Aufmerksamkeit - Visuelles Bewusstsein Flashcards

1
Q

Fragen zum visuellen Bewusstsein

A
  • Wieso nehmen wir eigentlich bewusst wahr, haben also ein subjektives Erleben bei allem, was wir wahrnehmen und worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten?
  • Wir könnten alle bis hierhin beschriebenen Funktionen haben, ohne die Realität subjektiv zu „erleben“ („Zombie“)
  • …Woher wissen Sie, dass für uns alle die Farbe grün gleich aussieht?
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2
Q

Unbewusste Wahrnehmung

Forscher sind sich einig: Umbewusste Reize können das motorische Verhalten beeinflussen. Was versteht man also unter Priming?

A

Ein (umstrittenes) Kernzkonzept: Priming (Bahnung):

  • Wenn die Verarbeitung eines Zielreizes (Target) durch einen vorhergehenden Bahnungsreiz (Prime) beeinflusst wird
    → Beispiel für (semantisches) Priming: Das Wort „Brot“ wird schneller verarbeitet, wenn vorher kurz ein semantisch ähnliches Wort („Butter“) gezeigt wurde.
  • Ziel von Studien, die unbewusste Wahrnehmung beweisen wollen, ist es, den Prime zunächst „unsichtbar“ zu machen → schwierig!
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3
Q

Unbewusste Wahrnehmung

Erläutere den Versuchsaufbau zum Response Priming (Response-Primimng-Paradigma)!

Response Priming ist ein Spezialfall von Primimng

A
  • Ein Fixationspunkt wird übe 700 ms dargeboten.
  • Ein Prime (Pfeil in eine bestimmte Richtung) wird 14 ms dargeboten. Zu schnell um die Richtung des Primes bewusst wahrzunehmen.
  • Die SOA (Stimulus Onset Asynchrony) gibt die Zeit zwischen der Darbietung des Primes und des Zielreizes an. Die SOA beträgt 14-84 ms.
  • Anschließend wird der Zielreiz für 140ms (Pfeil) präsentiert.
  • Inkonsistenz –> Prime und Zielreiz zeigen in unterschiedliche Richtungen.
  • Konsistent –> Prime und Zielreiz zeigen in die selbe Richtung.
  • Die Reaktion auf den Zielreiz war schneller, wenn der Prime vorher konsistent war. Am schnellsten war die Reaktion bei einer SOA von 56 ms bei einem konsistenten vorangegangenen Prime.
  • Deutet daraufhin, dass ein Prime, die Verarbeitung des Zielreizes (Target) beeinflusst
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4
Q

Neuronale Grundlage des Bewusstseins

Nenne zwei Theorien zur nuronalen Grundlage des Bewusstseins.

A
  • Global Workspace: Bewusstsein entsteht durch flächendeckende Aktivierung des Gehirns, lokale Aktivierung bleibt unbewusst. Empirische Belege: Bewusst wahrgenommene Reize zeigen ausgedehntere Aktivität im Gehirn als unbewusste. Problem: Kausalität und Identifikation. Also führt Bewusstsein zur ausgedehnten Aktivität oder führt ausgedehnte Aktivität zu Bewusstsein?
  • Feedforward-Wellen vs. rekurrente Verarbeitung: Domino-artige Aktivierung (feedforward; unbewusst), die mit visuellem Reiz beginnt, aber auch rekurrente Prozesse auslöst, führt durch jene rekurrente Prozesse zu Bewusstsein. Vorteil: Man kann vorhersagen darüber treffen, wann ein Reiz bewusst wird und wann nicht

Rekurrente Verarbeitung ist eine interaktive vorwärts- und rückwärtsgerichtete Verarbeitung zwischen niederen und höheren sensorischen Arealen. Sie wird als notwendiger und hinreichender Mechanismus für bewusstes Wahrnehmungserleben diskutiert.

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5
Q

Ist Aufmerksamkeit für Bewusstsein notwendig?

A
  • Change Blindness: Inhaltlich bedeutsame Aspekte visueller Szenen werden bevorzugt, also überhaupt verarbeitet und früher ausgesucht als inhaltlich unbedeutende Aspekte.
    Beispiel: Footballspielern wurden Bilder vom Spielfeld gezeigt. Für das Spiel relevante Veränderungen wurden registriert. Andere weniger
    Problem: Muss die Verarbeitung inhaltlich relevanter Aspekte nicht vor Einsetzen der Aufmerksamkeit geschehen und damit unbewusst sein?
  • Theorie der Proto-Objekte (Rensink): Zwei Arten von Bewusstheit: Bewusstheit in Form von flüchtigen „Proto-Objekten“ und Bewusstheit, die „Proto-Objekten“ durch Aufmerksamkeit Bestand gibt. Die Theorie der Proto-Objekte ist eine Theorie der visuellen Wahrnehmung, die von Ronald Rensink entwickelt wurde. Sie besagt, dass das visuelle System des Gehirns eine Szene in Proto-Objekte unterteilt, die dann zu stabilen Objekten werden können, wenn sie gezielt beachtet werden¹. Proto-Objekte sind pre-attentive (vorbewusst, unterschwellig wahrgenommen) Strukturen mit begrenzter räumlicher und zeitlicher Kohärenz. Sie werden schnell parallel über das gesamte Sichtfeld berechnet und aktualisiert, sobald die Netzhaut einen neuen Reiz empfängt¹.

Quelle: Unterhaltung mit Bing, 23.6.2023
(1) A model of proto-object based saliency - ScienceDirect. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S004269891300240X.
(2) Rensinks Theorie der Proto-Objekte - Einführung in - Karteikarte.com. https://www.karteikarte.com/card/1422542/rensinks-theorie-der-proto-objekte.
(3) Theorie der Proto-Objekte - Allgemeine Psychologie - Karteikarte.com. https://www.karteikarte.com/card/2691051/theorie-der-proto-objekte.
(4) Rensinks Theorie der Proto-Objekte 2 Arten von Bewusstsein. https://www.karteikarte.com/card/2488680/rensinks-theorie-der-proto-objekte-2-arten-von-bewusstsein.

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6
Q

Erläutere das Bindungsproblem

A

Das Bindungsproblem beschäftigt sich mit der Frage, wie wir Einzelmerkmale zu Objekten zusammenfügen.

Nach Treismans Theorie der Merkmalsintegration bindet Aufmerksamkeit Objekte wie Klebstoff zusammen.

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7
Q

Welche Fähigkeit ist bei Menschen mit Simultanagnosie gestört?

A

Die Fähigkeit EInzelmerkmale zu Objekten zusammen zu fügen (Bindungsproblem) ist bei Menschen mit Simultanagnosie gestört.

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