Betriebsergebnisrechnung Flashcards
Aufgabe der Betriebsergebnisrechnung
1) Gegenüberstellung der Kosten und Leistungen, um den Betriebserfolg zu ermitteln
2) Überblick über die aktuelle Situation des Unternehmens
3) Unterstützung kurzfristiger Managemententscheidungen
Wie oft wird die Betriebsergebnisrechnung durchgeführt?
- mindestens vierteljährlich (um kurzfristige Entscheidungen treffen zu können)
- oft jedoch monatlich (beliebig oft)
Nenne die 2 Verfahren der Betriebsergebnisrechnung
1) Gesamtkostenverfahren
2) Umsatzkostenverfahren
Beschreibe das Gesamtkostenverfahren
- Gegenüberstellung der gesamten Leistungen und Kosten einer Periode
- Gliederung nach Kostenarten genügt
- Voraussetzung: Aus den Aufwands- und Ertragsarten aus der FiBu müssen Kosten- und Leistungsarten abgeleitet sein (Kostenartenrechnung)
- Im modernen Industriekontenrahmen (Zweikreissystem) werden Kosten und Leistungen getrennt von der FiBu in eigenem Rechnungskreis erfasst
- > Abgrenzungsrechnung wird erforderlich
Beschreibe das Umsatzkostenverfahren
- Nur die Umsätze einer Periode mit den dafür entstandenen Kosten werden verglichen
- Setzt eine Bestimmung der Kosten pro Erzeugniseinheit, also Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung voraus
- Der Erfolg kann nach Kostenträgern gegliedert werden
Aufgabe der Abgrenzungsrechnung
Rechnungskreises 2 (Kostenrechnung) aus dem Rechnungskreis 1 (FiBu)
Schritte in der Abgrenzungsrechnung
1) Trennung der betrieblichen von den neutralen Aufwendungen
2) Errechnung der Anderskosten/Andersleistung
3) Hinzufügen von Zusatzkosten/Zusatzleistungen
Bestandteile Schema Abgrenzungsrechnung
- Spalte 1: externer Aufwand und Ertrag
- Spalte 2: betriebsfremder Aufwand und Ertrag (also neutral)
- Spalte 3: außerordentlicher Aufwand und Ertrag (also neutral)
- Spalte 4: Verrechnungskorrekturen (Aufwand lt. FiBu, Verr. Kosten)
- Spalte 5: Kosten und Leistungen
Probleme beim Gesamtkostenverfahren
- Wenn hergestellte und verkaufte Ware nicht übereinstimmen.
- Leistungen bei Mehrungen und Minderungen der fertigen und unfertigen Erzeugnisse müssten auch berechnet werden, wenn sie nicht verkauft wurden
- Bewertung zu Herstellungskosten
- Nicht verfügbar ohne Kostenträgerrechnung
Lösung der Probleme des Gesamtkostenverfahrens
-Herstellkosten der Lagerbestände werden geschätzt
Ablauf des Gesamtkostenverfahrens
1) Berechnung Gesamtkosten Kostenarten \+ Minderbestand an Erzeugnissen 2) Berechnung der Gesamtleistung Umsatz \+ Mehrbestand an Erzeugnissen \+ Aktivierte Eigenleistung
Darstellungsformen der Betriebsergebnisrechnung (Umsatz- und Gesamtkostenverfahren)
1) statistisch-tabellarisch
- 2 Spalten: Leistungs-/Kostenart; Betrag
- Zeilen unterteilt in Gesamtleitung und Gesamtkosten
- letzte Zeile Betriebsergebnis
2) Kostenform
- 4 Spalten: Kosten, Betrag; Leistung, Betrag
- Betriebserfolg wird wie bei einem Konto berechnet (kleinere Seite wird ausgeglichen)
Ergebnis Gesamtkostenverfahren
- Ermittlung eines kurzfristigen Erfolges für das gesamte Unternehmensprogramm
- Erfolge einzelner Kostenträger sind nicht feststellbar, da Gesamtkosten der Periode einzelnen Produkten, Verkaufsgebieten oder Absatzwegen nicht zurechenbar sind
- Problematische Bewertung von halb- und Fertigfabrikaten und aktivierten innerbetrieblichen Leistungen, da geschätzt
- Nicht empfehlenswert
- Für kleine Betriebe mit wenigen Produkten geeignet
Zweck des Umsatzkostenverfahrens
Kostenträgerzeitrechnung soll durch Gegenüberstellungen von Leistungen und kosten einer Periode das Betriebsergebnis aufzeigen und durch Aufschlüsselung nach Kostenträger(-Gruppen) die Ursachen des Erfolges erkennen lassen, um kurzfristige Entscheidungen treffen zu können
Mögliche Aufgliederung des Periodenerfolges
- Nach Kostenträger/ Kostenträgergruppen
- Nach Absatzmarkt (Norddeutschland, Westjordanland)
- Nach Kundengruppe (Industrie, Großhandel, Einzelhandel)
- Nach Betriebsteilen (Werk Lu, HH)
Wann liefert das Umsatzkostenverfahren Informationen?
Veränderung des Perioden- und Kostenträgerergebnisses, bei
• Veränderung von Preisen und Absatzmengen bei bestimmten Kostenträgern oder Kostenträgergruppen
• Kostenänderungen (z.B. Löhne, Material)
• Veränderung Fertigungsverfahren
Beschreibe Ablauf Umsatzkostenverfahren
- Umsätzen der verkauften Leistungen einer Periode werden ihnen durch die Kalkulation ermittelten Vollkosten gegenübergestellt
- Dafür müssen Kosten der verkauften Einheiten errechnet werden (KSt-Rechnung, Kostenträgerrechnung!)
- Kostenträgerzeitrechnung folgt Schema Kostenträgerstückrechnung (Zuschlagskalkulation)
Ablauf Umsatzkostenverfahren ohne Bestandsveränderungen
1) Errechnung Umsatz (PreisStückzahl)
2) Errechnung Herstellkosten
Einzelkosten laut Angabe Stückzahl
+ MGK (BAB)
+ FGK (BAB)
+ SEF (BAB)
3) Errechnung Selbstkosten
Herstellkosten
+ VwGk
+ VtGk
+ SeVt
4) Errechnung Betriebsergebnis
Umsatz-Selbstkosten
Umsatzkostenverfahren mit Bestandsveränderung
- Sofern Lagerbestandsänderungen Auftreten ergeben sich Fehlrechnungen
- Kosten für Bestandsmehrung und aktivierter innerbetrieblicher Leistung sind aus laufender Kostenrechnung rauszurechnen
- Bei Bestandsminderung müssen Kosten aus anderer Periode hinzugerechnet werden (da im Umsatz enthalten)
Ablauf Umsatzkostenverfahren mit Bestandsveränderung
1) Errechnung Umsatz (Preis*Stückzahl)
2) Errechnung Herstellkosten der Rechnungsperiode (HKRP)
Einzelkosten laut Angabe
+MGK (BAB)-
+FGK (BAB)
+SEF (BAB)
3) Errechnung Herstellkosten der fertig gestellten Menge (HKFM)
HKRP +- Bestandsveränderungen bei unfertigen Erzeugnissen
4) Errechnung Herstellkosten der Gesamtleistung (HKGL)
HKFM ± Bestandsveränderungen bei fertigen Erzeugnissen
5) Errechnung Herstellkosten des Umsatzes (HKU)
HKRP – aktivierbare innerbetriebliche Leistungen
6) Errechnung Selbstkosten des Umsatzes (SKU)
HKU
+VwGk
+VtGk
+SeVt
7) Errechnung Betriebsergebnis
Umsatz - Selbstkosten des Umsatzes (U-SKU)
Möglicher Gliederungskriterien des Umsatzkostenverfahrens
- Kostenträgergruppen
- Kostenträger
- Absatzgebiete
- Kunden
Ergebnis Umsatzkostenverfahren
- Durch die Möglichkeit der Aufteilung des Gesamtergebnisses ist das Umsatzkostenverfahren besser als das Gesamtkostenverfahren geeignet, die Anforderungen der Kostenrechnung zu erfüllen
- Vollkosten könnten aber zur falschen Entscheidung führen (beide Verfahren)
Warum ist Maschinenstundensatzkalkulation besser als differenzierte Zuschlagskalkulation?
- Industrialisierung sorgt für immer geringer werdende Lohnkosten
- durch die Verrechnung von Maschinenkosten wird das Verfahren viel verursachungsgerechter