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1
Q

Definition Ergonomie

A

Wissenschaft von der wechselseitigen Anpassung zwischen den arbeitenden Menschen und den anderen Elementen eines Arbeitssystems mit dem Ziel das Wohlbefinden der Menschen und die Leistungen des Gesamtsystems zu optimieren.

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2
Q

Ziel der Ergonomie

A

Arbeitsbedingungen und Arbeitsgeräte so zu optimieren, dass…

  • das Arbeitsergebnis optimal ist
  • die arbeitenden Menschen möglichst wenig geschädigt werden (auch wenn die Arbeit über Jahre hinweg ausgeübt wird)
  • benutzerfreundlich, also die Verbesserung der Mensch-Maschine-Schnittstelle
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3
Q

Belastung Definition

A

Summe aller auf den Menschen einwirkenden Parameter der Arbeit und Arbeitsumgebung.

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4
Q

Beanspruchung Definition

A

Summe aller Auswirkungen von Belastungen im Menschen, abhängig von den individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten.

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5
Q

Belastungs-Beanspruchungs-Modell

A
  • Belastung und Beanspruchung als Waage

- wenn nicht im Gleichgewicht, dann kann es zu Beanspruchungsfolgen kommen (positiv/negativ)

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6
Q

Positive langfristige Beanspruchungsfolgen

A
  • Trainingszustand
  • Leistungssteigerung
  • Kenntniszuwachs
  • Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten
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7
Q

Negative langfristige Beanspruchungsfolgen

A
  • Leistungsverluste
  • Krankheit
  • Arbeitsunfähigkeit
  • Demotivierung
  • Ermüdung
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8
Q

Kriterien zur Beurteilung von ergonomischer Arbeit (Ziele)

A
  1. Ebene: Ausführbarkeit
  2. Ebene: Erträglichkeit
  3. Ebene: Zumutbarkeit
  4. Ebene: Persönlichkeitsförderung
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9
Q

Prospektive Ergonomie

A

Verwirklichung ergonomischer Forderungen und Kundenanforderungen im Gestaltungsprozess.

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10
Q

Korrektive Ergonomie

A

Nachträgliche Korrekturen von ergonomischen Problemen; Aufwändig und häufig mit begrenztem Erfolg.

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11
Q

Definition Anthropometrie

A

Lehre der Ermittlung und Anwendung der Maße des menschlichen Körpers.

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12
Q

Wichtigste Körpergrößenklassen

A
  1. Perzentil: 164 cm -> 5% der Stichprobe sind kleiner als 164 cm
  2. Perzentil: 198 cm -> 95% der Stichprobe sind kleiner als 198 cm
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13
Q

Wann ist welches Maß zu verwenden?

A

Außenmaß (z.B. Reichweite): 5. Perzentil kleine Person (Minimum)
Innenmaß (z.B. Beinräume): 95. Perzentil große Person (Maximum)

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14
Q

Einflussfaktoren auf die Körpermaße

A
  • Geschlecht
  • Alter
  • säkulare Akzeleration
  • ethnische Unterschiede
  • proportionale Unterschiede
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15
Q

Somatypen

A
  • Ektomorph
  • Mesomorph
  • Endomorph

Mischtypus -> niemand ist ein völlig reiner Typus, sondern weißt Merkmale aller drei Typen auf

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16
Q

Verhältnisprävention

A

Menschengerechte Arbeitsgestaltung unter Berücksichtigung gesetzlicher Regelungen und gesicherter arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse

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17
Q

Verhaltensprävention

A

Sicheres und gesundheitsgerechtes Verhalten des Beschäftigten

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18
Q

Wozu dienen die Leitmerkmalmethoden?

A

Zur praxisgerechten Analyse der objektiv vorhandenen Arbeitsbelastungen.
Anschließend wird aus der Einschätzung dieser Leitmerkmale ein Risikowert berechnet.

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19
Q

Leitmerkmale der LMM „,manuelle Arbeitsprozesse“

A
  1. Zeitanteil
  2. Kraft Häufigkeit
  3. Kraftübertragung/Greifbedingungen
  4. Hand-/Armstellung und -bewegung
  5. Arbeitsorganisation
  6. Ausführungsbedingungen
  7. Körperhaltung
  8. Berechnung
  9. Bewertung
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20
Q

Energieumsatz/Gesamtumsatz

A

Ist die Energiemengen pro Zeiteinheit, die ein Lebewesen zur Aufrechterhaltung seiner Lebensvorgänge aufweist.
Berechnet sich aus:
- Grundumsatz
- Leistungs- oder Arbeitsenergieumsatz

21
Q

Arbeitsenergieumsatz

A

Energieumsatz, der zusätzlich zum Grundumsatz aufgrund der Arbeitsaufgabe aufgebracht werden muss.

AU = EU - GU

22
Q

Grundumsatz

A
Energieumsatz, den der Mensch im Liegen, unter normalen Klimabedingungen, mit normaler Körpertemperatur, im nüchternen Zustand umsetzt. (Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen)
Abhängig von:
- Geschlecht
- Alter
- Größe
- Gewicht
23
Q

Statische Muskelarbeit

A

Muskelkontraktion dient nicht der Bewegung, sondern der Kompensation einer gleich großen Gegenkraft

24
Q

Dynamische Muskelarbeit

A

Durch Muskelkontraktion wird Arbeit im physikalischen Sinne geleistet, d.h. es wird eine Wegstrecke in Richtung der Kraftentwicklung zurückgelegt

25
Dauerleistungsgrenze Definition
Diejenige Belastung, bis zu der auch bei 8h Dauerexposition keine Gesundheitsschäden zu erwarten sind.
26
Dauerleistungsgrenzbereich Männer und Frauen
Auf den Arbeitsenergieumsatz bezogen: Frauen -> 11,0 - 12,0 kJ/min Männer -> 16,5 - 17,5 kJ/min
27
Verhalten Herzschlagfrequenz <= DLG
- Herzschlagfrequenz pendelt sich auf eine bestimmte Höhe ein (Sauerstoff-Gleichgewicht) -> steady state - nach Arbeitsende fällt der Herzschlag schnell wieder bis auf den Ruhewert ab - ein Arbeiter kann eine ganze Schicht lang dieser Arbeit ohne Pause nachgehen
28
Verhalten Herzschlagfrequenz > DLG
- Herzschlagfrequenz erhöht sich immer mehr und pendelt sich nicht ein, da kein Sauerstoff-Gleichgewicht erreicht werden kann - Abbruch durch Erschöpfung - Zeit bis der Ruhewert wieder erreicht ist, ist relativ hoch - kurzfristiges Arbeiten über der DLG kann durch Kurzpausen kompensiert werden
29
Normal-Effektiv-Temperatur (NET)
Klimasummenmaß als eine Zusammenfassung der gleichzeitigen Wirkung verschiedener Faktoren auf die Empfindung des Menschen mit den drei Parametern: - Lufttemperaturen - Feuchttemperatur - Luftgeschwindigkeit
30
Isolationseffekts Bekleidung
- Unbekleidet --> 0 clo - Leichte Sommerbekleidung --> 0,5 - Leichte Arbeitsbekleidung --> 0,6 - Leichter Straßenanzug/Normale Bekleidung --> 1 - Freizeitbekleidung --> 1,2 - Schmelzeranzug --> 1,4 - Kleidung für nasskaltes Wetter --> 1,5 - 2,0 - Polarkleidung --> ab 3,0
31
Prävention/Gestaltung: Vermeidung von Kälteeinwirkung
1. Vermeidung von Kälteeinwirkung 2. Organisatorisch-technische Maßnahmen 3. Persönliche Schutzmaßnahmen
32
Vermeidung von Kälteeinwirkung - Beispiele
- Lufttemperaturen nicht niedriger als betriebstechnisch unbedingt erforderlich - Luftgeschwindigkeit im Arbeitsbereich sollte z.B. durch geeignete Luftverteilungssysteme/Klimaschleusen möglichst niedrig halten - Einsatz von Wärmestrahlern
33
Organisatorisch-technische Maßnahmen (Kälte) - Beispiele
- Aufwärmzeiten - Warmluftgeräte oder Wärmplatten zur Wiedererwärmung der Hände und Füße - häufige Wechsel zwischen Kältebereichen vermeiden - Rampen zur Be- und Entladung mit einem klimadichten Anschluss für LKWs
34
Persönliche Schutzmaßnahmen (Kälte) - Beispiele
- Verwendung von Kälteschutzbekleidung mit mindestens der erforderlichen Isolation - Hände und Füße besonders schützen - wechselweiser Einsatz von 2 Paar Schuhen und Handschuhen - Arbeiten bei -25 Grad und kälter erfordern die Durchführung arbeitsmedizinischer Vorsorge
35
Definition Schall
Schwingungen in festen, flüssigen und gasförmigen Medien. Entsteht z.B. beim Betreiben von Produkten/Maschinen als Emission.
36
Definition Lärm
Unerwünschtes, belästigendes und gehörschädigendes Schallereignis. Stellt für den Menschen eine Immission dar.
37
Verantwortung zur Vermeidung von Schallentstehung
Hersteller
38
Verantwortung für Schutz des Menschen vor Lärm
Betreiber
39
Für den Menschen hörbarer Frequenzbereich
20 Hz - 20.000 Hz
40
Schallausbreitungswege
Direktschall Reflexionsschall Körperschall
41
§6 Auslösewerte bei Lärm
Obere Auslösewerte: - Tages-Lärmexpositionspegel = 85 dB - Spitzenschalldruckpegel = 137 dB Untere Auslösewerte: - Tages-Lärmexpositionspegel = 80 dB - Spitzenschalldruckpegel = 135 dB
42
Obere und untere Auslöseschwelle Überschreitung
Unterer Auslösewert wird überschritten: - Unterrichtung und Unterweisung der Beschäftigten - allgemeine arbeitsmedizinische Beratung - Bereitstellung von geeignetem Gehörschutz - arbeitsmedizinische Vorsorge ist vom Arbeitgeber anzubieten Oberer Auslösewert wird überschritten: - Maßnahmen zur Lärmminderung sind zu ergreifen - Gehörschutz ist von den Beschäftigten zu tragen - Arbeitsmedizinische Vorsorge ist vom Arbeitgeber zu veranlassen
43
Grenzwerte für den Tagesexpositionspegel für verschiedene Tätigkeiten hinsichtlich der Raumnutzung
< 55 dB -> überwiegend geistigen Tätigkeiten; Pausen-, Bereitschafts-, Sanitätsräumen < 70 dB -> bei einfachen überwiegend mechanisierten Büro- und vergleichbaren Tätigkeiten <= 80 dB -> unterer Auslösewert: ist bei allen sonstigen Tätigkeiten einzuhalten <= 85 dB -> oberer Auslösewert: wenn nach der betrieblichen Lärmminderung 80 dB nicht einzuhalten sind
44
Rangordnung der Lärmbekämpfung
``` 1. Technische Maßnahmen Minderung der - Schallentstehung - Schallabstrahlung - Schallübertragung ``` 2. organisatorische Maßnahmen - Erstellung eines Lärmminderungsprogrammes - Änderung des Arbeitsverfahrens - räumliche Trennung lauter Arbeiten - einlegen von Lärmpausen 3. Personenbezogene Maßnahmen - Benutzung von Gehöhrschutzmitteln
45
Lichttechnische Größen
Lichtstrom = Lichtleistung der Lichtquelle (Lumen) Lichtstärke = Maß für die Lichtausstrahlung in einer bestimmten Richtung (Candela) Beleuchtungsstärke = mittlere Beleuchtungsstärke einer Fläche/ Lichtstrom pro Flächeninhalt (Lux) Leuchtdichte = Helligkeitseindruck, den das Auge von einer Fläche hat (candela/m2)
46
Mindestbeleuchtungsstärken
100 Lux -> Verkehrsflächen und Flure, Pausenräume, Lagerräume 300 Lux -> Mittelfeine Montagearbeiten, grobe/mittlere Montagearbeiten, Produktionsanlagen mit ständigen manuellen Eingriffen 1000 Lux -> Werkzeug-, Lehren- und Vorrichtungsbau, Präzisions- und Mikromechanik
47
Beispiele für Beleuchtungsstärken
15 - 30 Lux -> Orientierung, nur vorübergehender Aufenthalt 60 - 120 Lux -> leichte Sehaufgaben, große Details mit hohen Kontrasten 250 - 500 Lux -> normale Sehaufgaben, mittelgroße Details mit mittleren Kontrasten 750 - 1500 Lux -> schwierige Sehaufgaben, sehr kleine Details mit sehr geringen Kontrasten 3000 - 5000 Lux -> Sonderfälle: Operationsbeleuchtung
48
Arbeitsbedingte Risikofaktoren für das Muskel-Skelett-System
- Heben, Halten, Tragen - Ziehen, Schieben - Vibration - häufig wiederholende Arbeit, Handarbeit - Hohe Kraftaufwendung - Bücken - Arbeiten über Schulter - Dauerhaftes Stehen - Erzwungene Sitzhaltung - Knien, Hocken
49
clothing-Einheit
Kennwert für den Isolationswert der Bekleidung