Arbeitsphysiologie Flashcards
Arbeitsphysiologie Definition
Befasst sich mit den physiologischen Funktionen des menschlichen Organismus und mit der Leistungsfähigkeit des Menschen bei der Arbeit.
Arbeitsbelastung Definition
Gesamtheit der äußeren Bedingungen und Anforderungen im Arbeitssystem, die auf den Zustand einer Person einwirken.
Arbeitsbeanspruchung Definition
Innere Reaktion des Arbeitenden auf die Arbeitsbelastung. Ist von individuellen Merkmalen abhängig (z.B. Größe, Alter, Fähigkeiten, etc.)
Leistungsfähigkeit Definition
Fähigkeit innerhalb einer bestimmten Zeit eine Leistung zu erbringen.
Zwei Aspekte: körperliche Leistungsfähigkeit, kognitive Leistungsfähigkeit
Arbeitsfähigkeit Definition
Individuelle Ressourcen und Arbeitsanforderungen passen zusammen.
Determinanten der menschlichen Leistungsfähigkeit
körperliche Kapazität, kognitive Kapazität, individuelle Arbeitstechnik, individuelle Rahmenbedingungen
Was beeinflusst die individuelle körperliche Kapazität?
Lunge: Max. Sauerstoff Aufnahme, Vitalkapazität
Herz: Schlagvolumen, Herzminutenvolumen, Herzfrequenz
Blut: Hämatokrit
Muskulatur: Muskelmenge
Transportsysteme
Muskuläre Energiespeicher: Glykogen, Lipide
Was beeinflusst die individuelle kognitive Kapazität?
Wahrnehmen Denken Lernen Erinnern Motivation Konzentration
Was beeinflusst die individuelle Arbeitstechnik?
Arbeitsanforderungen Erfahrung Übung Zeitdruck Motivation Konzentration
Was sind individuelle Rahmenbedingungen, die die Arbeitsleistung beeinflussen?
Familie, Freunde
Hobbies
Ängste, Sorgen, Schulden
lange Anfahrtswege
Anpassungsleistung des Menschen früher
- Gefahren erkennen, schnell reagieren
- Rolle in sozialen Gruppengefüge einnehmen
- Sinnesorgane, Kreislaufsystem, Bewegungsapparat wurden auf Belastung und Veränderung optimiert
Anpassungsleistung des Menschen heute
- Andauernde, immer gleiche Belastung
- Andauernde hohe kognitive und mentale Belastung aushalten
- null körperliche Belastung
- Alleinsein und Einsamkeit aushalten
- Aktive Kommunikationsfähigkeit
- hohe Fingergeschicklichkeit
- Erholung, Lernen, Ruhestand
“Doppelter Doppelbezug” von Arbeit und Gesundheit
Arbeit ist sowohl gut als auch schädlich für die Gesundheit und anders herum.
Arbeit schadet der Gesundheit: Unfälle, Berufskrankheiten, arbeitsbedingte Erkrankungen, work privacy Konflikt
Arbeit fördert die Gesundheit: Anerkennung, Qualifizierung, soziale EInbindung, Einkommen
Gesundheit schadet der Arbeit: Arbeitsunfähigkeit, Invalidität, Leid
Gesundehit fördert die Arbeit: Leistungs- und Qualitätssteigerung, Produktivität
Wie viele Menschen in Deutschland verrichten Arbeit mit hohem Energieumsatz?
ca. 1/3 aller Erwerbstätigen
Wie ist die Altersverteilung bei körperlich anstrengenden Arbeiten?
- mit zunehmendem Alter arbeiten immer weniger in Berufen, die körperlich anstrengend sind
- gehen entweder in einen komplett anderen Bereich oder in Frührente
Wie hoch ist der Ruheumsatz?
Sitzend in Ruhe werden 4,2 kJ (1 kcal) pro kg Körpergewicht und Stunde verbraucht
Metabolisches Äquivalent (MET)
- Beschreibt den Stoffwechselumsatz eines Menschen bezogen auf den Ruheumsatz im Verhältnis zu seinem Körpergewicht
- wird verwendet, um den Energieverbrauch verschiedener Aktivitäten zu vergleichen
MET verschiedener Aktivitäten
Ruhen/Fernsehen = 1 MET Computerarbeit = 1,5 MET Kassieren = 2 METs Reinigung = 4 METs Fahrradfahren = 6 METs Feuerwehr = 8 METs Extreme körperliche Aktivität = 10 - 20 METs Leistungssportler = 30 METs
Energielieferanten im menschlichen Körper
- Zucker (Glukose im Blut, Glykogen in Leber und Muskeln)
- Fett
- Proteine
ATP
- Oxidation führt zur Freisetzung von ATP
- bewirkt Muskelkontraktion
aerobe Oxidation
Sauerstoff Zufuhr reicht aus
- langsamer mobilisierbar
- greift auf Depots zurück
- Gesamtenergie relativ groß
anaerobe Oxidation
Sauerstoff Zufuhr ist nicht ausreichend
- Laktat sammelt sich an
- schnell mobilisierbar, hält man aber nur eine Minute durch
- Gesamtenergie relativ klein
Wirkungsgrad
- bei dynamischer Arbeit mit großen Muskelgruppen gehen 70 - 75% der Energie in Wärme über
- menschlicher Wirkungsgrad ist max. 30%
- dynamische Arbeit effizienter als statische
Sauerstoffaufnahme Verlauf
- zu Beginn Blutkreislauf noch nicht aktiv, die ersten 30 sek. reicht der in den Muskeln gelagerte Sauerstoff für aerobe Arbeit, danach anaerobe –> Sauerstoffdefizit
- Kreislauf passt sich an und “steady state” wird nach ca. 3 - 4 Minuten erreicht
- Nach Ende der Arbeit wieder Sauerstoffdefizit
Was bedeutet stark erhöhte Lungenventilation für die Gesundheit?
Mehr Schadstoffe werden eingeatmet –> Leber empfindlich gegenüber diesen + ist ihre Durchblutung während körperlicher Aktivität reduziert
Blutzirkulation
In Ruhe:
- Herzminutenvolumen 5 l/min
- Haut und Muskeln ca. 20 - 25%
Körperlich schwere Arbeit:
- Herzminutenvolumen 25 l/min
- Haut und Muskeln 80 - 85%
Pausen bei schwerer Arbeit
Kurzpause: eine Arbeitseinheit schwerer Arbeit sollte so kurz wie möglich sein –> Pausenlänge nicht so entscheidend
Höchste akzeptable durchschnittliche Belastung eines 8h Arbeitstags
33% VO2max nach ILO Empfehlung
Maßnahmen bei Arbeit mit hohem Energieumsatz
- Reduzierung der Belastung wo immer möglich
- Arbeiter muss selbst betsimmen können: Arbeitsabfolge, -intensität, Pausen
- bei schwerer Arbeit: viele kurze Pausen, Abwechslung mit anderen, weniger körperliche Arbeiten
- gutes Training
Wo wird in hohe Muskelkraft in der Arbeitswelt verwendet?
- Meistens manuelles Hantieren von Lasten
- oft Kombination von dynamischer und statischer Haltearbeit
- oft komplexe Tätigkeiten, vor allem bei Arbeit mit Menschen
Wie viel Prozent Heben und Tragen bis zu einem 3/4 ihrer Arbeitszeit oder mehr? (in Deutschland)
6,4%, dabei mehr Männer als Frauen
Hebelgesetz
Drehmoment (Drehkraft) = Kraft (F) mal Hebelarm (d)
Was ist beim Heben zu beachten? (Biomechanik)
- Bedeutung des Eigengewichts (auch ohne Lastgewicht kann Schaden entstehen)
- relative Bedeutung der Entfernung des Gewichts von der WS
- hohe Kräfte auf Bandscheibe
- weitere ungünstige Faktoren kommen hinzu (z.B. Torsion)
Was beeinflusst das Ausßmaß der Belastung beim Tragen/Heben?
- Last
- Person
- Bewegung/Haltung
- Zeitdauer
- Frequenz
- Einteilung der Arbeit
- Arbeitstechnik
- Hilfsmittel
- Bodenbeschaffenheit
- Geschlecht
- Alter
Adaptation des Körpers
- akute Antwort auf hohe körperliche Belastung ist Abbau
- Trainingseffekt: in Erholungszeitraum erfolgt der Aufbau –> bei Wiederholung Trainingseffekt
- Ohne Erholzeiten entsteht ein Schaden
Maximal Voluntary Contraction (MVC) Definition
Maximale Muskelkraft eines Menschen in einem Muskel oder einer Muskelgruppe
% MVC = Kraftaufwand in Prozent der MVC
MVC Zeiten
- 100% MVC nur wenige Sekunden möglich
Statische Arbeit:
- 50% MVC nur 1 Minute
- 30% MVC nur 3 Minuten
Dynamische Arbeit:
- länger Möglich da Mikropausen
Körperschäden bei Arbeit mit hoher Muskelkraft
- vor allem LWS (L5/S1)
- Hals/Nackenbereich
- Schultern, Arme, Hände
- Hüften
- Knie
Lastenhandhabungsverordnung
- Arbeitgeber muss Lasten vermeiden
- sonst Gefährdungsbeurteilung durchführen
- körperliche Eignung berücksichtigen
- Unterweisung
- Maßnahmenliste
Maßnahmen am Arbeitsplätzen mit hoher Muskelkraft
Arbeitsgegenstand:
- Last vermeiden
- Hilfsmittel einsetzen
Arbeitsplatz:
- guter Boden
- genug Raum
Arbeitsorganisation:
- Gelegenheit für Pausen und Erholung
- genug Zeit
- geringer psychischer Stress
- genug Personal
- Einfluss bei der Arbeit
Individuum:
- Qualifiziert in Arbeitstechnik
- Selbstdisziplin
- Ausgleich: gezieltes Training von Kraft, Balance und Kondition
- achten auf frühe Zeichen
- rechtzeitiges aufhören
Charakteristika Arbeiten in extremen Körperstellungen
- einseitig
- repetitiv
- oft statisch
- Anforderungen an genaues Sehen
- manuelle Arbeiten
Häufigkeiten der Arbeiten unter Zwangshaltung in Deutschland
- ca. 1/3 manchmal - häufig unter Zwangshaltung
- Hälfte von ihnen fühlt sich dadurch belastet
Welche Auswirkungen hat die Belastung eines Gelenks für den Rest des Körpers?
Die Belastung in einem gelenk wirkt sich auf weitere aus und beeinflusst die Körperhaltung
Knorpel
- nicht durchblutet
- dünner an den Rändern, dort auch verletzlicher
- Ernährung durch Osmose
Bänder
- stabilisieren Gelenke
- in Extremlagen gespannt –> Gelenkflächen werden zusammengepresst –> Gefährdung Knorpel
- viskoelastisch
- Risiken sind Überbelastung und Immobilisierung
Warum ist die Muskelkraft in extremer Dehnung oder Beugung am schwächsten?
- Muskelfasern bestehen aus Fibrillen
- biomechanisch
Was ist bei der Torsion besonders?
In gedrehter Körperposition nimmt Muskelaktivität logarithmisch mit dem Rotationswinkel zu, um die Gegenkräfte der Kapseln und Bänder zu überwinden
–> Kombination von hoher Muskelkraft und extremer Gelenkstellung
Gesundheitliche Folgen von Arbeiten in Extemlagen
- Degeneration von Knochen, Knorpeln, Bandscheiben , Bändern, Halteapparaten und Muskelteilen
- Schmerzen, Entzündungen, Bewegungseinschränkung. Risse
- Funktionseinschränkungen
Maßnahmen bei Arbeiten in Extremstellung
Arbeit/Arbeitsmittel
- Ersetzen der Tätigkeit
- Gute Ausübung
Arbeitsorganisation:
- Variierende Arbeitsaufgaben mit großen Anteilen moderater Belastung
- Hebelifte
- Beleuchtung
- Pausen
- Sitz
- Schulung, Qualifizierung
Häufigkeit von Arbeiten im Sitzen ohne anstrengende körperliche Tätigkeiten
Fast 50% in Deutschland
Was charakterisiert bewegungsarme Tätigkeiten?
- (fast) den ganzen Tag sitzend
- Tätigkeiten mit Händen
- Hände mit Kontakt zu Material/Ausrüstung
- nur geringe Kraftausübung
- aber langanhaltend
- statische Arbeit
Blutzufuhr bei anhaltender starker Muskelkontraktion
- Muskel drosselt die eigene Blutzufuhr durch intramuskulären Druck
- daher dynamische Arbeit günstiger
Was ist bei bewegungsarmer Arbeit oft problematisch?
- Arme und Hände haben maximalen Bewegungsfreiraum –> geht auf Kosten der Stabilität
- Nacken-, Schulter-, Armmuskulatur involviert, beidseits, Agonisten und Antagonisten gleichzeitig
- geschieht unbewusst bereits bei Haltungsabsicht
- bei schnellen Bewegungen wie Tippen ist Stabilisierung nicht möglich
- Hand-Auge-Koordination bei Computerarbeit verstärkt Muskelbeanspruchung
- bei Computerarbeit ist Rückenmuskel “trapezius” anhaltend zu ca. 1 - 10% MVC aktiv, ebenso die Unterarmmuskelatur
Was ist bei bewegungsarmer Arbeit entlastend und belastend?
entlastend:
- gute Arbeitstechnik mit wechselnder Anspannung und Entspannung der Muskeln
- ggf. Stabilisierung durch Handgelenkstütze
belastend:
- Präzisionserfordernis
- Schmerzen
- Sehprobleme
- Sorgen
- Stress
- Umgebungslärm
Erklärungsversuche für muskuläre Beschwerden bei bewegungsarmer Arbeit
- “Aschenputtelphänomen” –> es reicht nicht, die Belastung zu reduzieren, sie muss auch unterbrochen werden
- Störung der Blutzirkulation
- Veränderung des chemischen Milieus
- Stillsitzen –> nach einem Monat Immobilisierung nur noch 50% Bändersubstanz, VO2max reduziert um >25%; Koordinations- und Blanceverlust; Fettzunahme; Tumorerkrankunig; Psyche
Körperliche Inaktivität in Industrieländern eine der 10 häufigsten Todesursachen
Maßnahmen bewegungsarme Arbeit
Arbeitsorganisation:
- Abwechslungsreiche Arbeit, weniger Zeitdruck, Pausen, Verteilung von ungünstiger Arbeit, Erholung UND Pause
- job rotation
- job enlargement
- zu körperlichen Aktivitäten aktivieren
Arbeitsplatzausstattung:
- ergonomischer Arbeitsplatz, Licht, Lärm, etc.
- Tisch höhenverstellbar, Stuhl: dynamisches Sitzen
- Drucker ins Nebenzimmer
Beschäftigte:
- Bewusstsein stärken
- Ausnutzen von Möglichkeiten zur Variation
- Pausen
- Treppen gehen
- eigenen Arbeitsplatz putzen
Gesellschaft:
- öffentliches Bewusstsein stärken
- Prägung in Schule
- wirtschaftliche Anreize
- viele und ischere Geh- und Radwege
Definition alt
- spät in den Jahren des Lebens oder der Existenz
Definition Alter
- kalendarisches/biographisches/chronologisches
- biologisches
- psychisches
- soziales
Definition Altern
Prozess, der von Geburt an fortschreitet, alle Aspekte des menschlichen Daseins sind betroffen.
Biologischer, psychischer und sozialer Prozess.
Defizitmodell
Der Mensch erfährt mit zunehmendem Lebensalter immer mehr Verluste von Leistungsfähigkeit –> Defizite stellen sich ein.
Kompetenzmodell
Im Alter werden Kompetenzen durch Training erhalten, durch Lebenserfahrung gesteigert und durch Integration bewahrt.
Alter Kognition Abnahme
- fluide Intelligenz
- Aufmerksamkeit
- Reaktionszeit
- Kurzzeitgedächtnis
- episodisches Gedächtnis
- formelles lernen
- Lösen alltäglicher Aufgaben/Tests
Alter Kognition Stabil oder Verbesserung
- Kristalline Intelligenz
- Semantisches gedächtnis
- Prozeduales Gedächtnis
- Informelles Lernen
- Sozial-praktisches Problemlösen
- Expertise
- Postformelles Denken
- Kognitive Komplexität
Alter Gesundheit Abnahme, Stabil und Zunahme
Abnahme:
Physische Gesundheit
Stabil, Zunahme:
Psychische Gesundheit
Alter Persönlichkeit Abnahme
Neurotizismus
Alter Persönlichkeit Stabil
- Gewissenhaftigkeit
- Freundlichkeit
- Offenheit
- Ambition
- Neugier
- Engagement
Alter Persönlichkeit Zunahme
- Selbstständigkeit
- Verantwortung
- Umsorge
- Arbeitszufriedenheit
Ursachen des Alterns
Theorien der Programmierung
- Programmierte zelluläre Uhr
- Schrittmacher-Theorie
- Genetische Theorie
Akkumulation zufälliger Ereignisse
- Kreuzvernetzung von DNA und Proteine
- Abnutzung
- Freie Radikale
- Rate-of-living
- Mutationen
Was verlängert (verkürzt) das Leben?
- biologische Faktoren
- soziale Faktoren
- strukturelle Faktoren
- Verhaltensfaktoren
- -> Faktoren überlappen sich
Alter im Hinblick auf die Arbeitswelt
- ältere Menschen sind seltener krank, dafür länger
- Arbeitsfähigkeit sinkt mit zunehmendem Alter
- Arbeit hält ältere Menschen fit
Psychische Belastungen Definition
Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.
Psychische Beanspruchung Definition
Unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastungen im Individuum in Abhängigkeit von deinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Leistungsvoraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.
Psychische Beanspruchungsfolgen Definition
Folgen, die sich aus psychischer Beanspruchung ergeben
- können positiv (Leistungsförderung) oder negativ (Krankheit) sein
Faktoren psychischer Arbeitsbelastung
Arbeitsinhalt:
- emotionale Anforderungen
- kognitive Anforderungen
- Emotionen verbergen
- körperliche Belastung
- repetitiv, monotone Tätigkeiten
- Sinn der Arbeit
- ethische Konflikte
“sozial”:
- soziale Unterstützung von Kollegen
- Konflikte am Arbeitsplatz
- Nichtkooperation von Kunden und Klienten
- Aggressivität, Bedrohung
- keine Rückzugsmöglichkeiten
- Mobbing, Belästigung
“organisatorisch”:
- Kommunikation
- Rückmeldung
- Rollenklarheit
- Rollenkonflikte
- Entscheidungsspielraum
- Entwicklungsmöglichkeiten
- Arbeitszeiten
- Arbeitsplatzsicherheit
Arbeitsbedingter Stress Definition
Prozess der emotionalen, kognitiven, verhaltensmäßigen und physiologischen Reaktion eines Menschen auf widrige Aspekte der Arbeit.
Bestandteil des Prozesses sind starke negative Emotionen und ein Gefühl des Überfordertseins.
Biologische Stressreaktion
- Körpertemperatur, Adrenalin, Kortisol steigt
- Testosteron sinkt
Nach Einfluss des Stressors kommt es zur Rückstellung. Bei ausgebliebener Rückstellung kommt es zur Krankheit.
Chronischer Stress Folgen
Gesundheitsschädliches Verhalten:
- Rauchen
- Fehlernährung
- mangelnde körperliche Aktivität
Autonome/endokrine Aktivierung:
- Sympathikus
- Cortisol
–> Risiko für Herzinfarkt steigt
Gesundheitliche Auswirkungen von psychischer Arbeitsbelastung
auslösen, verstärken, beschleunigen:
- Herz-Kreislauf-System
- Immunsystem
- Hormonsystem
- Bewegungsapparat
- Psychische Störungen
- Krankheiten des Verdauungssystems
- Verhalten und Einstellung
Physiologischer Tagesrhythmus (Wachheitsniveau)
Tiefpunkt: 4 Uhr morgens
Hochpunkt: 12 Uhr morgens
Isolierungsexperiment Schlaf
- Schlaf-Wach-Rhythmus von 25h
- Wachphase länger als Schlafphase
- völlige Anpassung an andere Wachzeiten bei Einfluss des Tages nicht möglich
Physiologische Funktionen des Schlafes
- Energieerhaltung, Auffüllen von Energiespeichern
- Erholung von Körperfunktionen
- Gedächtniskonsolidierung und Kreativität
- Vermeiden als Beute zu dienen
Schlafbedarf des Menschen
- min 5,5 - 6,5 Stunden/Tag
- kumulierter Mangel: von 3h spürbar, von 6 - 8h aushaltbar
- eine durchgemachte Nacht: Leistungsverminderung
- drei druchgemachte Nächte: Leistungsunfähigkeit
Chronotypen
Früher Chronotypus = Lerche
- Kinder und Ältere
Später Chronotypus = Eule
- Jugendliche
Folgen von Schlafentzug
- Müdigkeit
- deutlich reduzierte körperliche und v.a. kognitive Leistungsfähigkeit
- neurologische Ausfälle
- immunologische Störungen
- Tod
Schlafphasen
Stadium 1: Übergangszustand zwischen Wachen und Schlafen
Stadium 2: meiste Zeit
Stadium 3/4 (SWS): Tiefschlafstadium
REM: Traumschlaf, schwer weckbar, nahzu vollständige Hemmung des Muskeltonus
Schlafzyklus Dauer
90 Minuten
Bedeutung von Tiefschlaf und REM-Schlaf
- lebensnotwendig
- Rebound: wenn gestört, dann wird dieser Schlaf in den kommenden Nächten nachgeholt
- Bedürfnis steigt durch Ansammeln von Adenosin
- Konsolidierung von Wissen
Anforderungen von Arbeit an Schlaf-Wach-Zyklus
- Arbeitszeiten
- Schichtarbeit
- Überstunden
Wachheit bei Nachtschicht deutlich schlechter + Unfallrisiko deutlich erhöht (auch mit Länge der Schicht)
Maßnahmen gegen Müdigkeit
- Schichtplangestaltung
- kurzer Mittagsschlaf
- helleres Licht
- Kaffee, Tee, Cola
- höherer Arbeitsrhythmus
- Wechsel des Arbeitsinhaltes
- Bewegung
- soziale Kontakte
Erholung nach Schicht
- 7 - 8h Schlaf
- min. 11h frei
- 8h frei wäre unakzeptabel
Effekt von Licht auf Wachheit
starkes Licht (10.000 Lux) starker Effekt auf Tagesrhythmus –> Unterdrückung der Ausschüttung von Melatonin
Maßnahmen gegen Schlafprobleme
- Schlaf planen
- leises, kühles, dunkles Schlafzimmer
- gutes Bett
- nicht hungrig zu Bett gehen
- Sorgen draußen lassen, Entspannung trainieren
- Kein Alkohol, Nikotin, Koffein
- regelmäßige Bewegung
- keine schwerverdauliche Nahrung spät
Sichtbares Licht Wellenlänge
ca. 380 nm - 780 nm
Sehen
- dient Orientierung
- hochfrequent, hochempfindlich, hochauflösend, dreidimensional
- in unmittelbarer Nähe bis unendliche Weite
- farbig
Anzahl Zapfen und Stäbchen auf Netzhaut
6 Mio. Zapfen
120 Mio. Stäbchen
Zapfen
- scharfes und Farbsehen
- benötigen relativ viel Licht
- an Fovea am dichtesten –> Stelle des schärfsten Sehens
Stäbchen
- schwaz-weiß
- Dämmerungssehen
- Sehen bei schwachem Licht
- an Fovea nicht vorhanden
Fovea
- Gelber Fleck
- gegenüber der Linse
- Stelle des schärfsten Sehens
Blinder Fleck
Austrittsstelle des Sehnervs
Funktion des Auges
- Refraktion (opt. Brechung)
- Adaptation (Anpassung an Helligkeit)
- Akkomodation (Anpassung des optischen Apparates an den Abstand des Sehobjektes)
- Farbsehen
Refraktion
Fähigkeit, die Entfernung des zu betrachtenden Gegenstandes auf die Größe des Augapfels anzupassen, um dadurch ein scharfes, umgekehrtes und verkleinertes Bild des Gegenstandes auf die Netzhaut zu bekommen.
Zwei Objekte als getrennt wahrnehmen
25 Bogensekunden = 0,003 mm Zapfenabstand
entspricht 2 Lichtpunkten in 10 m Abstand, die 2 mm auseinander liegen
Dunkeladaptation
- Reizverarbeitung bei schwachem Lichteinfall
- Empfindlichkeit nimmt um 6 bis 7 Zehnerpotenzen zu
- vollständige Dunkeladaptation nach ca. 30 bis 50 Minuten
- photopisches Sehen aktiv gehemmt
Akkommodation
Scharfstellung des Bildes durch Änderung der Linsenbrechkraft.
Nahsehen –> Linsenkrümmung
Fernsehen –> Linsenflachung
Pupillenweite
2 - 8 mm
Farbenschwäche
Ungenügende Anzahl eines Zapfentyps
- Protanomalie: Rotschwäche
- Deuteranomalie: Grünschwäche
- Tritanomalie: Blauschwäche
- X-chromosomal rezessiv vererbt
Farbenblindheit
Fehlen eines oder mehrerer Zapfentypen
- Achromasie: totale Farbenblindheit
- Dichromasie: Zweifarbensehen
- – Protanopie: Rotblindheit
- – Deuteranopie: Grünblindheit
- – Tritanopie: Blaublindheit
Farbenfehlsichtigkeit beeinträchtigte Berufe
- Pilot
- Kapitän
- Zugführer
- Polizist
- Elektriker und Mechatroniker
- Grafiker
- Drucker
- Lackierer
Farbenfehlsichtigkeit Beachtung bei Gestaltung
Risiko für
- Leistungsbeeinträchtigung
- Unfallgefahren
- richtige Farbgestaltung bei Gestaltung von optischen Informationsmitteln
Kurz- und Weitsichtigkeit
Kurzsichtigkeit:
Brennpunkt vor dem gelben Fleck
Übersichtig:
Brennpunkt nach dem gelben Fleck
Altersweitsichtigkeit –> Elastizität der Linse abgenommen
Aufgabe Gleichgewichtsapparat
Messung von Dreh-, Winkel- und Translationsbeschleunigungen
Aufgaben des Mittelohres
- Schalwellen aufnehmen
- an das Innenohr weitergeben
- die niedrige Impendanz der Luft an die hohe Impendanz der Innenohrflüssigkeit anpassen
Druckunterschied von ovales Fenster und Trommelfell
22 mal höher
Gleichgewichtsapparat Funktionsweise
Gallerte berührt bei Bewegung Stereozilien –> je nach Bewegung Aktivierung oder Hemmung von Nervenaktionspotentialen
Cochlea
- Schäden sind irreversibel
- Freisetzung von Nervenimpulsen bei Kontakt mit Haarzellen der Basilarmembran
- jede Frequenz eindeutig auf einer Stelle der Basilarmembran
dynamische Breite des Ohres
12 Zehnerpotenzen
Schalldruckpegel
- logarithmisch dargestelltes Verhältnis zwischen zu benennender Schalldruck und Hörschwelle
Hörschwelle eines gesunden jungen Menschens
0 dB
Schmerzschwelle Gehör
130 dB
Temporäre Hörschwellenverschiebung (TTS)
- Hörermüdung unter Lärmexposition
- Hörverschlechterung um 5 - 20 dB
- Rückbildung möglich
Permanent threshold shift (PTS)
- fortgesetzte Exposition Schalldruckpegel > 85 dB
- keine Rückbildung
- zu Beginn Hochtonschwerhörigkeit und später mittlere Frequenzen
- Ohrgeräusche
Charakteristika Lärmschwerhörigkeit
- Hörverlust bei beruflicher Exposition
- Hörverlust bei 4.000 Hz (c5-Senke)
- beidseitig
Knalltraume
- < 2 ms & > 150 dB
- Hörverschlechterung über Stunden /Tage
Explosionstrauma
- > 2 ms & > 150 dB
- Trommelfellrisse, Verrenkung/Brüche der Gehörknöchelchen
Lebensnotwendige Nahrungsbestandteile
- Kohlenhydrate
- Fettsäuren
- Aminosäuren/Proteine
- Wasser
- Vitamine
Grundumsatz
7.100 kJ/Tag bei 70 kg
durchschnittliche Energieaufnahme Mann
10.000 kJ/Tag
durchschnittliche Energieaufnahme Frau
7.600 kJ/Tag
Verzehr von Fleischerzeugnissen und Wurstwaren
- Unterschiede bei Geschlechtern –> Männer essen teilweise fast doppelt soviel Fleisch
- Unterschiede in sozialen Schichten –> Fleischverzehr nimmt von Unterschied zu Oberschicht zu
Verzehr von Fisch
- Männer etwas mehr
- von Unterschicht zu Oberschicht zu
Gesunde Ernährung Merkmale
- verursacht keine Krankheiten
- verhindert, lindert, heilt Krankheiten
- fördert körperlicher und geistige Leistungsfähigkeit
Ungesunde Ernährung führt zu…
- Fehlernährung
- Unterernährung/Mangelernährung
- Dehydration
BMI
Gewicht/Länge
Normalgewicht BMI
18,5 - 24,9
Adipositas BMI
> = 30
Adipositas Anteil Geschlecht
Mehr Frauen adipös
Übergewicht/Adipositas Alter
- nimmt im Alter deutlich zu
Höchster Anteil Untergewicht
Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren
Übergewicht Männer soziale Schichten
- Übergewicht nimmt mit Schichthöhe zu
- Normalgewicht in Unter- und Oberschicht am höchsten
- Adipositas nimmt mit höhe der Schicht ab
Übergewicht Frauen soziale Schichten
- Anteil Normalgewicht nimmt mit höhe der Schicht stark zu
- Anteil Übergewicht und Adipositas nimmt mit höhe der Schicht stark ab
Folgen von Übergewicht
- Schlafapnoe
- Schlaganfall
- Koronare Herzinfarkte
- Diabetes Typ 2
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Gelenkerkrankung
- Gicht
- Bestimmte Krebserkrankungen
- Gallenblasenerkrankung
- …
Faktoren Erwerbstätige und Ernährung
- (Un-)Regelmäßigkeit des Tagesablaufs
- Schichtarbeit
- überlange Arbeitszeiten
- Zeitdruck
- Fernreisende/Flugpersonal
Gesundheitliche Folgen von Schichtarbeit bezogen auf Ernährung
- Adipositas
- Typ 2 Diabetes
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Verdauungsstörungen
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Tumorerkrankungen
- Vitamin-D-Mangel