
  • Affektivität: deprimiert, Insuffizienzgefühle
  • Andere Störungen: Sozialer Rückzug, Mangel an Krankheitseinsicht
  • (je nach Fall: NSSV)
27
Q

Unterscheidung Zwangsgedanken und Zwangshandlungen

A

-> Zwangshandlungen sind immer Neutralisierungsversuchen der Zwangsgedanken, können aber sowohl Handlungen aber auch
Gedanken sein!

Bsp. wäre immer bei Zwangsgedanken in Gedanken das Vater Unser beten: wären trotzdem Zwangshandlung (auch wenn es „per Gedanken“ geschieht)

28
Q

Fällt dann Aberglaube unter Wahn bzw. Abgrenzung, warum nicht:

A

-> Nein, denn es ist in der Kultur verankert

-> deshalb wichtig: bei kultursensibler Arbeit darauf achten, ob es z.B. eben kulturverankert ist oder eben außergewöhnliche Überzeugung in der Kultur

29
Q

Was sind Wahngedanken?

A

= überdauerndes, wahnhaftes Denken

-> kommen dann wenn Wahneinfall und Wahnwahrnehmung zusammenkommen
-> gedankliche Ausarbeitung mehrere Wahneinfälle oder Wahnwahrnehmungen bis hin zu einem geschlossenen Wahnsystem

30
Q

Halluzinationen vs. Pseudohalluzinationen vs. Illusionen

A

-> Halluzinationen (Wahrnehmungen, die von Pat. für real gehalten werden, ohne dass entsprechende äußere Reizquelle vorhanden ist)

-> Pseudohalluzinationen (Wahrnehmungen ohne entsprechende äußere Reizquelle wobei Pat. jedoch Trugcharakter der Wahrnehmung erkennt)

-> Illusionen (Wahrnehmung einer tatsächlich vorhandenen Reizquelle als etwas anderes)

31
Q

Was sind Ich-Störungen?

A

= bezeichnen oft fremdartiges Gefühl der Veränderung der eigenen Person (Depersonalisation), der Außenwelt (Derealisation) oder das Erleben einer gestörten, durchlässig gewordenen Ich-Umwelt- Grenze (z.B. Gedanken könnten über Kopf des Pat. hinaus ausbreiten, …)

-> Entfremdung: Derealisation und Depersonalisation

-> Beeinflussung: Gedankenausbreitung, - entzug, -eingebung & Fremdbeeinflussungserleben