D. K. 2: Flashcards

1
Q

Dyskalkulie

- Definition nach ICD-10

A

o Beeintrac̈htigung der Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch allgemeine Intelligenzminderung oder unangemessene Beschulung erklar̈ bar ist
o Hauptdefizit: mangelnde Beherrschung grundlegender Rechen- fertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division o enormeGedac̈ htnis-undKonzentrationsleistungbeiBewal̈tigung
von Rechenaufgaben, lediglich schematische Berechnungen
möglich,KlammernanZaḧlhilfen

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2
Q

Ursachen: Dyskalkulie

A

o genetische Komponenten bislang uneindeutig
o neurobiologische Veran̈ derung in der Zusammenarbeit mehrerer
Gehirnregionen
o veran̈ derte Funktionsweisen des numerischen
Mengenverstan̈ dnisses, der sprachlichen Verarbeitung von
Faktenwissen und dem Verstan̈ dnis für Zahlenraü me
o kognitive Prozesse weisen Veränderungen auf: Arbeitsgedac̈htnis,
Aufmerksamkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit

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3
Q

Diagnostik: Dyskalkulie

A

o Rechenleistung liegt deutlich unter dem Stand, der für das Alter oder die Klassenstufe zu erwarten ist
o Bewertung der Kriterien:
§ Schulleistungen und Lernstand
§ Gesamtentwicklung und Folgeprobleme
§ Rahmenbedingungen und aü ßere Faktoren
o gezieltes Gesprac̈ h mit Kind über Herangehensweise an mathematische Aufgabenstellungen
o qualitativ-mathematische Analyse von Fehlern und Rechenwegen
o Beobachtung des kindlichen Verhaltens

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4
Q

Therapie: Dyskalkulie

A

o aḧnlich wie Legasthenie: irreversibel
o möglichst frühzeitiger Anfang der Maßnahmen, um Probleme und
dysfunktionale Gedanken abzumildern (auch noch im
Erwachsenenalter sinnvoll) o 3 zu verarbeitende Ebenen
§ Elementare Grundschulmathematik
§ Psychologie des gescheiterten Schulkindes
veran̈derte Denk- und Herangehensweisen des rechenschwachen Kindes

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5
Q

ADS/ADHS

- Definition nach ICD-10 als Hyperkinetische Störung

A

o Störung der Aufmerksamkeit mit Mangel an Ausdauer bei Beschaf̈tigungenunddieTendenz,Taẗigkeitenzuwechseln,bevor sie zu Ende gebracht wurden
o unruhiges Verhalten insbesondere mit Unfaḧ igkeit, stillsitzen zu können
o Impulsivitaẗ z.B. mit abrupten motorischen / verbalen Aktionen, die nicht in den sozialen Kontext passen
o haü fig Verbindungen zu Entwicklungsstörungen der Sprache, des Lesens und der Rechtschreibung, auch: Störungen des Sozialverhaltens und emotionale Störungen
o vor 6. Lebensjahr nur schwer von entwicklungsbedingter, natürlicher Unruhe abzugrenzen
o nur dann diagnostizieren, wenn Missverhal̈ tnis zu Entwicklungsalter und Intelligenz besteht

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6
Q

Ursachen ADS/ADHS

A

o nicht vollstan̈ dig geklar̈ t
o vermutlich: Vielzahl genetischer Einflussfaktoren in Kombination
mit Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen und
Umweltfaktoren
o Entwicklungsabweichungen neuronaler Regelkreise:
Veran̈ derungen im Neurotransmittersystem

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7
Q

ADS/ADHS - Diagnostik

A

o Exploration des Kindes, der Eltern sowie Informationen von Erziehern und Lehrern in mehreren Sitzungen
o Diagnostik ermöglicht auch Erfassung von koexistierenden Störungen (tritt bei 80% der ADS/ADHS-Diagnosen auf)
o multiaxiale Diagnostik auf 6 Achsen
1. Achse: klinisch-psychiatrisches Syndrom
2. Achse: umschriebene Entwicklungsstörung
3. Achse: Intelligenzniveau
4. Achse: körperliche Symptomatik
5. Achse: assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale
Umstan̈ de
6. Achse: globale Beurteilung des psychosozialen
Funktionsniveaus

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8
Q

ADS/ADHS - Therapie

A

o komplexes Behandlungsprogramm, orientiert am jeweiligen
Individuum (Entwicklungsstand bzw. Reifegrad)
o multimodaler Ansatz, integriert Bereiche der Psychotherapie,
heilpad̈ agogische, spezialtherapeutische (Ergotherapie,
Bewegungstherapie,Logopad̈ ie,Musiktherapie,Kunsttherapie…) o ebenfalls: pharmakologische Behandlungsmethoden
§ Methylphenidat (Ritalin, Medikinet, Concerta) o idealerweise: gut abgestimmte Kombination aus
pharmakologischer und psychotherapeutischer Therapie
o Einbezug des sozialen Umfelds (Familie, Lehrer, Erzieher…)

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9
Q

Anorexie - Definition und Diagnostik

A

o Durch Patienten induziertes Untergewicht
o Massive An̈ gste vor Gewichtszunahme
o Störung des Körperschemas, Gewichtsverlust wird selbst nicht
adaq̈ uat evaluiert, haü figes Body-checking
o Haü fig Anzeichen von massiver Mangelernaḧ rung o Diagnose haü fig als „Blickdiagnose“
o ICD-10 Kriterien (Ub̈ erblick)
§ Körpergewicht mindestens 15% unter dem erwarteten Gewicht der Altersklasse oder BMI unter 17,5
§ Gewichtsverlust selbst herbeigeführt
§ Körperschemastörung: Angst, zu dick zu werden tief
verwurzelt
§ Endokrine Störung: Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-
Achse (Frauen: Amenorrhö, Man̈ ner: Libido-/Potenzverlust) §BeiErkrankungvorPubertaẗ:pubertar̈e
Entwicklungsschritte verzögert/gehemmt

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10
Q

Anorexie - Therapie

A

o Grundvoraussetzung: Motivation der Betroffenen
o Normalisierung des Körpergewichts und des Essverhaltens o Behandlung der Mangel- und Fehlernaḧ rung
o Ambulante Psychotherapie
§ Kurze Erkrankungsdauer
§ Etablierung von Verhaltensweisen (Wiegen,
Gewichtsabnahme)
§ Reevaluation nach 6 Monaten – Veran̈ derungen erkennbar?
• Falls nein: Ub̈ erprüfung intensiverer Behandlung o Stationar̈ e Behandlung
§ Bevorzugt, bevor medizinisch instabile Zustan̈ de auftreten
§ Grundlage für ambulante Weiterbehandlung soll geschaffen
werden
§ Psychotherapie zweitrangig

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11
Q

Substanzmissbrauch & Substanzabhängigkeit

- Definition und Diagnostik (exemplarisch für Alkoholabhan̈gigkeit)

A

ICD-10-Kriterien
§ starkes Verlangen oder eine Art Zwang, Alkohol zu
konsumieren
§ verminderte Kontrolle über Alkoholgebrauch, auch:
Kontrollversuche gescheitert
§ körperliches Entzugssyndrom, wenn es zur Reduktion oder
zum Ab- setzen des Alkoholkonsums kommt.
§ Toleranzentwicklung
§ Einengung auf den Alkoholgebrauch, was deutlich zu der
Aufgabe oder Vernachlas̈ sigung anderer wichtiger Interessenbereiche führt
§ fortgesetzter Alkoholkonsum trotz bereits eingetretener schad̈licher Folgen und Kenntnis des Betreffenden über Art und Ausmaß der Schad̈ igung
§ mit oder ohne folgende ausgeprag̈te körperliche

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12
Q

Alkoholabhan̈gigkeit Symptomatik:

A

• Appetitstörungen und Gewichtsverlust
• reduzierter Allgemeinzustand, Schlafstörungen
gastrointestinale Symptome (Gastritis, Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüre, Durchfal̈ le)
• Muskelatrophie

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13
Q

Alkoholabhan̈gigkeit - Therapie (reduziert auf angepasste Maßnahmen für Jugendliche)

A

o Unterscheidung zwischen Maßnahmen bei akuten Zustan̈ den
(Intoxikation) und chronischem Alkoholkonsum
o Therapie bei chronischem Alkoholkonsum (5 Phasen)
§ 1. Kontaktaufnahme und Einführung in Behandlungsprogramm (möglichst freiwillig), muss motiviert werden (z.B. durch ehemalige Alkoholiker)
§ 2. Entziehung und Entgiftung, ar̈ztliche Behandlung, in der Regel stationar̈
§ 3. Entwöhnungsbehandlung, mehrere Monate andauernd, Findung von Sinn, Halt und Aufgaben für Jugendliche
§ 4. Nachbehandlung
§ 5. Wiedereingliederung, neuer geordneter Tagesablauf mit
regelmaß̈igerArbeit,Sport,Spiel,kreativerTaẗigkeit, Weiterführung des psychotherapeutischen Settings, Gabe von Anti-Craving- Substanzen

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