BWL Einheit 3 Flashcards
Investitionsentscheidungen
= Entscheidungen über Transaktionen, die mit einer Auszahlung beginnen auf die Einzahlungen folgen
ob eine Investition vorteilhaft ist oder nicht, rechnet man aus, indem man den Kapitalwert der Zahlungsreihe berechnet, der auch als Net Present Value (NPV) oder Discounted Cash Flow (DCF) bezeichnet wird
Berechnung NPV
I = Anfangsinvestition
CF =Rückflüsse
r = Diskontierungsfaktor
T = bezeichnet die Anzahl der Perioden über die Rückflüsse aus der Investition entstehen:
NPV = -I + (CF1 / 1+r) + (CF2 / (1+r)²) + (CF3 / (1+r)³) + …. + (CFT / (1+r)^T
Ist NPV>0, dann ist die durch (-I, CF1,CF2.CFT) gegebene Investition vorteilhaft
Zur Berechnung des Kapitalwertes braucht man:
-die prognostizierte Zahlungsreihe der Investition, beginnend mit der Investition I auf die dann die Rückflüsse CF folgen
-den Diskontierungszinssatz r
-> Der Diskontierungszinssatz ist eine subjektive Größe, die den Opportunitätskosten derjenigen Person/Institution entspricht, die die Investition tätigt.
Bsp.:
- Klara investiert in ihr Taxiunternehmen und hätte das investierte Geld andernfalls in eine Anlagemöglichkeit (z.B. Aktien) mit ähnlichem Risiko wie das Taxiunternehmen investiert, wobei sie mit einer jährlichen Rendite von 5% hätte rechnen können -> Diskontierungszinssatz 5%
-Klaus hat Schulden, für die er 8% Zinsen pro Jahr zahlt. Um in eine Wohnung zu investieren, nimmt er einen weiteren Kredit zu 8% auf -> Diskontierungszinssatz 8%
Finanzierungsentscheidungen
-betreffen die Bereitstellung von betriebsnotwendigem
Kapital.
-Soweit das Kapital in Form von Geld (Finanzkapital) zur Verfügung gestellt wird,
beginnen Finanzierungsentscheidungen mit einer Einzahlung, auf die dann in der Regel Auszahlungen folgen.
-wohl typischste und alltäglichste Finanzierungsentscheidung ist die Aufnahme eines Kredits -> man bekommt zuerst Geld, später muss man Zinsen zahlen und am Ende muss auch der Kredit getilgt werden.
-Geld kann auch dadurch beschafft werden, dass Vermögensgegenstände verkauft
werden
-In Unternehmen beschafft man sich meistens Geld, um es wieder zu
investieren -> Investition und Finanzierung hängen also eng zusammen.
-Selbstfinanzierung:
erwirtschaftete Gewinne werden nicht ausgeschüttet, sondern verbleiben im
Unternehmen = Gewinnthesaurierung
Finanzierungsentscheidungen bei AGs
-Anteile am Eigenkapital (Aktien) können am
Kapitalmarkt ge- und verkauft werden, bei börsennotierten Aktiengesellschaften -> Aktienkurs durch Angebot und Nachfrage, das heißt, ein Marktpreis pro Aktie (Aktienkurs) ergibt
-Aktienkurs * Anzahl der Aktien, die ausgegeben werden = Marktwert des Unternehmens = Market Capitalization (kann stark schwanken)
Arten von Finanzierungsformen
Selbst erwirtschaftet oder von außen? -> Innen- oder Außenfinanzierung
Eigen- oder Fremdkapital? -> Eigen- oder Fremdfinanzierung
-Kapital stammt aus dem Unternehmensprozess = aus operativen Cashflow erwirtschaftet oder durch Verkauf von Vermögensgegenständen -> Cashflow aus Investitionstätigkeit (Innenfinanzierung)
-von außerhalb (Außenfinanzierung): Vertrag mit Kapitalgeber = Finanzierungskontrakt muss abgeschlossen werden
->Außenfinanzierung entweder in Form von Eigenkapital (Eigenfinanzierung) oder Fremdkapital (Fremdfinanzierung)
-Eigenfinanzierung bei: Unternehmensgründung, besonders riskante Projekte
Innen- und Eigenfinanzierung: zb Finanzierung aus Abschreibung, Selbstfinanzierung, Verkauf von nicht benötigten Gegenständen
Innen- und Fremdfinanzierung: Finanzierung aus Rückstellungen
Außen- und Eigenfinanzierung: Beteiligungsfinanzierung
Außen- und Fremdfinanzierung: Kreditfinanzierung, Lieferantenkredit, Kundenzahlungen
Rückstellungen
-erste Position des Fremdkapitals in Bilanz
=Verbindlichkeiten, die der Art nach bekannt sind, aber noch nicht in der Höhe
zb Pensionsrückstellungen: Zahlungsverpflichtung, die weit in der Zukunft liegt -> bis dahin kann Unternehmen Geld noch verwenden, von Arbeitskraft “geliehen” -> Finanzierung aus Fremdkapital, aber dennoch Innenfinanzierung
Abschreibung
-verringern Gewinn, ohne Cashflow zu verringern
-für Abschreibung angesetzte Geldbeträge können weiter im Unternehmen verwendet werden, bis Neuanschaffung nötig ist -> Finanzierung aus Abschreibung
-Innenfinanzierung, aber keine Verbindlichkeiten sondern Eigenfinanzierung
optimaler Verschuldungsgrad
-> ideales Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital
- Bereitstellung von Kapital möglichst günstig ->Versuch, Kapitalkosten zu minimieren
- kann bei Fremdkapital als Kosten der Bereitstellung den durchschnittlich bezahlten Zins aller Fremdkapitalpositionen als Kapitalkosten ansetzen
-Kosten des Eigenkapitals nicht einfach zu ermitteln: keine festen Zinsen, Vergütung erfolgt über eine Beteiligung an den Gewinnen
-wenn Eigenkapital benötigt, dann Frage, welche Renditemögliche Eigenkapitalgeber erwarten, damit sie angesichts des Risikos Kapitalbereitstellen würden
-> Kapitalmarktmodelle, wie etwa das Capital Asset Pricing Model (CAPM), versuchen zu ermitteln, welche Rendite Eigenkapitalgeber für da seinem bestimmten Unternehmen beizumessende Risiko am Kapitalmarkt erwarten können ei->keine pagatorische Zinsen, sondern kalkulatorische Opportunitätskosten
Unternehmensbewertung
-baut auf auf Rechnungswesen, Investitions- und Finanzierungslehre
Wert des Unternehmens laut Bilanz:
-> Summe der Aktiva als Bruttowert des Unternehmens, abzüglich der „Schulden“ (Fremdkapital) des Unternehmens ergibt den (Netto-)Wert des Unternehmens und dieser Wert entspricht nach der Bilanzlogik dem Eigenkapital (Reinvermögen)
-> Vergangenheitsbezogen, keine immateriellen Vermögenswerte berücksichtigt(Knowhow, Reputation des Unternehmens, Markenwert, Kundenstamm usw.).
Wert des Unternehmens am Kapitalmarkt (Market Capitalization, nur bei börsennotierten Unternehmen): Aktienwert mal Anzahl Aktien
Wert des Unternehmens als Discounted Cash Flow:
Gegenwartswert der prognostizierten, zukünftig durch das Unternehmen erwirtschafteten Cash Flows
Organisationsform
M-Form -> Mutlidvisional
-Pro Produkt eigene Finance, Marketing etc Abteilung, eigene Abteilungen für eigene Märkte / Produkt
U-Form: Unitary
-in oberster Ebene rein funktional organisiert -> Finannce, Marketing, Sales, Design etc Abteilung, keine Aufteilung nach Produkten
agile Organisationsform:
-kleinste Organisationseinheit: kleines Team = Squad -> unterschiedliche funktionale Hintergründe
-> Squads zusammengefasst zu Tribes -> arbeiten an größeren Aufgaben
-Squads bestimmen relativ autonom Aufgabenverteilung