Bevölkerungsschutz Flashcards
Gefährdung - Definition
Wahrscheinlichkeit, dass ein Schadensereignis innerhalb eines gegebenen Zeitraums und einer Region auftritt
Gefährdungsarten
- Naturgefahren
- menschengemachten Gefahren
Naturgefahren Arten
- geologischen Gefahren: Erdbeben, Tsunami, Vulkanismus. Lawinen
- klimatischen Gefahren: Stürme, Dürre, Überschwemmungen, Waldbrände, Erwärmung
Menschengemachte Gefahren Arten
- technologische: Gefahrguttransport, Industrieanlagen, Kernkraftwerke, Stromausfall
- sozialen: zivile Unruhen, organisierte Kriminalität, Terrorismus, Krieg
Vulnerabilität/Verwundbarkeit - Definition
Beschreibt die Anfälligkeit eines Systems gegen äußerliche schädliche Einwirkungen. Dient der Bewertung des Schadenspotentials durch Gefährdungen.
Risiko - Defintion
Zu erwartende Verluste, die sich durch das Zusammenspiel von Gefährdung, Vulnerabilität und Exposition ergeben.
R = f(G,V,E)
Reduzierungsmöglichkeiten des Risikos
- Reduzierung der Gefährdung (nur bei technologischen und sozialen Gefahren möglich)
- Reduzierung der Vulnerabilität
Welche sind die drei historischen Zeitkapitel des Bevölkerungsschutzes in Deutschland?
- 1949 - 1989
- 1990 - 2001
- 2001 - heute
Bevölkerungsschutz 1949 - 1989
Bevölkerungsschutz wird insbesondere auf den Gedanken des Kriegsfalls aufgebaut, durch die steigende Gefahr des Kalten Krieges
Bevölkerungsschutz 1990 - 2001
Nach der Wiedervereinigung kam es zum Rückbau/Abbau des BevSchutzes indDeutschland, da man glaube, dass durch die Wiedervereinigung die Bedrohungslagen wegfallen würden
Bevölkerungsschutz 2001 - heute
- Umstrukturierung/Wiederaufbau/Neustrukturierung nach 9/11 und dem Elbhochwasser, da man erkannte, dass es weitere und auch neue Gefahren gibt
In welche zwei Bereiche ist der Bevölkerungsschutz aufgeteilt?
- Katastrophenschutz auf Landesebene
- Zivilschutz auf Bundesebene
Säulen des Bevölkerungsschutzes
- Polizei
- Feuerwehr
- Gesundheitswesen
- technische Betriebe
- Zivilschutz
Katastrophenschutz
- “friedensmäßiger” KatS
- Gefahrenabwher bei Katastrophen
- landesrechtlich geregelt
Zivilschutz
- Kriegsbezug
- (nur) im Spannungs- oder Verteidigungsfalle
- Sache des Bundes
Großschadensereignis - Definition
Ereignis mit großer Anzahl an Verletzten oder Erkrankten sowie anderen Geschädigten/Betroffenen und/oder erheblichen Sachschäden
Großschadenslage - Definition
Aus einem Großschadensereignis resultierende Lage
MAN-V - Definition
- große Anzahl an Betroffenen
- mit vorhandenen Vorhaltung des Rettungsdienstes nicht bewältigbar
Katastrophe - Definition
- Leben, Gesundheit oder lebensnotwendige Versorgung zahlreicher Menschen, Tiere, natürliche Lebensgrundlage oder erhebliche Sachwerte in ungewöhnlichem Ausmaß gefährdet oder wesentlich beeinträchtigt
- die daraus resultierende Gefährdung der öffentlichen Sicherheit kann nur dadurch begegnet werden, wenn alle unter einheitlicher Gesamtleitung zusammenwirken
Wann Katastrophenfall?
- politische Entscheidung eines Hauptverwaltungsbeamten
- einheitliche Führung behördlicherseits
- Ausrufen des K-Falls
- ausrufende Behörde übernimmt Leitung und hat Kostentragungspflicht
Katastrophenzyklus Phasen
- Vorbeugung
- Vorbereitung
- Einsatz
- Wiederaufbau
Katastrophenzyklus Vorbeugung
Aktivitäten, die eine Katastrophe verhindern, Wahrscheinlichkeit des Eintretens verringern oder die schädigenden Auswirkungen reduzieren
Katastrophenzyklus Vorbereitung
Aktivitäten, die darauf abzielen, die Reaktionsfähigkeit der Gesellschaft gegenüber Katastrophen zu stärken
Katastrophenzyklus Einsatz
- Aktivitäten unmittelbar nach der Katastrophe
- dienen dazu Leben zu retten und weitere Schäden zu vermeiden
Katastrophenzyklus/Wiederaufbau
- Aktivitäten, die darauf abzielen, wieder zur Normalität zurückzukehren
- kann Monate oder gar Jahre dauern
Notfall Definition
- neben Selbsthilfemaßnahmen des Einzelnen werden staatlich organisierte Hilfeleistung erforderlich
- unverzügliche Maßnahmen der Notfallrettung erforderlich
Krise Definition
- kritische, problematische Entscheidungssituation
- kann sich sowohl positiv als auch negativ entwickeln
- Verlauf abhängig von eingeleiteten Maßnahmen
- Bruch in bisher kontinuierlichen Entwicklung
Notfall Krise, Katastrophe - Abgrenzung der Begriffe
Unterscheiden sich hinsichtlich
- der Dimension
- des Maßnahmenkatalogs zur Bewältigung
- Grenzen sind häufig fließend
–> bewusster Umgang mit Begriff “Katastrophe” soll verhindern, dass dieser abnutzt
Welche drei Ebenen sind in Deutschland an der Gesetzgebung beteiligt?
Kommunale-, Landes- und Bundesebene
Welche drei Varianten der Gesetzgebung gibt es?
- Grundregel
- Konkurrierende Gesetzgebung
- ausschließliche Gesetzgebung
rechtliche Notwendigkeit Bevölkerungsschutz
- Art. 1 = Menschenwürde
- Art. 2 = Recht auf Leben/körperliche Unversehrtheit
Aufgaben des Zivilschutzes - Bund
- Selbstschutz
- Warnung der Bevölkerung
- Schutzbau
- Aufenthaltsregelungen
- Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit
- Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut
Aufgaben des Katastrophenschutzes - Land
- Aus-/Fortbildung
- Unterstützende Zuwendung + SiFo
- Anordnung von Einsätzen/Übungen
- Vorhaltung Krisenstab
Aufgaben des Katastrophenschutzes - Kreis
- Unterhaltung einer Leitstelle
- Vorbereitung der Katastrophenbekämpfung
- Gesamtleitung/Koordination und Vorhaltung
- Katastrophenschutzplanung
Aufgaben des Katastrophenschutzes - Gemeinde
- Umsetzung der Landesvorgaben
- Warnung der Bevölkerung
Aufgaben allg. Gefahrenabwehr - Land
- Aus-/Fortbildung
- Unterhaltung einer Polizei
Aufgaben allg. Gefahrenabwehr - Kreis
- Aus-/Fortbildung, Leitstelle, Beratung
- MANV, überörtliche Hilfe
- Notfallrettung, Krankentransport
- Warnung der Bevölkerung + Ordnungsbehörde
Aufgaben allg. Gefahrenabwehr - Gemeinde
- Brandschutzerziehung/-aufklärung
- Löschwasserversorgung/Brandverhütung
- Unterhaltung einer Feuerwehr + Aus-/Fortbildung
- Brandschutzbedarfs- und Einsatzplanung
- Warnung der Bevölkerung + Orndungsbehörde
Versorgungsstufen
- normierter alltäglicher Schutz auf lokaler Ebene
- standardisierter flächendeckender Grundschutz für besondere Situationen
- erhöhter Schutz für gefährdete Regionen und Einrichtungen
- Sonderschutz mit Hilfe von Spezialkräften (Task Forces)
Aufgaben Feuerwehr
Örtliche Gefahrenabwehr:
- Brandbekämpfung
- Technische Hilfeleistung
- Bekämpfung von Umweltgefahren
- Teilweise Rettungsdienst
- Behörden- und Genehmigungsaufgaben
Unterstützung im Katastrophen- und Zivilschutz
Feuerwehr mitwirken auf Budnesebene
Analytische Taskforce
- 8 Einheiten
- Unterstützung in CBRN-Lagen
Hilfsorganisationen Aufgaben
Örtliche Gefahrenabwehr:
- Rettungsdienst
- Santitätsdienst
Katastrophen- und Zivilschutz
Definition “komplexe Schadenslage”
- Schadenslage auf See
- Vielzahl von Menschenleben, Sachgüter von bedeutendem Wert, die Umwelt oder die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffverkehrs gefährdet ODER Störung bereits eingetreten und zur Beseitigung reichen die Mittel und Kräfte des täglichen Dienstes nicht aus
ODER - einheitliche Führung mehrerer Aufgabenträger erforderlich
THW Aufgaben
Nach dem Zivilschutz- und Katsatrophenhilfegesetz:
- Evakuierungs- und Bergungsmaßnahmen
- Sicherungs- und Räumungsaufgaben
- Verteidigungsfall
- Terrorismus
Technische Hilfe im Ausland_
- Infrastruktur
- Logistik
- Allgemeine Gefahrenabwehr
Bekämpfung von Katastrophen auf Anforderung:
- Naturereignisse
- technologische Gefahrenlagen
öffentliche Aufgaben:
- Technische Hilfe
- Logistik
- Infrastruktur
- Allg. Gefahrenabwehr
THW Struktur
Unterteilt in:
- Behördenstruktur (Verwaltung)
- Einsatzstruktur (Einsatzgeschehen)
Gliedert sich von Bundes- und Landesebene bis hin zur Ortsebene
Welche Fachgruppen gibt es beim THW?
- FG Notversorgung/Notinstandsetzung
- FG Logistik
- FG Räumen
- FG Sprengen
- FG Ortung
- FG Infrastruktur
- FG Führung /Kommunikation
Organisationen KatSch Aufteilung
Land
- nicht polizeilich: Hilfsorganisationen
- polizeilich: Polizei
Bund:
- nicht polizeilich: THW
- polizeilich: Bundespolizei
- sonstige: Bundeswehr
Art. 35 GG
Rechts- und Amtshilfe
- Behörden des Bundes und der Länder leisten sich gegenseitige Rechts- und Amtshilfe
- bei Katastrophe kann ein Land Polizeikräfte anderer Länder, Kräfte und Einrichtungen anderer Verwaltung sowie des Bundesgrenzschutzes oder Streitkräfte anfordern
- mehr als ein Gebiet eines Landes betroffen, so kann die Bundesregierung den Landesregierungen die Weisung erteilen sowie Einheiten einsetzen
Polizei Anzahl
- 16 Polizeien der Länder
- 3 Polizeien des Bundes